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  • #1

Die glückliche Familie - gibt es sie überhaupt?

Ich meine, AUF DAUER und in der Realität... Oder ist sie eher eine Idee, ein Ideal aus der Rama-Werbung?
 
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  • #2
Das ist eher ein Ideal aus der Rama-Werbung! Es gibt sie nicht! Man ist immer mal glücklich miteinander, man hat mal mehr mal weniger Streß, Sorgen Nöte, Probleme! NUR happy family ist auf Dauer immer für Andere vorgespielt, um den äußeren Schein zu wahren. Wer nicht ehrlich zugibt, dass es auch Schattenseiten gibt, lügt sich selbst und andere an! Und das hat nichts mit Geld oder gesellschaftlichem Status zu tun, wobei genau hier gerne der Schein gewahrt werden soll! Also vieles mehr Schein als Sein - mach dir deshalb keinen Kopf, wenn es bei dir mal drunter und drüber geht, oder auch mal Probleme auftauchen. Das ist normal!

Solltest du keine Kinder/Familie haben, verabschiede dich bitte von der schönen Illusion und nimm die Realität an. Dann hast du auch realistische Chancen, gut mit dem Thema Familie umzugehen!
 
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  • #3
Das Ideal der RAMA-Wrbung muss wirklich erst noch geboren werden. Glückliche Familie, bzw. glückliche Partnerschaft auch dann noch, wenn die Kinder aus dem Haus sind, gibt es schon, aber ohne RAMA- Ideal. Es ist ganz natürlich, dass es mal kracht, wichtig finde ich halt, dass zwei intelligente Menschen diesen Krach/Streit nehmen und daraus lernen. Wenn das Gespräch bleibt, der gegenseitige Respekt, dann kann das sehr gut klappen. ich kenne einige Paare, wo es wirklich klappt, auch mit Zwischendurchstreit. Der belebt außerdem den Alltagstrott.
Bei mir hat es nicht geklappt, wir haben uns auseinander gelebt, Gespräch fand nur noch auf einer Ebene statt - das reicht nicht. Wir haben uns schlcihtweg auseinander gelebt, jetzt bin ich glücklich geschieden.
 
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  • #4
Ich kannte ein paar Familien (einschl. meiner eigenen), die als glücklich galten. Aber das ist bzw. war nur Schein. Eine Show für die Nachbarn, Kollegen und Verwandten.
Ich weiß nicht, ob es wirklich glückliche Familien gibt. Wenn ja, dann sehr wenige.
W,39
 
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  • #5
Kommt darauf an, was man mit "Glück" menit! Es gibt schon viele Familien, die auch einige sehr schöne und glückliche Momente haben. "Dauer-Glück" gibt es, meiner Meinung nach, nirgends, ob Familie oder Alleinerziehend oder Single.
 
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  • #6
das problem ist, dass uns medial immer vorgeschrieben und -gespielt wird, wie es sein kann und offenbar auchist. bewusst nehmen wir es gar nicht immer wahr, aber diese ideale schreiben sich in unsere köpfe ein, so dass es als voraussetzung selbstverständlich sein muss. und vielleicht auch, weil sich jeder nach einer heilen welt sehnt.
vorallem mit kindern wird es niemals so sein. glücklich kann man sicherlich sein, dazu zählt aber auch der gesellschaft zu trotzen. es fängt beim frühstück an: wieviele kinder und ERWACHSENE nehmen es (schnell mal zum bäcker und n laugenbrezel gekauft) in der bahn oder im kinderwagen zu sich? dabei kann ein ruhiges, gemeinsames frühstück ein stück harmonie bedeuten und ist die basis für einen schlechten kindergarten- oder schultag, der unsere kinder stark macht und somit auch uns. dabei ist die rama auf dem brot jedoch nicht ganz so wichtig!? ;)

wichtig ist, dass du überhaupt glücklich sein kannst.
damit meine ich vorallem auch, inwieweit hängt dein glück von anderen menschen oder toten gegenständen ab.
lebst du deine unzufriedenheit und unglücklichkeit aus, werden deine kinder und deine familie entsprechend reagieren.
 
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  • #7
siri
das Problem fängt schon viel früher an.
Nämlich dann, wenn man auf der Suche nach dem perfekten Partner ist, nach der Person, die glücklich machen soll....

Dieser Anspruch kann nur übel enden.

Als ebenso bedrohlich empfinde ich die Absicht, mich glücklich "machen" zu wollen - woher bitte soll ein anderer wissen was mich glücklich macht? Mir fällt dabei immer Böll´s Buchtitel "Fürsorgliche Belagerung" ein.

Zwei glückliche Menschen können auch zusammen glücklich sein, ein unglücklicher Mensch wird, langfristig, auch durch eine Beziehung nicht glücklich.
 
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  • #8
@6: Stimmt genau Siri - nur ich bin für mein Glück verantwortlich und kann dieses dann weitergeben. Doch der Druckschluss ist, meine Kinder / mein Partner haben mich glücklich zu machen, wenn nicht, prangere ich sie an, werfe ihnen Undank vor usw.

Glück in kleinen Momenten, Augenblicken, vielleicht auch mal über längere Phasen in der Familie ja - doch das ist weit entfernt vom RAMA-Idyll. Ist eben das richtige Leben -und man selbst hat es in der Hand. #3 hat es gut beschrieben - den Schein wahren...
 
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  • #9
In meinem Familienkreis gibt es eine glückliche Ehe, d.h. nach ca. 40 Jahren Ehe verstehen sich die Partner immer noch prächtig und gehen regelmäßigen den gemeinsamen Hobbys nach. Meinungsverschiedenheiten werden in Ruhe ausdiskutiert, ohne dass Fetzen gleich fliegen... man teilt sich die Aufgaben zu Hause und sagt ab und zu etwas Zärtliches wie "Dich zu heiraten war die beste Entscheidung meines Lebens." Das was aber leider eine Ausnahme von vielen Ehen, die ich kenne...
 
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  • #10
Nur weil alle in die gleiche Richtung laufen heißt das noch lange nicht dass alle miteinander laufen. Der Mensch ist ein Herdentier. Früher tat er das im (Groß)Familien- und Nachbarschaftsverbund, als ganzes Dorf mit starkem Zusammenhalt und ich denke er war dabei glücklicher.
Gemeinschaft heißt eben nicht nur, es ist ständig jemand um mich herum, der mich beeinflusst, mich kontrolliert, alles über mich wissen will sondern auch es ist jemand da der mir helfen kann, mich unterstützt, an den ich mich anlehnen und jederzeit wenden kann. Glück heißt eben auch in einer Gemeinschaft geborgen zu sein und die Familie stellt die kleinste Zelle der Gesellschaft dar.

Ich glaube Familien im sogenannten Elend (überwiegend Afrika, Südamerika, Asien) sind oft glücklicher als unsereins mit all seinen Gütern. Denn glücklich sein ist immer ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, das bedingungslos erwiedert wird.

Heute in der Double-income-no-kids-Generation läuft nur noch ein wirres Rudel aus Individuen egoistisch Richtung Geld, Ansehen, Macht und bezeichnet dies dann als Glück. Dieses Glück sucht ehrlicherweise niemand. Bereits Kinder werden zum Erfolg getrimmt und sind dann froh über gute Noten (=Glück) wobei man sie dabei weitgehend alleine lässt. Sollten sie nicht viel mehr aus Bewunderung über die Fähigkeiten der Erwachsenen selbst neugierig werden und dann angspornt duch das Vormachen und Lob des Vorbildes selbst dieses Wissen erlangen. Glücklich sein muss man lernen wie alles im Leben.
M/45
 
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  • #11
Ich habe noch nie so glückliche Kinder wie auf der Insel Bali gesehen - und sie hatten nun wirklich nicht viel, lebten oft in kleinen Hütten (nicht in den Touristengebieten, dort sind sie bereits "versaut" und lachten und strahlten herzerwärmend! Das können unsere Kinder hier im Wohlstandsland Deutschland nicht mehr - und die Erfahrung, dass unsere Kinder das Leben dort mal sehen, ist mehr als wertvoll.
 
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