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  • #1

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?

Ich fange gleich direkt an:
Der Vater meines Freundes ist furchtbar!
Er hat ihn und seine Mutter bei seiner Geburt verlassen. Wir sind seit drei Monaten zusammen.
Er wusste bis vor kurzem nichts davon wer sein Vater ist. Bzw. haben wir ihn vor kurzem
zusammen persönlich kennengelernt. Er ist im Prinzip alles was man sich unter einem schrecklichen Menschen vorstellt. Er geht fremd, nimmt Drogen, rauft, säuft, sieht furchtbar aus und ist auch noch stolz auf seine Taten! Er sagt sein Junge sei genauso, das weiß er...
Die zwei verstehen sich wunderbar aber für mich persönlich ist er extrem unsympatisch und abstoßend! Aufgrund ein paar Anzeichen meines Freundes was sein Benehmen betrifft, habe ich Angst dass er genauso wird! Wie Wahrscheinlich ist es dass er so wird /werden könnte wie sein Vater?

LG
 
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  • #2
Ich denke, das positive ist, dass dein Freund nicht in der Gegenwart seines rüpelhaften Vaters aufgewachsen ist.
Es kann aber trotzdem passieren, dass der Vater ihn jetzt - als jungen Erwachsenen - runterzieht. (so wie es auch die falschen Freunde tun können.)
Wie alt ist dein Freund?
 
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  • #3
Bischen simpel ist diese Annahme von Dir schon ..... Der Spruch ist dumm.

Wie kämen normal intelligente Eltern dann zu hochbegabten Kindern? Nobelpreisträger haben Eltern, die ziemlich durchschnittlich sind.
Haben alle Gewaltverbrecher, Mörder, auch Eltern, die so drauf sind??

Aktuell bei den NSU-Angeklagten: ziemlich normale Elternhäuser, Gewalt schien da zu Hause nicht an der Tagesordnung zu sein .....

Es gibt wohl doch eine Menge Äpfel, die sehr weit vom Stamm fallen!

Eine gewisse Gefahr ist darin zu sehen, dass Dein Freund diesen - noch nicht wirklich bekannten - Erzeuger anhimmelt/bewundert ..... aber auch das heißt nicht, dass er unbedingt all das genauso machen wird.
Die Frage ist: wie stabil ist Dein Freund in seiner Persönlichkeit?! Darauf solltest Du schauen.
 
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  • #4
So unsinnig finde ich die Annahme nicht, dass dein Freund sich in die selbe Richtung entwickeln könnte.
Ich selbst hatte 2x eine Beziehung mit eigentlich herzensguten klugen Menschen, deren Väter aber sehr prägend für ihr Beziehungsverhalten waren.

Bei dem einen hatte der Vater über 20 Jahre eine Parallelbeziehung mit einer zweiten Frau, neben der Ehefrau und Mutter meines Freundes. Dieser verließ mich irgendwann eigentlich ohne triftigen Grund, weil er einfach nicht in der Lage war eine echte langfristige Zweierbeziehung zu führen.
Das ist schon viele Jahre her. Wir sind heute noch befreundet und ich weiss daher, dass es wirklich ein Faden ist, der sich durch sein Leben zieht. Er lernt tolle Frauen kennen, verliebt sich, geht eine wirklich nahe gehaltvolle schöne Beziehungen ein und beendet diese dann aber bevor es zu Heirat oder anderen großen Für-Immer-Paar-Bekundungen kommt. Und immer stehen alle fassungslos daneben und Fragen: Warum?

Bei dem anderen war es so, dass der Vater ein echter Schürzenjäger war. Er war mehrfach verheiratet. Die Frauen ließen sich aber wegen diverser heimlicher Affären immer wieder von ihm Scheiden. Mein Partner bekam das damals immer brühwarm mit. Durfte als Kind der Tante X nicht erzählen, dass letzte Nacht Tante Y da war etc..
Dieser Mann treibt es ganz genauso. Nicht ganz so heftig.. aber auch er hat neben seiner Ehe schon die ein oder andere langfristige Affäre geführt. Er weiss zwar, dass das nicht richtig ist und will auch eigentlich seinem Vater nicht nacheifern, weil er diesen für sein Verhalten den Frauen gegenüber tatsächlich verachtet hat.. tut es aber dennoch fast genauso. Immerhin sorgt er dafür, dass seine Söhne dies nicht mitbekommen, weil ER kein schlechtes Vorbild sein will.
 
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  • #5
Ich glaube nicht, dass es da eine Gesetzmäßigkeit gibt. Nur, weil er sich mit seinem seltsamen Vater zeitweilig versteht, muss es nicht bedeuten, dass er ihm nacheifert.
 
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  • #6
Ich möchte deine Illusion nicht zerstören, aber ein Großteil der früheren Väter ist/war so. Alkohol und Affären gehören bei den meisten Vätern dazu - deswegen wird das Kind noch lange nicht genauso!

Warum bist du so vorurteilbehaftet, anstatt einem Menschen eine Chance zu geben? Stell dir mal vor, deine Mutter wäre Prostituierte und dein Vater Alkoholiker und jemand würde über dich so derart furchtbar richten? Denk mal über dich nach, wie eingebildet und dumm du mit Menschen umgehst!
 
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  • #7
Hm, ja... schwanger verlassen, getrunken, Drogen ausprobiert, fremd gegangen. Und was ist daran nun besonderes? Das sind ganz "gewöhnliche" Dinge, die mich eigentlich nicht schocken, weil es zu einem Großteil der Menschen dazu gehört. Oder sind deine Eltern besser gestellt? Frag mal deine Mutter, was sie mit deinem Vater vielleicht alles mitgemacht hat. In einer langen Ehe erlebt man viel!
 
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  • #8
Hm, ja... schwanger verlassen, getrunken, Drogen ausprobiert, fremd gegangen. Und was ist daran nun besonderes? Das sind ganz "gewöhnliche" Dinge, die mich eigentlich nicht schocken, weil es zu einem Großteil der Menschen dazu gehört.

Ähm ... Verzeihung? In was für Kreisen verkehrst du, dass du das normal findest? Ich kenne niemanden, bei dem das ALLES ZUSAMMEN vorgekommen ist.

Liebe Fragestellerin, dein Freund ist nicht mit seinem Vater aufgewachsen, was in dem Fall ein Glück ist. Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, das ist ein ziemlich schwacher und oberflächlicher Allgemeinplatz, gehört eigentlich eher zum Bereich Stammtischphilosophie.

Was mir zu denken gibt, ist nur, dass dein Freund seinen Vater anscheinend sympathisch und nachahmenswert findet. Ich kann für ihn und dich nur hoffen, dass sich das sehr bald legt. Warte ein bisschen ab, ob bei deinem Freund demnächst der Verstand einsetzt. Ich wünsche es euch!
 
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  • #9
Wie alt seid ihr denn? Ich finde, es ist ein Unterschied, ob ein Mann mit Anfang 20 seinen Erzeuger kennenlernt oder mit Mitte 30, wenn man schon gefestigt ist. Er hat ihn ja nicht erzogen, also über Jahre hinweg auch keinen Einfluss auf ihn gehabt. Schon gar nicht hat dein Freund über seinen Vater das Bild vermittelt bekommen, saufren, rauchen, schlagen, fremdgehen seien ganz normal - seine Mutter wird ihm hoffentlich seinen Vater nicht als Vorbild präsentiert haben.
Vielleicht legt sich die anfängliche Faszination des Grauens mit der Zeit etwas. Ich würde mir an deiner Stelle keine allzu großen Sorgen machen.
 
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  • #10
Hm, ja... schwanger verlassen, getrunken, Drogen ausprobiert, fremd gegangen. Und was ist daran nun besonderes? Das sind ganz "gewöhnliche" Dinge, die mich eigentlich nicht schocken, weil es zu einem Großteil der Menschen dazu gehört.l!

Also in meinem sozialen Nahfeld hat niemand einen Vater, auf den auch nur eines der Dinge zutreffen würde. Eine Scheidung, nachdem das Kind bereits alt genug für das Gymnasium ist, mag ja heutzutage vielleicht normal sein - die familiäre Situation des Lebensgefährten der FS ist es aber bestimmt nicht.

Dass sich Ihr Lebensgefährte mit seinem nutzlosen Vater so gut versteht, würde mir auch zu denken geben. Solange Sie nicht planen, in absehbarer Zeit schwanger zu werden, würde ich Ihnen aber raten, gelassen zu bleiben und abzuwarten, wie sich Ihr Lebensgefährte und Ihre gemeinsame Beziehung entwickelt.
 
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