Ich bin seit 30 Jahren in der zweiten Beziehung meines Lebens, beiderseits immer und bewusst freiwillig( verheiratet). Kind, Haus, Hund und in der Rushhour nicht immer einfach. Oft habe ich über den Hügel geschaut und genauso oft hab ich auf Weitsicht abgewogen, immer die Frage, welchen Preis ich zahle. Gesundheitlich, finanziell und die Unruhe des Geistes.
Auf der Habenseite war Vertrauen, Tiefe und für mich am aller wichtigsten, er lässt mich sein, mit allen meinen Eigenheiten, er hat sich arrangiert , oft konfliktvermeidend,
heute, nach Aufarbeitung, erleichtert.
Diese Akzeptanz der Unterschiede, er eher vom Dorf ich ursprünglich aus der Hauptstadt ließ immer eine zarte Spannung. Wir entwickelten uns innerhalb dieser Spannung und erbrachten für unsere Verhältnisse Höchstleistungen auf die wir heute mit Freude schauen.
Diese Freude teilten wir auch in Taten, in Erlebnissen, im Lernen, im Annähern an Fremdes.
Warum ich hier gelandet bin?
Weil Schwiegermutter und Schwägerin (noch sehr 50er Jahre verhaftetes Frauenbild) einerseits mir bequem ein Konstrukt boten ein Kind großzuziehen ( nein nicht zur Betreuung) und mir andererseits eine Rolle „überließen“ , die nicht die meine war.
(Meine eigener Familienhintergrund ist frei von Konflikten, ebenso frei ist eines jeden Selbstverwirklichung, sodass meine Mutter nach ihren Kindern keine Motivation im Omasein verspürte und jeder, auch Geschwister, nur wie es guttat Kontakt suchte).
Aus diesen Fesseln habe ich mich drei Jahre befreit, ich hätte niemals gedacht, dass ich mich selbst so vergiftet habe.
Vieles von dem hier in diesem Forum Geschriebenen hat mir die Augen geöffnet, mir geholfen, mich auf den Weg zu machen. Auf den Weg meiner Motive ( früher KIND, HUND, MANN, heute HUND und Mann Kind gleichauf).
Ich liebe meinen Mann sehr dafür, dass er mich diesen Trieb hat leben lassen, dass er meine „Anweisungen“ hingenommen hat , die ich nur noch damit begründet habe „ wer sich die Zeit nicht nimmt zu denken darf auch nicht entscheiden“.
Nun ja, dem Kontakt zu seiner 85-jährigen Mutter und zu seiner Schwester entziehe ich mich seit zweieinhalb Jahren, mein Körper und Geist gesundet zunehmend, das Gift ist verdaut, bei manchen Erkenntnissen im Zusammenhang staune ich immer noch.
Wie sich alles weiter entwickelt, weiß ich natürlich nicht, ich bin froh für mich mein Motiv aufgedeckt zu haben. Seins ist sicher die oft genannte „Komfortzone“.
Wir spüren trotzdem das Besondere.
Fremdverliebtheit hatte auf Sicht keine Chance, auch bin ich maximal realistisch und nur mal für 90 Minuten zur Entspannung von Projektionen berauscht.
Viel wichtiger ist mir, mir selbst auf die Schliche zu kommen, ich sehe es heute fast so, als seien mein Mann und ich Zuschauer von meinem Glück gewesen ein gesundes Kind zu haben oder nein vielmehr sich berieseln und leiten zu lassen von allem Neuen, was sich durch das Kind offenbarte.