Angie
Die Natur regelt das doch eh häufig selbst. Meine beste Freundin ist Urologin und ihre Praxis überfüllt mit Paaren jenseits der 40, die sich unbedingt ein Kind wünschen, nachdem sie nun die Karriere und die gewünschten Weltreisen gemacht haben bzw das Traumhaus gebaut und abbezahlt ist. Sie sind immer überaus erstaunt, wenn sie auf ihr Alter angesprochen werden bzw mit der "Neuigkeit" konfrontiert werden, dass es ab einem bestimmten Alter eben nicht mehr so einfach geht. Die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben...
Ich persönlich fände es gruselig für ein Kind, wenn es Eltern hätte, die altersmäßig die Großeltern sein könnten. Da macht alleine schon das Nervenkostüm der Späteltern nicht mehr mit, spätestens dann, wenn die Kinder in die Pubertät kommen. Ist das Älterwerden wirklich erfüllter heutzutage? Ich habe eher den Eindruck, dass Männer um die 50, wenn sie denn beschließen, (noch einmal) Vater werden zu wollen, vor ihrem Alter davonlaufen möchten und sich selbst und dem Rest der Welt gerne demonstrieren, dass sie noch in Saft und Kraft und voller Blüte stehen. Sonderlich verantwortungsbewußt sind sie in meinen Augen jedenfalls nicht. Die Chancen stehen relativ "gut", dass sie in innerhalb der nächsten zwanzig Jahren ins Gras beißen bzw an Alzheimer oder Demenz erkranken. Daran denken sie offensichtlich nicht, das Problem wird dann schon die neue, wesentlich jüngere Frau richten. Und notfalls kann ja auch die Gesellschaft für eventuelle schwer kranke oder stark behinderte Kinder aufkommen. Mir kann keiner erzählen, dass ein midlife-crisis geschüttelter Anfangs- oder Mitfünfziger ernsthaft einen Gedanken daran verschwendet, ein behindertes Kind großzuziehen. Da steht ganz sicherlich nicht auf der Liste.