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  • #1

Das Gefühl nicht mithalten zu können - normal oder bedenklich?

Mir passiert es bei EP ab und zu, dass ich mit wirklich interessanten Männer schreibe, sich dabei aber das Gefühl einschleicht: Bist du gut genug für ihm? Dein Leben ist doch sehr unaufgeregt und ruhig und du gehst kaum aus, während er scheinbar von einer Veranstaltung zur Nächsten rennt. Ich halte mich auch keinesfalls für dumm, aber wenn ich von Promotion usw höre, wird mir doch etwas bang, ob mein Intellekt da ausreicht. Lange Rede, kurzer Sinn: Lohnt es sich solche Kontakte weiter zu verfolgen (bis sie aus irgendwelchen Gründen im Sande verlaufen (oder auch nicht...))? Hab ich ein massives Selbstwertproblem oder sind das Gedanken, die jede Frau mal befallen können?
 
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  • #2
Lass Dich mal beim Thema Promotion nicht ins Bockshorn jagen ;-)... a) kommt es immer auf den Bereich der Promotion an und b) kochen auch Doktoranden und fertige Doctores nur mit Wasser ;-)... Wird ja vermutlich nicht gleich ein zweiter Albert Einstein sein, oder? Hast Du denn auch studiert? Aber selbst wenn nicht, dass weiß er dann ja auch vorher :) und vielleicht findet er auch dass "unaufgeregte", ruhige gerade schön an Dir? Vielleicht sehnt er sich ja auch nach ein wenig "Ruhe"? Mir würde es jedenfalls vermutlich so gehen :). Als Mann kann ich jetzt nicht beurteilen, ob diese Gedanken jede Frau mal befallen, aber liebe Frauen steht einfach zu Euch und versucht Euch nicht zu verbiegen nur um dem anderen zu gefallen, dass geht nämlich auf Dauer sicher nicht gut... Ich würde den Kontakt an Deiner Stelle ruhig weiterverfolgen, v.a. wenn es ansonsten gut passt und steh ruhig dazu, dass Du es etwas ruhiger magst :)...
 
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  • #3
Ich denke eine realistische Selbsteinschätzung ist der geeignete Weg.
Wenn du bei dir Grenzen erkennst, dann ist das doch maßvoll und du würdest dich vielleicht immer klein fühlen an der seite eines solchen Mannes !
Also ghe nach deiner Intuition, dort wo du dich wohl fühlst, ist der richtige Weg.

Ich kenne solche Gedanken z.B. nicht, obwohl ich auch ein ruhiges Leben führe und als alleinerziehende Mutter auch nicht viel weg komme.
Aber ich erlebe solche Männer eher als Herausforderung und bin froh, wenn ein Mann mir mal intelektuell gewachsen ist. Und ich finde es sehr spannend, wenn ein Mann ausbildungsmäßig auf einem hohen level bin und ich auch endlich mich nicht ständig dümmer stellen muß als ich bin.
Ich mache das schon fast automatisch, da viele Männer mit klugen Frauen ein Problem haben und bin dann froh, mich mal intelektuell "austoben" zu können.
Leider begegnen mir nie promovierte Männer....schade, verkehrte Welt!!
 
  • #4
Na ja, manche Männer geben nur an mit ihren vielen gesellschaftlichen Aktivitäten. Andere leben die vielleicht wirklich aus. Letztlich kommt es darauf an, was Dir wirklich gefällt. Wie möchtest Du Dein Leben verbringen? Wandern im Wald mit dem Partner an Deiner Hand, dann schön zusammen kochen und abends kuscheln? Oder durch teure Cocktailbars ziehen, dreißig Leute oberflächlich grüßen und dann ins Musical, um gesehen zu werden? Jeder, wie er mag!

Wenn der Mann ganz anders drauf ist als Du, hat das nichts mit Selbstwertproblem zu tun, sondern damit, dass Du zurecht erkennst, dass es vielleicht nicht optimal passt mit Euch beiden.

Zu Intelligenz: Natürlich sind die Mehrheit der Doktoren schon recht pfiffig (< 1% der Bevölkerung) und haben auch Freundeskreise, die überwiegend aus Doktoren (früheren Kommilitonen) bestehen. Die Gespräche sind von Bildung und Intelligenz geprägt und wenn Du Dich wirklich nicht wohlfühlen würdest, dann ist es vielleicht nichts für Dich. Auf der anderen Seite hat #1 recht: Auch Doktoren kochen nur mit Wasser und mit ausreichend gesundem Menschenverstand und Allgemeinbildung kann man mit jedem einen lustigen Abend haben. Man muss sich dann natürlich ausreichend sicher fühlen. Das kann in der tat sowohl ein Selbstwertproblem als auch ein Niveauproblem sein -- das kann man leider nicht aus der Ferne sagen.

Mein Rat wie immer: Es muss einfach passen. Wenn der Kandidat ein ganz anderes Leben führt, als Du es Dir wünscht, dann hat es keinen Zweck -- egal in welche Richtung die Abweichung ist. Gemeinsame Weltvorstellungen, Ansichten, Werte, Interessen, Lebenspläne sind schon wirklich wichtig.
 
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  • #5
ja, mach dir mal keinen Kopf. Wenn er dir schreibt, dann ist deine Nicht-Promoviertheit kein Problem für ihn, vielmehr sucht er vielleicht gezielt nach einer intelligenten Frau (wie du dich ja bezeichnest), die auch mit weniger vollem Terminkalender auskommt? Sollte ein Kinderwunsch da sein ist es vllt. garnicht so praktisch wenn beide dauernd auf Achse sind.
 
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  • #6
Zum Thema Promotion ist Folgendes zu sagen:
Meine Ehrfurcht vor einer Doktorarbeit hält sich doch sehr stark in Grenzen. Mehrere meiner Freunde haben diesen Weg eingeschlagen (und sitzen zur Zeit noch dran). Und was machen die? Dudeln 3-5 Jahre an einer Aufgabenstellung herum, dokumentieren diese und das war's dann auch schon grob. Die Aufgaben sind weder besonders schwierig (da war meine Diplomarbeit zum Teil wesentlich komplizierter), sondern dauern einfach nur lange. Mag sein, dass sich nun mancher Doktor auf den Schlips getreten fühlt, aber so ist das nunmal überweigend. Auch kenne ich Leute, die Prof. Dr. Dr. Dr. BlaBla sind - die haben dann aber außer an solchen Arbeiten zu sitzen, sonst überhaupt nichts hinbekommen.
Also, das soll jetzt auch keine allzu starke Abwertung einer Promotion sein, aber wie gesagt - in Ehrfurcht muss man deswegen nicht versinken.
 
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Apollo

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  • #7
"Bist du gut genug für ihn? Dein Leben ist doch sehr unaufgeregt und ruhig und du gehst kaum aus, während er scheinbar von einer Veranstaltung zur Nächsten rennt."

Wer so fragt, ist im Zweifel, ob seine Intellektualität im Ernstfall wirklich ausreicht, um mitzuhalten. Andererseits projizierst du meines Erachtens zu viel in die jeweilige Person hinein. Woher willst du denn wissen, daß sein Leben wirklich so ist, so aufregend, wie du dir das denkst?
Ich mit meinen zwei Diplomen halte mich für furchtbar intelligent, glaube jedoch zu wissen, daß Titel, ob Diplom oder Doktor, in vielen Fällen den Grad von Intellektualität und Intelligenz nicht wiederspiegeln. Es gibt z.B. auch Fachidioten ohne umfangreiche Bildung unter den Diplomanden und Doktoranden.
Ein sensibler Mann, der um dich würbe, und wäre ich dieser Mann, würde niemals seine höheren Bildungsstatus dir gegenüber heraushängen lassen, indem er dich beispielsweise in eine unangenehme, peinliche Situation brächte oder dich prüfte, als wärst du eine Schulmädchen von 10 Jahren. Wenn du jedoch sowas merkst, ist das ein gutes (eigentlich schlechtes) Zeichen dafür, daß du lieber die Finger von ihm lassen solltest.
 
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  • #8
ich möchte mich #1 (und dem allwissenden Orakel von Delphi==Frederika) anschliessen: Alle Doktoren sind entweder Spezialisten in einem bestimmten Fachgebiet und können daher in anderen Gebieten "geschlagen" werden. Ausserdem imponieren mir persönlich Frauen/Männer, egal welchen Bildungsgrades, die Interesse an meiner Arbeit zeigen und neugierig und unbefangen Fragen stellen.Auf der anderen Seite gibt es auch Schaumschläger und wirkliche Blinzen unter Doktoren und Du musst selbst wissen, ob Du mit dem Posing zu recht kommst.
Meiner Erfahrung nach sind die Naturwissenschaftler spezialisiert und eher introvertiert, aber für andere Meinungen durchaus zugänglich, während das Posing und das Extrovertierte immer wärmer wird, wenn man sich in Richtung Medizin, Jura und Ökonomie bewegt.
Nach meinem Verständnis sollte übrigens ein Doktor (docere=lehren) auch schwierige Sachverhalte so erklären können, dass sie jeder versteht. Kryptisches Geschwafel und dünkelhaftes Benehmen wegen des Titels sind Geisseln der akademischen Welt.
 
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  • #9
Ich denke, es kommt drauf an, was er sucht:

Jemanden, der ist wie er oder jemanden, der genau so ist, wie er nicht ist. Also entweder die Ergänzung der Stärken oder das Übenrehmen der Schwächen.

Sprich: Wenn er beruflich erfolgreich ist und seine anderen Ziele angefangen bei der Kindererziehung bei Dir abladen will weil Du die Frau dafür bist, mit Werten, Zielen und häuslichen Eigenschaften ...
 
B

Berliner30

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  • #10
Hab auch schon ab und an Frauen gehabt, die sich nicht gut genug fühlten. Mir ist nicht bekannt, das man meine Gedanken ohne Kennenlernen lesen kann, aber wenn die Damen diesen Eindruck hatten, kann man nichts machen, das ist ihr Problem.
Natürlich hab ich was erreicht, aber andererseits gibt es immer wieder Leute, die mehr ereicht haben, das gilt auch für mich und wenn ich da jedesmal in Selbstzweifel verfallen würde, wäre ich in Behandlung o.ä.
Also nicht verrückt machen lassen und seinen eigenen Stil leben.
 
  • #11
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es den einen oder Promovierten und eine ganze Menge Diplomierter und trotzdem befinden sich alle auf Augenhöhe. Auch intellektuell kann ich keine nennenswerten Unterschiede ausmachen. Ich schließe mich daher der überwiegenden Meinung an, dass man Titeln nicht zu ehrfürchtig gegenüber stehen sollte. Ins Gegenteil wie #5 sollte man allerdings auch nicht verfallen.

Ich muss übrigens sagen, dass du die Erste bist, die in diesem Punkt übertrieben respektvoll ist. Das habe ich noch bei keinem meiner Kontakte so erlebt.

Und was die üppige Freizeitgestaltung angeht: Da glaube ich eher, dass das nur Show ist; zumindest, wenn wir hier nicht mehr über Twentysomethings reden. Und wenn da doch noch der eine oder andere Partyhengst dabei ist, liegt der sicherlich zwischen den Partys öfter mal gestresst mit Kopfschmerzen oder Erkältungen im Bett, weil er das Pensum nicht durchhält. Nach deiner Beschreibung, Fragestellerin, passen diese Leute her nicht zu dir.
 
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  • #12
Ich verstehe nicht, was der Titel mit einer Beziehung zu tun hat.Abwertendes Denken schadet allerdings.Man sollte schon Hochachtung vor der Leistung eines anderen haben und jeder hat sein Gebiet. Es ist auch kein Makel, wenn er von einem anderen Gebiet nichts versteht. Dafür haben wir Spezialisierungen.Studium und Titel sind schon etwas Besonderes. Nur die beides nicht vorweisen können, erheben sich oftmals. Für eine Beziehung sind aber völlig andere Dinge wertvoll.Wenn man sich gut versteht, ist ein Titel nur eine vorhandene Tatsache und kein Grund, dass sich der Partner minderwertig fühlt.Titel und Charakter haben aber rein gar nichts miteinander zu tun.Oftmals sind es die sehr erfolgreichen Menschen, die privat eher bescheiden sind und sich selbst nicht darstellen müssen, weil es nicht zu ihrem Charakter gehört.
Wenn sich Dir eine solche Chance bietet, liebe Fragestellerin, überprüfe sie einfach und schaue, wie Du Dich fühlst.Wenn er Dich achtet, so wie Du bist, ist es schon einen Versuch wert.
 
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  • #13
Ich habe meinen Bekannten noch nicht getroffen, bisher nur geschrieben und er hat in keinen Moment angegeben. Aber er berichtete mir von seinen beruflichen Reisen zum Beispiel in ein ostasiatisches Land, erwähnt viele Exkursionen usw.

Ich bin Mitte 20 und hab bisher nur eine Ausbildung, will bald noch studieren. Die meisten Leute halten mich für schon für intelligent, aber das ist bei einer hochbegabten Mutter auch nicht ganz verwunderlich. Mein Zwiespalt besteht auch darin, dass ich einerseits oft Männer als zu "dumm" empfinde, andererseits aber halt auch nicht so gut damit umgehen kann, wenn jemand wesentlich klüger als ich zu sein scheint.

Und zum Thema Häuslichkeit: Die typische Hausfrau will ich sicherlich nicht spielen. Mir macht es aber auch nichts aus, wenn mein jeweiliger Freund viel unterwegs ist. Es war bisher mehr so, dass der Andere dann leicht genervt war, weil er sich entscheiden musste, ob er was mit mir macht oder feiern geht... aber das ist wohl eine Typfrage.

Eigentlich witzig, hier wird so oft davon geschrieben, dass man seine Ansprüche herunterfahren soll. Ich hingegen scheine meine Ansprüche nicht hoch genug fahren zu können.

P.S.: Das mit den Treffen will ich jetzt endlich angehen, deswegen ja auch die Frage.
 
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