• #1

Der Papatag ist zu Ende

m/45 (7E207A68) Lebe getrennt und habe 4 jährigen Sohn,arbeite in Wechselschicht.Habe meinen Sohn jeden Sonntag und bei Frühschicht auch in der Woche ein bis zweimal.Nach dem Sonntag vor der Mittagschicht(also eine Woche ohne ihn) könnte ich auf dem weg nach Hause jedesmal losheulen oder meine Wohnung zerlegen.Irgendwelche Strategien?
 
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  • #2
Hast du Hobbies? Wie wäre es, wenn du mit dem Joggen beginnst. Da werden Endorphine ausgeschüttet, und es wird dir besser gehen. Oder hänge dir einen Zettel an die Haustür "Noch ....Tage - dann kommt er wieder". Du kannst die Tageszahl jeden Tag draufschreiben und am nächsten Tag durchstreichen und eine neue Zahl einsetzen. Verstehst du, wie ich das meine?
 
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  • #3
"No risk, no fun"... - Und Du bist noch gut bedient!!!

Wie sagte mal eine Psychologin zu mir:

"Ohne die Übernahme des Risikos der Trennung mit allen Konsequenzen ist eine Familie nicht zu haben." ...

Mir schien dieses Risiko angesichts einer Scheidungsquote von 50% (+ einige Prozente nicht soooo waaahnsinnig glücklicher Ehen), DER RECHTLICHEN POSITION DER KINDESMUTTER (die übrigens so nicht in Paragraphen steht, sondern vor Gericht aus den Lebenswirklichkeiten = ER hat immer gearbeitet, SIE hat überwiegend Kind betreut, ggf. zuverdient, hergeleitet wird... !), dem herrschendem Druck auf dem Arbeitsmarkt etc. als Mann/potentieller Vater nicht akzeptabel.

Vor allem, weil es mir das Herz herausreissen würde, die Kinder bis auf einen restlichen "Umgang" mehr oder weniger entrissen und mit einem anderen Mann aufwachsen zu sehen - und dafür als Normalverdiener trotz Arbeit noch mit Armut belegt zu werden, die es mir wiederum noch schwerer machen würde, überhaupt noch für die Kinder da zu sein.

Meine "Gegenstrategie" war: Mit einer Partnerin die Rollen GLEICHBERECHTIGT teilen. Also beide arbeiten etwa zu gleichen Teilen, beide übernehmen etwas zu gleichen Teilen die heimischen Aufgaben = Beide haben auch Vielfalt... - Da wollte so allerdings keine Dame mitmachen... Zufall?

Anyway: Du hast Dich für Familie entschieden.

Evtl. - wie die allermeisten / wie oft wurde mir entgegen gehalten, so wie ich könne man das doch nicht sehen... - "den Preis" verdrängt, dass auch Ihr zu den 50% gehören und Euch trennen könntet?

Du erlebst gerade die ganz normalen "Nebenwirkungen" einer (aufgelösten) Familie, wie sie ungezählte Väter erleben. (Wenn ich bedenke, in den Medien ist das ganz selten überhaupt eine Meldung wert, da vernehme ich ständig die Begriffe "Arbeitsplätze" und "Wachstum"...)

Sei froh, Du siehst Deinen Sohn JEDEN Sonntag UND ein- bis zweimal die Woche!! - Die Regel ist alle 14 Tage ein Wochenende...

Die einzige Strategie, die es gibt, ist: Sei für Deinen Sohn da, gib ihm das Gefühl, dass Du für ihn da bist. Trotz aller Widrigkeiten. Unbedingt dranbleiben! Seinem (und Deinem) Seelenheil zuliebe. Er wird es spüren, und er wird sich später daran erinnern.

Noch heute, als M, 47 habe ich oft ein gutes Gefühl "zu" meinem längst verstorbenen Großvater. = Die Gewißheit, dass er sich ernsthaft um mich als Kind bemüht hat, tut immer noch gut! Die Chance, Deinem Sohn (und Dir!) ein solches "Basisgefühl" zu geben, besteht, hast Du - und solltest Du bei allem Schmerz nutzen! :)

Weiterer Hoffnungsschimmer: Die Rechtssprechung ändert sich gerade tendenziell. Möglicherweise wird die derzeitige Vormachtstellung der Mutter (die natürlich auch an dem gemeinsamen Kind hängt - und nach Trennung zu 98% mit ihm weiter zusammen lebt, die Papas haben lediglich "Umgangsrecht"...) den nächsten Jahren endlich auf ein "Normalmaß" zusammenbröckeln.

Und, lass mich wettern: Wie lange wird es dauern, bis Du eine neue Partnerin hast? (Statistisch 1 bis 2 Jahre...) Und Du (wieder) guter Hoffnung sein wirst, diesmal wird es aber klappen? ;-)
 
M

Marianne

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  • #4
Bei uns in Österreich kommt er erst!!! ;))
 
  • #5
Danke für die Antworten. zu#1 Es ist nicht so das ich die ganze Zeit diese Probleme habe sondern halt speziell nur in der Trennungssituation.Da würde es mir dann auch nicht helfen einem meiner Hobbies nach zu gehen.Ich finde die emotionalen Probleme die Männer damit haben plötzlich nur noch eine Nebenrolle im Alltag ihres Kindes zu haben, wird zu wenig beachtet.Aber vielleicht ist das ja auch bei den meisten anderen Männern kein Problem.
 
  • #6
@#2
Naja, es gibt ja auch genug Männer, die für die 14-Tage-Wochenend-Nummer geradezu Pate stehen. Bei manch einem Exemplar wird man auch als Mann das Gefühl nicht los, dass ihnen selbst das noch zuviel ist, alle zwei Wochen die eigenen Plagen zu sehen. Und so hat sich das irgendwie eingebürgert. Schlimm finde ich allerdings auch, dass es da von Seiten der Rechtsprechung und/oder der Gesetzgebung kein Korrektiv gibt. Denn diese Bilderbuch-Wochenend-Papas stehen ihren Geschlechtsgenossen, die ihre Kindern gerne häufiger hätten, prima im Weg.

Ich habe das leider auch am eigenen Leib erfahren. Und wenn es nicht auch Stress für meinen Sohn bedeutet hätte, dann wäre mir eine psychologische Begutachtung meiner Exfrau nur recht gewesen.

Unbedingte Zustimmung kann ich aber im Hinblick auf Deinen Tipp geben. Also, lieber Fragesteller: Sei so viel und so gut für Deinen Sohn da wie Du nur kannst. Du wirst einen langen Atem brauchen. Aber irgendwann wird er alt genug sein, sich selbst ein Bild zu machen und eine eigene Entscheidung zu treffen. Darauf musst Du hinarbeiten, nicht im Sinne einer Manipulation, sondern im Sinne einer Unterstützung. Denn diese Entscheidung irgendwann zu treffen, wird schwer für ihn werden.
 
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  • #7
Bitte nicht die Wohnung zerlegen, sondern sich anderweitig sportlich abreagieren ;-)
Wenn Du vernünftig Umgang mit Deinem Sohn pflegen kannst, ohne dass dessen Mutter sich dagegen sperrt, ist das doch schon mal viel wert! Viele Kinder leiden, weil sie zwischen den Eltern hin- und hergerissen und in deren Streitigkeiten verwickelt werden. Betrachte es als positiv, wenn Du den Kleinen öfters als im allgemein üblichen 14 tägigen Rhythmus sehen kannst. Dein Sohn wird stark, wenn er weiß, dass sein Papa so gern mit ihm zusammen ist.
Maxi
 
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  • #8
@ petermcbauch

Ich kann dich gut verstehen. Ich bin allerdings auf der anderen Seite. Egal, was Papa getan hat und wie schlimm es für mich war, es stand von Anfang an nie zur Diskussion das wir immernoch Eltern sind/bleiben.

Mein Noch-Mann darf unseren fast 2 Jährigen so oft sehen wie er will. Anfangs war es noch 2-3 Mal die Woche abends und alle 14 Tage das ganze Wochenende. Jetzt merk ich schon das es weniger wird und sich auf Feiertage und die Wochenende hinlaufen. Was ich sehr schade finde. Er ruft auch nicht an, um mit ihm zu sprechen. Der Kleine schaut täglich die Fotos an von ihm.

Na ja, er hat jetzt ne Freundin bin gleichaltrigem Kind - vielleicht liegt es daran. Ich halte aber fest daran, ihm jede Möglichkeit offen zu halten sein Kind zu sehen. Habe ihm letztes Wochenende Donnerstag - Sonntag übergeben und ihm den Vorschlag gemacht ihn nächsten Sonntag auch zu haben.

Dem Kleinen tut es so gut. Finde es schlimm, aber so ist es nun mal in einer Trennung leiden immer die Kinder. Wir Erwachsene kommen damit gut zurecht (die meisten denke ich), aber die Kleinen wissen nicht was los ist.

Ich werde meinen Sohn nicht seinen Vater vorenthalten und schlecht machen. Manche wissen garnicht was Sie damit den Kindern antun.

Wenn dein Sohn alt genug ist, wird er mehr Kontakt mit dir haben wollen. Denk an die schönen zeiten die du noch mit ihm gemeinsam haben kannst. Ab einem gewissen Alter können die Frauen das eh nicht mehr beeinflussen.

Gruss Yvonne
 
A

AnnaHH83

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  • #9
Lieber Fragesteller, ich fürchte keine Strategie dieser Welt wird dir dabei helfen, diesen Schmerz zu mindern... Es macht mich traurig, zu hören, wie schlecht es dir mit dieser Situation geht, aber es macht mich auch glücklich (nach meiner Erfahrung mit einem Mann, der seinen Sohn als etwas, dass sein Leben zerstört hat, bezeichnete und einem Vater, der so gut wie nie da war), dass es doch Männer wie dich gibt, die sich um ihre Kinder sorgen und sie anscheinend über alles lieben. Und genau das kannst du deinem Sohn zeigen und ihm immer das Gefühl willkommen zu sein geben!! Unterstütze ihn, wo du kannst und erfreue dich an seinem Lachen und der Freude, wenn er dich bei sich hat!

Ich schätze einzig und allein das Wissen, deinem Sohn zu geben was dir möglich ist, könnte es erträglicher machen! Genieße die Zeit, die du mit ihm zusammen verbringen kannst und freue dich an diesen Erinnerungen, wenn er gerade nicht bei dir ist!

Ich wünsche dir dafür alles Gute und viel Kraft, diese Trauer in den Griff zu bekommen!!
 
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  • #10
#2: Wo kann man Dich kennenlernen? Was Du bezüglich Gleichberechtigung vorschlägst, sollte doch eigentlich Standard sein, oder?
 
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  • #11
# 7

"Aus den Augen, aus dem Sinn"

- Das gilt bei den allermeisten Klassenkameraden, Freunden, Ex-Partnern, Kollegen...

Wer wollte glauben, dass es KEINEN Unterschied macht, ob ein Kind ALLTÄGLICH mit im Haushalt lebt oder es eben eine BESUCHSREGELUNG gibt? ;-)

De facto sind (Quelle: www.väterstudie.de) (bei der derzeit herrschenden Praxis, dass Kinder nach Trennung der Eltern zu 98% bei der Mutter leben) 50% der Väter GANZ raus aus dem Leben der Kinder.

Das ist nicht unbedingt "Schuld" der Mütter. Das ergibt sich schlicht aus der Lebenswirklichkeit (Wohnen, Arbeit, neue Partner/neue Patchworkrunde). Es ist EBEN NICHT egal, ob beide Elternteile mit dem gemeinsamen Kind ZUSAMMEN LEBEN oder nicht.

Das soll kein Beitrag gegen das Patchworken sein. Tue aber bitte niemand so, als ob das keinen "Preis" hätte. Und den zahlen in der Regel die Kinder :-(.
 
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  • #12
#9

Sollte Wirklichkeit sein, aber ist es das? ;-)

Danke für das Angebot, mich kennenlernen zu wollen. Aber ich glaube, ich bin mit 45 über den Punkt hinaus?

Bin momentan ganz zufrieden mit mir und meinem Hund.

Menschen? Bin ich vorsichtig geworden...
 
  • #13
Peter =Petermcbauch vielen Dank für die tollen Antworten (absolut so gemeint wie es da steht)
 
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  • #14
Ich bin Mutter von drei solchen Schätzen im Alter 3/5/11. Wir leben in der Scheidungsphase und lassen uns diesbezüglich von eine Mediatorin beraten.Mein Mann liebt die Buben und hat Angst, daß er diesen Schmerz nicht überwinden kann nach endgültige Trennung, deswegen blockt er die Verhandlungen zur Einvernehmliche Scheidung ab und macht mich sehr wütend. Ich möchte eine akzeptable Lösung für uns alle finden und er meinte, daß er sich entfremdet wenn er sie alle 14 Tage hat und 1 mal der Woche. Ich möchte auch ,daß er sie so oft besucht, aber gleichzeitig will ich nicht ständig von ihm angerufen werden und dadurch kontrolliert werden.

r arbeitet viel und wenn er mit den Buben ist spielt er mit denen, erzählt er denen Geschichten, lernt mit dem Großen für Schularbeiten.Es ist nur so,daß er sie nicht neben diesen erzieherischen Maßnahmen auch noch pflegen kann.Er kocht nicht, er will sie nicht krank übernehmen und pflegen, er schafft den Haushalt nicht neben denen und er hilft mir nicht dabei. Es ist schwer nach der Trennung immer nur auf seine spätere Wünsche einzugehen ,wann er welches Kind sehen möchte. Er schafft sie alle drei nicht auf einmal.Er braucht nebenbei immer eine Frau, Mutter, Oma, Kinderfrau,einfach Hilfe.
Ich glaube die mindestregelung alle 14 Tage und einmal unter der Woche ist viel,wenn man bedenkt,daß er 60 Stunden arbeitet in der Woche und man kann dann zusätzliche Besuchszeiten nach Bedarf einführen.Das Problem ist, das ständige neue Ausmachen. Die Kinder können sich dann nicht mehr aus wo sie zu hause sind.

Bitte Fragesteller, wie könnte ein freiformuliertes Besuchsrecht ausschauen, der auch bei unregelmäßige Arbeitszeit des Mannes einhaltbar wäre? Bin selbst besorgt und will den Kindern auf keinen Fall den Papa wegnehmen.Ich werde mich freuen wenn die Buben später wenn sie größer sind und alleine aus der Schule nach hause kommen, daß sie selbst bei ihm vorbei schauen.Die Flexibilität werde funktionieren, wenn er dadurch keine Ansprüche auf mich ausübt.Ich will mein leben ohne Ihn leben können, vielleicht mit einem neuen Partner.Es darf ihn nicht stören und mich dadurch schlecht machen vor den Kindern.Dann ist es nur logisch, daß man mit dem EX wenig Kontakt halten will.
Ich mag es nicht ,wenn die Väter und die Kinder leiden wegen der Trennung.Soll deswegen die Frau auf glückliches, liebevolles leben mit Respekt, Annerkennung verzichten den Kindern zu liebe? Ich bin seit 16 Jahre verheiratet.Ich schaff es nicht mehr ohne Wärme und Zuneigung weiter mit ihm in einem Haushalt zu wohnen.
 
  • #15
@#13
Eigentlich ist es ganz einfach. Dein Mann muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist. Entweder er schafft feste Zeiten, zu denen er die Kinder sieht, oder nicht. Ich glaube zwar, dass Kinder viel flexibler sind, als wir Erwachsenen das immer annehmen, und bin aus diesem Grunde ein großer Freund des sog. Wechselmodels. Aber trotzdem ist es natürlich wichtig, dass es eine gewisse Regelmäßigkeit gibt, auf die sich alle Beteiligten einrichten können. Alles andere führt unweigerlich zu Zank, Streit und Unmut.
 
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  • #16
# 13

Oh Gott, wenn ich das schon lese:

"Ich will mein leben ohne Ihn leben können, vielleicht mit einem neuen Partner.Es darf ihn nicht stören..."

Der arme, 60 Stunden malochende Ex-Mann...

"Mein Mann liebt die Buben und hat Angst, daß er diesen Schmerz nicht überwinden kann nach endgültige Trennung"

Ist das nicht nachvollziehbar?

Ich bin seit 16 Jahre verheiratet.Ich schaff es nicht mehr... "

Warum hast du dann 3 Kinder mit ihm hervorgebracht?


Ich an seiner Stelle würde den Job schmeißen, mich in Therapie begeben und mich ganz auf die Kinder konzentrieren. Soll dein neuer Partner dich doch ernähren oder du dich selbst und die Kinder und der Papa kümmert sich ganztags um sie. Dann bist du völlig frei für einen neuen Mann.
 
  • #17
Petermcbauch der Fragesteller An #13 In meine Augen ist die einzige Lösung in der beide Elternteile zu gleichen Teilen involviert wären , ein gemeinsames Haus mit getrennten Wohnungen oder halt zwei Mietwohnungen im selben Haus .Zu Deinem Mann fällt mir echt nichts ein . Seine "Ängste " und sein Handeln stimmen überhaupt nicht überein .Ich würde da nicht soviel Rücksicht nehmen, um es möglichst unpolemisch zu formulieren.Peter
 
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