Liebe FS,
mir hat in meinem Leben garantiert keiner was geschenkt, sondern es wurde mir viel übles angetan. Ich lebe in einem guten Komfortbereich und bin sehr stolz auf das, was ich aus meinem Leben gemacht habe. Unter günstigen Bedingungen wäre mehr drin gewesen. Hätte mich das glücklicher gemacht? Ich sehe massenhaft solche "Glücks"menschen um mich - glücklicher sind die auch nicht, weil sie das unbemühte Glück garnicht zu schätzen wissen. Man kann nach andern schauen und neidisch sein - glücklich macht das garantiert nicht. Darauf verschwende ich meine Energie nicht, weil man nur die Oberfläche sieht und nicht, was dahinter steckt.
Zu dem Neidbeispiel von #2 über die wirtschaftlich erfolgreiche Scheidung kann ich nur das Beispiel einer Freundin erwähnen, der es ähnlich geht. Alle beneiden sie und missgönnen ihr, dass sie ihrem Mann bei der Scheidung ein Vermögen sowie nacheheliche Unterhaltszahlungen abgeknöpft hat, die sie als Akademikerin nie verdienen könnte.
Nur 2-3 Freundinnen wissen, welchen Preis sie dafür wirklich zahlen musste: wie er sie geschlagen und sexuell misshandelt usw. Ab und an bekam mal jemand mit, dass er sie übelst beschimpfte, aber das sah' man ihm nach - hat man schnell vergessen, weil ja auch unbequem. Eigentlich hätte ein Mensch von Format ihr zur Hilfe kommen müssen. Das Geld ist "Schmerzensgeld" und immer noch zu wenig. Er gehört ins Gefängnis, aber ihr war das alles zu peinlich, deswegen hat sie nie was unternommen. Insofern sollte er froh und dankbar sein, dass er nur zahlen muss.
Ich nehme das Leben für mich so, wie es ist, neidisch bin ich nicht, versuche auch, den Blick nach hinten zu vermeiden, sondern im hier und jetzt zu leben.
Und ja, wenn mir Menschen, denen das Glück hold war mit unerträglicher Arroganz begegnen, wie #2 es schreibt oder m, 44 hier auch mal wieder zeigt, dann freue ich mich ein wenig/empfinde Häme, wenn diese Leute vom Schicksal auch mal einen drübergebraten bekommen.
Schau' einfach auf das, was Du aus schlechten Bedingungen gemacht hast und genieß`das jetzt und befass' Dich mit der Zukunft, nicht mit der Vergangenheit.