@Fragestellerin: Es gibt sicherlich ganz banal Männer, die keine Kinder (eigene oder fremde) haben wollen. Denen fällt es dann schwer, ein fremdes Kind ins Herz zu schließen. Wenn sie das von sich wissen und Du von Ihnen, ist es meiner Meinung nach auch geschickt, wenn sich gar nicht erst eine Beziehung zwischen Euch beiden entwickelt.
Während ich die Einstellung, keine Kinder haben zu wollen, und erst recht die Differenzierung in fremde und eigene Kinder für mich nicht habe, aber für legitim halte, denke ich dass es noch einen weiteren wichtigen Grund dagegen gibt, sich auf eine Partnerin mit Kind einzulassen. Ich denke, dass es für das Kind unschön sein kann, wenn Du Dich nach einiger Zeit eventuell wieder von Deinem Partner trennst. Bis dahin wird er wahrscheinlich eine gewisse Erziehungsfunktion erlangt haben, selbst wenn das alle Beteiligten zu vermeiden versuchen sollten und das Kind empfindet sein Gehen als Verlust. Im Grunde besteht diese Gefahr aber genauso bei leiblichen Eltern, die bei der Geburt ja auch nicht garantieren können, dass sie immer zusammen bleiben werden.
Im Übrigen halte ich Deine Einstellung für im Grunde undurchführbar, den neuen Partner das Kind ins Herz schließen zu lassen und ihn gleichzeitig nicht eine Vaterrolle übernehmen zu lassen. Wenn Ihr zu dritt zusammenlebt, wird sich zwangsläufig so etwas entwickeln, auch wenn es da noch den leiblichen Vater gibt. Dein Partner wird für Deine Tochter etwas prinzipiell anderes sein als ein neues Möbelstück, zu dem man keine zwischenmenschliche Beziehung aufbaut.
Ich habe da selbst sieben Jahre in einer Beziehung hinter mir, wo es eben auch deswegen Probleme gab, weil mich meine damalige Partnerin eben nicht in einer Vaterrolle o.ä. sehen wollte.
@#1: Mal abgesehen davon, dass ich nicht sicher bin, ob es selbstlose Liebe überhaupt gibt, denke ich nicht dass die für die Liebe zu einem Kind unbedingt erforderlich ist. Denn auch ein Kind kann einem Dinge zurückgeben, die mit den Dingen, die Du bei einer Partnerin aufführst, vergleichbar sind. Selbst als Status-Symbol lassen sich meiner Beobachtung nach Kinder verwenden (man denke nur an Wahlwerbung), das kommt aber sicherlich auch auf das Umfeld an, was da angesagt ist.
Zur Diskussion über die Trennung und Kontakt danach:
Ich finde es wichtig, man sich nach einer Trennung auch irgendwann wieder miteinander sprechen kann. Ich denke das sehen doch einige Menschen heutzutage recht locker. Ich kann mich erinnern, dass ich mit meiner damaligen Partnerin zu einer Party bei ihrem ehemaligen Freund eingeladen war, bei der sie mir zwei andere Exfreundinnen dieses Freundes zeigen konnte. Sie alle hatten die Trennung überwunden und konnten wieder miteinander reden.
Ich glaube aber auch, dass ich gekränkt wäre, wenn meine Verwandten nach einer Trennung den Kontakt zu meiner Expartnerin noch enger aufrecht erhalten als ich selbst und kann an dieser Stelle Frederika gut verstehen.
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