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  • #1

"Das war gut und nötig so." - Hat hier eigentlich niemand Fehler gemacht und zu verantworten?

Was mir auffällt: Es wird hier oft vom Fehlverhalten der/des Ex geschrieben. Oder auch davon, dass eine Entwicklung (Trennung) so zwar nicht gewünscht, aber im Rückblick richtig und nötig war... ... die "Entwicklung" sei so gewesen... ... nun sei das "verarbeitet"... Mh. Was mir auffällt (und ich frage mich das gerade selbst): Hat denn niemand Fehler gemacht, die zu bedauerlichen (fatalen) Konsequenzen geführt haben. Fehler, die sich SELBST ZUZUSCHREIBEN und zu VERANTWORTEN sind? Die ggf. zu bedauern sind? Ich kann mich nicht entsinnen, davon gelesen zu haben.
 
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  • #2
Zu einer Trennung gehören immer zwei, demzufolge hat auch jeder Fehler gemacht, der eine mehr der andere weniger.
 
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  • #3
Das ist wirklich eine gute Frage. Ich schlage vor, dass Du mal anfängst zu erzählen.
 
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  • #4
Oh ja ich habe solche Fehler gemacht, die dann zur Folge hatten, dass der andere dann auch Fehler gmacht hat- never ending story! Und dann kam es zur Trennung. Und ich bedauere es unbeschreiblich und wünschte alles rückgängig machen zu können.
 
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  • #5
Wie Beziehungen funktionieren lernen Menschen von ihren Eltern. Auch wenn früher Ehen in der Regel ein Leben lang hielten, heiß das nicht, dass die Art wie sie geführt wurden auch hilfreich für die Kinder war. Anders gesagt: Wären die Beziehungen unserer Eltern wirklich so gut gewesen, wie es aus gesellschaftlichen Gründen dargestellt wurde, wären unsere Beziehungsmuster jetzt nicht so chaotisch. Damit will ich natürlich nichts auf die vorhergehenden Generationen abschieben, nur zu bedenken geben, dass das Problem der Beziehungsunfähigkeit schon bei unseren Großeltern und Urgroßeltern bestanden hat. Viele, die heute vielleicht etwas kopf- und beziehungslos IN eine bzw. AUS einer Beziehung flüchten, haben versucht, das Problem für sich zu lösen und sind dabei gescheitert. Natürlich kann man das bedauern, aber hilfreich ist das Bedauern nicht. Ich sehe nur einen Weg: aus den gemachten Fehlern lernen, alle (nachträglichen) Entwicklungsschritte langsam vollziehen und hoffen, dass sich irgendwo auf diesem 'Wühltisch' jemand findet, der bereit ist, die nächsten Schritte - hoffentlich bis zum Ende - gemeinsam zu gehen.
 
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  • #6
@3 Wie war das denn bei dir? Hört sich ein wenig so an, als ob dein/e Partner/in am Ende dir nichts mehr recht machen konnte und alles was er sagte, tat, falsch war. So in etwa?
 
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Berliner30

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  • #7
Ja wie in #1 schon geschrieben zur Trennung gehören 2.
Jedoch kann ich mir eher vorwerfen, das ich nicht die richtigen Frauen getroffen habe bzw. bisher bei der Frauenwahl zu großzügig über unpassende Dinge hinweggesehen habe und mir oft zu viel gefallen lassen habe. Jedoch gibt es für mich bei einer Trennung niemals ein zurück, egal von welcher Seite, da es während der Beziehung genug Chancen gab und zur Trennung für mich mehrere starke Gründe in Folge gehören. Dann doch lieber Single und suchend, als unglücklich verliebt.
 
  • #8
@Fragesteller: Nun, man trennt sich doch aus allen möglichen Gründen und in meinem Falle sehe ich überhaupt nur selten "Schuld" auf einer von beiden Seiten -- es hat sich einfach nach gewissen Zeiten herausgestellt, dass es nicht passt. Menschen entwickeln und verändern sich und Lebensziele und Träume eben auch. Ich bin keinem Ex böse.
 
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  • #9
@ Fragesteller(in?):...na sicher doch! Da haben wir sie wieder, die berühmte Eigendynamik, auf die man manchmal hereinfällt. War bei mir auch so und das Ende vom Lied war, dass auch ich einen Kontakt, der mir eigentlich viel bedeutet hat, im Affekt gelöscht habe. Obwohl sie es bei Lichte besehen eigentlich so nicht verdient hätte, aber na ja... manchmal passiert es eben doch. Auch das ist ein Grund, warum ich es nicht so gut finde, dass man sich hier wohl nicht gegenseitig "rehabilitieren" kann. So bleibt gelegentlich auch die Chance für einen neuen (Wieder)anfang vertan - anders wie im wirklichen Leben...
 
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  • #10
@1+6 Falsch! Zu einer funktionierende und glücklichen Partnerschaft gehören 2! Zur Trennung genügt es leider, wenn einer den Entschluss fasst, sich konsequent abwendet und den Kontakt abbricht. Da kann sich der Zurückgebliebe dann auf "den Kopf" stellen - es hat keinen Sinn mehr.
Eli
 
  • #11
@#9: Richtig, ich kann diese Plattitüden a la "zur Trennung gehören immer zwei" auch nicht mehr hören -- sie werden durch Wiederholung nicht besser.

Jeder Mensch ist frei und trifft Entscheidungen. Manchmal trifft einer eine folgenschwere Entscheidung alleine -- Punkt.

Es gibt unzählige Situationen, in denen sich EINER der beiden so verändert, dass die ehemals passenden Partner jetzt nicht mehr kompatibel sind. Dann hat vielleicht sogar keiner die Schuld. Manche gehen nicht fremd, weil der Partner nicht genug Sex bietet, sondern weil sie einfach innerlich zerrottet sind, einfach schlechte Menschen sind. Es gibt mannigfache Ursachen, aber eines ist sicher: Nicht immer haben beide Schuld.
 
  • #12
Ich kann #6 nur zustimmen. Wobei es sicher nicht zur Trennung von meiner Seite aus gekommen wäre, wenn er mir nur etwas gezeigt hätte, daß ich ihm wichtig bin und er es sich zu Herzen nimmt, wenn ich mich schon dazu entschloß, ihm mitzuteilen, wenn mir etwas nicht paßte. Aber heute würde ich mit ihm gar nicht erst eine Beziehung eingehen und auch deutlich eher konsequente Schritte gehen. Grundsätzlich bleibe ich lieber alleine, als daß ich mit dem Falschen zusammen bin.

Mary - the real
 
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  • #13
@5 von 3:
ja so etwa war das, allerdings wurde ich für meinen Fehler mit Liebesentzug belohnt. Außerdem war er nicht aufrichtig und ist schon lange nicht mehr in mich verliebt gewesen und nur wegen der Kinder da geblieben. Er hat schön seinen Marktwert weitergecheckt und ich habe versucht eine Beziehung zu retten, die er gar nicht mehr wollte. SO habe ich Jahre verschenkt. Aufrichtigkeit hätte uns beide Kummer erspart.
 
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  • #14
Mein Fehelr war, dass ich nicht den Mut hatte, alles aufzugeben und zu ihm zu ziehen. Dies hat dann zur Trennung geführt. Es gab allerdigs auch Gründe für meine Mutlosigkeit, die in seinem Verhalten lagen..... Im Rückblick ist alles so leicht zu durchschauen. Er würde sich nicht nicht mehr trennen und ich würde mehr Mut haben.... In der Zwischenzeit gibt es eine Andere in seinem Leben....
 
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  • #15
@12 von 5: bei mir war es so, dass sich in der Paartherapie herausstellte, dass sie an ihre Eltern
gebunden war und ihre negativen Kindheitserfahrungen auf mich projizierte. Sie stand im für sie unbewussten Konflikt mit ihren Eltern besonders mit ihrer Mutter( Überbehütung). Ich habe versucht sie zu uns "rüberzuziehen". Sie konnte nicht. Egal was ich tat oder sagte, ich machte alles falsch.Sie trennte sich. Keiner von beiden ist fremd gegangen. Ich habe meine Frau sehr geliebt.Wir waren 15 Jahre verheiratet. Meine Tochter ist an meine Stelle als Partnerersatz getreten.
 
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  • #16
@Frederika, bezugnehmend auf #10
Nun wissen wir ja nun alle, daß Du konsequent Geschiedene aussortierst, weil sie sich schonmal 100% sicher waren den Partner für den Rest des Lebens zu haben und sich geirrt haben/falsch lagen und somit unterstellt wird "wer sich einmal festgelegt hat und falsch lag, warum sollte er das nächste mal richtig liegen". Aber in #10 stellst Du fest, daß es auch reicht, wenn sich einer stark verändert oder aus welchen Gründen auch immer nicht bereit ist an der Beziehung zu arbeiten und diese einfach abbricht. Die Handlungsweise, Geschiedene konsequent zu löschen, aber auf der anderen Seite zu wissen, daß zum Scheitern einer Beziehung auch einer reicht, stehen da für mich in krassem Gegensatz. Beim Löschen weißt Du schließlich nicht, welche Geschichte hinter "geschieden" steckt.

zur eigentlichen Frage:
Als "Getrenntlebender (noch schlimmer)" (m), der garantiert nicht fehlerfrei ist (wer ist das?) und bestimmt auch in der Ehe Fehler gemacht hat (gehören nicht Streit, Aussprachen, Versöhnung/Verzeihen/Finden von Lösungen zu jeder Beziehung?), wußte ich bis zu dem Tag, als meine Frau mir sagte, daß sie einen anderen hat und die Scheidung möchte, nicht einmal, daß unsere Ehe gravierende Probleme hat. Damit gebe ich meiner Frau die Schuld am Scheitern der Ehe - eben nicht, weil ich nicht eigene Fehler eingestehen kann, sondern weil sie die eigentlichen Probleme nicht kommuniziert hat und den scheinbar einfachen Weg gewählt hat, mich einfach auszutauschen. "Fehler in der Beziehung" und "Fehler, die zum Scheitern einer Beziehung führen" sind zwei Paar Schuhe. Und "nach außen heile Welt spielen und innen mit der Beziehung unzufrieden sein" führt zwangsläufig zum Scheitern der Beziehung und ist ein gravierender Fehler.
 
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JoeRe

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  • #17
Zur Frage:
Ich glaube es gehört zur menschlichen Psychologie, im Rückblick Fehler und Probleme eher bei der Umwelt zu suchen. Fehler, die man selbst gemacht hat, verarbeitet man zwar, indem man daraus etwas "lernt", aber hängen bleibt eher das Problem von außen.
Und wenn man es gegenüber sich selbst zugibt, dann heißt es nicht, dass man es an die große Glocke hängt, vor allem nicht an ein relativ anonymes Forum. Es ist einfach ein menschlicher Bewältigungsmechanismus, und das ist auch gut und normal.
Ich sage selbst in vielen Threads "wir haben nur eine Sicht der Dinge, die andere kann sehr anders aussehen, deshalb ist es schwer, ein Rat zu geben".

Aber ehrlich gesagt...dieses Forum würde sehr anders aussehen, wenn jeder hauptsächlich in seiner eigenen dreckigen Wäsche wühlt. Diejenigen, die mit sich selbst hadern, wird hier sehr, sehr schnell mangelndes Selbstbewusstsein nachgesagt. Und ich kann mich nur zu gut erinnern, davon hier gelesen zu haben.
 
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  • #18
Ich denke, jeder weiß, dass man als Mensch nie alles richtig macht. Egal, ob im Berufsleben, im Privatleben, im Kleinen wie im Großen. Doch warum sollte man seine Fehler hier lang und breit erläutern? Und einen Menschen, der Fehler gemacht hat, einfach als schlechten Menschen (#10)hinzustellen, finde ich nicht in Ordnung. Wer darf sich anmaßen, diese Definition zu machen? ...Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!

Unsere Beziehungen - außer in rein kath. orientierten Gegenden, sind heute nicht mehr mit denen unserer Eltern vergleichbar. Und würdet ihr mal viele ältere Generationen, auch sogar auch die eigenen Eltern fragen, wenn sie ehrlich antworten, gab es genug Situationen, in denen sie sich getrennt hätten, wäre da nicht die fehlende finanzielle Absicherung, die dann fehlende Versorung gewesen. Warum gibt es heute diese, der Frau sehr zuträglichen Scheidungsgesetze mit Trennungsunterhalt, Kindsunterhalt usw. Doch nur, weil sich die älteren Generationen, bei denen die Frauen noch nicht über entsprechende Berufe, oder wenn, dann aber nicht über Berufserfahrung verfügten, weil sich direkt nach der Geburt ihrer Kinder zuhause blieben und der Mann sie versorgte.
Heute sind viele Frauen gut ausgebildet und in der Lage für sich selbst zu sorgen. Ihr Singles macht es doch genau so - ihr bleibt doch auch nicht bei einem Partner, der nicht passt. Warum auch immer. Das war früher anders. Fragt mal eure Eltern - wenn sie loyal und ehrlich sind, werden sie euch das bestätigen! Denn soooo viele noch wirklich glückliche jahrzehntelange Ehen gibt es nicht - das ist mehr Schein als Sein! Und mehr Lügen als Wahrheit, mehr Arrangement als geliebtes Miteinander!
 
  • #19
@ #16 JoeRe

Ja, daran kann ich mich auch erinnern ... :)

Mary - the real
 
  • #20
@#15: Ich möchte hier wirklich nicht die Geschiedenen-Diskussion neu aufwärmen, aber wenn Du die betreffenden Threads nachliest, wirst Du feststellen, dass der von Dir genannte Grund nur ein Nebenargument ist. Insofern geht Deine Argumentation ins Leere. Ich kann nur betonen, dass ich Geschiedene selbstverständlich nicht in irgendeiner Form für schlechtere Menschen halte. Bezüglich Getrenntlebenden sehe ich es aber ganz streng: Die sollen mal erstmal ihre Altlasten aufarbeiten. Dazu wie notwendig und wünschenswert das ist, gab es hier ja genug Berichte. Das sollte jedem einleuchten.
 
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  • #21
Ich frage mich schon, ob es nicht auch am eigenen Unvermögen liegt, mit dem Gegenüber richtig umzugehen (bin #8) um eben bestimmte Eigendynamiken zu vermeiden. Man hat vielleicht wirklich geglaubt, man verstünde sich ohne viele Worte und hat übersehen, dass man in Wirklichkeit aneinander "vorbeiredet" weil man es eben nicht getan hat. Weil man sich nicht getraut hat, mit dem Anderen über ein bestimmtes Thema zu sprechen im Glauben, es wäre zu heiss. Und dann passiert's: eine unbedachte Äusserung, die so vielleicht nicht passiert wäre, der Andere ist tief verletzt, geht auf wie ein HB-Männchen, Rest: z.B. siehe oben... Liegt wohl auch daran, dass man manchmal nicht wirklich in der Lage ist, selbst angemessen in der entsprechenden Situation zu handeln. Das mässigende Element als Kompromiss zwischen Anspruch und Wirklichkeit fehlt dann oft und der weitere Verlauf nimmt Ausmasse und Richtungen an, die mit dem ursprünglichen Ausgangspunkt nichts mehr zu tun haben...
 
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