• #1

Der Mann meiner Partnerin gehört zu ihrer Familie. Wie damit umgehen?

Hallo,
ich habe ein komplexes Problem, welches ich nicht so richtig einordnen kann, deshalb bitte ich um eine Einschätzung in diesem Forum:

Ich, eine Frau, bin seit 2 Jahren ebenfalls mit einer Frau zusammen. Als wir uns kennenlernten, war sie noch verheiratet mit einem Mann; aktuell ist die Scheidung eingereicht. Meine Partnerin versteht sich sehr gut mit ihrem (Ex-)Mann. Ich mag ihn auch und könnte mittlerweile fast sagen, dass auch ich mit ihm befreundet bin. Er besucht uns oft und tut viel für uns. Der Kontakt und die Freundschaft zu ihm ist grundsätzlich nicht mein Problem.
Es ist aber so, dass er eine sehr enge Bindung an die Familie meiner Partnerin hat, vor allem zu ihrer Mutter. Er war für sie 15 Jahre der perfekte Schwiegersohn. Ich gebe zu, dass mich das etwas eifersüchtig macht, da ich das Gefühl habe, dass die Mutter meiner Partnerin ihn nicht so recht loslassen kann und vielleicht auch ein Problem damit hat, dass ihre Tochter plötzlich mit einer Frau zusammen ist, für die sie ihren geliebten Schwiegersohn verlassen hat. Dies spricht sie jedoch nicht offen aus, weil sie merkt, dass ihre Tochter glücklich mit mir ist. Dies sehe ich auch und ich bin -wie gesagt- nicht eifersüchtig auf ihn als Person. Sondern auf die Bindung, die er zu der Familie hat. So wird er auch zu Familienfesten mit eingeladen oder auch nur einfach sonntags zum Essen. Wir sitzen dann also (neben anderen Familienmitgliedern) regelmäßig zu dritt am Tisch. Und damit habe ich ein Problem. Ich habe das Gefühl, für mich gibt es dann (emotional) nur einen halben Platz bzw. ist der (Noch-)Mann aufgrund der Ehe der Gesamtfamilie emotional natürlich auch viel näher als ich nach 2 Jahren ihnen sein kann. Kognitiv ist das auch logisch für mich. Aber zu spüren, dass sich alle anderen näher sind, fühlt sich nicht gut an. Ich merke, dass ich dann immer stiller werde und mich zurückziehe, was natürlich eine Negativspirale ist.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Meine Partnerin weiß, wie es mir geht. Manchmal werde ich wütend, weil sie sich nicht positioniert und ihrer Mutter und ihrem (Noch-)Mann deutlich sagt, dass es so nicht gehen kann. Gleichzeitig habe ich Angst davor, dass sie es tut, weil es ja gerade so harmonisch sin soll, wenn wir alle an einem Tisch sitzen und ich möchte nicht diejenige sein, die von Außen dazukommt und diese Harmonie zerstört. Ich würde mir auch wünschen, dass es einfach so funktionieren würde; ich toleranter wäre. Leider sagt mir mein Gefühl etwas anderes. Habt ihr eine Idee, wie dieses Dilemma aufgelöst werden könnte?

Danke für`s Lesen und Rat! Ist ein langer Text!
 
  • #2
Ich verstehe dich da vollkommen, das Problem ist, du wirst daran leider nichts ändern können.
Meine Ex Mann ist bei meiner eigenen Mutter besser angesehen als ich, durch schleimen und Lügen, dafür fehlt mir die Energie und die Zeit.
Ergo bin ich schwarzes Schaf, schließlich ist Scheidung ein NoGo, egal aus welchem Grund.
Du kannst nur versuchen, deinen eigenen Platz im Familienverbund zu finden. Und der braucht vor allem Zeit!
Sei froh, dass du den Ex Mann magst und ihr euch versteht! Und dass die Schwiegermutter dich akzeptiert, mehr wirst du vorläufig auch nicht erreichen können.
Deine Frau soll hinter dir stehen, mehr kannst du nicht erwarten, sie sitzt auch zwischen den Stühlen. Sie könnte maximal ein bisschen demonstrativ deine Wichtigkeit im Familienkreis demonstrieren.
Das Ganze ist ein bisschen das Schicksal des 2. Partners, wenn der Erste der Lieblingsschwiegerson war.
 
  • #3
Liebe Mond83,
du klingst sehr reflektiert und sympathisch, sodass ich mir gut vorstellen kann, dass du das ungute Gefühl, das du hier beschreibst, auch schon mit deiner Partnerin besprochen hast. Dennoch denke ich, dass du da dranbleiben solltest, denn dir geht es ja offensichtlich nicht gut mit der jetzigen Situation und es scheint sich noch nichts geändert zu haben, seit du es angesprochen hast.

Andere Menschen (also z.B. die Mutter deiner Partnerin) kannst du nicht verändern, aber du kannst natürlich (weiter) von deinen Gefühlen sprechen. Deine Ansprechpartnerin ist da tatsächlich einzig und allein deine Partnerin, so meine ich. Es ist ja nicht deine Aufgabe, die Familie neu zu sortieren, aber deine Partnerin sollte sich ganz klar "pro Mond83" positionieren.
Gibt es denn gemeinsame Kinder, sodass er als Vater weiter relevant bleibt und auch deshalb so stark einbezogen wird?

Ein konkreter passender Vorschlag wäre meines Erachtens, dass deine Partnerin ihre Mutter mit deutlichen Worten bittet, ihn nicht zum Sonntagsessen einzuladen. Wenn die Mutter Geburtstag hat, ist es ja ihre Sache, wen sie einlädt, aber die Sonntagsessen sollten doch der aktuellen Familie vorbehalten bleiben - auch damit du so richtig ankommen kannst in der Familie, was ja auch im Interesse deiner Partnerin sein sollte. Alternativ ladet ihr einfach ein, und zwar die Mutter und andere Familienmitglieder, aber nicht den Expartner, bzw. ladet ihr ihn (da ihr ihn ja beide noch mögt) zu anderen Gelegenheiten separat ein.
Das würde auch ihm ermöglichen, einem neuen Leben nach der Trennung an den Wochenenden mehr Raum zu geben.
Wenn ihr euch weiterhin gut mit ihm versteht, wäre es natürlich auch eine Idee, dass ihr gemeinsam mit ihm über die Sonntagseinladungen sprecht und ihn bittet, sie nicht mehr anzunehmen.

Melde dich gern noch einmal, wenn du dir mehr Input wünschst.

Lieben Gruß
w56
 
  • #4
Hmm. Also bei mir läuft bzw lief das viele Jahre in einer ähnlichen Richtung, ich habe noch guten Kontakt zur Familie meines Ex und meine Mutter wendet sich (trotz meiner Bitte um Unterlassung!) immer noch gern an ihren Exschwiegersohn, wenn es um kleinere Reparaturen oä geht.

Mein neuer Partner geht damit gelassen um. Ind das würde ich dir auch raten.

Du kannst die Rolle des Ex und Kindsvaters nicht einnehmen. Du kannst dir aber eine eigene Rolle schaffen, indem du ein gutes Verhältnis zum Kind und der Schwiegermutter aufbaust.
Ich denke, da du eine Frau bist, ist es zum einen leichter für dich, da es somit keinen Vergleich gibt - zum anderen auch schwerer aufgrund der Besonderheit €dass nun eine Frau an der Seite der Tochter ist, daran müssen sich sicher alle erstmal gewöhnen.

Ich denke die Zeit spielt für dich. Je stärker und wichtiger deine Rolle wird, umso mehr verblasst die des Exmannes.
Spätestens wenn der eine neue Frau am Start hat, wird sein Interesse für die Familienbesuche schwinden.

Zumindest läuft es so bei mir. Mein Ex ist in die neue Familie seiner neuen Lebensgefährtin eingebunden, ich bei meinem neuen Partner.

Die Kontakte werden weniger, es findet sich alles neu, das dauert halt aber etwas.

Etwas erzwingen kannst du sicher nicht, das wird nur gegen dich ausgehen.

Alternativ bliebe dann mMn nur eine Trennung, aber das willst du sicher nicht.

Gib allen etwas Zeit, es ist auch für die Familien und gerade die Älteren schwierig, wenn jmd plötzlich im mittleren Alter die sexuelle Orientierung wechselt. Hab ich im weiteren Familienkreis erlebt...

W 46
 
  • #5
Eigentlich ganz einfach .....
Du kannst niemand vorschreiben wen er einzuladen hat und wen nicht.
Der Gastgeber - in dem Falle die Mutter - hat das Hausrecht. Lädt sie den Mann ein, entscheidet er, ob er kommen will oder nicht. Nach 15 Jahren kann sich zudem eine menschliche Bindung gebildet haben - zumal er ja kein Unsympath ist.
Ich würde an deiner Stelle die Klappe halten - sonst könnte es passieren, dass du nicht mehr willkommen bist.
 
  • #6
Hallo,

ja ich kann deine Gefühle absolut nachvollziehen und finde es nicht gut, dass deine Partnerin sich nicht richtig positioniert. Die Problematik hat nichts mit mangelnder Toleranz deinerseits zu tun. Du musst dir da keinen Vorwurf machen. Es wäre wirklich ihre Aufgabe dich entsprechend zu integrieren und als Frau an deiner Seite hervorzuheben in der Familie.

Ich finde es auch von diesem Exmann etwas schräg, dass er sich da nach zwei Jahren noch so intensiv dazwischen drängt.
Es wirkt ja fast so, als sei die Trennung nicht richtig vollzogen.
Auf der anderen Seite ist diese Konstellation noch sehr jung.
Deine Partnerin ist noch verheiratet. Die Beziehung von 15 Jahren ist natürlich ein kompletter Lebensabschnitt. Vielleicht agiert sie nach der Scheidung anders, wird selbstbewusster, wenn das Thema rechtlich gesehen durch ist.

Lass der Mutter Zeit. Für sie ist es sicherlich nicht einfach die neue Situation anzunehmen. Der Mensch muss umdenken. Das ist oft ein schwieriger Prozess gerade in älteren Semestern. Jeder muss erst seinen Platz finden. Lass dich nicht entmutigen dadurch.
Ich würde an deiner Stelle auch nicht verbal auf deine Position pochen. Viel mehr würde ich das "wir" zwischen dir und deiner Partnerin betonen.

LG
 
  • #7
Warum sollte ein Mensch ausgegrenzt/bestraft werden wenn sein Partner feststellt, dass sie/er jemanden anders liebt und sich deswegen trennt. Dies gilt nicht nur im Fall einer sexuellen Neuorientierung.

Insbesondere wenn diese Neuorientierung der Trennungsgrund war und es im übrigen überwiegend eine partnerschaftliche Verbindung war gibt es dafür keinen Grund. Dies würde Feindschaft generieren.

Überhaupt nicht kann man so eine Ausgrenzung des Expartnern durch Angehörige des Menschen erwarten mit dem man jetzt verbunden ist. Würdest du wollen, dass du ausgegrenzt wirst?

Wenn du versuchst diesen Mann völlig zu Verdrängen kann dies dazu führen, dass du nie seine Nähe zu ihrer Familie erreichst.

Am ehesten wird sich die Lage in deinem Interesse verschieben wenn er eine neue Partnerin hat. Dies musst du abwarten.
 
  • #8
Ich verstehe dich vollkommen, das Problem ist auch nicht neu!
Das Hauptproblem ist deine Partnerin, die emotional abhängig ist. Es hat nichts mit der Mutter oder Mann zu tun, denn die tun nur, was ihnen gestattet wird. Deine Partnerin zieht keine klare Linie, kann sie vermutlich auch nicht, weil das normalerweise der Mann tut.

Ein idealer Partner kümmert sich um die Bedürfnisse des anderen Partners. Er positioniert sich. Sie ist allerdings auch eine Frau, kann sich also nicht männlich positionieren, wie es sich gehören würde.
Wer von euch übernimmt denn die Rolle des männlichen Parts der Durchsetzung, der Positonierung, der Richtung?

Ich selber würde gar nicht auf solche Familienfeiern gehen. Das spricht für Abhängigkeit und sich anbiedern. Alle sind unzufrieden und weil du es so schön mitmachst, besteht auch kein Bedarf einer drastischen Änderung.

Hat deine Partnerin keine Angst, dass sich dich dadurch verliert? Wenn nein, dass bist du ihr auch nicht so wichtig und sie kann ohne dich leben. Normal interssiert man sich nämlich für die Bedürfnisse seines Partners!

Warum ist die Beziehung zu diesem Ex-Mann auseinander gegangen? Wäre auch interessant. Der Mann scheint ja auch sehr unselbstständig und abhängig zu sein, wenn er noch bei der Familie der Ex abhängt. Jedem vernünftig denkendem Menschen müsste klar sein, dass man ein Störfaktor ist. Vorhandene Kinder hin oder her. Man kann keine heile Welt mit zwei Beziehungen/Familien vorleben. Das ist auch keine klare Position vor dem Kind.

Man kann auch dem Kind und der Familie erklären, dass man nun eben mit einer Frau zusammenlebt. Verstehe das Problem nicht. Da hat aber jemand daheim wohl noch niemals richtig auf den Tisch gehauen und gesagt: "Es ist mein Leben. Ich mache, was ich will."

Ich selber hätte mich geschämt, wenn ich meinen Ex noch am Tisch hätte. Macht auch kein gutes Bild vor dem neuen Partner, aber da denkt offenbar jeder anders.

da ich das Gefühl habe, dass die Mutter meiner Partnerin ihn nicht so recht loslassen kann
Wie gesagt, ich würde mich schämen. Sowohl als Mutter, als auch als Mann und als deine Freundin. Ich finde nicht, dass man sich so vor dem neuen Partner zu benehmen hat und sich derart gehen lassen kann. Haltung finde ich sehr wichtig im Leben... Ich würde nicht mehr zu den Feiern gehen und trotz Liebe mal deiner Partnerin erkären, wo du gefühlstechnisch stehst. Ihr keine Vorschriften machen, aber sagen, dass deine Bedürfnisse missachtet werden und dir diese Feste Unbehagen und schweres Unglück bescheren und du deswegen keine Lust mehr hast, mitzugehen.
 
  • #9
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es was bringt, von der Partnerin oder ihrer Familie eine klarere Postionierung einzufordern in dem Sinne, dass der Mann nicht mehr oder nicht mehr so häufig eingeladen wird. Wenn sie ihn mögen und gern dabeihaben wollen, dann ist das eben so. Auch wenn man selbst ein anderes Ideal im Kopf hat, steht es einem als neue/r Partner/in m.E. nicht zu, das unterbinden zu wollen. Und ich habe leider in meiner eigenen Familie erlebt, dass Konflikte um den Umgang mit Expartnern richtig heftig eskalieren können. Das ging bis zum Kontaktabbruch zwischen Eltern und erwachsenem Sohn (die Ex wird weiter zu allen Anlässen eingeladen). Ich würde mir gut überlegen, ob ich sowas riskieren wollte wegen einem Sonntagsessen und einer Familienfeier ab und an.

Letztlich bist du doch mit der Frau zusammen, nicht mit ihrer Familie. Dieses totale Eingebundensein in die Familie des Partners ist in meinen Augen eine schöne Zugabe; nichts, wovon ich mein Seelenheil abhängig machen würde, wenn es sonst in der Beziehung stimmt.

Oder ist das der Knackpunkt? Fühlst du dich nicht wirklich sicher in der Beziehung; hast vielleicht sogar Angst, dass sie irgendwann wieder zurückgehen könnte? Und/oder hast du das Gefühl, die Eltern nehmen eure Beziehung nicht wirklich ernst - betrachten es als Phase oder denken, dass eine Beziehung zu einer Frau ja nichts "Richtiges" ist und ihre Tochter trotzdem noch einen Mann im Leben braucht?
 
  • #10
Letztlich bist du doch mit der Frau zusammen, nicht mit ihrer Familie.
Mit einer Frau, die nicht hinter FS steht, sieht zu, wie sie leidet und ändert nichts, was ist das für eine Beziehung? Jeder, der in der Beziehung leidet, hat sich für den falschen Partner entschieden, das ist meine Überzeugung! Wenn ich für den Partner sehr wichtig bin, wie auch umgekehrt, gibt es das nicht!
 
  • #11
Aber zu spüren, dass sich alle anderen näher sind, fühlt sich nicht gut an. Ich merke, dass ich dann immer stiller werde und mich zurückziehe, was natürlich eine Negativspirale ist.

Guten Abend,

liebe FS, du würdest dich bestimmt nicht besser fühlen, wenn deine Freundin sich anders aufstellen würde. Es fühlt sich falsch an, zu erwarten, dass ein Mensch, der niemanden etwas getan hat, aus einer gewachsenen Beziehung, einfach ausgeklinkt wird. Er hat sich diese Position durch sein Verhalten, sein Dasein sozusagen erwirtschaftet.
Vielleicht drehst du einfach mal den Spieß um, erkennst den Wert und das, was für dich eine Bereicherung sein kann. Menschen sind keine Schachfiguren, die man je nach Bedarf hin- und herschiebt, so wie es die Befindlichkeiten anderer vorgeben. Ich finde es großartig, wie das in dieser Familie gehändelt wird.
Dein Part wäre, sich einzufügen und mitzuspielen, dann fühlst du dich automatisch viel besser. Du musst genauso wie der Ex, die Herzen der Menschen erobern und berühren. Das erreichst du, wenn du dich öffnest.
 
  • #12
Ich persönlich würde es ganz einfach machen. Entweder dein Ex oder ich. Ich hatte noch nie im Leben Kontakt zu meinen Ex Freundinnen. Damit meine ich aber überhaupt keinen. Also auch keine Treffen, Telefonate, Facebook, WhatsApp usw. Ansonsten hätte man sich ja nicht trennen müssen. In einer Beziehung oder Ehe will man doch an erster Stelle sein.
 
  • #13
Ich denke, dass Ihr euch in einer Übergangsphase befindet. Jede Trennung ist auch ein Prozess und braucht seine Zeit. Deine Freundin und ihr Mann sind noch verheiratet und die Scheidung läuft noch. Sie kennen sich viel länger und waren vielleicht vorher Freunde, bevor sie ein Paar wurden. Jetzt sind sie kein Paar mehr und nur Freunde. Parallel bist du in dieser Familie reingekommen und es sind Reaktionen und Abläufe, die Parallel zueinander laufen. Die Zeit wird dein Problem lösen. Du wirst immer mehr in die Familie herein kommen und er wird sich immer mehr ablösen. Bald wird er vielleicht/hoffentlich auch selber eine Partnerin haben und sich mehr Zeit mit ihr und mit den neu gewonnenen Freunden verbringen. Gebe euch Zeit. Wie ist die Situation, wenn er nicht da ist? Ist er wirklich das Problem?
 
  • #14
Erstmal denke ich, dass Du froh sein kannst, dass die Scheidung (wenn man das so sagen kann) recht harmonisch verläuft. Es könnte weitaus (!) schlimmer sein.

Du wirst durch seine Abwesenheit nicht mehr Nähe zur Familie aufbauen. Bedenke, dass es sich um Freundschaften untereinander handelt. Da wird sich keiner Vorschriften machen lassen.

Du wirst den Unmut der anderen Familienmitglieder provozieren, wenn Du Dich gegen solche Verbindungen stellst.
Seinen Platz kannst Du auch nicht stellvertretend für ihn einnehmen, nicht im Sinne von "er ist weg, nun haben mich alle lieb".
Schaffe Dir Deinen eigenen Platz in der Familie.
Du wirst mehr erreichen, wenn Du Dich integrierst. Beteilige Dich an den Gesprächen. Du schreibst, dass Du auch ein mehr oder weniger freundschaftliches Verhältnis zu ihm hast. Nutze es als Brücke.

Deine Partnerin ist wahrscheinlich froh darüber, dass ein friedlicher Umgang stattfindet. Außerdem hilft er Euch viel.
Warum sollte sie sich nun dagegen stellen?

Meine persönliche Zusammenfassung:
Du magst Deine Partnerin,
Du magst den Ex (als Person),
Du magst die Mutti.
Sind doch beste Voraussetzungen...

Wenn es Dir zum Sonntagsessen mal zuviel wird, klinke Dich aus.
Aber da nun ein Fass aufmachen - wenn das mal nicht nach hinten losgeht.

Um wie viele Sonntagsbraten im Monat geht es eigentlich??
 
  • #15
Ich glaube wenn eine Frau schreiben würde, dass die Exfrau ihres Partners noch am gemeinsamen Tisch sitzen würde...es ginge hier etwas härter zu.

Männer sind da oft cooler und gehen weniger in die Konkurrenz zum ex.

Somit finde ich Dich liebe FS schon ziemlich locker!

Allerdings genau da, wo Du Probleme bekommst, geht es ausserhalb eurer eigentlichen Beziehung.
Weil der Rest der Familie ihn mag...
Vielleicht auch den Tausch deiner Partnerin noch nicht wirklich versteht.
Da kannst Du im Moment wohl am wenigsten ansetzen.
Ggf wäre es für Dich auch ohne den Ehemann nicht familiärer.

Bist Du denn wirklich völlig ruhig und ohne Angst, was Deine Partnerin angeht?
Ich hätte da wohl mehr dran zu knappsten.
 
  • #16
Hi Mond83,

Genau genommen ist Deine Partnerin mit ihrem Ex noch sehr gut befreundet und hat dauernd mit ihm Kontakt.
Damit nimmt er Platz, Zeit, Emotion weg, die für Dich frei sein sollten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #17
Liebe FS,

einen Gedanken möchte ich noch hinzufügen, der dir das Integrieren in die Familie erleichtern könnte.
Versetzt dich doch mal in die Lage des Expartners, wie mag er fühlen, er wurde aus der Beziehung entlassen und du nimmt seinen Platz ein.
Er wird sich sicher auch außen vor fühlen. Sein Verhalten und die Art, wie er sich für dich und deine Freundin einbringt, finde ich sehr bemerkenswert.
 
  • #18
Bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen ihr Leid hier ausdrücken, aber nicht bereit und fähig sind, das Leid eigenständig abzustellen, lieber lassen sie sich von außen Instruktionen geben, wobei die Situation im alten Leid meist unverändert weiter geht..
Das Beste, was ich jemals getan habe, war jemanden loszulassen, für den es in Ordnung war, mich zu verlieren. Und noch was ganz Wichtiges:
Menschen die an Menschen mit Problemen verdienen, sind selten so neutral und so aufrichtig und authentisch, wirklich zu sagen, was das,Beste ist, denn: sie möchten so lange wie möglich an deren Problem verdienen.
 
  • #19
Mit einer Frau, die nicht hinter FS steht, sieht zu, wie sie leidet und ändert nichts,
Sicherlich gibt es Situationen, wo eine Trennung die einzige und beste Lösung ist. Aber im Fall von FS, sehe ich eigentlich keinen Grund für eine Trennung. Vielleicht hat die Partnerin der FS es versucht und die Mutter will es aber so.
Meine Schwiegermutter lädt mich auch mindestens einmal im Jahr ein. Ich gehe zwar nicht hin aber theoretisch gesehen, könnte ich ihre Einladung auch annehmen. Sie ruft mich auch immer wieder an. Wir haben mit ihr geredet, ich habe mit ihr geredet, mein Ex hat mit ihr geredet. Sie ruft mich trotzdem an. Was soll ich machen? Ich verstehe sie sogar. Je älter man wird, desto einsamer wird man und möchte/kann die Verbindungen nicht aufgeben. So lassen wir ihr einfach ihren Willen. So einfach ist es.
Liebe FS, du bist doch nicht in dem Kopf von dem Mann. Für ihn ist es auch nicht einfach. Fakt ist, dass man genug Platz für Freundschaften hat und du solltest selbstbewusster auftreten. Du sollst dir sagen, "I am what I am and what I am needs no excuses". Du verstehst was ich meine. Er ist nicht das Problem. Glaube mir.
 
  • #20
Vielleicht hat die Partnerin der FS es versucht und die Mutter will es aber so.
Was die Mutter will, ist unwesentlich für das anstehende Problem von FS, da ist vielmehr wichtig zu wissen, was FS möchte, denn sie hat das Problem und nicht die Mutter ihrer Partnerin!
Für mich gibt es nur zwei Überlegungen bleiben und leiden oder gehen! Anderrs lässt sich das Problem für FS nicht lösen, ich würde nicht bleiben, meine kostbare und einmalige Lebenszeit ist mir weitaus wichtiger!
 
  • #21
Wie groß ist denn das sogenannte "Problem"?
Von wie vielen Zusammentreffen ist überhaupt die Rede?

Für mich gibt es nur zwei Überlegungen bleiben und leiden oder gehen!
Bleiben und leiden ist wohl etwas übertrieben. Die FS hat bei der Mutter der Partnerin nur noch nicht den "ersten Platz" erreicht und den Platz des Ex wird sie nie erreichen. Man muss doch nicht immer gleich die Flinte ins Korn werfen, weil einem iwas nicht in den Kram passt.
 
  • #22
Für mich gibt es nur zwei Überlegungen bleiben und leiden oder gehen!
Ich sehe hier noch eine Möglichkeit. Bleiben und nicht mehr leiden. Leben und leben lassen......Der Mann hat ja seinen Platz geräumt, die Scheidung ist eingereicht und die FS ist auch in die Familie aufgenommen worden. Er hilft denen sogar. Das finde ich sehr nett. Die Tatsache, dass er es auch sehr sportlich nimmt, ist auch ein Indiz dafür, dass die Beziehung für ihn wirklich beendet ist und er mit der Geschichte abgeschlossen hat.
 
  • #23
Bleiben und leiden ist wohl etwas übertrieben. Die FS hat bei der Mutter der Partnerin nur noch nicht den "ersten Platz" erreicht und den Platz des Ex wird sie nie erreichen. Man muss doch nicht immer gleich die Flinte ins Korn werfen, weil einem iwas nicht in den Kram passt.
Übertrieben für mich NEIN! Ich bin immer dafür, eine Beziehung zu trennen, wenn sie nicht gut tut, wenn sie mir Leid antut, ohne dass mein Partner daran was ändert, ganz einfach. Wer in einer solchen nicht wohltuenden Beziehung bleiben möchte, sich kostbare Lebensenergie abziehen lässt, der soll halt bleiben, da habe ich doch nichts dagegen. Was ist das für ein Denken, was ist das für eine Einstellung, den 1. Platz bei der Mutter der Partnerin einnehmen zu wollen? Ich brauch doch nicht den 1. Platz bei der Mutter meiner Partnerin einnehmen wollen, und erst recht nicht den Platz des Ex meiner Partnerin, ich möchte ausschließlich den 1. Platz bei meiner Partnerin einnehmen, was hier das eigentliche Problem ist, wenn das nicht möglich ist, dann gehe ich, da ich unter einer Beziehung eine andere Einstellung habe!
 
  • #24
Ich würde mir auch wünschen, dass es einfach so funktionieren würde; ich toleranter wäre. Leider sagt mir mein Gefühl etwas anderes.
Du wirst dieses beklemmende Gefühl mit den besten Tipps von Außen nicht los. DIeses Grundgefühl ist was ganz
ureigenes, was ausschließlich dir gehört und weitaus stärker ist, als der Kopf es meint. Es wird dich immer plagen, vor allem deshalb, weil nur du dich ständig für andere und besonders für deine Partnerin verbiegen musst, um die Stimmung deiner Partnerin positiv zu kompensieren, sie tut es hingegen für dich nicht, ist also nicht ausgeglichen. Ich erwarte, dass meine Partnerin hinter mir steht, was bei dir nicht der Fall ist, du fühlst dich mit recht, quasi als Kompensator für deine Partnerin, damit die Beziehung inkl. Runde genauso funktioniert, nicht anders, deshalb wendest du dich hier an das Forum.
Ich sehe hier noch eine Möglichkeit. Bleiben und nicht mehr leiden. Leben und leben lassen......Der Mann hat ja seinen Platz geräumt, die Scheidung ist eingereicht und die FS ist auch in die Familie aufgenommen worden. Er hilft denen sogar. Das finde ich sehr nett. Die Tatsache, dass er es auch sehr sportlich nimmt, ist auch ein Indiz dafür, dass die Beziehung für ihn wirklich beendet ist und er mit der Geschichte abgeschlossen hat.
Ich möchte in erster Linie von meiner Partnerin aufgenommen sein, erst dann kommt die Familie.
 
  • #26
Vielleicht sollten sich manche Leute wirklich mal daran gewöhnen, dass die Welt sich nicht nach ihnen ausrichtet.
Daran gewöhnen, NIEMALS! Wenn ich weiß, was ich möchte und wenn ich weiß, was ich nicht möchte, wenn ich weiß, was mir gut tut und wenn ich weiß, was mir nicht gut tut, was ich wirklich nicht möchte, erst dann, wenn mir das erst bewusst ist, erst dann treffe ich für mich die passenden Entscheidungen, ohne mich für die Welt verbiegen zu müssen, vorher geht das nicht!
 
  • #27
Ganz sachlich.
Die Trennung war ruhig.
Der Mann war Jahrzehnte Teil der Familie, er ist Vater der Kinder.
Der Mann unterstützt beide Frauen, die FS bezeichnet ihn fast als Freund.

Die Hilfe nimmt sie gerne an, wenn er mit am Tisch sitzt, ist es nicht ok?

Man bekommt keinen Raum in einem Familiengefüge, wenn man jemanden rausschmeisst.
Den Raum erwirbt man sich selbst. Mit Unterstützung des Partners, evtl., vor allem durch eigenes Tun, und Geduld.

Wenn ein neues Mitglied als Quertreiber kommt, führt es am Ende dazu, dass die anderen sich solidarisieren, und den Quertreiber entfernen.

Wir haben ein buntes Familiengefüge, mit dem Vater der Kinder meiner Partnerin, mit den Eltern meiner verstorbenen Frau.
Unsere "Kinder" bringen selbstverständlich ihre Freunde mit ein.

Ich finde es schön.

M, 54
 
  • #28
Lass die Freundin frei. Sie ist nicht lesbisch sondern Bi. Deine Eifersucht treibt sie immer mehr in die Familie zurück. Du hast verloren.
 
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