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  • #1

Definition: "Bindungsunfähigkeit"

...Natürlich weiß hier jeder, was genau darunter zu verstehen ist!

Mich würden (trotzdem) verschiedene Meinungen/ Erfahrungen dazu interessieren...
ich bin nämlich mittlerweile der Meinung, dass man "dieses Wort" (auch) sehr gut "gebrauchen" kann, wenn es einfach zwischen zwei Personen nicht passt.

Also: wann ist man (WIRKLICH!) beziehungsunfähig??

Habt ihr (ECHTE!?) Erfahrungen?

LG
 
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  • #2
Wenn es zwischen zweien nicht passt, dann kann es trotzdem mit einem anderen gut klappen. Die Erfahrung habe ich gemacht, dass ich bei dem einen Partner ein nähebedürftiger Romantiker sein konnte und bei dem anderen eher ein distanzierter Antiromantiker war.
 
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  • #3
Jede Definition von "Bindungsunfähig " ist eine doppelt subjektive Definition. Erstens einmal weil sie von mir aus geht und ich kann nur mit meinen Augen sehen. Dies trifft auf jeden Menschen zu. Zweitens weil sie immer nur in die Vergangenheit schaut und auf Erfahrungen die zwei Menschen Miteinander gemacht haben. Sie sagt nichts darüber aus, wie diese beiden Menschen sich verhalten, wenn sie auf einen passenden Partner treffen. Leider bleiben sehr viele Menschen aus Angst vor dem Alleinsein Einsam in einer Beziehung - und die zerscheppert natürlich nach einer gewissen zeit. Selbstreflexion ist das Zauberwort. W
 
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  • #4
Keine Lust, auf geplante, abgesprochene ...bis ins Detail programmierte Verabredungen.
Keine Lust, auf die Enge alltäglicher Verpflichtungen..und diese beginnen bei Frauen schon oft nur mit ritualisierten "Guten-Morgen-SMSén".
Nähe, die da ist, wenn man sie mag und vorbei ist, wenn dem Anderen überdrüssig.
Menschen, die nicht in der Lage sind, sich allein für vollwertig zu halten, sich allein zu beschäftigen, benötigen die vollste Aufmerksamkeit, Zuspruch, Verantwortung vom Partner.

Ruhiges, zufriedenes Männerleben gibt es nicht via Beziehung, da Frauen permanent machen, diskutieren, erziehen, belehren, argumentieren.......
Als halbwegs attraktiver Mittvierziger, ohne Anhang, gutem Beruf gibt es eine weibliche Zielgruppe von 20 - 40 und absolut keinen Grund sich in eine Beziehung drängen zu lassen.

Die Ausrede der Beziehungsunfähigkeit läßt die Frauen denken:"...er kann ja nichts dafür, der Arme,....doofe Ex,...doofes Elternhaus,..mit meiner Hilfe,..Geduld,..Liebe,..Zuversicht..wird er spüren, was er wirklich möchte...

Falsch. Ein einziges maskulines Egospiel.
 
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  • #5
Mann Mitte 40, zwei Ehen hinter sich, seit Jahren auf der Suche nach Mrs. Right in den einschlägig bekannten Partnersuch"börsen", nach eigenen Angaben zweimal in Dating-Partnerinnen richtig verliebt und glücklich – bis ihn etwas „störte“. Hat Beziehungsabbruch durch Partnerinnen herbeigeführt, „er hätte allerdings die Vorarbeit geleistet“. Hat über 50 Frauen gedatet – immer störte dies & jenes. Sprach von der unglaublichen Sehnsucht nach einer festen Partnerschaft, schwelgte in Träumen über Zukunft mit der „Einen“. Äußerte mehrmals, dass es in einer Partnerschaft auch darum gehen solle, die Fehler des Anderen anzunehmen. Hat mich gedatet, dann „störte“ ihn wieder etwas. Stellte mir Ultimatum, ich stieg aus der Geschichte aus, eigentlich wollte er das aber auch so. Immerhin war er noch zu Gespräch über meine Frage nach „was störte denn?“ bereit, danach war ich allerdings verwirrter als vorher, aufgrund total gegensätzlicher Aussagen. Mein diffuser Eindruck: Größtmögliche Differenz zwischen Anspruch/Wunschdenken und Handeln bei diesem Kandidaten.

Ist ein Mann mit dieser Love-Bio deshalb als „beziehungsunfähig“ einzustufen? Und, um einen möglichen Entrüstungssturm auf Seiten männlicher Poster gleich abzumildern – wäre eine Frau mit dieser Lebensgeschichte als „nicht beziehungsfähig“ zu bezeichnen? Sehr schwierig, wer kann das schon beurteilen. Ich stimme der FS allerdings zu: Viel zu oft wird das Label „beziehungsunfähig“ hervorgekramt, wenn Frau/Mann eigentlich nur mit der schlichten Tatsache klarkommen muss, dass der/die Andere eben keine Beziehung wollte. Ich empfehle für die Auseinandersetzung mit psychologischen Konzepten zum Thema „Beziehungsunfähigkeit“ das Buch „Jein“.
w
 
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  • #6
Bindungsunfähig sind Frauen, die dem Partner nicht die Treue halten können und fremdgehen, sobald sich ihnen eine Möglichkeit bietet; die den Partner bei der geringsten Kleinigkeit verlassen; die den Partner sofort austauschen, wenn sich eine bessere Partie ergibt und offen mit anderen flirten; die keine Liebe verspüren können; die psychisch krank sind; die ein promiskes Verhaltensmuster dermaßen verinnerlicht haben, daß die aus diesem nicht mehr ausbrechen können.

Und natürlich sind Frauen bindungsunfähig, die überhaupt keine längerfristige Partnerschaft anstreben.

Alle diese Frauen habe ich erlebt, sei es direkt oder bei Bekannten/Freunden. Auf diese Erfahrungen hätte ich gerne verzichtet.

M
 
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  • #7
richtig: es wird gerne von denen verwendet die sich nicht eingestehen wollen, dass der vermeintliche Partner mit einem anderen Mann oder einer andern Frau sehr wohl eine dauerhafte Bindung eingehen würde oder irgendwann einmal eingehen wird.
 
  • #8
Bindungsunfähig und Beziehungsunfähig sind in meinen Augen aber 2 verschiedene Paar Schuhe.

Beziehungsunfähigkeit beinhaltet ein generelles Problem mit Beziehungen. Partnerschaften wie auch Freundschaften.

Bindungsunfähigkeit spricht auf ein Problem mit der Exklusivität von Beziehungen an. Ein bindungsunfähiger Mensch hat es beim anderen Geschlecht im Bezug auf Partnerschaften schwer, kann jedoch einen eingespielten und großen Freundeskreis haben. Ein beziehungsunfähiger Mensch hat das laut meiner Definition nicht.

Ab wann man aber eines von beiden ist und nicht mehr in die Kategorie "schüchtern" oder "menschenscheu" fällt - dafür gibt es meines Empfindens nach keine klar definierte Grenze.
 
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  • #9
Bindungsunfähigkeit ist eine tiefe psychische Störung, die in der Regel in der frühen Kindheit durch ein extrem ungünstiges Umfeld entstanden ist, sich im weiteren Leben verfestigt hat und kaum abgebaut werden kann.

Beziehungsunfähigkeit ist was anderes, das solltest Du schon differenzieren. Wer Beziehungsunfähig ist, will zwar Beziehung, kann sie aber nicht leben. Wenn ich es mal grob beschreibe, würde ich Beziehungsunfähigkeit als schlechtes Sozialverhalten bezeichen, was ein Zusammenleben mit dem Menschen auf Dauer nicht möglich macht - ständig Stress und Reibereien, unfähig, sich mal zurückzunehmen oder sich an Vereinbarungen und Konventionen zu halten.

Beziehungsunwilligkeit, ebenfalls oft zusammen in einen Topf geworfen, heißt, jemand kann eine Beziehung eingehen, hat dafür das soziale Rüstzeug, aber er will es nicht, sondern hat andere Prioritäten im Leben. Das sind dann diejenigen, die die Partnerbörsen abgrasen und vorgauckeln, eine Beziehung zu suchen, das aber nicht ansatzweise so meinen. Sie wollen unverbindlichen Miteinander, Sex und schnell wieder weg, wenn von ihnen was verlangt wird.

Ich bin bindungsunfähig, aber sehr wohl beziehungsfähig. Das zeigt sich in einer langjährigen Ehe, Wertschätzung als gute Kollegin, Hilfsbereitschaft im Freundeskreis udn in der Familie - also ich bin nicht nur ein sozialer Schönwetterkapitän, sndern auch da, wenn es ungemütlich ist - Pflichtmensch eben, gut angepasst.
Die Bindungsunfähigkeit zeigt sich darin, das ich gegangen bin (Scheidung), alles hinter mir gelassen habe (Haus, Hof, Einrichtung, Auto) ohne den Hauch eines Bedauerns oder des Vermissens. So wenig, wie ich mich innerlich an Menschen binden kann, sowenig kann ich es auch an Dinge. Es ist für mich egal, ob sie da sind oder nicht - ich kann es nicht bedauern, nicht darum traurig sein. Ich drehe mich um und habe es emotional vergessen. Ich muss ins Fotoalbum sehen, damit mein Kopf sich noch erinnern kann, an das, was mal war, denn es ist quasi ausgelöscht.

Ich habe auch viele Kontakte in der Firma und einige Freunde. Bei letzteren zeigt sich das Bindungsproblem, ebenso in der Familie. Es wird immer kritisiert, dass ich mich nicht melde: ich vergesse sie einfach, wenn sie nicht da sind, weil die Bindung fehlt. Es ist mir kein Bedürfnis Kontakt aufzunehmen, Nähe zu suchen. Aus eigener Kraft/innerem Antrieb kann ich keine dauerhaften Kontakte halten, d.h. wechsele ich den Job und Ort, verliere ich jedes Mal alle Kontakte und fange bei Null an.

Die 3 Begriffe solltest Du also deutlich voneinander trennen. Es gibt nich so viele Menschen die bindungsunfähig sind. Die meisten, von denen das angenommen wird, sind beziehungsunfähig und ein immer größerer Teil wird nach vielen kürzeren Beziehungen beziehungsunwillig.
 
  • #10
Ein Wort, das oft von einer verschmähten Person A benutzt wird, um eine andere Person B abzuwerten und zu rationalisieren, dass die andere Person B ​mit der Person A keine engere Bindung eingehen will.
Wer andere als Bindungsunfähig bezeichnet kommt, mit wenigen berechtigten Ausnahmen, einfach nicht zurecht, dass eine andere Person sie nicht auf ein Podest stellt und nur noch mit ihr zusammen sein will, sondern seine Freiheit mehr schätzt als übermäßige Nähe.
Es sind oft immer dieselben, die andere als bindungsunfähig bezeichnen. Klammerer, Kontrollfreaks, Leute, die Partner als ihre Haustiere sehen.

Die solchermaßen bezeichneten Personen haben:
- Entweder keine Lust auf eine Bindung mit Person A, oder
- gerade keine Lust auf eine einengende Bindung in der aktuellen Phase ihres Lebens
- generell keine Lust, sich von irgend jemandem vorschreiben zu lassen, wie sie zu leben haben, und bleiben deshalb lieber ungebunden.
- Ein ganz geringer Prozentsatz hat tatsächlich eine entsprechende Störung oder ein ernsthaftes Trauma.

Die meisten Leute sind einfach beziehungsunwillig. Leider wird ihr berechtigter Wunsch danach von anderen Leuten nicht akzeptiert. Diese anderen wollen Person B besitzen, nicht teilen (und ich rede hierbei nicht von Sex o.ä.), nicht einmal mit B selbst. Und wenn sie das nicht mit sich machen lassen, muss man eben eine psychische Störung herbeireden.
 
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  • #11
Und wenn sie das nicht mit sich machen lassen, muss man eben eine psychische Störung herbeireden.

Sehe ich genauso! Wird immer gerne gebraucht, wenn der Partner nicht perfekt(!) nach der eigenen "Pfeiffe" tanzt - der hat sich gefälligst komplett an mich anzupassen. Menschen, die andere Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen von einer Beziehung haben als man selber, können einfach nicht "normal" sein. (Ironie off)

Auffällig für mich ist, daß dieses Wort "beziehungsunfähig" als Bezeichnung ausschließlich von Frauen benutzt wird, von einem Mann habe ich das so noch nie gehört.

M/56
 
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  • #12
Also: wann ist man (WIRKLICH!) beziehungsunfähig??

Habt ihr (ECHTE!?) Erfahrungen?

LG

Echte Erfahrungen hätte ich 2:

Also mein Exmann war beziehungsunfähig - mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung vom Feinsten.
Ich war noch nie so alleine wie in dieser Ehe und habe jahrelang gehofft, dass es besser wird, weil er zwar sehr lieb sein konnte, dazu sehr manipulativ, aber kein Gespür für eine Beziehung hatte - ein Freund von mir nannte ihn einen Beziehungsautisten - das traf es sehr gut. Er konnte nur sich fühlen, für andere hatte er kein Gespür, es zählten auch grundsätzlich nur seine Bedürfnisse - ich verschwand immer mehr im Nichts.

Jetzt hatte ich eine Affäre mit einem wirklich beziehungs- und bindungsunfähigen Mann.Klar kann man auch sagen: "Er stand eben nicht auf Dich und wollte eben mit DIR keine Beziehung" - kann schon sein. Aber er hatte mit 42 Jahren noch nie eine funktionierende Beziehung, immer nur "es-ist-kompliziert-Beziehungen", nie lange Beziehungen, hatte alle(!) seine Freundinnen irgendwann betrogen, war megaeifersüchtig, will aber weiterhin unbedingt heiraten Kinder, Familie und meint, dass er dann treu sei... naja...
Er hat mich nie auch nur ansatzweise an sich herangelassen, war immer die erste Stunde unserer Treffen völlig distanziert und meinte selber, er wolle so gar nicht sein. Es brauchte auch nach 20 Treffen immer ewig, ihn aufzutauen, er war anfangs nie sehr zutraulich und das, obwohl er einen Riesen-Bekanntenkreis hat, sicher ständig wechselnde Frauen/Affären und ein Meister der Kommunikation war. und er wollte mich unbedingt treffen und freute sich auf mich, war also nicht so, dass ich mich irgendwie aufgedrängt hätte, er bettelte teilweise richtig um ein Treffen. Aber er hatte eine enorme Fassade um sich herum, es war schwer, den echten Menschen dahinter kennenzulernen, denn den wollte er verstecken.
Ich glaube nicht, dass es jemals die EINE gibt, die ihn umkrempelt und bei der er beziehungsfähig wird.
Aber es gibt natürlich auch Menschen, die sich für eine andere Person komplett ändern können und wollen.
Solche haben aber zumindest ein bis zwei schöne Beziehungen in ihrem Leben hinter sich.

w,40
 
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  • #13
Keine Lust, auf geplante, abgesprochene ...bis ins Detail programmierte Verabredungen.
Keine Lust, auf die Enge alltäglicher Verpflichtungen..und diese beginnen bei Frauen schon oft nur mit ritualisierten "Guten-Morgen-SMSén".
Nähe, die da ist, wenn man sie mag und vorbei ist, wenn dem Anderen überdrüssig.
Menschen, die nicht in der Lage sind, sich allein für vollwertig zu halten, sich allein zu beschäftigen, benötigen die vollste Aufmerksamkeit, Zuspruch, Verantwortung vom Partner.

Ruhiges, zufriedenes Männerleben gibt es nicht via Beziehung, da Frauen permanent machen, diskutieren, erziehen, belehren, argumentieren.......
Als halbwegs attraktiver Mittvierziger, ohne Anhang, gutem Beruf gibt es eine weibliche Zielgruppe von 20 - 40 und absolut keinen Grund sich in eine Beziehung drängen zu lassen.

Die Ausrede der Beziehungsunfähigkeit läßt die Frauen denken:"...er kann ja nichts dafür, der Arme,....doofe Ex,...doofes Elternhaus,..mit meiner Hilfe,..Geduld,..Liebe,..Zuversicht..wird er spüren, was er wirklich möchte...

Falsch. Ein einziges maskulines Egospiel.

Ehrliche Aussage, ich sehe das genauso...alles nur Ausreden! ich wundere mich nur wie Du als Mittvierziger ganz selbstverständlich Frauen in Betracht ziehst, die 20 Jahre!!! jünger sind als Du. Ob Du Dich da mal nicht täuschst!
 
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  • #14
Und dann gibt es da noch die "Bindungsunwilligen", die keine Lust auf diese nervige Zweisamkeit und das stereotype "Schatz, wie war Dein Tag?" haben...

Nervtötende Zweisamkeit - und dieses ewige Zusammengeklucke - solche Leute wie mich, die schon Krätze alleine beim Wort "Paar" bekommen...

Ich bekomme schon zuviel, wenn ich Ehepaare sehen, die einkaufen und sich über jeeedeees Banänchen absprechen, statt verfl. nochmal einfach nen Pfund Bananen einpacken - und gut ist!
Nein, da wird über jedes Äpfelchen debattiert - im Schneckentempo! Sie will ein paar Bananen, er aber mag keine - und dann wird diskutiert... Hab schon gezischelt "meine Güte, packen Sie sich doch einfach ihre Bananen ein, wenn Sie die mögen - kann doch Männe egal sein!"... Eh, nee!

Da gibt es also die Bindungsunwilligen, die dann am glücklichsten sind, wenn alle anderen Menschen die Tür von außen und hinter sich schließen und man nur seine Ruhe hat - ohne endlose Debatten und bla bla und noch schlimmer: dass jemand nachts neben einem schnarcht und einen auch noch berührt...

Zu diesen gehöre ich. Bin ganz normal aufgewachsen, nettes liebes Elternhaus, etc. Trotzdem gehen mir andere Menschen auf den Geist, seit ich denken kann - und ich wohne ganz weit draußen - und bin einfach nur glücklich, solange ich für mich und alleine bin... Sowas gibt es!

w48
 
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  • #15
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