Ich selber (m) war mal richtig im Loch und hatte einfach keinen Bock mehr weiter zu leben. Zu allem Überfluß durfte ich mir auch eine neue Stelle suchen und den dazu erforderlichen Tatendrang strahlte ich nicht aus. So fand ich auch keine Stelle.
Parallel hab ich viel Zeit mit der Partnersuche im Netz verbracht und das war entsprechend auch nicht erfolgreich. Bist Du nicht erfolgreich, gibt es Anlaß zu Depressionen, weil es eine Zurückweisung ist. Jede Zurückweisung, auch eine schlichte Absage bei EP, erfordert, daß das Gegenüber stark genug ist, drüber weg zu sehen.
Wenn Du jemanden suchst in dieser Situation, läufst Gefahr, daß Du Dir nicht den suchst, den Du brauchst, sondern denjenigen, der Dir vielleicht aus den Problemen heraushilft. Das ist aber nicht gut, weil es Dich abhängig macht von dem, was ein anderer tut.
Ich halte auch nicht viel davon, zum Seelenklempner zu gehen, weil
das einen zum einen in der Gesellschaft abstempelt (schaut doch mal wie die Presse reagiert wenn was passiert ist und einer in psychischer Behandlung war),
zweitens, weil die Seelenklempner auch an der Krankheit verdienen und nicht wirklich ein Interesse daran haben, daß der Patient gesund wird,
drittens, weil vieles einfach normal ist, während man selber stattdessen an sich herumzweifelt und einfach nur kein Selbstvertrauen hat
viertens weil man die Probleme durch die Therapie nicht löst; wichtig ist, daß man sich selbst helfen muß und das kann kein Therapeut. Man leidet so lange, bis man selber den Punkt erreicht und sagt "jetzt ändere ich es" - mit Therapie wird man länger brauchen, bis man an diesen Punkt kommt und dann wieder von diesem Punkt weg
fünftens würde ich diesen Psychomedikamenten nicht vertrauen - ich will so sein wie ich bin, Punkt.
Wenn ich mir Robert Enke anschaue: Was wäre gewesen, wenn er gesagt hätte "Mir gehts Scheiße" - er wäre das Gespött der Leute geworden, weil alle gesagt hätten: "Was willst Du denn ? Du bist Nr. 1 der Nationalmannschaft und Du jammerst rum."
Deswegen ist es besser, stark zu sein, auch wenn es keine Basis und kein Selbstvertrauen gibt, stark zu sein, um das Leben in Bereiche aufzuteilen, wie etwa Beruf, Hobbies, Freunde, soziale Kontakte, Gesundheit, Partner, Kinder, um in allen Bereichen was zu tun und vor allem um in einigen Bereichen Erfolg zu haben.
Wenn Du nun Erfolge hast, etwa weil Du den einen oder anderen sportlichen Wettkampf in einer guten Zeit gelaufen bist (was aber auch nicht ohne Training geht) dann strahlt das auf die übrigen Bereiche aus.
Ich würde mal an mich denken und gar nicht erst suchen, Du selbst zuerst und dann alles übrige. Und: Stark sein.