Liebe Fragestellerin,
ich hatte sie schon, die sehr langen Mails in meinem Mailfach, die mir zwar ein träumerisches Lächeln auf das Gesicht zauberten, aber doch irgendwie so viel Text und darin enthalten Gefühle waren, dass ich zuerst einmal gar nicht wusste was ich darauf antworten soll.
Dann sitzt man da und kaut ebenso wie der Verfasser auf seinem imaginären Bleistift herum und fragt sich was man antworten soll.
In meiner Anfangszeit bei EP hätte mich eine solch lange Mail sicher erfreut und mir wäre auch eine nette Rückantwort eingefallen, jetzt ist es eher ein vorsichtiges Lieber
schön dass Du mir schreibst, aber ich suche nicht mehr, weil...!
Warum ist das so? Weil einem nach dem X-ten Date irgendwann auffällt, dass es einfach nur ein erstes Kennenlernen sein kann, der Alltag beginnt viel viel später und jedes von Dir als "Interesse" empfundenes Wort kann in der Realität zerplatzen wie eine Seifenblase.
Wenn man sich dann nett findet, dann bleibt sicher noch eine Zeitlang diese Unsicherheit erhalten ob man seinen Gefühlen trauen kann. All die Sicherheit, die man sonst durch den gemeinsamen Freundeskreis oder sonstige Anknüpfungspunkte empfinden mag, gibt es ja gar nicht und sie muss erst nach und nach erarbeitet werden.
Ich würde daher eine Mail nach folgenden Gesichtspunkten lesen:
Gefällt mir was der andere schreibt (das kann vom Fallschirmsprung über den Kleintierzüchterverein alles sein)? Nimmt er Bezug auf mein Profil? Haben wir Gemeinsamkeiten? Liest sich sein Profil für mich gut etc.
Manchmal ist ein gut ausgefülltes Profil und eine kurze persönliche Anfage mehr als umgekehrt.
Alles weitere kann man eh erst beurteilen wenn man sich mal Live und in Farbe gesehen hat.
Fräulein Smilla 7E1DA741