Meiner Meinung nach machen viele den Fehler, dass sie denken, sie würden/können Menschen nach absoluten Kriterien objektiv bewerten, man tut es aber natürlich nur subjektiv und relativ gemessen an den eigenen (häufig nur auf sich projizierten) Idealen.
Wie soll es denn sowas wie die besten Männer (oder auch Frauen) geben? Das ist eine so unsinnige Aussage wie das beste Getränk, die beste Band, oder der beste Film.
Für den einen ist ein Partner der konstant in Action ist, dauernd auf Achse, immer unternehmungslustig und unterhaltend, ein perfekter Treffer, für den anderen, jemand der sehr erfolgreich im Beruf ist, i.d.R. mit entsprechenden finanziellen Vorteilen im Gegenzug aber auf Kosten der Zeit und für wieder einen anderen ist vielleicht ein freischaffender Künstler der ein entsprechend freies aber dafür finanziell nicht auf massiven Säulen stehendes Leben genießt. Im Gegenzug dafür hat dieser aber viel Zeit für Partner/Familie, geht einer erfüllenden Arbeit nach, die mehr Hobby als Pflicht ist und er ist mit weniger Materiellem vielleicht viel Glücklicher und zufriedener als ein dauergestresster Manager in seinem neuen Porsche.
Alle diese und natürlich noch unendlich viel mehr Variationen von Menschen sind für einen bestimmten Partner die beste Wahl, für einen anderen der pure Horror.
Abgesehen davon, Menschen ändern sich, jeder und jeden Tag. Manche zum Guten und andere zum Schlechten und auch das liegt größtenteils im Auge des Betrachters. Eine Trennung muss nicht bedeuten dass einer, oder beide der Partner nun Ausschussware sind sondern vielmehr, dass man sich aller Wahrscheinlichkeit nach in gegensätzliche Richtungen verändert/entwickelt hat.
Mir ist schon klar, dass viele den typischen Traumpartner (attraktiv, intelligent, erfolgreich, wohlhabend) suchen. Aber so manch einer sollte sich vielleicht durchaus mal etwas Zeit für sich nehmen, in sich hören und sich fragen, ist es wirklich dieser stereotype Partner den ich selbst tatsächlich suche und bin dafür bereit, all die "Kosten" dafür zu akzeptieren?
attraktiv -> je nach Geschlecht, Fitness, Sport, Kosmetiker, Friseur, Shoppen, Schminken etc. kostet eine Menge Zeit
intelligent -> wird sich auch konstant weiterbilden, das kostet eine Menge Zeit (und Ruhe)
erfolgreich -> wer viel erreicht, muss viel dafür tun - das kostet noch viel mehr Zeit, schon mal einen top performer mit 40 Stunden/Woche und dauerhaft arbeitsfreien Wochenenden/Urlauben gesehen?
Einiges davon kann man mit etwas Glück zu zweit machen, aber wenn man sich bisher nicht kannte, sind das eher wenige Dinge, d.h. am Ende bleibt für mich, der ich nun meinen Traumpartner gefunden habe, wahrscheinlich nicht mehr so besonders viel Platz im Leben desselben. Will ich das wirklich, oder ist es viel mehr nur der Wunsch irgendwelchen äußeren Idealen zu genügend und diese bestmöglich zu befriedigen - mein Haus, mein Boot, mein Auto und ganz neu, mein Partner?
TL;DR Nein, nicht alle besten sind vergeben
m, 40