Ja, da kann schon was dran sein. Kommt auf den Einzelfall an.
Ich (w) wurde alleinerziehend, als meine Tochter 10 und mein Sohn 7 Jahre alt waren.
Für mich war es damals nach der Trennung absolut vorrangig, dass es den Kindern (nachdem sie so viele Jahre so viel Stress mitbekommen hatten) nun so gut wie möglich gehen soll. Ich wollte so vieles an ihnen gutmachen. Mir ist im Nachhinein klar, dass ich daher damals oft zu wenig Grenzen gesetzt habe. Ich gebe zu, dass ich es genossen habe, dass mein Sohn sehr meine Nähe gesucht - im Gegensatz zu meiner Tochter. Und ich habe es auch genossen, als er anfing, in bestimmten Situationen die Rolle des "Mannes im Hause" zu übernehmen.
Schwierig wurde es, als ich drei Jahre später so langsam anfing, mich wieder für eine Partnerschaft zu öffnen.
In den darauffolgenden vier Jahren gab es drei Männer in meinem Leben.
Mit dem ersten kam es nicht zu einer Partnerschaft. Im Nachhinein ist mir in Erinnerung, dass er z.B. sein Auto etwas weiter weg parkte, weil er (wie er scherzhaft bemerkte) sonst Gefahr läuft, dass mein Sohn ihm die Reifen platt sticht.
Mit den beiden anderen Männern kam es zu einer Partnerschaft. Beide Partnerschaften wurden von meinen Kindern nicht begrüßt und insbesondere von meinem Sohn mit unmöglichem Verhalten unterwandert. Es kostete mich sehr viel Energie, allen gerecht zu werden und immer wieder diesen Drahtseilakt - dass irgenwie alle mit der Situation klar kommen - hinzubekommen. Meinen zweiten Partner traf ich damals daher am liebsten bei ihm. Wenn er bei uns war, habe ich nur die Luft angehalten...
Ich würde im Nachhinein sagen, dass ich sicherlich (aus bester Absicht) damals zu wenig Grenzen gesetzt habe - und das jetzt ausbaden muss. Es kostet so viel Kraft. Mein Sohn ist inzwischen 13 und pubertiert heftig. Es gibt fast keinen Tag, an dem wir nicht aneinanderrasseln.
Eine Partnerschaft habe ich derzeit nicht.
Eine Situation neulich hat mich besonders nachdenklich gemacht:
Als mein Sohn mich in einer Situation erlebte, in der ich sehr traurig war ob der verlorenen letzten Beziehung meinte er (sehr einfühlsam ??): "Mama, ich will mich ja nicht einmischen, aber der... (der erste Bekannte von den dreien) war der Beste !"
.......
Daher mein Fazit: ja, es kann schon sein, dass Söhne alleinerziehender Mütter viel zuviel Macht erlangen.
Setzt frühzeitig Grenzen.
Es spart euch jede menge Nerven in den Folgejahren !!