Ich bin zum Glück in einer sehr heilen Familie aufgewachsen. Niemand getrennt oder geschieden.
Mir wurde vorgelebt, wie man eine meist glückliche Beziehung fürhren kann.
Leider hielt meine eigene Ehe "nur" 20 Jahre, da mein Ex sich in der Midlifecrisis anderweitig umschauen musste.
Ich finde, das wichtigste in einer gut funktionierenden Beziehung ist das totale gegenseitige Vertrauen, Kommunikation und sich das Gefühl zu vermitteln, dass man auch in schlechteren Zeiten, unbedingt und sofort zusammenhält.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in den Beziehungen danach, der Wille genau dazu, bei meinem Gegenüber erschreckend wenig ausgeprägt war. Gemeinsamer Spaß war immer gut und ich wurde mit Liebesbekenntnissen überschüttet. Hatte er Probleme, war ich sofort zur Stelle. Leider war es andersherum nicht so. Sobald mir mal nicht zum Lachen zumute war (zb. durch eine Op) wurde auf Abstand gegangen, sich zurückgezogen, bis das Problem erledigt war. In genau den Momenten, in denen man den anderen am meisten braucht, war ich alleine. Das habe ich mehrfach erlebt.
Ich denke, heutzutage steht der Egoismus des Einzelnen so sehr im Vordergrund, dass das Engagement für andere längst nicht mehr so ausgeprägt ist, wie früher. Heute hat man nach außen immer gut drauf und völlig Sorgenfrei zu sein, wenn nicht, wird man anstregend und löst beim anderen ganz schnell den Fluchtreflex aus.
Evita