G

Gast

Gast
  • #1

Der Überpapa

Bin mit einem Witwer und drei Jugendlichen in einer Fernbeziehung liiert.
Mehr und mehr leide ich unter diesem Zustand, eine weite Reise auf mich zu nehmen und dann das dritte Rad am Wagen zu sein.
Der Vater kann nicht reisen, weil die Jugendlichen panisch sind, dass ihr Vater (ebenso wie die verstorbene Mutter) auf einer Reise ums Leben kommt.
Wie habt ihr das alles geregelt?
 
G

Gast

Gast
  • #2
Die wohl einzige Lösung wird hier ein Umzug sein.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Gegen ein gutes Verhältnis eines Vaters zu seinen Kindern ist ja prinzipiell nichts zu sagen. Aber es scheint, als hätte diese Familie da etwas noch nicht überwunden, gerade weil die Jugendlichen diese Angst um ihren Vater haben.
Eine Beziehung hat nicht den Zweck, dass du darunter leidest. Rede doch einfach mal offen mit ihm und sensibilisiere ihn dafür, dass seine Kinder, und ggf. auch er, sich irgendwie helfen lassen und Strategien finden, um zu verarbeiten, was passiert ist.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Liebe FS,

schon Deine Überschrift macht klar, dass Du das Verhalten Deines Partners ablehnst. Der Mann und seine Kinder sind traumatisiert und verhalten sich entsprechend. Das dauert. Wie lange kann keiner sagen. Deine abwertende Haltung geht am Problem vorbei und empfinde ich als völlig unangemessen. Vermutlich brauchen die Hilfe.

Dass Dir das ganze nicht gefällt, ist nachvollziehbar. Jedoch wird sich vermutlich nichts an der Gruppendynamik in der Familie ändern, nur weil Du das willst. Ich fürchte, Du musst entscheiden, ob Dir an dem Mann so viel liegt, dass Du das weiter machst, bis die Kinder groß sind oder ob Du Dir einen Mann ohne Anhang suchst.

Dir alles Gute

w
 
G

Gast

Gast
  • #5
Der Überpapa ist kein richtiger Mann für eine Frau und ich bin nicht das Dienstmädchen oder das 3. Rad am Wagen.

Ein erwachsener Mann, der nicht reisen kann? Weil Minderjährige Kinder es ihm verbieten?

...wie gesagt, das ist ein Männchen, kein Mann für eine richtige Frau.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Bin mit einem Witwer und drei Jugendlichen in einer Fernbeziehung liiert.
Mehr und mehr leide ich unter diesem Zustand, eine weite Reise auf mich zu nehmen und dann das dritte Rad am Wagen zu sein.
Der Vater kann nicht reisen, weil die Jugendlichen panisch sind, dass ihr Vater (ebenso wie die verstorbene Mutter) auf einer Reise ums Leben kommt.
Wie habt ihr das alles geregelt?

Ich bin jetzt etwas irritiert, nein, eigenlich entsetzt.

Du bezeichnest Jugendliche, deren Mutter ums Lebens gekommen ist, als panisch?
Natürlich haben sie Angst, dass sie ihren Vater auch noch verlieren könnten, egal, ob sie 4 oder 14 oder 18 sind.

Ich weiß nicht, wie alt die Kinder sind und wann die Mutter verstarb, aber das ist ein dermaßen einschneidendes Ereignis, das nicht einfach so im Laufe der Zeit weggesteckt wird, auch nach 10 Jahren nicht.

Der Vater ist kein "Überpapa", mit Sicherheit nicht.

Dich zwingt niemand, diese Fernbeziehung mit einem alleinerziehenden Witwer zu führen.
Ziehe einen Schlussstrich und suche Dir einen Mann in der Nähe.

w, ü40
 
G

Gast

Gast
  • #7
Ich würde das Wort 'Beziehung' prüfen, ist das eine? Du hast es mit vier bedürftigen Menschen zu tun, die eine Heidenangst haben. Mir wären da zu viele Defizite für eine entspannte Beziehung.
w44
 
G

Gast

Gast
  • #8
Ich bin so ein Papa; da hilft nur eins, Du musst erst einmal zu ihm fahren und Ihr müsst Euch dort den Freiraum schaffen.
Meine Kinder wollen, wenn ich zu Hause bin gar nichts mit mir zu tun haben, so dass ich mit meiner Partnerin in unseren Räumen quasi eh alleine bin. Nach und nach sind wir alleine spazieren gegangen oder auch abends in die Oper, essen o.ä. und dass dann mit zunehmender Häufigkeit.
Bis auf nachts bei meiner Partnerin zu übernachten ist jetzt alles möglich und das Übernachten ist auch nur noch die Frage eines halben Jahres.

m53
 
G

Gast

Gast
  • #9
Mit einem Mann, bei dem Du Dich als 3. Rad am Wagen fühlst, wirst Du nicht glücklich. Das weisst Du eigentlich selbst und solltest Deine Entscheidung dementsprechend ausrichten.

Dass ein Vater für seine jugendlichen Kinder ab und an da ist, halte ich für selbstverständlich. Das Verhalten Deines "Partners" halte ich für unakzeptabel.

w,40
 
G

Gast

Gast
  • #10
Bin mit einem Witwer und drei Jugendlichen in einer Fernbeziehung liiert.
Mehr und mehr leide ich unter diesem Zustand, eine weite Reise auf mich zu nehmen und dann das dritte Rad am Wagen zu sein.
Der Vater kann nicht reisen, weil die Jugendlichen panisch sind, dass ihr Vater (ebenso wie die verstorbene Mutter) auf einer Reise ums Leben kommt.
Wie habt ihr das alles geregelt?

Hallo,
wenn Du Dir als das 3. Rad am Wagen vorkommst, dann kann das gut sein, dass das auch so ist.
Das kann ein Hinweis sein, dass in dieser Familie ein paar Dinge noch nicht geklärt und überwunden sind, und Du kannst Dich auf den Kopf stellen, und trotzdem nichts verändern.
Die Dynamik geht nicht zwingend von Dir aus, und der Wunsch das zu ändern müsste von Deinem Partner ausgehen, damit etwas passiert. Familienberatungen könnten hier helfen.
Ich kann Dir sehr das Buch von Jesper Juhl "Bonuseltern" zum Thema Patchwork empfehlen, ich habe in meiner letzten Beziehung ähnliche Erfahrungen gemacht, mit "Bonuskindern", die die trennung der Eltern noch nicht überwunden hatten, und das war sehr schmerzhaft, und ich hatte meist das Gefühl zu stören.Da ist es egal wie sehr man sich bemüht der Situation gerecht zu werden, da muss erst noch an anderer Stelle etwas passieren, sonst steht man am Ende ausgebrannt davor, und hat im schlimmsten Fall seine Integrität verloren..
Mein Tipp ist: Kannst Du mit der Situation so leben wie sie ist und die 2. Geige spielen? Frag Dich das ehrlich, denn wenn Du Dich unwohl dabei fühlst, oder das Gefühl hast Du müsstest Dich verbiegen, dann ist es nicht richtig, und ich empfehle Deinem Partner zu erzählen, wie es Dir geht, nicht was er Deiner Meinung nach falsch macht, sondern was Du brauchst, und dann wirst Du vermutlich sehen, wohin ihr unterwegs seid.

Alles Gute!
 
G

Gast

Gast
  • #11
Oh, diese Familie hat etwas sehr Schlimmes erlebt. Ein Alptraum kann man sagen - wie ich herauslese verstarb die Mutter auf einer Reise.

Ich denke in diesem Fall ist gerade eine Fernbeziehug völlig verkehrt, denn das rüttelt permanent am Trauma dieser, zu tiefst erschütterten, Familie. Wenn Du diesen Mann liebst und mit ihm eine Beziehung führen möchtest, dann brauchst Du fast selbst therapeutischen Rat, um mit dieser Familiendynamik fertig zu werden...

Im Grunde bräuchte die komplette Familie eine Therapie, wenn das nicht schon läuft. Dich kann man nur darauf aufmerksam machen, dass Du Dich auf etwas sehr schwieriges einlässt. Deine Bedürfnisse werden stark frustriert werden und mit Sicherheit wird Deine Vorstellung von einer "heilen" Partnerschaft nicht in Erfüllung gehen.

Mache Dir bewusst, dass die vier weiter aneinander kletten werden und Du nicht zu deren Familiensystem dazugehörst. Schon im Normalfall - also ohne Todesfall, nur mit neuer Parnterschaft nach gescheiterter Ehe - ist das schwer!! Du triffst aber auf einen schwiergen Sonderfall!! Überlege Dir ganz erhlich und ernst, ob Du diesen Vertrauensvorschuss leisten willst und kannst! w 40
 
G

Gast

Gast
  • #12
Liebe Fragestellerin, ich bin über dein Wortwahl erschüttert. Die Familie hat ein Trauma erlitten und der Vater stützt seine Kinder. Es ist NORMAL dass dieser nicht verreist um dich zu sehen, es ist NORMAL, das du - die Reisende - das fünfte Rad am Wagen bist - ersteres würde das Trauma ganz stark revitalisieren, zweiteres revitalisiert das Trauma. Ganz klar - Mutter war auf Reise - Mutter ist gestorben- Unfall. Hier kommt eine Quasi-Mutter von einer Reise und lebt. Schock - also muss der Vater sich um seine Kinder kümmern, und du bist das fünfte Rad am Wagen. Wenn du sowas nicht mal in Ansätzen verstehst ist es mehr als unsensibel. Dieser Witwer ist kein Überpapa, keine Eislaufmutter, keine Elternratsvorsitzende - der ist ein ganz normaler verantwortungbewußter Mann der sich um seine Kinder kümmert. W
 
G

Gast

Gast
  • #13
Liebe FS, ich finde dich ziemlich unsensibel, deinen LG als Überpapa zu bezeichnen, nur weil er seine Kinder nicht alleine lassen will, um zu dir zu reisen. Versetze dich mal in die Lage der Kinder. Die haben ein Elternteil bei einer Reise verloren und jetzt nur noch ihren Vater. Da ist es doch verständlich, dass sie Panik haben, wenn er ohne sie verreist, dass ihm etwas passiert und sie dann ganz alleine sind. Ich würde da als Vater auch nicht zur LG wegfahren und die Kinder alleine lassen. Und auch die Aussage mit dem 5. Rad am Wagen kann ich nicht nachvollziehen. Du hast dir einen alleinerziehenden Witwer als Partner ausgesucht, also leb' auch damit, dass für ihn die Kinder einen sehr wichtigen Stellenwert haben und er sich um sie kümmern muss. So ist das nunmal bei AE. Dass dein Partner sich so verantwortungsbewusst kümmert, spricht für seinen Charakter. Ihr könnt euch ja an seinem Wohnsitz Freiräume für euch schaffen, mit Jugendlichen sollten da ja Absprachen drüber möglich sein. Wenn du nicht damit leben kannst, die einzige wichtige Person im Leben deines LG zu sein, solltest du dir besser einen kinderlosen Partner suchen, am besten aus der Nähe, um das Reise-Problem auch nicht mehr zu haben.

w
 
G

Gast

Gast
  • #14
Ich habe auch Mitgefühl mit den Kindern, jedoch kann man von einer neuen Partnerin nicht erwarten, sowas mitzumachen, und das einfach so akzeptieren. Eine Beziehung mit solchen unverarbeiteten Dingen anzufangen halten ich für verantwortungslos, auch von dem Mann ! Er sollte dieser Frau sagen, dass er keine Beziehung mit dieser Frau haben kann, in welcher sie auch Frau sein darf. Sie wird immer nur ein Anhängsel und Fremdkörper bleiben, egal was sie tut, oder egal was sie nicht tut.

In dieser Konstellation wird sie immer alle Nachteile einer Familie haben, aber keine Vorteile einer Familie. Da würde ich schon eher raten, entweder selber eine Familie gründen, oder einen Partner, der selber im Kopf frei ist, sich ganz auf eine Frau einzulassen.

w,40
 
G

Gast

Gast
  • #15
Die FS,
Der Begriff *Überpapa* mag vielleicht unsensibel klingen, ist jedoch zu meiner Empfindung geworden.

Hier wurde geschrieben:
--Du hast dir einen alleinerziehenden Witwer als Partner ausgesucht, also leb' auch damit, dass für ihn die Kinder einen sehr wichtigen Stellenwert haben und er sich um sie kümmern muss.--

DAS ist die fordernde Haltung! (Warum wird nicht direkt "beim Kennenlernen" bereits so klar diese Erwartung formuliert; sondern erst, wenn sich eine emotionale Bindung aufgebaut hat.)

Ich habe für alles Verständnis zu haben, denn seinerseits scheint Beziehungsarbeit nicht leistbar.
Er ist ja schon genug gefordert und braucht keine weiteren Diskussionen mit mir.
Ich fühle mich in einer sehr ohnmächtigen Lage :-(

Vielen Dank auch für den Buch-Tipp von Jesper Juhl "Bonuseltern". Sehr treffend.
 
Top