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  • #1

Depressionen bei der Partnersuche

Kann die Partnersuche mit Depressionen schwerer sein? Wenn man mögliche Depressionen hat und auf der suche nach einer Partnerin ist können die Frauen das erkennen an einem Mann das mit einem was nicht stimmt und das er sich von normalen Männern vom verhalten her sich unterscheidet? Hattet ihr schon mal ein Date mit einem depressiven Mann? Ist eine Depression überhaupt aufällig bei depressiven Männern?
 
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  • #2
Eine Depression muss beim Kennenlernen nicht unbedingt auffallen. Das ist bei jedem anders ausgeprägt. Viel wichtiger ist allerdings, dass Du Dich behandeln lässt! Dann lernst Du auch mit Deiner Depression bei der Partnersuche umzugehen.
 
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  • #3
Bist Du die Frau, die sich mit einem vermeintlich depressiven Mann getroffen hat?
Bist Du der Mann, der eine Depression hat? Wenn ja: Wie äußert sich Deine Depression? Ist sie ständig da oder nur manchmal? Es wäre schon besser, wenn der/die Fragesteller/in etwas mehr zur Erklärung schreiben würde, dann könnten die Forumsteilnehmer bessere Ideen/Anregungen liefern.

Wenn Du selber Depressionen hast, lasse Dich behandeln und gehe offen damit um!!!
 
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  • #4
Ich glaube nicht, daß man es merkt. Wärest Du nämlich so depressiv, daß man es sofort merken würde, würdest Du Dich gar nicht für Partnersuche interessieren, der Antrieb für die schönen Dinge des Lebens würde dir fehlen. Wenn Du nicht gerade auf eine Psychologin oder Psychiaterin triffst, wird es zumindest anfangs nicht auffallen. Und wenn die Beziehung sich stabilisiert, würdest Du es ihr doch sicher ohnehin erzählen, oder? Ich würde mich beispielsweise auch als latent depressiv bezeichenen (auch nachgewiesenermaßen in den Depressions-Scores), das fällt aber außer meiner besten Freundin, die aber auch Psychiaterin, keinem auf.
alles Gute
 
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  • #5
Achtung, aus aktuellem Anlaß (Robert Enke):

Es ist sehr traurig, aber sehr viele Menschen, die unter Depressionen leiden, sind sich dessen nicht bewusst und lassen sich nicht behandeln.

Selbst wenn sie sich behandeln lassen, lassen sie sich nach Aussen nichts anmerken. Manchmal geht das soweit, daß sie selbst dem Therapeuten etwas vormachen!

In vielen Fällen ist eine Depression durch Antriebsschwäche gekennzeichnet.

Fatal wird es, wenn der Therapeut/Arzt in einer akuten Depression ein antriebssteigerndes Medikament verschreibt - das führt manchmal dazu, dass der Patient den Antrieb bekommt sich etwas anzutun!

Deshalb meine dringende Bitte:

Wen auch immer es betrifft - lasst Euch behandeln und geht offen mit Eurer Krankheit um. Verheimlicht niemandem nichts, weder dem Partner, noch der Familie und den Freunden (bei Arbeitskollegen wäre ich zugegebenermassen vorsichtig).
Denn Depression ist eine Krankheit!

Fragesteller: Bitte etwas mehr Auskunft, das wäre hilfreich.
 
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  • #6
Hallo,
ich habe eine Freundin, deren Mann hat seine Depression in der Kennenlernphase verheimlicht, das ging soweit, dass sie verheiratet waren als der nächste "Schub" kam. Folglich hat er ihr es zwei oder drei Jahre nicht erzählt. Er wusste um seine Erkrankung, aber die Krankeneinsicht hat gefehlt oder war nur temporär da, denn er nahm auch seine Medikamente nicht mehr. In der Hochphase der neuen Liebe war er auch nicht depressiv, erst als grosse Probleme, wie Arbeitslosigkeit und ungewollte Kinderlosigkeit sich einstellten, da trat die Depression wieder auf und meine Freundin erfuhr von seiner Krankheit. Er hatte Angst, dass sie ihn verläßt, wenn er es ihr sagt und so unsinnig diese Angst ist, desto deutlicher macht es die Symptome der Krankheit. Sie verlies ihn nicht. Er ging in Therapie und sogar ein halbes Jahr stationär bzw. ambulant. Auch heute noch nimmt er Medikament und sie steht immer noch zu ihm. Die Beziehung ist gewachsen, stärker geworden. Und es gab ein happy end, nach weiteren Jahren fand er Arbeit, einen Teilzeitjob, denn mehr kann er nicht leisten und viel später (als beide aufgegeben hatten) kam das Baby. Sie ist jetzt drei Monate alt und ein wahrer Sonnenschein.

Lern jemand kennen. Und, wenn Du bei ihm/ihr bleiben willst, dann sag es frühzeitig. Begleitend immer einen Therapeuten, bitte! Für Dich - für Dein Leben und Deine Lebenspartner.lj
 
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  • #7
Es gibt verschieden Schweregrade einer Depression. Meist beginnt es mit morgendlichem Früherwachen und Grübeln. Morgens scheinen depressive Gedanken ausgeprägter, gegen Abend hebt sich die Stimmung meist etwas.

Dann fällt es schwer, etwas zu tun. Es fehlt der Antrieb, die Lust. Man empfindet auch keine Freude mehr an vielen Dingen, selbst die eigenen Angehörigen können einen nicht mehr aufmuntern.

Eine innere Leere oder Gefühllosigkeit ist meist ein Zeichen, das die Depression nicht mehr auf die leichte Schulter zu nehmen ist.

Auch die Zukunft erscheint schwarz und trübe. Weltuntergangsgedanken sind keine Seltenheit. Manchmal auch Gedankenkreisen um immer das Gleiche. Die Entscheidungsfähigkeit ist eingeschränkt.

Einen Psychiater sollte man spätestens dann aufsuchen, wenn man sich wünscht, eine schwere Krankheit zu bekommen oder morgens am besten nicht mehr aufwachen möchte.

Höchste Eisenbahn ist es, wenn man daran denkt, sich das Leben zu nehmen. Hier gibt es auch verschiedene Stufen:

- vage Vorstellung.

- die Idee, wie es passiert ist schon da.

- der Termin steht schon fest.

Fatal ist für alle behandelnden Ärzte und Psychologen, Angehörigen und Freunde, dass sich die Stimmung bessert, wenn der Depressive schon einen konkreten Termin für den Suizid hat.

Fazit:
Depression hat verschiedene Ausprägungen. Generell ist es kein leichtes Unterfangen und mitunter kann es ansteckend sein, mit einem depressiven Partner zusammen zu leben.

Liebe Grüße
Marie (1 Jahr Forschungsgruppe Depression...)
 
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  • #8
Ich hatte ein Date mit einem depressiven Mann. Eine behandelte Depression und ich erfuhr erst viel später davon. Ein Gespräch als wir uns bereits verliebt hatten. Ich rief Menschen an um mehr über Depression zu erfahren, wollte Informationen. Der Beziehungsversuch scheiterte nicht an seiner Erkrankung, die hatte er überwunden und kam gut damit zurecht, soweit ich kennen gelernt hatte und die kurze Zeit, in der ich ihn kannte.
Vielmehr hatte er in seiner Therapie erfahren und gelernt, was ihm gut tut und was er nicht mehr will und welchen Typ Mensch er in seinem Leben haben will, auch als Partnerin. Und ich passte nicht hinein, da hat er sich von mir getrennt. Das tat mir weh, aber heute ..., vielleicht war es besser so. Ich habe jedenfalls viel gelernt, zum Beispiel, dass ich eigentlich gerne wieder auf´s Land ziehen will, weil es mir immer dort (bei ihm) sehr gut gegangen ist.
Trotz Depression und das will ich eigentlich erzählen, haben wir uns gern gehabt und geliebt und trotz Depression haben wir nicht zueinander gepasst. Und trotz Depression wussten wir irgendwann - es geht nicht.
Als Partner für depressive Menschen braucht man viel Selbstbewusstsein, viel innere Ruhe, eine innere Mitte und eigene Interessen. Man braucht auch Zeit, Geduld und Toleranz, weil akut depressive Menschen in ihrer Akutphase nicht so agieren und reagieren, wie wir es erwarten.
Therapie ist wichtig und sinnvoll. Überwindet die Scham und Angst, lasst euch helfen
 
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  • #9
Ich selber (m) war mal richtig im Loch und hatte einfach keinen Bock mehr weiter zu leben. Zu allem Überfluß durfte ich mir auch eine neue Stelle suchen und den dazu erforderlichen Tatendrang strahlte ich nicht aus. So fand ich auch keine Stelle.

Parallel hab ich viel Zeit mit der Partnersuche im Netz verbracht und das war entsprechend auch nicht erfolgreich. Bist Du nicht erfolgreich, gibt es Anlaß zu Depressionen, weil es eine Zurückweisung ist. Jede Zurückweisung, auch eine schlichte Absage bei EP, erfordert, daß das Gegenüber stark genug ist, drüber weg zu sehen.

Wenn Du jemanden suchst in dieser Situation, läufst Gefahr, daß Du Dir nicht den suchst, den Du brauchst, sondern denjenigen, der Dir vielleicht aus den Problemen heraushilft. Das ist aber nicht gut, weil es Dich abhängig macht von dem, was ein anderer tut.

Ich halte auch nicht viel davon, zum Seelenklempner zu gehen, weil

das einen zum einen in der Gesellschaft abstempelt (schaut doch mal wie die Presse reagiert wenn was passiert ist und einer in psychischer Behandlung war),

zweitens, weil die Seelenklempner auch an der Krankheit verdienen und nicht wirklich ein Interesse daran haben, daß der Patient gesund wird,

drittens, weil vieles einfach normal ist, während man selber stattdessen an sich herumzweifelt und einfach nur kein Selbstvertrauen hat

viertens weil man die Probleme durch die Therapie nicht löst; wichtig ist, daß man sich selbst helfen muß und das kann kein Therapeut. Man leidet so lange, bis man selber den Punkt erreicht und sagt "jetzt ändere ich es" - mit Therapie wird man länger brauchen, bis man an diesen Punkt kommt und dann wieder von diesem Punkt weg

fünftens würde ich diesen Psychomedikamenten nicht vertrauen - ich will so sein wie ich bin, Punkt.

Wenn ich mir Robert Enke anschaue: Was wäre gewesen, wenn er gesagt hätte "Mir gehts Scheiße" - er wäre das Gespött der Leute geworden, weil alle gesagt hätten: "Was willst Du denn ? Du bist Nr. 1 der Nationalmannschaft und Du jammerst rum."

Deswegen ist es besser, stark zu sein, auch wenn es keine Basis und kein Selbstvertrauen gibt, stark zu sein, um das Leben in Bereiche aufzuteilen, wie etwa Beruf, Hobbies, Freunde, soziale Kontakte, Gesundheit, Partner, Kinder, um in allen Bereichen was zu tun und vor allem um in einigen Bereichen Erfolg zu haben.

Wenn Du nun Erfolge hast, etwa weil Du den einen oder anderen sportlichen Wettkampf in einer guten Zeit gelaufen bist (was aber auch nicht ohne Training geht) dann strahlt das auf die übrigen Bereiche aus.

Ich würde mal an mich denken und gar nicht erst suchen, Du selbst zuerst und dann alles übrige. Und: Stark sein.
 
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  • #10
Hallo liebe/r Fragesteller/in,
hören wir von dir hier nochmal was? Wie geht es dir? Möchtest du die Situation nicht etwas näher beschreiben?
Liebe Grüsse!
 
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  • #11
Lieber Fragesteller

Ich (W./50) war vor ca. 6 Jahren selbst an Depression erkrankt und kann Dir als "Betroffene" nur empfehlen, Dich unbedingt behandeln zu lassen! Ich wäre damals überhaupt nicht auf die Idee gekommen, schon gar nicht im Stande gewesen, einen Mann kennen zu lernen. Nach einem langwierigen Heilungsprozess habe ich bis heute nie wieder Probleme diesbezüglich bekommen und konnte mich dann auch wieder auf Neue Dinge in meinem Leben konzentrieren, wozu natürlich auch der Wunsch nach einer erfüllten Partnerschaft zählt.

Für eine Beziehung ist meines Erachtens wichtig, dass man mit sich selbst im Reinen ist und man sich selbst mag. Solltest Du in so einer Phase trotz allem Jemanden kennen lernen, dann sei dieser Frau ehrlich gegenüber, wenn sie Dich mag, läuft sie Dir auch nicht davon.
 
  • #12
@8 eine sehr interessante Antwort!

@Fragesteller: pass auf, dass es Dir bei Absagen nicht so geht, wie #8 schreibt!

@8, 10 und alle anderen Betroffenen, die offenbar ihre Probleme lösen konnten:

Falls Ihr Euch traut, könnt ihr anhand Eures Beispiels zeigen, wie mitunter Problem und Lösung zusammen hängen und dass die Probleme lösbar sind? Das macht dem einen oder anderen vielleicht Hoffnung das jeweils eigene Problem zu suchen, zu (anzu-)erkennen und endlich anzupacken und nicht immer nur unbewusst drüber zu grübeln.

Könnt Ihr mal beschreiben, was der Kern Eures Problems war und wie Ihr es gelöst habt?
 
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  • #13
Hallo, ich habe eben den Burnout-Fred gelesen und bin hier reingestolpert.
Mich würden auch Beiträge von Betroffenen interessieren, weil:
1. will ich wissen will wie sich eine Depression äussert
2. ich mir nicht sicher bin, ob mein neuer Freund Depressionen/psychische Probleme hat.
Bitte schreibt doch mal Eure Erfahrungen!
 
  • #14
@12: sehr komplexes Thema, kann man bestimmt nicht gut, kurz zusammen fassen. Am Besten: beschaffe Dir ein oder mehrere Bücher. Große Büchläden haben mehrere zur Auswahl, bei Verdacht auf berufliche Überlastung, z.B. speziell für Lehrer, bei häuslicher Überlastung, z.B. für Multifunktionsfrauen etc. Viele beschreiben Symptome und Ansätze, helfen aber nicht zu verstehen.

Manche berichten persönliche Erfahrungen, das sind Einzelbeispiele, die keine vollständige Auflistung von Symptomen bieten, die vielleicht bei Deinem neuen Freund auftreten, aber dafür eher beim Verstehen helfen. Solch ein Gutes ist von Andrea Baumgartl (Auftanken statt Ausbrennen). Es beschreibt eine mir "relativ einfach" erscheinende Zwickmühle. Viele Fälle sind aber vielleicht gar nicht so einfach, vielleicht ist es aber auch so, dass die komplizierten Fälle nur noch wirklich auf die einfache Ursache/Zwickmühle gestoßen sind. Wer weiß das schon.

Im Buchladen kannst Du drin blättern und jenes, was dabei am Besten auf Deine Situation passt zum Studieren kaufen. Vielleicht das Erste medizinisch-wissenschaftliche zur Bestimmung, ob Dein Geliebter betroffen ist, und falls ja, das Zweite, um ihn besser verstehen zu können und ggfs. mehr.
 
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  • #15
Hi,
auch ich habe eine Frage zu dem Thema und hoffe auf einige Tipps bzw. auf Erfahrungsberichte, wie ich mich verhalten soll.
Seit ca. 3/4 Jahr kenne ich einen Mann, der mir auch nach recht kurzer Zeit von seiner Depression erzählte. Wir haben viel gemailt, er hat mir oft SMS geschickt und wir haben uns anfangs 1 x, später 2x wöchentl. getroffen. Das erste Treffen, dann der erste Kuss, Sex gingen auch von ihm aus.
Nie wäre ich darauf gekommen das er krank ist.
Seine Frau hatte ihn damals verlassen und er war das erste Mal in der Klinik, seitdem ist er auch in psychologischer Behandlung. Unsere Treffen wuden weniger, SMS kaum noch, keine Briefe mehr.
Ab und zu...ich denk an Dich...mehr nicht.
Er ist zur Zeit stark beruflich in seiner Firma gefordert (Wirtschaftskriese deutlich spürbar)
Wir haben uns nun Monate schon nicht mehr gesehen...Ich habe das alles als immer mehr als Interessenlosigkeit hingenommen. Bin doch nicht die Richtige, vielleicht hat er eine Andere...Erst habe ich noch selber versucht, Treffen zu arrangieren.
Er hatte nur noch Beruf, seine Kinder, seinen langjährigen Kartenclub und Kegelclub.
Die wenige Zeit verbrachte er allein, das WE mit Kindern und ab und zu die K. Clubs.
Ich habe das Ganze dann beendet. Seine Reaktion in Briefform hat mich dann umgehauen.
Er verstand, das ich keine Geduld mehr aufbringen konnte. Er fand mich sympathisch, attraktiv etc. aber er fühle sich oft so platt, müde um sich noch aufzuraffen. Er würde nur noch seine Pflicht tun, funktionieren, hätte innere Leere...Beruf, Kinder...bis zur Erschöpfung...für sich bliebe da kaum Zeit.Er möchte mir gegenüber schon Interesse, Sehnsucht zeigen..aber die Gefühle könnten sich einfach nicht einstellen und es würde nicht an mir liegen.Er hat sich alleine für eine Segeltour angemeldet, das hatte ihm damals auch ganz gut getan...Aber richtig freuen tut er sich darauf auch nicht. Ich habe mich jetzt erst in das Kr. Bild eingelesen....ich glaube, ich habe alles falsch interpretiert..Kann es sein, dass er einfach durch die Krankheit nicht kann...und es gar keine Interessenlosigkeit ist????
Würd mich über Eure Nachrichten freuen
 
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  • #16
@14 ja genau so ist es, er kann sich nicht aufraffen. Das kann wirklich sein. Er will, aber schafft es einfach nicht sich zu melden. Das kann Erschöpfung sein aber auch Angst vor Bindung oder Zurückweisung (selbst wenn er wissen müsste dass es unberechtigt ist). Es gibt auch Nebenwirkungen von Medikamenten, die gefühlsarm machen, das kann sich bis auf die Sexualität auswirken.
 
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