• #1

Die erste Liebe- aus Erwachsenensicht

Liebes Forum,

anlässlich des "Heftiger Liebeskummer " Thread würde ich von euch gerne eure Meinung zu folgendem Sachverhalt wissen:

Die Tochter meines Partners ist inzwischen 17 Jahre alt und seit fast 6 Monaten mit ihrem Klassenkameraden in einer Beziehung. Es ist die erste Liebe der beiden.
Diese "erste große Liebe" hält uns, alten Hasen (w38 + m40) nun den Spiegel vor und wir merken wie desillusioniert wir bereits sind.

Uns macht es immer wieder Sorgen, da die beiden jede freie Minute mit einander verbringen. Sie lernen weder konzentriert für ihr Abitur, noch treffen sie sich mit Freunden, noch unternehmen sie etwas miteinander (sie hängen eben gemeinsam ab).
Mein Partner und ich gleichen uns in unserem Nähe- Distanz Bedürfnis und genießen auch die Zeit ohne einander. Wir hatten vor unserer Beziehung ein Leben, haben in unserer Beziehung noch jeder ein eigenes Leben und werden auch im Falle einer Trennung noch unser jeweiliges Leben haben.

Die beiden stehen nun noch ganz am Anfang und müssen sich erst gute Freundschaften aufbauen, ihre Hobbys und Interessen finden, lernen in der Erwachsenenwelt allein klar zu kommen... aber können sie das, wenn sie sich keinen Zentimeter, keine Minute von einander trennen wollen?
Gespräche mit ihr versumpfen ohne erkennbares Verstehen. Da sie am glücklichsten ist, wenn ER bei ihr ist.

Habt ihr vielleicht Erfahrung mit diesem Thema? Gibt es Tipps wie man hier überhaupt noch eingreifen kann, oder sollte man sie einfach ihre Erfahrung sammeln lassen.

Mein Partner und ich, sind wenig romantisch veranlagt und können uns leider nicht vorstellen, dass es bei dieser Nähe - ohne Distanz Verhältnis überhaupt halten kann. Den tiefen Fall sehen wir schon kommen und würden ihn gerne abmildern...
 
  • #2
Die Tochter meines Partners ist inzwischen 17 Jahre alt

Meine Tochter wird bald 17 und wenn dann irgendwann er/sie oder es auftaucht, dann werde ich sie das einfach mal machen lassen.

Uns macht es immer wieder Sorgen, da die beiden jede freie Minute mit einander verbringen. Sie lernen weder konzentriert für ihr Abitur, noch treffen sie sich mit Freunden, noch unternehmen sie etwas miteinander (sie hängen eben gemeinsam ab).

Lass sie doch das jetzt einfach mal erfahren.
Sie ist jung und lernt die Liebe.
Das Abitur wird sie trotzdem schaffen, sie muss es für sich erkennen. Ein täglicher vorwurfsvoller Blick der Mutter hilft da sicher nicht.

Mein Partner und ich gleichen uns in unserem Nähe- Distanz Bedürfnis und genießen auch die Zeit ohne einander. Wir hatten vor unserer Beziehung ein Leben, haben in unserer Beziehung noch jeder ein eigenes Leben und werden auch im Falle einer Trennung noch unser jeweiliges Leben haben.

Mein Gott sie ist 17!

Die beiden stehen nun noch ganz am Anfang und müssen sich erst gute Freundschaften aufbauen, ihre Hobbys und Interessen finden, lernen in der Erwachsenenwelt allein klar zu kommen... aber können sie das, wenn sie sich keinen Zentimeter, keine Minute von einander trennen wollen?

Lass sie bitte ihre Erfahrung selber machen!!

Gespräche mit ihr versumpfen ohne erkennbares Verstehen. Da sie am glücklichsten ist, wenn ER bei ihr ist.

Freue Dich doch, dass Deine/seine Tochter glücklich ist. Du planst ja jetzt schon für die Trennung. Kauf die Tempo und gut ist.

Den tiefen Fall sehen wir schon kommen und würden ihn gerne abmildern...

Da kannst Du nichts abmildern.

Bist Du zu Deinen Eltern gelaufen nach der ersten bitteren Trennung? Enttäuschungen gehören zum Leben dazu und jeder Mensch muss in seinem Tempo lernen damit umzugehen.
 
  • #3
Lasst um gotteswillen die Teenaber in Ruhe ihr Ding machen, das geht euch doch eigentlich überhaupt nichts an. Jeder Mensch ist anders, wenn es ihnen so gefällt, so what? Jetzt helikoptern Eltern schon bei der ersten Liebe, das kann nicht euer Ernst sein.
 
  • #4
Die Mädels probieren sich aus .... lernen dazu .... und irgendwann wissen sie plötzlich, was sie wollen.

Das Abitur wird sie schon packen, so what ......

Lass sie ihre Erfahrungen machen, Blödsinn anstellen und freu dich, wenn sie irgendwann freiwillig zu dir kommt und Fragen stellt.

Tom, mit "Stieftochter", die einige Nerven gekostet hat und sich jetzt prächtig entwickelt
 
  • #5
Lasst die beiden in Ruhe, um Himmels Willen.
Die fühlen und erleben erstmals so etwas.
Sollen die mit 17 eine "ruhige, abgeklärte Beziehung" führen?
Mit dem Wechselspiel aus Nähe und Distanz, das unsere Therapiegesellschaft als Ideal beschreibt? Schrecklich, abgeklärt wollte ich heute noch nicht leben und lieben.
Und warum habt ihr Angst, dass es nicht halten wird, wenn sie aufeinanderkleben? Es hält sowieso nicht, na und?
Das Abi werden sie schon hinkriegen, sie haben ja noch Zeit.
 
  • #6
Diese "erste große Liebe" hält uns, alten Hasen (w38 + m40) nun den Spiegel vor und wir merken wie desillusioniert wir bereits sind.
Tatsächlich? Finde ich nicht, bzw. nur wenn man sich in eine Kompromisspartnerschaft begeben hat und darin verharrt.

Meine jetzige Liebe unterscheidet sich nicht im geringsten von meiner ersten großen Liebe was die Intensität angeht - die dazwischen schon, aber da wusste ich, dass es keine "großen Lieben" sind.
Die waren bewusst so gewählt aufgrund des erlebten ersten Liebeskummers.

Mein Partner und ich gleichen uns in unserem Nähe- Distanz Bedürfnis und genießen auch die Zeit ohne einander.
Wir auch, war aber in der ersten Liebe bei mir auch nicht anders. Man kann es nicht vergleichen. Jetzt hat es was mit "Sicherheit in sich selbst" zu tun.

aber können sie das, wenn sie sich keinen Zentimeter, keine Minute von einander trennen wollen?
Gespräche mit ihr versumpfen ohne erkennbares Verstehen. Da sie am glücklichsten ist, wenn ER bei ihr ist.
Leben lernt man durch leben, nicht indem man andere nachäfft oder ihren Vorgaben folgt.
Sie wird es schon verstehen lernen - passiert in jung im Nachhinein. Mit Erfahrung kann man später vorwegnehmen und bereits früh korrigieren.

Gibt es Tipps wie man hier überhaupt noch eingreifen kann, oder sollte man sie einfach ihre Erfahrung sammeln lassen.
Bloss nicht eingreifen sondern laufen lassen, denn es gibt kein erkennbares Problem.
Ich habe meine Eltern gehasst für ihr eingreifen und ihnen damals irrtümlich das Scheitern der ersten Liebe angelastet.
Ein paar Jahre später sah ich, dass es anders war - passte nicht, trotz großer Gefühle bei mir.

Den tiefen Fall sehen wir schon kommen und würden ihn gerne abmildern...
Warum? Haltet euch doch raus und lasst sie leben. Sie ist in ein paar Monaten erwachsen und trifft eh ihre eigenen Entscheidungen.
Seid einfach ohne Besserwisserei für sie da, wenn sie euch braucht, statt vorher drin rumzumischen.

Ich finde diese Rumumpamperei in allen Lebenslagen durch übermotivierte Eltern fürchterlich. Sie machen die jungen Leute lebensuntüchtig. Man muss ihnen selbstgewähltes Leid zumuten und sie es durchleiden lassen. Nur so entwicklen sie Vorsicht und Weitsicht, nicht durch Gängelei und in Watte packen.

Und wenn das Abitur nicht ganz so gut wird wie von den Eltern erhofft, dann nicht, weil sie seit 6 Monaten verliebt ist, sondern weil sie ihr seit je her am akademischen Ehrgeiz mangelt.
Die Grundlagen fürs gute Abi wurden in den Schuljahren davor gelegt.

Für ein erfolgreiches Leben braucht mal mehr Fähigkeiten als gute Zensuren - etwas, was viele Eltern vergessen und warum so viele Studierunfähige an den Hochschulen sind.
 
  • #7
Danke für eure Rückmeldung. Wir halten uns ja raus und kommentieren das unter vier Augen und ohne ihr Beisein.

Die große Sorge ist einfach bezüglich der Isolation in die sie sich begeben. Klingt jetzt übertrieben. Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten. Nun hat sie ihren Freund und er ist neben ihrer Familie tatsächlich alles an sozialen Kontakt.

Ihr Freund selbst hat viele Kumpels, aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt, da es Dramen gibt, wenn er sich spontan verabredet. Die Tochter meines Partners weint dann, ist todunglücklich und verheimlicht das auch nicht vor ihm. Da er sie ja nun nicht verletzten will, bleibt er also bei ihr.

Ist er einmal zu einer Geburtstagsfeier von Freunden eingeladen, geht er schon hin, aber sie wartet dann bei ihm zu Hause, bis er zurück ist. (Sie selbst will nicht mit zur Party, weil sie die Leute nicht so toll findet).

Vielleicht wird es jetzt etwas klarer, warum wir ein ungutes Gefühl haben. Wir wissen ja selbst, dass wir uns da nicht einmischen können.
 
  • #8
Tatsächlich? Finde ich nicht, bzw. nur wenn man sich in eine Kompromisspartnerschaft begeben hat und darin verharrt.

Meine jetzige Liebe unterscheidet sich nicht im geringsten von meiner ersten großen Liebe was die Intensität angeht - die dazwischen schon, aber da wusste ich, dass es keine "großen Lieben" sind.
Die waren bewusst so gewählt aufgrund des erlebten ersten Liebeskummers.
Ich weiß was du meinst.
Trotzdem, die erste Liebe ist so überwältigend, die Vorstellung das es nicht halten könnte, so unwahrscheinlich.
Und trotzdem ist sie vergangen und im Idealfall sind dann Freunde da, die einen auffangen.

Auch wenn ich das bei meiner jetzigen Beziehung auch glaube - das sie für immer hält, weiß ich doch, aus Erfahrung, das selbst das größte Gefühl verblassen kann. Das meine ich mit desillusioniert.
 
  • #9
aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt
Sie sind keine Kinder mehr. Die wissen schon, wie sie das mit ihren Freunden handhaben wollen.
Sie genießen jetzt gradmal die ersten 6 Monate den Rausch der Gefühle und brauchen eure Hilfe nicht, um Freundschaften zu pflegen.
Unkende, besserwissende Eltern sind ganz nervig.
Dann fällt sie eben tief. Das gehört dazu.
In dem Fall hat sie ja ihre Eltern, die ihr beistehen können.
Aber eben nur erst dann.
Sie wird ihre Gefühle jetzt nicht unterdrücken können, weil ihr euch Sorgen macht.
Wofür du sorgen kannst ist, dass sie die Pille nimmt.
Ansonsten raushalten.
Sie lernen weder konzentriert für ihr Abitur
Dann werden sie das ggf. nachholen.
Nichts Besonderes und kein Beinbruch im Lebenslauf.
Die beiden stehen nun noch ganz am Anfang und müssen sich erst gute Freundschaften aufbauen, ihre Hobbys und Interessen finden, lernen in der Erwachsenenwelt allein klar zu kommen... aber können sie das, wenn sie sich keinen Zentimeter, keine Minute von einander trennen wollen?
Was verstehst du unter "lernen in der Erwachsenenwelt klar zu kommen"?
Von Anfang an alles richtig machen?
Zum lernen gehört das Hinfallen dazu.
Deine Tochter ist nicht mehr das kleine Kind, das sie war.
 
  • #10
Das ist ganz normal. Da braucht und interessiert einen gefühlt auch niemand anders. Und das ist auch OK.

Je älter sie wird und je mehr Erfahrung sie auch in Beziehungen sammeln wird, desto mehr wird sich das alles anpassen und desto weniger hat man das Gefühl "man verpasst" was oder "kommt um vor Sehnsucht", wenn man den geliebten Partner mal nicht jeden Tag sieht, das funktioniert uU auch im späteren Berufsleben gar nicht.

Alles easy. Lass sie ihre junge Liebe genießen.

Nachtrag: oh je... ein Klammeräffchen. Da bin ich gespannt, wie lange er das mitmachen wird.

Vllt sollte man ihr trotzdem liebevoll mitteilen, dass es trotz ihm noch andere Dinge gibt und das auch wichtig ist um für den Partner interessant zu bleiben. Sie soll rausgehen oder mitgehen auf die Parties, sie soll ihr eigenes Ding machen. Deswegen hat sie trotzdem noch genug Zeit mit ihm oder für ihn.

Wichtig ist, dass sie sich nicht "aufgibt" und eine eigenständiger Mensch mit Interessen bleibt und nicht alles auf ihn fixiert!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Die große Sorge ist einfach bezüglich der Isolation in die sie sich begeben. Klingt jetzt übertrieben. Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten.

Freundes- und Bekanntenkreise ändern sich bis Mitte 30 eh nochmal komplett. Von daher ist das völlig irrelevant, weil sich die allermeisten in ihren 20ern deutlich auseinander leben.

Ich bin 34 und meine ganzen, langjährigen Freundschaften haben sich mitte 20 gebildet. Mit den Leuten aus meiner Schulzeit habe ich Null Kontakt mehr und das ist mehr als gut so.
Abgesehen davon haben sich schon viele in meinen Freundes- und Bekanntenkreisen aufgrund neuer Beziehungen zurückgezogen. Und wenn die dann passé waren oder nach 1,5 Jahren die rosarote Brille weg war, kamen sie wieder zurück in den Kreis. Ohne jegliche Einbußen.

Also einfach raushalten und machen lassen. Wenn das Abi drunter leidet, ist das die erste große Konsequenz in ihrem Leben, die sich aus eigener Handlung ergibt. Sind ja schließlich fast erwachsen.
 
  • #12
Eigentlich sollten Eltern sich raus halten, geht sie nichts an, eigentlich, dass bei Eurer Tochter einiges schief läuft, ist Euch bewusst? Da solltet Ihr ansetzen, der junge Mann ist zu gutmütig, irgendwann, hoffe ich für ihn, wird er sich besinnen, erkennen, was sie für ein schräges Verhalten hat, und das Ganze beenden.
Ja, Ihr sollt Euch einmischen, höchste Zeit, nicht in die Beziehung, sondern dem Mädel helfen, psychologisch, jetzt ist sie noch jung genug, dass man heilen kann.
 
  • #13
Freundes- und Bekanntenkreise ändern sich bis Mitte 30 eh nochmal komplett.
Das kann ja bei Dir so sein. Bei mir ist es anders. Ich hätte gerne noch alle meine Freunde aus der Schulzeit (2 sind geblieben trotz 400 km Entfernung), da ich danach in fremden Gefilden ab ca. 25 nicht mehr diese tiefen Freundschaften aufbauen konnte wie früher. So denke ich gibt es alle verschiedenen Varianten.
hr Freund selbst hat viele Kumpels, aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt, da es Dramen gibt, wenn er sich spontan verabredet. Die Tochter meines Partners weint dann, ist todunglücklich und verheimlicht das auch nicht vor ihm. Da er sie ja nun nicht verletzten will, bleibt er also bei ihr.

Ist er einmal zu einer Geburtstagsfeier von Freunden eingeladen, geht er schon hin, aber sie wartet dann bei ihm zu Hause, bis er zurück ist. (Sie selbst will nicht mit zur Party, weil sie die Leute nicht so toll findet).
Das finde ich isoliert betrachtet schon etwas problematisch. Zusammen abhängen ist voll in Ordnung. Allerdings bitte keine Isolation. Das ist sie wohl aber auch ohne ihn und hat mit der ersten großen Liebe wenig zu tun.
 
  • #15
Mit der nachgereichten Info bleibe ich dabei: Mischt euch nicht ein.

Allerdings wird der junge Mann bald die Reißleine ziehen, wenn sie weint und unglücklich ist, sobald er seine Kumpels treffen möchte.
Mein älterer Sohn hat seine erste Freundin deshalb verlassen.
Die bekam sogar die Krise, wenn er mit seinem Bruder in eine Kneipe wollte.

Das Mädchen hat andere Probleme als die Beziehung.
 
  • #16
Die große Sorge ist einfach bezüglich der Isolation in die sie sich begeben. Klingt jetzt übertrieben. Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten. Nun hat sie ihren Freund und er ist neben ihrer Familie tatsächlich alles an sozialen Kontakt.
Nimmt sie Drogen, wirkt der Freund kriminell, liegen sie betrunken im Zimmer...?
Wenn nicht, ist das kein Grund zur Sorge...sie vernachlässigt nicht mal Freundinnen, wenn sie keine "dicken" hat.
Vielleicht sind ihr die meisten Mädels zu girly?
Vielleicht scheitert sie auch jetzt etwas zu halten...
Ein gutes Alter um festzustellen, wie man so tickt und zum rumprobieren.

Sie ist "anders " als ihr und ggf auch anders als ihr ihn dem Alter ward...
Ich wahrscheinlich auch:)...
Liegt wahrscheinlich daran...das sie nicht ihr seid
 
  • #18
Also mein Kind ist noch etwas jünger, war aber auch schon mit der ersten Jugendliebe längere Zeit gesegnet. Und mit anschließendem Liebeskummer.

Und anders als andere hier würde ich in so einer Situation in einem richtigen und entspannten Moment versuchen mit meinem Kind ins Gespräch zu kommen. Das hat nichts mit Helikopter oder Überelternschaft zu tun. Das hat auch nichts mit ungefragtem Belehren zu tun. Hier muss ja auch nicht die Beziehung im Mittelpunkt stehen, sondern die sozialen Interaktionen insgesamt. Das stünde bei mir sicher weit vor der Idee irgendwelche Psychologen zu rate zu ziehen. Wer sich noch erinnert, mit 17 macht man manchmal noch komische Dinge, ohne dass da direkt behandlungsbedürftiges Problem dahinter steckt.

Für mich gehören solche Gespräche zu einem recht normalen Austausch in der Familie. Hier wird geklammert, es werden sicher daraus Situationen entstehen, die einem offensichtlich vor Augen stehen.

Und genau darüber würde ich ins Gespräch kommen. Sicher nicht belehrend, sondern liebevoll kommentierend. Sicherlich auch nicht in Dauerschleife, aber dann wenn es passt eben.
 
  • #19
Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten.
Das einzige was ihr tun könnt ist euch (!) zu fragen, was Ihr dazu beigetragen habt, dass sich das Kind so entwickelt hat und nicht in der Lage ist, Freundschaften zu pflegen.

Was wurde ihr vorgelebt? Durfte sie als Kind Freunde mit nach Hause bringen oder war das eher nicht gern gesehen? Habt ihr selbst einen großen Freundeskreis?
Ist das Kind von seinem ganzen Wesen her vielleicht einfach nur introvertiert und braucht und möchte gar keine vielen Freundschaften ?

Die eigene Idealvorstellung muss noch lange nicht die Idealvorstellung eines jungen Erwachsenen sein.

Haben sich die Eltern in alles eingemischt oder ihr Problemlösungen selbst zugetraut?
Dass sie keine eigenen Interessen verfolgt, liegt wohl in erster Linie darin, dass sie in ihrer Erziehung darin nicht bestärkt wurde, keinen gesunden Egoismus entwickelt hat oder nicht entwickeln durfte?
Wenn man sich über irgendetwas im Verhalten des Kindes wundert, dann sollte man zuerst bei sich selbst und seiner Erziehung und dem Vorgelebten ansetzen.

Ansonsten bitte lasst sie in Ruhe ihre eigenen Erfahrungen machen. Vertraut darauf, dass ihr sie so erzogen habt, dass sie die richtigen eigenen Entscheidungen treffen wird.

DAS würde ich ihr sagen. Dass sie erkennt, dass die Verantwortungund Entscheidung tatsächlich bei ihr liegt. Das wirkt hundertmal mehr als irgendwelche klugen Vorträge der Eltern.
Ich habe damit bei meiner Tochter gute Erfahrungen gemacht. Man kann gewisse Dinge aufzeigen aber man sollte sich kluge RatSCHLÄGE sparen. Da schalten die Kinder doch eh auf Durchzug oder hast du das als Kind/Teenie anders gemacht?😉
 
  • #20
Ich habe mich damals bei meiner Tochter überhaupt nicht eingemischt, das geht und ging mich nichts an. Genauso wenig ging es meine Eltern an, gottseidank wussten sie so gut wie nichts, was ich so getrieben habe. Das ist schlicht und ergreifend Privatsache und mich macht das überaus wütend zu sehen, dass man versucht, die Jugendlichen zu manipulieren unter dem Mantel des sich-sorgens. Nee Leute, ihr wart auch mal jung, bitte erinnert euch dran. Nervige Eltern sind nervige Eltern, noch schlimmer ist es, wenn sie das nicht einsehen und sich für so cool halten. Bäh. Wie soll ein junger Mensch ins Leben gehen wenn man ihn unentwegt gängelt. Weiter hielt ich mich an die Aussage eines guten Freundes, der sinngemäß sagte: wieso sollte ich mir Sorgen machen. Ich hab sie erzogen, sie werden mir keine Katastrophe nach Hause bringen.
 
  • #21
Du hast leider vergessen, dass du auch mal in dem Alter warst! Du kannst und sollst gar nicht eingreifen, einfach machen lassen! Sie wird noch vieles selbst lernen müssen!
 
  • #22
Danke für eure Rückmeldung. Wir halten uns ja raus und kommentieren das unter vier Augen und ohne ihr Beisein.

Die große Sorge ist einfach bezüglich der Isolation in die sie sich begeben. Klingt jetzt übertrieben. Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten. Nun hat sie ihren Freund und er ist neben ihrer Familie tatsächlich alles an sozialen Kontakt.

Ihr Freund selbst hat viele Kumpels, aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt, da es Dramen gibt, wenn er sich spontan verabredet. Die Tochter meines Partners weint dann, ist todunglücklich und verheimlicht das auch nicht vor ihm. Da er sie ja nun nicht verletzten will, bleibt er also bei ihr.

Ist er einmal zu einer Geburtstagsfeier von Freunden eingeladen, geht er schon hin, aber sie wartet dann bei ihm zu Hause, bis er zurück ist. (Sie selbst will nicht mit zur Party, weil sie die Leute nicht so toll findet).

Vielleicht wird es jetzt etwas klarer, warum wir ein ungutes Gefühl haben. Wir wissen ja selbst, dass wir uns da nicht einmischen können.
aber dann wird die Beziehung eh in absehbarer Zeit gehen die Wand gefahren werden. Und vielleicht braucht die Tochter deines Partners genau diese Erfahrung. Learning by doing eben …

Ihr könnt sie nicht vor allem schützen und bewahren. Zum erwachsen werden gehört auch die ein oder andere schmerzhafte Erfahrung, die gemacht werden muss.

Und wenn sie euch hat, ist doch alles gut.

Habt Vertrauen, damit bemächtigt ihr das Mädchen und ermöglicht es ihr, mental zu wachsen.

Was soll denn schon passieren? Selbst wenn sie kurzfristig die Schule schleifen lässt. Das Halbjahr lässt sich wiederholen. Und besser sie lernt es jetzt, als später, wo wesentlich mehr auf dem Spiel steht.
 
  • #25
Ach Gott, lass sie doch, wenn sie so schrecklich verliebt sind, so oft erlebt man das nun auch nicht.
Einschränkung Um ihre schulischen Leistungen müssen sie sich natürlich schon bemühen.
Aber sonst, neue Freunde finden, Hobbys, Interessen, sich in der Erwachsenenwelt zurechtfinden..das findet sich.
Die erleben jetzt etwas ganz Besonderes, nämlich wie es ist sich intensiv auf einen anderen einzulassen (auch wenn es einem als Aussenstehenden schon "kindisch" vorkommt und klar ist, dass das wohl nicht ewig geht). Auch das gehört zur Lebens und Welterfahrung.
 
  • #26
Uns macht es immer wieder Sorgen, da die beiden jede freie Minute mit einander verbringen. Sie lernen weder konzentriert für ihr Abitur, noch treffen sie sich mit Freunden, noch unternehmen sie etwas miteinander (sie hängen eben gemeinsam ab).
Mein Partner und ich gleichen uns in unserem Nähe- Distanz Bedürfnis und genießen auch die Zeit ohne einander.
Ihr seid keine 17 mehr und die meisten Jugendlichen kleben mit ihrer ersten Liebe so aneinander. Kann man bei uns an der Schule auch gut beobachten. Das lässt auch nach mit der Zeit.
Wir hatten vor unserer Beziehung ein Leben, haben in unserer Beziehung noch jeder ein eigenes Leben und werden auch im Falle einer Trennung noch unser jeweiliges Leben haben.
Das werden die beiden auch.
Gespräche mit ihr versumpfen ohne erkennbares Verstehen. Da sie am glücklichsten ist, wenn ER bei ihr ist.
Das war bei uns damals ganz genauso. Ich hatte auch alles andere im Kopf als meinen Schulabschluss. Ich habe auch nicht gelernt, weil der Kerl mir wichtiger war. Meinen Schulabschluss hab ich trotzdem geschafft und aus mir ist auch was geworden. Wichtig ist es, den jungen Leuten sachlich und ohne Vorwurf klarzumachen, dass keine Entscheidung ohne Folgen bleibt. Was die jetzt nicht packen, müssen sie später unter erschwerten Bedingungen nachholen. So ist das nun mal und ich finde, das ist ein guter Weg, um erwachsen zu werden und Verantwortung für sich selbst übernehmen zu lernen.
Habt ihr vielleicht Erfahrung mit diesem Thema? Gibt es Tipps wie man hier überhaupt noch eingreifen kann, oder sollte man sie einfach ihre Erfahrung sammeln lassen.
Unbedingt Erfahrungen sammeln lassen. Woher kommt immer der Drang zum Eingreifen? Die Jugend ist irrational, dafür ist die Jugend da.🤷‍♀️
Mein Partner und ich, sind wenig romantisch veranlagt
Ich bin auch unromantisch, na und?
und können uns leider nicht vorstellen, dass es bei dieser Nähe - ohne Distanz Verhältnis überhaupt halten kann.
Warum soll es denn auch halten müssen? Die sind erst 17!
Den tiefen Fall sehen wir schon kommen und würden ihn gerne abmildern...
Warum? Durch Fehlentscheidungen lernt man. Warum alles leichter machen wollen, wieso die Steine aus dem Weg räumen. Die Treffen die Entscheidungen für ihr Leben, deren Folgen sie tragen müssen. Liebeskummer oder schlechte Abschlüsse gehören unter Unständen auch dazu. Außer, dass man denen diesen simplen Zusammenhang erklären sollte, kann man nichts tun. Die hören sowieso nicht, merkste ja schon. Du hast das Gefühl, es verpufft. 🤷‍♀️
 
  • #27
...
Ihr Freund selbst hat viele Kumpels, aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt, da es Dramen gibt, wenn er sich spontan verabredet. Die Tochter meines Partners weint dann, ist todunglücklich und verheimlicht das auch nicht vor ihm. Da er sie ja nun nicht verletzten will, bleibt er also bei ihr.

Ist er einmal zu einer Geburtstagsfeier von Freunden eingeladen, geht er schon hin, aber sie wartet dann bei ihm zu Hause, bis er zurück ist. (Sie selbst will nicht mit zur Party, weil sie die Leute nicht so toll findet).
...

@Schnuppe78 hier lese ich das heraus... Du nicht? Macht er was ohne sie, ist Drama. Sie hängt wie eine Klette an ihm. Das ist vllt anfangs mal süß, aber iwann findet man(n) (Frau auch) das dann grenzwertig.
 
  • #28
. Du nicht? Macht er was ohne sie, ist Drama. Sie hängt wie eine Klette an ihm. Das ist vllt anfangs mal süß, aber iwann findet man(n) (Frau auch) das dann grenzwertig.
Zu dem Thema sollten die Eltern sich Gedanken machen, mit ihr reden, Ursachen finden, das Mädchen klammert nicht ohne Grund, zeigt massive Verlustängste, heult sofort, sie wartet bei ihm in der Wohnung bis er von der Party kommt, weil sie nicht mit will, warum bleibt sie dann nicht zu Hause?
Ich wäre als Mutter tief beunruhigt, und ich würde nach einem Gespräch durchaus einen Psychotherapeuten zu Rate ziehen.
Ein Gespräch, um ihr den Gedankenanstoß zu geben, ihr Verhalten sei unklug, wird nicht helfen, wichtig wäre zu klären, WARUM verhält sie sich so. Das Drama, das folgen wird, ganz sicher, weil er irgendwann das nicht mehr kann, kein junger Mann macht das länger mit, ist vorprogrammiert.
Dass das Abitur nicht so gut werden könnte, ist bei dieser jungen Frau das geringste Problem, und da sie keine sozialen Kontakte hat, WARUM?, sind diese wohl auch nicht gefährdet, die weitere Befürchtung.
 
  • #29
Zu dem Thema sollten die Eltern sich Gedanken machen, mit ihr reden, Ursachen finden, das Mädchen klammert nicht ohne Grund, zeigt massive Verlustängste, heult sofort, sie wartet bei ihm in der Wohnung bis er von der Party kommt, weil sie nicht mit will, warum bleibt sie dann nicht zu Hause?
Ich wäre als Mutter tief beunruhigt, und ich würde nach einem Gespräch durchaus einen Psychotherapeuten zu Rate ziehen.
Ein Gespräch, um ihr den Gedankenanstoß zu geben, ihr Verhalten sei unklug, wird nicht helfen, wichtig wäre zu klären, WARUM verhält sie sich so. Das Drama, das folgen wird, ganz sicher, weil er irgendwann das nicht mehr kann, kein junger Mann macht das länger mit, ist vorprogrammiert.
Dass das Abitur nicht so gut werden könnte, ist bei dieser jungen Frau das geringste Problem, und da sie keine sozialen Kontakte hat, WARUM?, sind diese wohl auch nicht gefährdet, die weitere Befürchtung.
Sei mir nicht böse, das ist doch völlig übertrieben. Lasst die jungen Leute einfach machen, die müssen verliebt sein auch erstmal lernen ohne gleich pathologisiert zu werden. Das ist ja gruselig. Hier zeigt sich deutlich, dass zu viel Vertrauen in seine Eltern gar nicht gut ist. Es gibt einfach einige Bereiche, das geht die Eltern gar nichts an. So ist es gewesen, so sollte es auch bleiben.
 
  • #30
Sei mir nicht böse, das ist doch völlig übertrieben
Normalerweise, und so haben wie es praktiziert, hält man sich als Eltern raus, mal über Verhütung reden, gut ist, eigene Erfahrungen machen lassen.
Aber, Du hast schon gelesen
Die große Sorge ist einfach bezüglich der Isolation in die sie sich begeben.

Aber die Tochter meines Partners hat große Schwierigkeiten Freundschaften zu finden, zu pflegen und zu halten.
Grundproblem, könnte man relativieren, ist halt introvertiert, aber auch introvertiert, 1-2 Freundinnen?
Nun hat sie ihren Freund und er ist neben ihrer Familie tatsächlich alles an sozialen Kontakt.
Ihr Freund selbst hat viele Kumpels, aber diese Freundschaften werden nun auch nicht mehr gepflegt, da es Dramen gibt, wenn er sich spontan verabredet.
Dramen?
Die Tochter meines Partners weint dann, ist todunglücklich
Wegen Verabredungen von ihm Weltuntergang?
und verheimlicht das auch nicht vor ihm. Da er sie ja nun nicht verletzten will, bleibt er also bei ihr.
Emotionale Erpressung, geht nicht lange gut.
Ist er einmal zu einer Geburtstagsfeier von Freunden eingeladen, geht er schon hin, aber sie wartet dann bei ihm zu Hause, bis er zurück ist. (Sie selbst will nicht mit zur Party, weil sie die Leute nicht so toll findet).
Warum wartet sie dort, am Ende mit Blick auf die Uhr, statt zu Hause und macht sich einen schönen Abend? Sehr strange.
Vielleicht wird es jetzt etwas klarer, warum wir ein ungutes Gefühl haben. Wir wissen ja selbst, dass wir uns da nicht einmischen können.
Ich zumindest hätte ein sehr ungutes Gefühl, und was passiert, wenn er sich nicht nur anderweitig verabredet, was schon Weltuntergangsstimmung hervor ruft, sondern trennt?
 
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