• #1

Die neue Schwiegertochter

Mein ältester Sohn ist 30 Jahre alt. Er ist Naturwissenschaftler und ein wirklicher Nerd. Er hat eine gleichaltrige Frau kennen gelernt, und im Dezember wollen sie heiraten. Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Sohn, ohne dass es symbiotisch war. Es hatte es mit den Frauen immer ziemlich schwer, und er hat auch keine eigentliche Beziehungserfahrung. Endlich hat er eine Partnerin gefunden. Nach nur einem Jahr will sie heiraten (keine Schwangerschaft).
Das Problem ist, dass die Dame ihn voll und ganz beansprucht. Nie "darf" er ohne sie aus dem Haus. Sie schaut ungehemmt in sein Handy, in seine Mails, in seine privaten Sachen. Das hat mir mein Sohn berichtet. Er beklagt sich nicht, und ich sage nichts. Es hat nie Streit mit der neuen Schwiegertochter gegeben. Ich äußere kein kritisches Wort - niemals!
Mein Sohn hat sich von mir extrem distanziert. Zur Hochzeit darf ich nicht kommen - und das ohne vorhergehende Probleme.
Mein Sohn ist unglücklich, als Mutter sehe ich das, und er hat mir auch erzählt, dass er jetzt in Therapie geht, weil es ihm nicht gut geht. Die Schwiegertochter hat ihn voll im Griff, und ich sehe das alles mit an und kann nicht helfen. Ich sage nichts, um nichts Falsches von mir zu geben. Ich verhalte mich sehr, sehr vorsichtig. Es ist mir durchaus bewusst, dass das Verhältnis Schwiegermutter - Schwiegertochter sehr zart sein kann.
Ich habe ihn ganz vorsichtig und ohne in Einzelheiten zu gehen über Mail um ein Gespräch unter 4 Augen gebeten. Keine Reaktion! Ich vermute, die Schwiegertochter "verbietet" es ihm.
Wie kann ich mich jetzt verhalten? Mein Sohn ist unglücklich, und ich leide mit ihm. Was kann ich tun? Für ihn und für mich.
 
  • #2
Bei Bedarf für ihn da sein und das auch signalisieren, ansonsten kannst du nichts machen.
Er merkt, dass es ihm nicht gut geht, dass er Probleme hat (die vielleicht nicht alle etwas mit der Schwiegertochter zu tun haben) und will in Therapie gehen. Halt dich weiterhin mit guten Ratschlägen und Vorträgen zurück, bewerte nichts - aber fang ihn auf falls er fällt .
 
  • #3
Im Endeffekt kannst du garnichts machen, da er erwachsen ist.
Er muss mit dieser Frau so lange Dreck fressen bis der Leidensdruck so groß ist, dass er selbst ausbricht. Dass er das nicht tut ist ein Zeichen dafür dass es noch dauert. Im Grunde ist das das selbe Prinzip wie das der Frau, die Jahrzehnte mit einem Mann verbringt, der sie im Grunde nur verprügelt und demütigt. Davon gibt es schließlich auch genug. Er alleine ist verantwortlich dafür, dass sie ihn so unter Kontrolle hat.
Schränke den Kontakt ein und sage weiterhin nichts, es würde außer Konflikte zu verursachen nichts bringen.
Dass er zu Psychologen geht ist schon mal ein guter Start, den Rest regelt die Zeit.

Als Mutter könntest du dich fragen was in seiner Kindheit und Jugend passiert ist, dass er so wenig Selbstbewusstsein und Selbstwert hat. Da liegt nämlich die Ursache für das ganze Elend.

Viel Glück.
 
  • #4
Daß du ohne vorhergehende Probleme bei der Hochzeit ausgeladen bist, fällt mir schwer zu glauben. Und wenn es doch so wäre, sollte es dir mittlerweile gelungen sein, den Grund dafür zu erfragen.
Sorry - vielleicht tue ich dir schrecklich unrecht, aber deine Beschreibung klingt ausgesprochen einseitig und unlogisch. Er hat sich distanziert, aber du weißt genau was die Schwiegertochter tut. Woher wenn nicht von ihm? Du sagst nie ein böses Wort, bist aber nicht zur Hochzeit eingeladen. Wieso dann?
Woher weißt du, dass er unglücklich ist? Er ist ein erwachsener Mann, traue ihm zu, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie dir nicht gefallen. Darf er nicht seine eigenen Erfahrungen machen?
Du klingst wie das sprichwörtliche Schwiegermonster. Mach so weiter, dann wirst du auch keinen Kontakt zu deinen Enkeln haben dürfen.
 
  • #5
Oh je...

Also von außen betrachtet scheinst Du Deinem Sohn noch nicht aus dem Nest entlassen zu haben. Du bemutterst ihn weiter und das ist nicht gut für ihn. Seine Freundin spürt das natürlich, dass es da eine andere Frau gibt, die Besitzansprüche anmeldet. Also verteidigt sie ihren Freund gegen Dich. Daher magst Du sie nicht.

Mit 30 Jahren sollte Dein Sohn alt genug sein, eigene Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört eventuell auch, selbst Fehler machen zu dürfen.

Laß ihn frei. Ihm wird schon nichts passieren.

Sorry, falls das jetzt nicht das ist, was Du hören wolltest.

Viele Grüße
M43
 
  • #6
Unglücklich sein sieht anders aus. Er möchte heiraten ... das ist doch Glück pur! Warum möchte er denn in Therapie gehen, doch nicht wegen seiner kontrollierenden Verlobten? Nee das muss andere Gründe haben.

Vielleicht siehst du die Dinge ganz anders als er es empfindet. Außerdem muss dein Sohn doch von dir gelernt haben mal nein zu sagen, wenn man etwas nicht möchte ... von daher ... es ist sein Leben und wenn er darauf steht von seiner Zukünftigen im Griff gehalten zu werden, lass ihn doch.

Ich glaube deine Unzufriedenheit schlägt ihm aufs Gemüt.
 
  • #7
Sorry, ich kann diesen Post nicht ernst nehmen. Beim Lesen dachte ich, es ist ein Fakebeitrag und beim Weiterlesen hoffte ich immer mehr, dass es ein Fakebeitrag ist. Mein Rat: lass den "Nerd" mal selbst entscheiden. Manche Mütter ziehen sich auch Nerds, damit sie ewig bemuttern können.
 
  • #8
Naja, aber man muss auch mal sagen, dass mit einer Frau, die seine kompletten privaten Sachen kontrolliert, ihn nicht alleine aus dem Haus lässt und ihren Partner - angeblich, ich gehe hier davon aus, dass das so stimmt - voll unter Kontrolle hat, ja wohl auch nicht alles astrein ist, mit der stimmt ja wohl auch so einiges nicht.
Mit dem Sohn aber auch nicht, wenn er sich das alles wirklich bieten lässt.
Und wenn er nach gerade mal 1 Jahr Beziehung mit dieser Frau schon in Therapie muss - keine Ahnung, ob der Therapiebedarf noch andere Hintergründe hat -, na dann aber danke.
Und dass man sich als Mutter bzw. generell als Familie Sorgen macht, erst recht, wenn auch noch eine Hochzeit "droht" - in diesem Fall muss man es ja vermutlich wirklich so nennen -, das finde ich nur verständlich, denn so fern die Darstellung der Wahrheit entspricht, hört es sich ja wirklich so an, als ob da jemand in sein Unglück läuft.
Ich würde schon versuchen mal ein Gespräch unter vier Augen mit ihm stattfinden zu lassen.
Und kannst du nicht mal andere Personen, weitere Familienangehörige und insbesondere Freunde, fragen, was ihr persönlicher Eindruck von dieser Sache, der Beziehung und der Frau ist und ob sie denselben Eindruck haben wie du oder einen anderen.
Fall das andere Personen genauso empfinden wie du, dann denke ich, sollte man da schon mal handeln, am besten setzt du dich dann erst mal mit diesen anderen Personen zusammen und ihr überlegt gemeinsam, wie ihr weiter vorgeht.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #9
Liebe FS, das klingt ja schauderhaft! Woher hast Du eigentlich diese Informationen, also ich meine, dass er ohne sie nicht raus darf, dass sie sein Handy kontrolliert usw ? Hat er Dir das alles erzählt? Und wer oder was zwingt ihn, diese Frau zu heiraten ? Das ist eine Sache, die ich überhauptnicht verstehe. Er sagt ja selber, dass es ihm nicht gut geht und er aus diesem Grund in Therapie gehen möchte.
Aber eins muss Dir klar sein, liebe Denlillehavfrue, er ist 30 Jahre alt und somit ein erwachsener junger Mann. Da kannst Du jetzt nichts mehr machen. Drum lass ihn los und ihn seine (auch schlechten) Erfahrungen machen.
Es wird sich zeigen, was diese Therapie hervorbringt. Selbst wenn diese Ehe nicht hält, dann hat er sogar was gelernt...:)
w61
 
  • #10
Tja ich denke, die Therapie macht er um die Kindheit zu verarbeiten und sich von der Mutter zu lösen, und seiner Verlobten ist er unendlich dankbar, daß sie ihn dabei unterstützt. So wird die Schilderung auch stimmig für mich. Auch der Rückzug und die Nicht-Einladung zur Hochzeit.
 
  • #11
Liegt da vielleicht ein Missverständnis vor?
Manche Paare haben keine Geheimnisse voreinander und empfinden das Handy nicht als privat, sondern benutzen ganz pragmatisch das, was grad näher liegt. Das kann von Außenstehenden als "schaut in sein Handy" interpretiert werden.
Von einem "Nerd" würde ich erwarten, dass er selten bis nie weggeht. Der Klischeenerd sitzt in seinem Zimmer und spielt Computerspiele. Jetzt, wo er eine Freundin hat, schleppt sie ihn ab und zu mit. Also geht er nicht ohne sie aus dem Haus.

Wenn ihn das stören würde, würde er sich trennen oder zumindest nicht heiraten.
 
  • #12
Sie hat ihn doch losgelassen, und macht sich halt Sorgen ihn sehenden Auges ins Unglück laufen zu lassen. Ich sehe das so, er hat ein geringes Selbstwertgefühl, vielleicht zuviel Onlinedating? Sowas kostet massivst Selbstvertrauen wenn man nicht Brad Pitt heißt und eine Absage nach der anderen kassiert.

Und seine Freundin hat ggf. Angst, dass er seinen Wert erkennt und sie ihn daher von der Aussenwelt quasi abschottet. ( Und er nimmt die Einschränkungen klaglos hin damit sie bei ihm bleibt, er würde ja eh nichts anderes bekommen )

Sich mit seinen Freunden kurzzuschließen sofern er noch welche hat, wenn seine Frau ihm die nicht auch schon verboten hat, halte ich für eine gute Idee um das gewonnene Bild von der Frau durch 3. bestätigen zu lassen.

Ansonsten mache doch einen Besuch auf seiner Arbeit oder rufe auf seinem Firmenanschluss an. Er soll mal seine PIN vom Handy ändern und auf seinem PC User einrichten und seinen Account mit einem Passwort schützen damit er Mails so schreiben kann ohne das sie kontrolliert.
 
  • #13
Als Mama verstehe ich absolut, dass man verzweifelt, wenn man das Gefühl hat, es geht seinem Kind nicht gut...unabhängig davon wie alt es ist.
Und ja, ich kenn auch Fälle, wo einmal Schwiegertochter und einmal Schwiegersohn, ihre Partner von der ganzen Familie abgespalten haben. Familien mit 3 oder 4 Kindern, wo eine starke Fixierung gar nicht aufkam. Der Schwiegertochter ist die Familie zu peinlich, weil es liebe aber einfache Leute sind. In einer anderen Familie, die mit dem Schwiegersohn hätten sie einen Kredit über 10.000 Euro für die Hochzeit aufnehmen sollen oder eben nicht kommen.
Natürlich hoffe ich, dass meine Kinder dann erkennen würden, dass sie von solchen Menschen wohl auch kaum geliebt werden können.

Allerdings, wissen diese Familien auch nichts mehr von ihren Kindern. Traurige Totenstille...nicht ob jemand ins Handy guckt, den anderen bevormundet.......nicht mal ob ihr Kind traurig ist.
Woher weißt Du denn all diese Dinge?
 
  • #14
Ich glaube, das ist eine sehr einseitige Darstellung der Geschichte.
Wer wurde grundlos von der Hochzeit ausgeladen, du oder alle seine Verwandten? Wenn nur du ausgeladen bist, ist es wohl doch nicht so grundlos. Welchen Zugang haben z.b. seine Geschwister zu ihm?
 
G

grünewelle

Gast
  • #15
Ich kann irgendwie nicht so ganz verstehen, wie man sein eigenes Kind als "wirklichen Nerd" bezeichnen kann, ich hätte für die Umschreibung des Problems andere Wörter gewählt, die positiver klingen. Ich kannte den Begriff "Nerd" übrigens vor dem Forum überhaupt nicht.

Er ist jetzt 30. Also alt genug, sich jeder mütterlicher Einmischung zu entziehen, wenn er will. Aus dem, was ich lese, ist er gerade dabei, sich loszulösen von der Mutter.

Er hat sich eine Frau ausgesucht, die -vielleicht- eine ähnliche Rolle einnimmt, die ihn "steuert", ihn "be-oder überwacht". Passiert häufiger als man denkt, dass man unbewußt das gleiche Schema in der Partnerschaft sucht. Irgendwas stört ihn ja in seinem Leben, sonst würde er ja nicht anfangen, sich in Form einer Therapie damit auseinanderzusetzen. Wenn es so ist, wird diese Zeit vielleicht ein Lebensabschnitt bei ihm sein, der vorübergehend ist und er wird sich von dieser Frau wieder lösen?

Oder es ist wirklich so, dass die junge Frau ihm gerade zeigt, dass das Leben noch mehr zu bieten hat als Mutter und Job. Es gibt tatsächlich Paare, die die Mails vom anderen lesen und auch das Handy gemeinsam nutzen. Wenn er kein Problem damit hat, soll es doch auch nicht das Problem der Mutter sein, oder?
Ich könnte mir vorstellen, dass er unglücklich auf die Mutter wirkt, weil sie die Distanz, die er möchte, nicht auf sich bezieht. Dafür muß jetzt die Schwiegertochter als Erklärung für die Distanz "herhalten".
Ich vermute, die Schwiegertochter "verbietet" es ihm.
Oder er will einfach nicht?
Selbst wenn...wenn mein Kind sich vom Partner etwas verbieten lassen würde, würde ich mich fragen, was da schief gelaufen ist mit meiner Erziehung und meinem "Angebot an Beziehung" an mein erwachsenes Kind. Du, FS, benutzt selber das Wort Symbiose, die zerstörerischste Form von Mutter-Kind-Beziehung.
Laß Deinen Sohn sein Leben leben, erstmal ohne Dich, wenn es so sein soll. Offensichtlich muß er einige Dinge für sich noch sortieren.
Ob diese Partnerin seine letzte sein wird, wissen wir nicht, aber sie ist zur Zeit offensichtlich die, die er für sich braucht. Eine Therapie wird ihn weiterbringen. Alles Gute.
W
 
A

Ares

Gast
  • #16
Sie schaut ungehemmt in sein Handy, in seine Mails, in seine privaten Sachen.

Das ist leider heute bei Frauen fast schon üblich und es findet auch kaum noch jemand eigenartig. Du kannst das hier immer wieder nachlesen, auch ohne konkreten Verdacht tauchen öfter mal Mails oder Kurznachrichten auf, die verdächtig sind.

Zur Hochzeit darf ich nicht kommen - und das ohne vorhergehende Probleme.
Mein Sohn ist unglücklich, als Mutter sehe ich das, und er hat mir auch erzählt, dass er jetzt in Therapie geht, weil es ihm nicht gut geht. Die Schwiegertochter hat ihn voll im Griff, und ich sehe das alles mit an und kann nicht helfen. Ich sage nichts, um nichts Falsches von mir zu geben.

Eigenartig, wenn Du wirklich keine Schwiegermutter bist, die sich einmischt. Du wirst vermutlich wenig machen können. Er ist erwachsen und irgendwie hast Du als Mutter dann die "Verpflichtung", ihn im Zweifel auch ins Verderben laufen zu lassen. Es könnte auch sein, dass Du es von außen anders beurteilst als er "von innen"...
 
  • #17
Kann es sein, dass Du ihm unterschwellig immer vermittelt hast, dass er besser anders wäre, als er ist? Wenn Eltern ihr Kind nicht verstehen, kommt dauernd "Du bist nicht richtig, sei anders". Zumal andere Kinder das bestätigen, weil sie es auch nicht verstehen wie z.B. jemand gerne lernen kann. Wenn der Naturwissenschaftler noch besonders sensibel ist, kommt er kaum zurecht in der Welt "draußen". Dass die Eltern ihm gern vermitteln, dass er anders sein müsste, so wie die Masse, ist verständlich, aber lässt kein Selbstwertgefühl entstehen.

Daraus folgt, dass diese Menschen froh sind, wenn mal jemand den Eindruck macht, dass er sie akzeptiert, versteht oder gar liebt. Die folgende Dankbarkeit und das Denken, dass man bei so viel Andersartigkeit gar nicht erwarten kann, akzeptiert zu werden, sind der Nährboden dafür, ausgenutzt zu werden. Gerade auch Frauen, die einen Mann haben wollen, der "sicher" ist, stehen auf diese Typen - macht Karriere, bringt Geld und hat kein Selbstvertrauen, dass er ständig denkt, er könnte noch eine andere kriegen. Das klingt berechnend, so ist es nicht gemeint. Die Frau bietet auch was: Emotionale Sicherheit und der einzige Mensch zu sein, der den "Nerd" so akzeptiert, wie er ist.

Was ich durch meinen früheren Beruf oft gesehen habe war, dass von den ältesten Kindern, egal wie alt, schon von "dem/der Großen" geredet wurde. Dh. sobald ein jüngeres Kind da war, wurde vom Ältesten erwartet, dass er mit seinen emotionalen Bedürfnissen zurücksteckt, sich anpasst, sich erwachsener verhält, als üblich für das Alter. Es wurde auch viel auf das erste Kind projiziert, Hoffnungen, Wünsche, "so muss mein Kind sein". Wenn es nicht so war, wurde es mit Liebesentzug erzogen. Kam dann das zweite Kind, hatte das älteste Kind zu funktionieren, damit man mit dem Rest klarkommt. Wer dadurch lernt, dass seine emotionalen Bedürfnisse nicht wichtig sind, der spürt die auch nicht mehr in späteren Beziehungen bzw. kommt damit gar nicht klar.

Und: Er hält auch die emotionalen Belange des Partners für wichtiger und tut für Liebe alles.
 
G

Ga_ui

Gast
  • #18
Liebe Fragestellerin,

Wenn er sich von seiner Freundin bemuttern lässt, dann wird er lernen müssen, wie man so etwas auf eigene Faust regelt. Er hat sich halt noch nie im Leben gegen eine Frau durchgesetzt. Das Warnschild zur Hochzeit sehe ich als erster zaghafter Versuch, sich gegen die Bemutterung durch Mama und Freundin durchzusetzen. Ehrlich? Vermutlich scheitert dieser Versuch, vermutlich scheitert auch diese Ehe, aber das tut diesem Mann ganz gut. Manchmal muss um einen herum erst alles kaputt gehen, um sich aus den Trümmern zu etwas viel Selbstsicherem aufzubauen.

Es kann nicht sein, und es tut auch nicht gut, wenn du als Mutter dich um die Angelegenheiten eines erwachsenen und reifen Mannes kümmerst. Das macht deinen Sohn genau deswegen zu einem Waschlappen.

Dein Sohn ist hier das Opfer mit gewöhnlicher Reaktion: Zu lange Bemutterung daheim, was fürs folgende Leben bedeutet: er wird im Lebenskampf anderen immer unterlegen sein ... von der Mutter zu mütterlichen Freundin.
Ihm geht es damit gut und mal ehrlich: so schlecht ist das ja alles nicht. Deswegen resigniert er.

Dass es ihm insgeheim dreckig geht, kann ich nachvollziehen. Er wird für sich gemerkt haben, dass sein Leben von der Basis an falsch lief (wegen anderen Leuten um sich rum) und viele eigenständige Träume tief im Sand begraben liegen.

Du kannst ihm nicht helfen, er muss sich selber mobilisieren. Dein Sohn ist vermutlich noch nicht tief genug unten, um sich endlich zu wehren.
 
  • #19
Du schreibst: "nach nur einem Jahr will sie heiraten". Zum Heiraten gehören immer zwei damit wird es auch dein Sohn wollen. Ich bin nicht in der Lage die Situation objektiv einzuschätzen dennoch klingt es so als wäre die neue Schwiegertochter in spe für dich der Teufel in Person. Ich denke dein Sohn ist ein eigenständiger, erwachsener Mensch der eigene Entscheidungen trifft. Wenn ihm etwas nicht gefällt hat er jederzeit die Möglichkeit "Nein" zu sagen und eine Grenze zu ziehen, vielleicht möchte er das aber auch gar nicht. Er befindet sich in Therapie weil es ihm nicht gut geht und dein Rückschluss ist offenbar, dass er in Therapie ist wegen seiner Freundin und weil sie ihn fest im Griff hat. Mir fällt es schwer zu glauben, dass sich dein Sohn wirklich so willenlos zeigt und einzig das Instrument seiner Freundin ist. Ich denke, dass da viel mehr dahinter steckt und das lediglich eine Seite der Medaille ist. Das er auf ein 4-Augen Gespräch verzichtet muss auch nicht daran liegen, dass ihm das die Freundin verbietet sondern Teil des Therapieprozesses ist.
 
  • #20
In einem anderen Thread von dir hast du berichtet, das gerade deine Partnerschaft mit einem Mann beendet wurde.
Nun ja, vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, das du dich jetzt irgendwie an deinen Sohn klammerst und ihm seine Beziehung madig machst.

Mein Sohn ist unglücklich, und ich leide mit ihm. Was kann ich tun? Für ihn und für mich.

"DU" bist unglücklich und wenn dein Sohn in einer Therapie ist, würde mich interessieren, warum?!
 
  • #21
Ich glaube nicht, daß es dem Sohn an Selbstwertgefühl mangelt, er entzieht sich auf diese Weise nur dem täglichen Kleinkrieg mit einer Frau, die auf Biegen und Brechen ihre Ansichten durchsetzen will. Man nennt das innere Emigration. Ein Nerd kann damit ganz gut leben, räumt es ihm doch den Kopf frei für das, was ihm wirklich wichtig ist – und dazu gehört ganz sicher nicht, eine erwachsene Frau umerziehen zu wollen. Schade natürlich, wenn dadurch auch die Verbindung zum eigenen Elternhaus gekappt wird, diese Hintertür sollte er sich schon offen halten.

Mod: Chat entfernt. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #22
Hallo FS. Irgendetwas stimmt doch nicht, wenn Du nicht zur Hochzeit kommen sollst.
Informier Dich mal über emotionalen Inzest/latenten Inzest. Vielleicht deshalb die Therapie.
Man kann ja nur mutmaßen, da es wegen etwas ist, das er Dir nicht mitteilt.
Oder es ist schlicht und einfach Sexsucht, Pornosucht, Masturbationssucht. Irgendwie muss er die langen einsamen Jahre ja rumgekriegt haben. (Auch ein Grund, den er Dir nicht unbedingt unter die Nase reiben würde.)
Wie oft hat er Dich besucht, bevor er die Frau kennenlernte?
 
  • #23
Auch ich habe mir verbeten, dass die Mutter meines Mannes zur Hochzeit erscheint und bin mir sicher, dass sie, genau wie die FS, die Schuld auf die böse Ehefrau ihres Sohnes schiebt, womit ich bestens zurecht komme. Sollte mich meine Tochter eines Tages von Ihrer Hochzeit ausladen, würde ich mich zuerst einmal fragen, was ich ihr angetan habe. Und mich ordentlich schämen. Solche Frauen, die ja alles für ihr Söhnchen getan haben, haben meist alles für sich getan, verkaufen das aber als Fürsorge, es gibt jede Menge davon. Selbstkritik sollte in diesem Zusammenhang nicht fehlen, das hilft oft weiter.
 
  • #24
Dich zur Hochzeit auszuladen, das geht gar nicht! Das ist ein absolutes Unding.
Was soll das für eine Liebe sein, wenn man nicht einmal die Mutter seines Mannes ein paar Stunden ertragen will?

Ich würde an deiner Stelle jedenfalls nicht tatenlos zusehen, sondern versuchen ihn davon zu überzeugen, die Hochzeit zu "verschieben" um Zeit zu gewinnen. Als Grund würde ich nennen, dass doch noch Zeit sei, er erst gesund werden solle usw. usw. Hauptsache du erreichst eine Verschiebung!

Man wird eine ungeliebte Fast-Schwiegertochter los, wenn man es geschickt anstellt, aber natürlich nicht, wenn man sich nicht einmischt und zum Dank zur Hochzeit ausgeladen wird.

Ich bin eine furchtbare Fast-Schwiegertochter eines meiner Söhne bereits erfolgreich losgeworden. Ich habe ihm geraten, wenn er nicht allein sein könne, dann solle er sich halt während der Beziehung nach einer Alternative umsehen, vorzugsweise einer jüngeren, die nicht so dominant ist und dann warm wechseln. Das ist nicht die feine englische Art, war aber sehr erfolgreich!
Er solle blos nicht heiraten, er könne noch ganz andere Frauen haben, solle mal in den Spiegel schauen (Ego aufpolieren), dann wüßte er, warum die ihn so dringend krallen wolle, häßlich wie die sei usw. usw. :)

Ich habe mich in andere Beziehungen nie eingemischt, aber die war so schrecklich, so übergriffig (u.a. auch Handy Spionin), so zickig, die mußte weg und nun hat betreffender Sohn seit einigen Jahren eine wesentlich hübschere, jüngere, nicht zickige Partnerin und heute lachen wir gemeinsam über die ausgemusterte Zicke.

Wenn du nichts unternimmst, wird er mit der Frau in sein Unglück laufen, du bist doch eh schon das Monster, du hast nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Dass sich eine Mutter mal richtig wie ein Schwiegermonster benimmt und nicht nur redet, damit rechnen diese intriganten Damen nicht, weil sie selbst feige sind und nur hinter dem Rücken agieren.

Man muß seine Kinder nicht auf einen Abgrund zurasen lassen und untätig daneben stehen, nur weil sie volljährig sind, dann muß man hinterher auch nicht die Trümmer auflesen oder Scheidungswaisen trösten und Vermögensvernichtung beklagen.

Lauere ihm auf, nach seiner Arbeit oder was weiß ich, das wirst du ja wohl noch hinbekommen!
 
  • #25
Ich kann irgendwie nicht so ganz verstehen, wie man sein eigenes Kind als "wirklichen Nerd" bezeichnen kann,
Das sagt mir eigentlich alles! Die Geschichte ist so geschrieben wie sie sie sieht! Andere sehen die Lage mit Sicherheit völlig anders inkl. Sohn und Schwiegertochter. Ich tippe eher, die beiden sind sehr Glücklich das sie sich gefunden haben und leben gerade eine schöne Beziehung. Und das passt ihr nicht.
Mein Sohn ist kein Nerd, sondern mein Sohn ist mein aller liebstes.
m44
 
  • #26
Ich bin eine furchtbare Fast-Schwiegertochter eines meiner Söhne bereits erfolgreich losgeworden. Ich habe ihm geraten, wenn er nicht allein sein könne, dann solle er sich halt während der Beziehung nach einer Alternative umsehen, vorzugsweise einer jüngeren, die nicht so dominant ist und dann warm wechseln. Das ist nicht die feine englische Art, war aber sehr erfolgreich!
Wir haben hier eine Nachbarthread bzgl. Mutter-Sohn-Beziehung. Es ist ja wohl völlig indiskutabel, eine Schwiegertocher "loszuwerden".
 
  • #27
Mein Sohn ist kein Nerd, sondern mein Sohn ist mein aller liebstes.

Lieber neverever, bei uns in der Familie ist "Nerd" ein Kosewort und sehr, sehr liebevoll gemeint. Es umschreibt die diversen "Macken" fast aller Familienmitglieder wunderbar (auch wenn wir alle nicht wirklich dem Bild entsprechen, das wohl viele bei diesem Wort vor Augen haben). Insofern habe ich wahrscheinlich eine ganz andere Vorstellung davon, wie die FS ihren Sohn sieht als andere Foristen.

Wenn ich das Gefühl hätte, dass mein Sohn sich eine Frau sucht, die ihn nicht verdient hat, würde ich wohl tatsächlich zuallererst die Schuld bei mir suchen - was habe ich falsch gemacht, dass er so wenig Selbstbewusstsein entwickelt hat?

Was L_a_r_a mit ihrer Fast-Schwiegertochter abgezogen hat, schockiert mich allerdings zutiefst. Vielleicht hätte SIE sich tatsächlich erst einmal selbst fragen sollen, wieso ihr Sohn diese Wahl trifft ...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #28
Vielen Dank erst einmal für eure Antworten. Um es eindeutig klarzustellen: ich mag meine neue Schwiegertochter sehr, und nichts könnte könnte mich dazu veranlassen, diese junge Frau von meinem Sohn zu vergraulen. Intrigen sind nicht mein Ding, liebe L_a_r_a. Für mich sind Zusammenarbeit und Wohlwollen Grundvoraussetzungen.
Was Serenissima schreibt, trifft es wunderbar. Ich verbinde nur angenehme und liebevolle Seiten mit dem begriff "Nerd". Nicht nur ich, sondern auch andere Menschen sehen die guten Eigenschaften in meinem Sohn. Er ist engagiert, intelligent, ehrlich, anständig und emphatisch. Wer ihn kennt, mag oder liebt ihn. Leider aber ist er auch persönlich unsicher und zurückgezogen. Endlich hat er diese junge Frau kennengelernt, und ich habe mich aufrichtig gefreut und freue mich immer noch für ihn bzw. für beide.
Ich soll zur Trauung kommen, aber nicht zu Feier. Er hat mir einen liebevollen Brief diesbezüglich geschrieben, aber so recht verstehe ich es nicht. In diesem Brief steht auch, dass beide mich sehr mögen (und dies auch näher ausgeführt), aber sie befürchten unangenehme Situationen. Zu so etwas gebe ich keinen Anlass. Ich stehe voll mit Beruf und anderem im Leben und habe alles im Griff. Ich hatte wirklich nie Konflikte mit ihm und ihm immer meine Bewunderung ob seiner Fähigkeiten mitgeteilt. Seine eher ängstlichen, unsicheren Seiten thematisiere ich nicht. Sein Bruder darf gar nicht kommen, weil mein Sohn Angst hat, er würde das Fest unangenehm dominieren (der Bruder hat denselben Vater; aber meine Söhne sind grundverschieden). Die Schwester soll kommen; es ist ihr unangenehm, dass die Familie hier aufgeteilt wird. Im Zentrum steht das Fest, das gelingen soll. Die Hochzeit geht eher von der Schwiegertochter aus, mein Sohn macht mit. Vielleicht hat er Angst, sie zu verlieren.
Die Schwiegertochter ist lieb und wohlwollend, aber recht dominant. Ich würde nie ein kritisches Wort meinem Sohn gegenüber erwähnen. Ich denke, sie lenkt ihn, und bei ihren guten persönlichen Eigenschaften kann es durchaus sein, dass mein Sohn selbstsicherer wird. Es kann aber auch sein, dass sie ihn wegen seiner persönlichen Unsicherheit so sehr formt, dass es in einem Zusammenbruch endet. Auch das würde ich nie ausdrücken.
Nur diese Atomisierung der Familie, die wohl aufgrund der Angst meines Sohnes entstanden ist, macht mir Sorgen. Anstatt die Möglichkeiten zu sehen, wird begrenzt.
Aber wie handtiere ich diese Situation?
 
  • #29
In diesem Brief steht .... sie befürchten unangenehme Situationen. .
Wenn Du das nicht verstehst, dann solltest Du Dir ihre Befürchtungen erklären lassen. Gerade als unsicherer Mensch, muss er dafür Verständnis haben. Hätte er die Handlungen seines Umfeldes verstanden, wäre er nicht unsicher und ängstlich.
Vermutlich hast Du zur Aufrechterhaltung seiner Unsicherheit viel beigetragen, weil Du das Thema weiträumig umschiffst.

Sein Bruder darf gar nicht kommen, weil mein Sohn Angst hat, er würde das Fest unangenehm dominieren..... Nur diese Atomisierung der Familie, die wohl aufgrund der Angst meines Sohnes entstanden ist, macht mir Sorgen.
Somit ist die Rädelsführerin nicht Deine Schwiegertochter, sondern es ist Dein Sohn. Während sie sich stark macht und Ärger riskiert, damit es für ihn gut wird, versteckt er sich ängstlich hinter ihrem Schürzenzipfel. Wenn überhaupt Ärger bei Dir vorhanden ist, sollte er sich gegen Deinen sozial inkompetenten, wenig vertrauensvollen Sohn richten. Allerdings solltest Du Dich fragen, was er für Ängste/Erwartungen an Dein Verhalten hat, dass er Dich bei der Feier nicht haben will.

Anstatt die Möglichkeiten zu sehen, wird begrenzt.
Ein unsicherer und ängstlicher Mensch kann die Potenziale in solchen Situationen nicht sehen, sondern nur die Gefahren und die sind ihm aufgrund von Erfahrungen mit seiner Familie wohl zu groß.
Er wohl nicht so oft heiraten wie er braucht, um was Neues zu lernen. Daher müsst ihr es ihm nachsehen und akzeptieren, dass Du als Mutter und der Bruder in der Bruderrolle es versäumt habt, auf den "nerdigen" Familienangehörigen Rücksicht zu nehmen und ihn beim Aufbau einer stabileren Persönlichkeit nicht ausreichend unterstützt habt.

Die Bezeichnung "Nerd" durch ein Elternteil finde ich nicht schlimm. Ich bin einer, meine Nichte ist ein noch größerer, aber wir sind nicht unsicher oder ängstlich. Das waren wir als Kinder, als wir überall verkehrt waren. Mit Mitte 20 hatten wir das Studium abgeschlossen und den Teil der Welt gefunden, indem wir gut sind und gelernt zurecht zu kommen.
 
P

Provence

Gast
  • #30
Ein paar Tage habe ich in diesem Thread mitgelesen, inzwischen stehen mir die Haare zu Berge ob all der Mutmaßungen und merkwürdigen Ratschläge, die der FS hier mitgeteilt werden (absolute Krönung: @L_a_r_a). Nun geht es mir aber auch so, dass ich @Denlillehavfrue selbst mit ihren Sorgen überhaupt nicht verstehen kann: der Sohn ist erwachsen und er darf sich so verhalten, wie es ihm gefällt. Umso besser, wenn die künftige Schwiegertochter die Dinge ähnlich sieht wie er.

Manchen Leuten/Verwandten o.ä. fällt es oft schwer zu akzeptieren, was Kinder oder Geschwister für sich entscheiden: ich selbst habe zweimal geheiratet und hatte niemand aus meiner näheren Verwandtschaft mit dabei - obwohl ich mich mit meinen Eltern und Geschwistern prima verstehe. Sie haben mir das nicht krumm genommen (WEIL wir uns verstehen). Ich hasse es, runde Geburtstage zu feiern, lade also auch hier niemanden aus der näheren Verwandtschaft mit ein. Es geht sogar so weit, dass ich diese »Runden« ganz bewusst ein paar Tage eher oder gar ein Jahr später als »Fest« begehe. Wer mich kennt, kommt damit klar und mag es sogar.

Deshalb mein Ratschlag an die FS: Denke nicht weiter über die Entscheidung deines Sohnes und seiner zukünftigen Frau nach. Sie werden schon wissen, warum sie sich so (oder so) verhalten. Lass sie feiern, ohne deine Nicht-Teilnahme als ausdrückliche »Ausladung« zu verstehen.
 
Top