Dieser Artikel ist sehr lehrreich, aber in einem Punkt bin ich wieder kurz vorm Austicken. Ich zitiere:
"Gesellschaftlich würden diese Beziehung in Zukunft auch mehr Akzeptanz erfahren, davon ist die Forscherin überzeugt. Der Trend setze sich allein schon deshalb fort, weil Frauen immer mehr beruflich unabhängig und erfolgreich sind. Denn 'bei den besonders gebildeten Frauen kommt noch der Faktor hinzu, dass sie schwer einen Mann in ihrer Altersklasse finden, der ihnen ebenbürtig ist....'"
Also ich kenne keine Frauen in diesem Alter, die mir, und ich bin erst 28, in Sachen Allgemeinbildung und philosophischem Interesse ebenbürtig sind. Und ich halte mich für überdurchschnittlich belesen - aber auch nur deshalb, weil ich mehr und mehr erfahren habe, was andere Menschen so lesen.
Diese Frauen haben eine hervorragende Lebenserfahrung, von der viele, auch gleichaltrige Männer nur lernen können (und es aus purer Arroganz leider nicht wollen). Aber intellektuelle Interessen beschränken sich auch dort oft auf die Dinge, die man "nur" benötigt. Und seichte Romane oder Lebensberatungsbücher sind nun mal keine Literatur. Menschen nach ihrem Beruf, nach ihrer Ausbildung oder nach ihrem Einkommen hinsichtlich außerberuflichen Fähigkeiten, Allgemeinbildung und kulturellem Interesse zu bewerten, ist sowieso kompletter Mumpitz.
Ich könnte so ein Mann sein (bin aber zu meinem Glück vergeben): jugendliche Frische und kulturelle Aufgeschlossenheit. Leider ist das Auswahlschema das gleiche, wie es junge Frauen anwenden, die es sich leisten können, in ihrem Alter noch wählerisch zu sein: "Er muss doch nicht perfekt sein sein." = also eigentlich doch.
Bei solchen Artikeln denke ich mir manchmal, dass du als Mann interessiert, aufgeschlossen, zuvorkommend sein kannst wie du willst - du hast im 21. Jahrhundert schlichtweg das falsche Geschlecht erwischt. So ein Pech aber auch, ich wollte gerade mein Mann-sein genießen.