Ich schließe mich Siri (# 6) an. Ich bekomme auch die Motten, wenn ich diesen Satz höre. Er wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer.
Natürlich KANN er auch mal wahr sein. So kann es z.B. einfach sein, daß beide Partner ungefähr zeitgleich das Interesse aneinander verlieren, nichts mehr in die Beziehung investieren und beide irgendwann feststellen, daß man sich - wie man heute so oft sagt - auseinandergelebt hat. Das ist ja im Prinzip die beste Art von Trennung, weil sie einvernehmlich ist und nicht besonders wehtun muß, weil man sich ja eigentlich schon innerlich vor langer Zeit getrennt hat.
Aber was ist mit den Leuten, die monate-, oder gar jahrelang betrogen wurden? Wenn einer der Partner mit dem gemeinsamen Leben und vor allem dem Sexleben nicht zufrieden ist, kann und hat er das gefälligst zu artikulieren. Dann hat der andere Partner die Möglichkeit, etwas daran zu ändern. Sieht er hingegen nicht ein, daß Handlungsbedarf besteht und weigert sich, etwas zu ändern, so handelt er sich eine Mitschuld zu einer späteren Trennung ein. Eine Erlaubnis oder Rechtfertigung zum Fremdgehen ist das aber natürlich nicht für den anderen. Was ist eigentlich so schwer daran, sich erst zu trennen und sich dann erst einen neuen Partner zu suchen? Das ist doch nicht zu viel verlangt und ist für alle Beteiligte die leichteste und gesündeste Lösung.
@ Fragesteller: Die Formulierung "Die Person, die den Mut hatte, sich zu trennen..." suggeriert, daß es per se eine gute Sache ist, sich zu trennen. Das kann man so aber nicht einfach stehenlassen. Es gibt sehr viele Leute, die aus mehr oder minder purer Langeweile und Fantasielosigkeit aus einer im Prinzip harmonischen guten Beziehung aussteigen. Aber wenn der Partner nicht mehr brandneu ist, dann kommt eben Alltag und Routine in die Beziehung. Wem das nicht paßt, der kann doch Initiative entwickeln, um nicht im grauen Alltagstrott unterzugehen, statt sich sofort zu trennen. So, wie Du es beschreibst, klingt es so, als sei es heldenhaft mutig, sich zu trennen. Das kann ich nicht nachvollziehen.