"No risk, no fun"... - Und Du bist noch gut bedient!!!
Wie sagte mal eine Psychologin zu mir:
"Ohne die Übernahme des Risikos der Trennung mit allen Konsequenzen ist eine Familie nicht zu haben." ...
Mir schien dieses Risiko angesichts einer Scheidungsquote von 50% (+ einige Prozente nicht soooo waaahnsinnig glücklicher Ehen), DER RECHTLICHEN POSITION DER KINDESMUTTER (die übrigens so nicht in Paragraphen steht, sondern vor Gericht aus den Lebenswirklichkeiten = ER hat immer gearbeitet, SIE hat überwiegend Kind betreut, ggf. zuverdient, hergeleitet wird... !), dem herrschendem Druck auf dem Arbeitsmarkt etc. als Mann/potentieller Vater nicht akzeptabel.
Vor allem, weil es mir das Herz herausreissen würde, die Kinder bis auf einen restlichen "Umgang" mehr oder weniger entrissen und mit einem anderen Mann aufwachsen zu sehen - und dafür als Normalverdiener trotz Arbeit noch mit Armut belegt zu werden, die es mir wiederum noch schwerer machen würde, überhaupt noch für die Kinder da zu sein.
Meine "Gegenstrategie" war: Mit einer Partnerin die Rollen GLEICHBERECHTIGT teilen. Also beide arbeiten etwa zu gleichen Teilen, beide übernehmen etwas zu gleichen Teilen die heimischen Aufgaben = Beide haben auch Vielfalt... - Da wollte so allerdings keine Dame mitmachen... Zufall?
Anyway: Du hast Dich für Familie entschieden.
Evtl. - wie die allermeisten / wie oft wurde mir entgegen gehalten, so wie ich könne man das doch nicht sehen... - "den Preis" verdrängt, dass auch Ihr zu den 50% gehören und Euch trennen könntet?
Du erlebst gerade die ganz normalen "Nebenwirkungen" einer (aufgelösten) Familie, wie sie ungezählte Väter erleben. (Wenn ich bedenke, in den Medien ist das ganz selten überhaupt eine Meldung wert, da vernehme ich ständig die Begriffe "Arbeitsplätze" und "Wachstum"...)
Sei froh, Du siehst Deinen Sohn JEDEN Sonntag UND ein- bis zweimal die Woche!! - Die Regel ist alle 14 Tage ein Wochenende...
Die einzige Strategie, die es gibt, ist: Sei für Deinen Sohn da, gib ihm das Gefühl, dass Du für ihn da bist. Trotz aller Widrigkeiten. Unbedingt dranbleiben! Seinem (und Deinem) Seelenheil zuliebe. Er wird es spüren, und er wird sich später daran erinnern.
Noch heute, als M, 47 habe ich oft ein gutes Gefühl "zu" meinem längst verstorbenen Großvater. = Die Gewißheit, dass er sich ernsthaft um mich als Kind bemüht hat, tut immer noch gut! Die Chance, Deinem Sohn (und Dir!) ein solches "Basisgefühl" zu geben, besteht, hast Du - und solltest Du bei allem Schmerz nutzen!
Weiterer Hoffnungsschimmer: Die Rechtssprechung ändert sich gerade tendenziell. Möglicherweise wird die derzeitige Vormachtstellung der Mutter (die natürlich auch an dem gemeinsamen Kind hängt - und nach Trennung zu 98% mit ihm weiter zusammen lebt, die Papas haben lediglich "Umgangsrecht"...) den nächsten Jahren endlich auf ein "Normalmaß" zusammenbröckeln.
Und, lass mich wettern: Wie lange wird es dauern, bis Du eine neue Partnerin hast? (Statistisch 1 bis 2 Jahre...) Und Du (wieder) guter Hoffnung sein wirst, diesmal wird es aber klappen? ;-)