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  • #61
Ich bin ebenfalls Therapeutin und finde es, ebenso wie viele Kollegen, in Ordnung, wenn das Kind bei der Mutter schläft. Da sollte kein falscher Eindruck entstehen.

Als Nicht-Therapeut fällt mir hierzu spontan ein: Zu dem Thema gibt es anscheinend unterschiedliche Meinungen. Das ist offenbar auch bei Therapeuten so. Dein Bezug auf "viele" Kollegen finde ich hingegen einfach nur manipulativ, um Deine persönliche Meinung - ohne Nennung von Argumenten - scheinbar zu stützen: Da könnte der oder die Nächste dann mit "sehr vielen" oder "der überwiegenenden Mehrheit" kommen. Dieses Spielchen können wir uns schenken.

Du verlierst wirklich das Maß, wenn du von einer so einfachen Tatsache auf deine Fälle in den Kliniken schließt. Niemand wird emotional missbraucht, wenn die Eltern ERLAUBEN, dass das Kind auf eigenen Wunsch bei diesen schläft.

Deine Kollegin hat nicht "von so einer so einfachen Tatsache" auf ihre Fälle geschlossen. Sie hat schlicht & ergreifend von Patienten berichtet, die durch emotionale "Überversorgung" behandlungsbedürftige Probleme in ihrem Leben bekamen - und somit den Opfern von Glucken-Müttern ein Gegenstimme gegeben. Deine Kollegin hat an keiner Stelle behauptet, dass sie die Überversorgung ausschließlich an dem ständigen Schlafen eines 6jährigen im Bett der Mutter festmacht. Dass sich das Glucken-Dasein in einem ganzen Spektrum von manipulativen Verhaltensweisen widerspiegelt, dürfte jedem hier klar sein.

Es gibt im Übrigen nicht ganz wenige Beispiele, in denen Eltern massive Fehler in der Erziehung begehen würden, wenn sie ALLES erlauben, was das Kind auf eigenem Wunsch möchte. [Chat gelöscht]
Wenn du von einer so leichten Meinungsverschiedenheit gleich in so ein Extrem gehst, dann musst du dies auch in umgekehrter Richtung zulassen: Dann sind die, die ihrem Kind dies verweigern welche, die ihr Kind emotional vernachlässigen, und davon gibt es ebenfalls genug extreme Fälle, die leiden!

Deine Kollegin geht nicht in ein Extrem, sondern stellt ihre Meinung dar. Nicht mehr und nicht weniger. Im Gegensatz zu Dir, begründet sie allerdings ihre Meinung sehr transparent und (für mich) nachvollziehbar. Bei Dir sucht man nach Argumenten vergebens.

By the way: Von einer emotionalen Vernachlässigung sind wir bei unserem Threadthema, das wir hier gerade diskutieren, wohl Lichtjahre entfernt.

Du kannst doch nicht alles pathologisieren, das nicht deiner Meinung entspricht!

Ich wünsche mir etwas sachlichere Antworten mit entsprechenden (Gegen-)Argumenten, sofern etwas nicht DEINER Meinung entspricht.
 
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  • #62
[Chat gelöscht]
Ich hatte ebenfalls eine Beziehung, hier bei EP kennen gelernt. Ihr Sohn, 5 Jahre kam jede Nacht zwischen 2-3 Uhr ins Bett gekrabelt. Er schlief sehr unruhig und für mich war die Nacht vorbei. Ich habe das ein halbes Jahr kommentarlos hingenommen. Ich hatte das Thema dann mal vorsichtig angesprochen, keine Reaktion. Mit 5 Jahren hat ein Kind im eigenen Bett zu schlafen.

Mein Eindruck ist vielmehr dass wir immer mehr unsere Kinder verpimpfen. Schlaue Sprüche von all den Therapeuten, Nähe zum Kind usw. Totaler Unsinn, wenn ich es am Tag nicht hinbekomme, dann in der Nacht? Bei Krankheit mit Abstrichen ist das OK, alles andere belastet jeden der Beteiligten.
Wo kommen wir denn da hin? Kinder brauchen Regeln wie eben Erwachsene auch. Was passiert wenn dies nicht geschieht sehen wir an den Schulen dieses Landes.
Die Beziehung ist übrigens gescheitert, hatte allerdings andere Gründe

M 44
 
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  • #63
[Chat gelöscht]
Ich halte selbst nichts von Familienbetten und denke, ein Kind sollte seinen Bereich haben. Aber ich bin auch der Meinung, dass ein Kind in Ausnahmefällen bei den Eltern schlafen darf.
Der FS sagt nicht, wie oft das Kind bei der Mutter schlafen will, er spricht nur von "heute" und dass das Kind eh nur am Wochenende bei der Mutter lebt.
Diese Tatsache sollte man auch berücksichtigen, denn das Kind hat die Mutter nur am Wochenende, wie kann man dann davon sprechen, dass sie eine Gluckenmutter ist?
 
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  • #64
[Chat gelöscht]
Deine Kollegin hat an keiner Stelle behauptet, dass sie die Überversorgung ausschließlich an dem ständigen Schlafen eines 6jährigen im Bett der Mutter festmacht. Dass sich das Glucken-Dasein in einem ganzen Spektrum von manipulativen Verhaltensweisen widerspiegelt, dürfte jedem hier klar sein.

Siehst du, genau das hat sie nicht ausdifferenziert. Sie hat sehr wohl grob von dem Thema "Kind bei den Eltern schlafen" auf pathologische Beobachtungen geschlossen. Selbst wenn es sich um eine echte "Glucke" handelt, ist dafür noch lange kein Baustein für eine Störung gelegt. Aber ganz und gar nicht. Dieser Drang zu dramatisieren kommt sehr wohl durch, denn warum bleibt man nicht einfach beim Thema: "Kind bei den Eltern schlafen", und zieht Vergleiche zu Extremen?

Es gibt im Übrigen nicht ganz wenige Beispiele, in denen Eltern massive Fehler in der Erziehung begehen würden, wenn sie ALLES erlauben, was das Kind auf eigenem Wunsch möchte.

Ich habe nie gesagt, alles zu erlauben.[...] Ich habe lediglich gesagt, dass es auf eigenen Wunsch im Bett schlafen kann, weil nichts wichtiges dagegen spricht. Die Argumente dagegen berufen sich auf "Prognosen", zu denen man unterschielicher Meinung sein kann. Im Gegensatz dazu gibt es aber Dinge, deren Schaden ganz klar ist, und die deshalb nicht erlaubt sind, wie Weglaufen oder mit dem Feuer spielen. Solche Dinge kann man nicht vergleichen mit dem Glauben von Eltern, aus irgendeinem Grunde etwas verbieten zu müssen, was eigentlich niemandem etwas ausmacht. Da spricht für mich eher eine große Angst heraus, irgendetwas falsch zu machen.
 
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  • #65
[Chat gelöscht]
Du bemerkst richtig, dass vom Verweigern, das Kind bei den Eltern schlafen zu lassen, nicht auf emotionale Vernachlässigung geschlossen werden kann. Dass die Kollegin das Thread Thema mit pathologischen Folgen von Überbemuttern vergleicht, das sieht du jedoch unerklärlicher Weise nicht als Extrem, sondern als "Argument". Die Vergleiche sind beide extrem, und habe damit nur klargemacht, dass man von so einem Thema nicht ins Extrem gehen muss.
[Chat gelöscht, bitte alle beenden!]
 
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  • #66
Wir hatten als Kinder unsere eigene Zimmer, die Türe wurde angelehnt und wenn etwas war durfte man natürlich mal bei den Eltern anklopfen und rein schlüpfen aber sicher nicht jede Nacht.
Wir haben den Raum unserer Eltern respektiert und unsere Eltern sind auch selten einfach in unser Zimmer geplatzt (als wir grösser waren).
So etwas nennt man auch Respekt vor den anderen haben und es hat keinem geschadet!
Ich denke, dass es ein typisches AE-Problem ist wenn das Kind zum Ersatzpartner umfunktioniert wird. Wenn dann noch der neue Freund mitkuschelt wird mir ehrlich gesagt, schlecht.
FS, du wirst ncihts anderes tun können als vielleciht sein Zimmer mit ihm nach seinen Wünschen gestalten damit er dort schlafen will (funktioniert meistens), Freunde dazu holen damit er sein recih zeigen kann, ihnen das übernachten im Superzimmer erlauben, viellecith abends in seinem Bett geschichten vorlesen usw.
Das ist natürlich am Anfang etwas mühsam aber es hilft.
Mit ihr zu diskutieren kannst du vergessen also musst du an den Sohn.
w, 42
 
  • #67
Wir hatten als Kinder unsere eigene Zimmer, die Türe wurde angelehnt und wenn etwas war durfte man natürlich mal bei den Eltern anklopfen und rein schlüpfen aber sicher nicht jede Nacht.
Wir haben den Raum unserer Eltern respektiert und unsere Eltern sind auch selten einfach in unser Zimmer geplatzt (als wir grösser waren).
So etwas nennt man auch Respekt vor den anderen haben und es hat keinem geschadet!
w, 42

Genau so ist es!

Auch wir, als Eltern sind niemals, einfach so, in die Kinderzimmer unserer Kleinen geplatzt. Es wurde schon bei den 3- Jährigen angeklopft, und für sie war es deshalb ebenso selbstverständlich, auch unseren Privatbereich zu respektieren.
Allein und verlassen fühlt sich kein Kind, das in einem liebevollen, intakten Umfeld aufwächst
, in dem Nestwärme und Urvertrauen entstehen kann - da braucht es wirklich kein Gemeinschaftsbett!

Für mich ist grundsätzlich etwas im Argen, wenn Mütter (selten Väter) mit ihrem Kind ständig gemeinsam das Bett teilen, und diese Gewohnheit auch noch auf das Bedürfnis des Kindes schieben. Meistens sind es Probleme des Erwachsenen selbst, die durch die Nähe des Kindes kompensiert werden - und natürlich gewöhnt sich ein Kind auch daran, und will es dann später selbst. Es kennt ja nichts Anderes!

Ich kenne keine einzige, intakte, zufriedene Familie (Vater, Mutter, Kind), in der das Kind ständig bei den Eltern schläft. Das scheint wohl eher bei Alleinerziehenden auf positive Resonanz zu stoßen... - Warum wohl?

Natürlich darf die Grenze "mein Schlafzimmer/ dein Kinderzimmer" auch mal überschritten werden, wenn ein Kind krank ist, zum Beispiel, oder morgens zum Kuscheln und Toben.
Es muss sich jedoch, in normalen Zeiten, der Anwesenheit, Aufmerksamkeit und der Fürsorge des Erwachsenen sicher sein können.
 
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  • #68
@Angela: Dann müssten sämtliche Familien in Japan nicht intakt sein...
 
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  • #69
Wir hatten als Kinder unsere eigene Zimmer, die Türe wurde angelehnt und wenn etwas war durfte man natürlich mal bei den Eltern anklopfen und rein schlüpfen aber sicher nicht jede Nacht.
Wir haben den Raum unserer Eltern respektiert und unsere Eltern sind auch selten einfach in unser Zimmer geplatzt (als wir grösser waren).
So etwas nennt man auch Respekt vor den anderen haben und es hat keinem geschadet!
Ich denke, dass es ein typisches AE-Problem ist wenn das Kind zum Ersatzpartner umfunktioniert wird. Wenn dann noch der neue Freund mitkuschelt wird mir ehrlich gesagt, schlecht.
FS, du wirst ncihts anderes tun können als vielleciht sein Zimmer mit ihm nach seinen Wünschen gestalten damit er dort schlafen will (funktioniert meistens), Freunde dazu holen damit er sein recih zeigen kann, ihnen das übernachten im Superzimmer erlauben, viellecith abends in seinem Bett geschichten vorlesen usw.
Das ist natürlich am Anfang etwas mühsam aber es hilft.
Mit ihr zu diskutieren kannst du vergessen also musst du an den Sohn.
w, 42

Seh ich ganz genauso und habe das auch als Kind so gemacht und bei meinen Kindern so gehandhabt. Allerdings denke ich schon, die Mutter muss das umsetzen.

Vielleicht noch ein Tipp von meiner Seite aus eigener Erinnerung an meine Kindheit und die Erlebnisse mit meinen Kids:

Kinder haben oft Angst, im Dunkeln allein zu schlafen. Ich würde es mit Dämmerlicht und Kuscheltieren probieren. Hat bei mir geholfen, hat bei meiner Tochter geholfen. Und dann eben erreichbar sein, falls das mal nicht reichen sollte. Sollte es aber in der Regel.

Man kann das Kind auch damit belohnen, wenn das kappt, dass es dann morgens ab einer bestimmten Uhrzeit kuscheln kommen darf.

Viel Glück für Euch alle plus das Baby!
w, 44
 
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  • #71
Es macht wohl ein Unterschied, ob die Eltern gerade 30 oder 40 sind und noch ein reges Sexualleben haben und alleine sein wollen, oder über 50, 60 sind. Da haben nicht selten viele Paare sowieso schon getrennte Betten, weil der eine schnarcht.

Ich würde als Mutter schauen, dass ich mein Kind in ein eigenes Bett verfrachte. Wenn die Mutter das allerdings partout nicht will, dann kannst du wenig machen, entweder dich anpassen oder Streit anfangen. Letzteres finde ich unheimlich blöd und verletztend, wenn das Kind sowas mitbekommt.
 
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  • #72
Kompliment: Klasse Beitrag!

Wir hatten als Kinder unsere eigene Zimmer, die Türe wurde angelehnt und wenn etwas war durfte man natürlich mal bei den Eltern anklopfen und rein schlüpfen aber sicher nicht jede Nacht.
Wir haben den Raum unserer Eltern respektiert und unsere Eltern sind auch selten einfach in unser Zimmer geplatzt (als wir grösser waren).
So etwas nennt man auch Respekt vor den anderen haben und (...)
w, 42


Und noch ein paar Gedanken zu einem anderen Beitrag:

Es macht wohl ein Unterschied, ob die Eltern gerade 30 oder 40 sind und noch ein reges Sexualleben haben und alleine sein wollen, oder über 50, 60 sind. Da haben nicht selten viele Paare sowieso schon getrennte Betten, weil der eine schnarcht.

Ich stelle mir gerade vor, wie ein 6jähriges Kind oftmals neben einer über 60jährigen Mutter schläft ...

P.S.: Mein Sexualleben ist übrigens mit knapp 50 noch recht aktiv.

Ich würde als Mutter schauen, dass ich mein Kind in ein eigenes Bett verfrachte. Wenn die Mutter das allerdings partout nicht will, dann kannst du wenig machen, entweder dich anpassen oder Streit anfangen. Letzteres finde ich unheimlich blöd und verletztend, wenn das Kind sowas mitbekommt.

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, die nach entsprechenden - erfolglosen - Diskussionen (ohne, dass das Kind diese mitbekommt) für mich relevant werden würde: Trennung.

Wie bereits hier mehrfach zu lesen ist, würde ich einer Mutter, die tatsächlich eine symbiotische Beziehung zu Ihrem Kind leben möchte, in jedem Fall dringend empfehlen, KEINE Partnerschaft einzugehen, da das Kind ja bereits als Partnerersatz zur Verfügung steht bzw. stehen muss.
 
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  • #73
In Japan gibt es per se nichts, das man in irgendeiner Weise mit Deutschland gleich stellen könnte, und deshalb ist es unsinnig, überhaupt dahingehend irgendeinen Vergleich anzustellen.

Also bitte, so unterschiedlich die Kulturen auch sein mögen, Japaner sind immer noch Menschen und daher sehr wohl mit Deutschen zu vergleichen.
Bis zu welchem Alter ein Kind im Bett der Eltern schlaffen sollte, ist halt auch immer eine Frage nach den Normen in der Gesellschaft.
In Deutschland scheint man sich da nicht ganz einig zu sein, in Japan heißt es bis zum Kindergarten bleibt der Sprössling im elterlichen Bett. Ob das so gut ist, will ich nicht bewerten.
 
  • #74
aus irgendeinem Grunde etwas verbieten zu müssen, was eigentlich niemandem etwas ausmacht.
Ich glaube, das ist der Kernpunkt. Dem FS macht es was aus, nicht neben seiner Frau zu liegen. Auch dieses Bedürfnis muss man nicht pathologisieren.

Gut möglich, dass bei AEs die Frage des neben-der-Mutter-Schlafens stärker ins Zentrum rückt: Warum sollten Kinder auf jemanden Rücksicht nehmen, den es nicht gibt? Warum sollte eine Mutter den Platz an ihrer Seite versagen (ich glaube schon auch, dass der Wunsch in den meisten Fällen vom Kind kommt), wenn es eh keinen Partner gibt?
Dass AUCH nach der Trennung der Eltern das Verlassenheitsgefühl der Kinder durch ein Zusammenrücken, gerade im Schlaf, gelindert wird, ist doch völlig einsichtig. Da schlief ich nie allein, da wollte immer ein Kind an meine Seite, die beiden anderen schliefen meistens auch zusammen in einem Zimmer. Da ist das Bedürfnis groß, sich gegenseitig einander zu "versichern": "ich bin da, ich geh nicht weg, du bist nicht allein".

Aber das ist eben die auch oben erwähnte emotionale Ausnahmesituation. Insofern sollten sowohl die (normalen) Bedürfnisse des FS als auch die (emotionalen Ausnahme-) Bedürfnisse des Jungen, der seine Mutter nur am WE sieht, berücksichtigt werden.
Ein Zusatzbett beim Jungen, gemeinsame Abendrituale incl Einschlafen und dann Umziehen wären eine Lösung, die beide Seiten ernst nimmt.
 
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  • #75
Ein Argument ist in Bezug auf die "Mein-Kind-kann-jederzeit-bei-mir-schlafen-Fraktion" noch nicht gefallen:

Mal abgesehen davon, dass die Möglichkeiten zum Ausleben von Sex dann eh sehr begrenzt wären, fände ich den alltäglichen Anblick meiner Freundin zusammen mit ihrem Kind in "unserem" Bett komplett abtörnend.

Nach kurzer Zeit in so einer wunderbaren oder -samen Konstellation bedürfte es überhaupt keiner Möglichkeiten zum Sex mehr, da ich eh keinen Appetit mehr hätte.

Eine Frau, die ausschließlich in der Mutterrolle aufgeht, wäre für mich als Partnerin wohl die uninteressanteste Vorstellung, die denkbar wäre.
 
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  • #76
Ich glaube, das ist der Kernpunkt. Dem FS macht es was aus, nicht neben seiner Frau zu liegen. Auch dieses Bedürfnis muss man nicht pathologisieren.

Selbstverständlich nicht. Es bleibgt allerdings der Mutter überlassen, ob sie ihm entgegenkommen will, oder sich lieber trennt. Da gibt es auch nichts bei der Mutter zu analysieren oder zu pathologisieren.

Aber das ist eben die auch oben erwähnte emotionale Ausnahmesituation. Insofern sollten sowohl die (normalen) Bedürfnisse des FS als auch die (emotionalen Ausnahme-) Bedürfnisse des Jungen, der seine Mutter nur am WE sieht, berücksichtigt werden.

Nein, es ist eben nicht nur eine Ausnahmesituation, dass das Kind bei den Eltern schläft. Es mag sein, dass es vorkommt, dass das bei Kindern nach einer Trennung mit Ängsten etc. vorkommt, es kann aber auch ganz normal sein. Wie schon jemand erwähnte, ist es in Japan so üblich. Das Gegenargument dazu ist dann, dass man sich nicht mit Japan vergleichen könne. Also bitte, natürlich kann man zwei Industrieländer in der Hinsicht vergleichen.

Auch unter jungen Leuten, die gemeinsam ein Kind bekommen, ist es nicht ungewöhnlich.

Es steht hier überhaupt keinem zu, über die Normalität der Mutter oder des Wunsches des Vaters zu urteilen. Natürlich hat man eine persönliche Meinung, und nach dieser tritt in meinen Augen der FS sehr fordernd und eifersüchtig auf. Ich würde eher das als Ausnahmefall einordnen, und nicht den ganz normalen Wunsch des Sohnes, bei der Mutter zu schlafen. Aber für die Betroffenen ist das egal, diese müssen selbst wissen, was ihnen wichtig ist, und ich könnte es verstehen, wenn die FS bei der Art der Kritikäußerung, nicht darauf eingehen würde, sondern dem Mann nahelegen würde zu gehen. Das muss diese aber ganz alleine entscheiden.

Dem FS bleibt nur, seinen WUnsch in angemessener Form vorzubringen. Dessen Freundin hat hier nicht um Hilfe gebeten, und benötigt diese vielleicht auch gar nicht. Auch muss man nicht von sich auf die Freundin schließen. Wenn es beim einen eine Ausnahmesituation war, in der die Kinder bei der Mutter schlafen, ist es das beim anderen noch lange nicht.
 
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  • #77
Mal abgesehen davon, dass die Möglichkeiten zum Ausleben von Sex dann eh sehr begrenzt wären, fände ich den alltäglichen Anblick meiner Freundin zusammen mit ihrem Kind in "unserem" Bett komplett abtörnend.

Wenn das so ist, sollte man sich vielleicht überlegen, ob man wirklich mit einer alleinerziehenden Mutter mit "fremdem Kind" zusammen sein möchte. Ich finde so eine Haltung nicht förderlich für eine Beziehung. Dass man sich Dinge anders wünscht, mag sein, aber deshalb gleich abgetörnt zu sein, ist schon krass.

Ich sehe das Kind bei den Eltern schlafen lassen auch nicht als völlig in der Mutterrolle aufgehend an. Im Gegenteil, gerade junge, lockere Eltern machen um so eine Geschichte nicht so ein Aufheben. Gerade berufstätige Mütter versuchen, wenn sie zuhause sind, so viel Nähe herzustellen, wie das Kind benötigt.

Hier fiel schon das Argument, ein Kind müsse Eigenständigkeit lernen. Eine berufstätige Mutter muss diese Eigenständigkeit nicht künstlich herstellen, und es als "Programmpunkt" in der Erziehung thematisieren, sondern sie wird automatisch hergestellt, wenn die Mutter noch ein eigenes Leben hat. Je selbstständiger die Mutter, desto mehr sieht sie es als Luxus an, dem Kind Zeit und Nähe zu widmen, wenn es danach bedarf. Angst zu haben, dass das Kind nicht selbstständig wird, spricht dafür, dass man zu viel Zeit für die "Erziehung" hat. Wer noch andere Interessen neben den Kindern hat, wird niemals fürchten, den Kindern zu viel Nähe zu geben. Vor allem weil solche Menschen wissen, dass es wertvoll ist, möglichst viel Zeit füreinander zu haben, denn es gibt im Leben viel zu tun.
 
  • #78
Nein, es ist eben nicht nur eine Ausnahmesituation, dass das Kind bei den Eltern schläft. Es mag sein, dass es vorkommt, dass das bei Kindern nach einer Trennung mit Ängsten etc. vorkommt, es kann aber auch ganz normal sein.
Ganz normal ist es, dass ein Kind im Alter von sechs Jahren unterschiedliche Bedürfnisse hat:
- die Nähe zu den Eltern und Geschwistern, auch körperlich
- das Bedürfnis, Raum zu geben für das "Alleine": ich kann schon alleine, du darfst schon alleine. Das haben "sicher gebundene" Kinder früher und stärker als unsicher gebundene, die Nähe permanent spüren müssen um sich geborgen zu fühlen.
- die Mutter ist nicht mehr alleiniger Glückslieferant, auch andere Einflüsse fangen an wichtig zu werden.

Dabei ist die Ausprägung dieser Bedürfnisse unterschiedlich, von Kind zu Kind individuell, Du hast recht, die Varianz innerhalb des Normalen ist breit. Was nicht bedeutet, dass die Ausprägung dieser Impulse keine Rückschlüsse auf die kindliche Psyche und die Umgebungseinflüsse zuließe!

Als ich einen neuen Partner hatte, zogen sich meine Kinder von sich aus soweit zurück, dass sich mein Partner durch und durch angenommen fühlen konnte. Da war Platz für ihn, wir hatten alle auf einen Mann in der Familie gewartet. Dabei "verzichteten" meine Kinder nicht auf Nähe, sondern drückten mit dem physisch-zeitlichen Raum-lassen nur aus/ setzten um, was an zusätzlicher Sicherheit durch den neuen Mann in der Familie zu spüren war. Sogar eine Lehrerin sprach mich damals an, wie ausgelassen glücklich meine Mittlere seit zwei Wochen wäre.

Genau das wäre auch meine Frage an den FS:
Ist der Junge mit Dir oder ohne Dich glücklicher?
Kannst Du Dir vorstellen, zu ihm so eine Beziehung aufzubauen, dass er auch von Dir profitieren kann?

Sobald das Ganze zwischen Euch "Konkurrenz" ist, und keine emotionale win-win Situation, durch die auch ein kleines Wesen befähigt wird, von sich aus mehr Raum zu geben, weil es ja auch ein nicht-physisches Sicherheitsplus spürt, ist die Basis schon schwieriger.
 
  • #79
Zitat von FS:
Mir kommt so vor, er eifert total auf mich, wenn wir aber alleine sind, himmelt er mich an und will mit mir spielen und musizieren.
Hab Deinen Eingangspost nochmal gelesen, das geht manchmal unter in Diskussionen ;-). Das klingt doch nicht so schlecht! Auf mich wirkt es wirklich so, als ob die Zeit bei Euch viel Positives bewirken könnte, wenn die Schlafensfrage nicht übermächtig wird.
Aber zieh nicht aus dem Schlafzimmer, behalte Deinen Platz im Bett. Wenn Dir der Erziehungsstil Deiner Freundin seltsam vorkommt, sprich mit ihr nochmal darüber, wenn sie blockt, dann eben auch mit professioneller Unterstützung.
Das Schlafen bei der Oma unter der Woche bedeutet nicht, dass Deine Freundin den Jungen nur am WE sieht, sondern ist ein Arrangement, damit der Junge nie allein schlafen muss?
Sag mal, ist der Junge tierlieb? Hätte er gern einen Hund, um den er sich kümmern dürfte? Der bei ihm im Zimmer schlafen dürfte?
 
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  • #80
Dabei ist die Ausprägung dieser Bedürfnisse unterschiedlich, von Kind zu Kind individuell, Du hast recht, die Varianz innerhalb des Normalen ist breit. Was nicht bedeutet, dass die Ausprägung dieser Impulse keine Rückschlüsse auf die kindliche Psyche und die Umgebungseinflüsse zuließe!

Nein, aus dem, was wir aus der Fragestellung wissen, sind diese Rückschlüsse keinesfalls möglich.

Ich interessiere mich weniger dafür, wie sich nun einzelne den normalen Sechsjährigen vorstellen.

Der FS hat geschildert, dass der Junge ihm gegenüber sehr positiv eingestellt ist. Er selbst wirkt auf mich hingegen äußerst negativ, eifersüchtig und gestresst. Ich würde alleine da ansetzen. Er hat diese Beziehung gewählt, und sollte an sich arbeiten, wenn sie ihn so unglücklich macht.

Die Frau und der Sohn sind an dieser Diskussion nicht beteiligt, und es macht wenig Sinn, über deren Beziehung zu spekulieren, oder diese mit den eigenen Erfahrungen in Verbindung zu bringen.
 
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  • #81
Wenn Dir der Erziehungsstil Deiner Freundin seltsam vorkommt, sprich mit ihr nochmal darüber, wenn sie blockt, dann eben auch mit professioneller Unterstützung.

Für diese professionelle Unterstützung benötigt er zunächst deren Einverständnis. Das ist nicht selbstverständlich. Um das Problem anzusprechen, muss er doch zunächst einmal seinen Ton ändern. Im Stile der Fragestellung kann er das niemals so herüberbringen, dass sie auch nur im Ansatz darauf eingehen würde.

Sie ist ja auch einverstanden mit der Situation, und stört sich nicht einmal daran, dass er ins Wohnzimmer umzieht. Um ihr das persönliche Problem mit der Situation deutlich zu machen, muss vor allem er erst einmal die richtigen Worte finden.
 
  • #82
Oh, das sehe ich anders: Mir kommt er im Gegenteil sensibel und reflektiert vor. "Wurstigkeit" kann ich bei ihm nicht erkennen. Er denkt nach, formuliert umsichtig.
Wenn in einer Partnerschaft ein Partner ein Problem empfindet, ist das ausreichend, um es ernst zu nehmen. Kaum eine Schwangere trennt sich lieber von einem Mann, der Vater ihres Kindes ist, eben erst mit ihr zusammengezogen und darüber hinaus bis auf das beschriebene Problem auch noch einen guten Draht zum ersten Kind hat, ohne vorher alle Möglichkeiten der Annäherung ausgeschöpft zu heben.
Aber wenn ihr das lieber wäre, hätte der FS vermutlich nicht viel mit dieser Frau verloren, dann wären die Probleme bei der Frau viel tiefgreifender.
 
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  • #83
Oh, das sehe ich anders: Mir kommt er im Gegenteil sensibel und reflektiert vor. "Wurstigkeit" kann ich bei ihm nicht erkennen. Er denkt nach, formuliert umsichtig.

Das sehe ich anders. Ich finde, er tritt sehr eifersüchtig und negativ auf.

Wenn in einer Partnerschaft ein Partner ein Problem empfindet, ist das ausreichend, um es ernst zu nehmen. Kaum eine Schwangere trennt sich lieber von einem Mann, der Vater ihres Kindes ist, eben erst mit ihr zusammengezogen und darüber hinaus bis auf das beschriebene Problem auch noch einen guten Draht zum ersten Kind hat, ohne vorher alle Möglichkeiten der Annäherung ausgeschöpft zu heben.
Aber wenn ihr das lieber wäre, hätte der FS vermutlich nicht viel mit dieser Frau verloren, dann wären die Probleme bei der Frau viel tiefgreifender.

Oh oh, du weißt doch nichts über den Rest der Beziehung. Natürlich trennt auch eine schwangere Frau sich, wenn sie die Beziehung nicht mehr für richtig hält. Davon auf tiefsitzende Probleme zu schließen, ist schon sehr gewagt. Überlasse das doch einfach ihr, oder?
 
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  • #84
Es macht wohl ein Unterschied, ob die Eltern gerade 30 oder 40 sind und noch ein reges Sexualleben haben und alleine sein wollen, oder über 50, 60 sind. Da haben nicht selten viele Paare sowieso schon getrennte Betten, weil der eine schnarcht.

Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Stimmt.
Nur ein kleiner Denkfehler: Kinder eines Ü50-Paares dürften meist schon im Teenageralter sein und kein sonderliches Interesse mehr am elterlichen Schlafzimmer haben.
Ach ja, Denkfehler Nr. 2: Gerade Ü50, wenn eben keine Kinder mehr stören könnten, kann das Sexuelleben wieder richtig in Schwung kommen.
[Chat gelöscht]
 
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  • #85
Um mal wieder zum Ausgangsproblem zurück zu kommen....Der Kleine schläft die Woche über bei der Oma (warum eigentlich?) und ich könnte mir gut vorstellen, dass er da auch kein eigenes Bett hat. Wenn die Mama dann endlich Zeit für ihn hat, darf er auch da nachts bei ihr schlafen. Will sie so ihr schlechtes Gewissen beruhigen? Braucht SIE in der Nacht jemanden neben sich? Scheinbar funktioniert dieses Konstrukt schon längere Zeit. Die Freundin ist sehr jung Mutter geworden, AE, wohnt im gleichen Haus wie ihre Mutter usw. und plötzlich kommt ein Mann dazu und meldet auch seine Bedürfnisse an. Mit so wenig Informationen finde ich es sehr schwierig, sich ein Urteil über die Mutter zu bilden!

FS, es gibt ganz bestimmt eine Lösung für Euer Problem, aber ich würde Euch dringend Hilfe von aussen empfehlen. Über eine Trennung nach zu denken, jetzt, wo ein zweites Kind unterwegs ist, finde ich unter aller S.....Zudem gibt es gute komplementärmedizinische Therapien, auf die gerade Kinder sehr gut ansprechen: Homöopathie, Kinesiologie usw. Aber bitte, Kind nicht einfach packen, ins Kinderzimmer verfrachten und Türe zu, so ein Verhalten würde bei dem Kleinen definitiv Schaden anrichten!!!

w, 44
 
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  • #86
Über eine Trennung nach zu denken, jetzt, wo ein zweites Kind unterwegs ist, finde ich unter aller S.....

Vielleicht ist das Kind unüberlegt entstanden? Wenn die Beziehung sowieso nicht hält, ist es nicht schlecht, schon vorher klare Verhältnisse zu schaffen. Insofern muss man diese Variante mit einbeziehen. Muss ja nicht sein, aber falls es tatsächlich nicht passt, ist es richtiger sich zu trennen, anstatt eine unglückliche Familie mit völlig verschiedenen Ansichten zu werden. Sie müssen sich wenn, dann von beiden Seiten entgegenkommen können.
 
  • #87
Bemerkung der Moderation:

Der Thread wurde in die Rubrik ElitePartner verschoben, da es diverse Beschwerden von Nutzern dazu gab. Leider können wir von Gastnutzern stammende Beschwerden zu Beiträgen nicht eindeutig identifizieren. In der Rubrik ElitePartner können nur registrierte Nutzer antworten.
Vorteil: Alle sind informiert (Verschoben-Anzeige in der Rubrik Familie) und Beschwerdeführer können eindeutig Bezug auf Ihren Nickname und Ihre Posts nehmen.

Wenn der Fragesteller ausreichend Antworten erhalten hat, werden wir die Frage schließen und wieder komplett in "Familie" verschieben.

Danke für Ihr Verständnis.


 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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