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Johann

Gast
  • #1

Die Schluss-Mach-Theorie – zum Abservieren geboren oder Liebeskummer überwinden?

Das hat bestimmt jeder von Euch schon mal erlebt: Er oder Sie meldet sich immer seltener, ist auf einmal furchtbar beschäftigt und total im Stress, wenn es um ein Treffen geht…Und dann kommt die Auflösung der Höhepunkt in dem Possenspiel der Trauer: „Ich habe Dich ja furchtbar gern, aber zur Zeit möchte ich einfach keinen Freund, ich möchte mich mehr auf mich konzentrieren“ oder „Ich habe andere Männer lieben gelernt“ oder „Du, irgendwie haben wir uns auseinandergelebt (nach 1-jährigem Sexentzug Ihrerseits), ich glaube wir trennen uns besser“. .Hinterlassen diese bösen kleinen Psychospiele tiefe hässliche Narben auf unserer Seele und machen uns zu selbstbewusstseinslosen Wesen, den grundsätzlich beim Beginn einer neuen Beziehung klar ist, dass sie den „Kürzeren“ ziehen und sich ziemlich viel gefallen lassen, weil sie unterbewusst genau wissen, dass sie sowieso irgendwann genug von einem hat und das Ganze beendet? Wie kommt man aus so einem Gedankenloch wieder raus?
 
  • #2
Meinst Du ein derartiges Possenspiel in einer Partnerschaft? Das kenne ich nicht und dazu sollte man es auch nicht kommen lassen. Entweder man ist ein Paar und sieht sich egelmäßig oder eben nicht. Wenn kein Wille zu einem gemeinsamen Leben besteht, dann sollte man selbst die Beziehung frühzeitig abbrechen, anstatt still vor sich hin zu leiden.

Wer meint, dass er dadurch Selbstbewusstsein verloren hat, dem sei gesagt, er hatte schon vorher keines. Denn alleine schon die Tatsache, dass man eine Partnerschaft so einseitig dominiert mitlebt, zeigt doch, dass da nicht virl Rückgrat vorhanden ist.

Partnerschaften sollten auf gegenseitiger Liebe (anfangs Verliebtheit) und viel Zweisamkeit und gemeinsamer Freizeit beruhen. Wenn sich das nach einigen Monaten nicht zur beiderseitigen Zufriedenheit einstellt, dann ist der Wurm in der Beziehung und die Partnerschaft eigentlich den Namen nicht wert. Solche Formen der distanten Affäre sollte man nicht Partnerschaft nennen. Hier ist meistens einer der Nutznießer, der andere leidet. Dies kann vorkommen, falls das Nähe/Distanz-Verhältnis stark unterschiedlich ist oder falls die Liebe eher einseitig ist.

Wenn zwei sich wirklich verlieben und beziehungsfähig sind, dann sollten sie sich auch begehren und viel Zeit miteinander verbringen wollen. Dieses Bedürfnis kommt eigentlich ganz von alleine und ganz natürlich auf.
 
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Johann

Gast
  • #3
@Frederika: nein , ich glaube du hast hier etwas grundsätzlich falsch verstanden: mit Possenspiel wollte ich einfach meine momentane Frustration über eine weitere gescheiterte Beziehung in Worte kleiden. Und natürlich beruhen Partnerschaften auf gegenseitiger Zweisamkeit und Freizeit, aber wenn wieder eine neue Beziehung wächst, ist nach einigen Malen, in denen man abserviert wurde doch immer die Angst dabei, dass das von neuem passiert und es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab...Man wird also doch irgendwie gebrandmarkt für weitere Beziehungen und verliert hierbei auch ein gewisses Selbstbewusstsein, weil man bei bestimmten Dingen (Frage nach Zusammenziehen, Baby, Den-Eltern-Vorstellen etc. ) immer ein Bild vor Augen hat oder den Anfang vom Ende kommen sieht..Ich hatte mir auch ehrlich gesagt ein paar Tipps erhofft, was ich dagegen machen kann..Sollte ich so etwas direkt ansprechen a la :" Du sorry ich habe da schon einiges Blödes erlebt und habe einfach Angst, dass..." oder sollte ich einfach versuchen an etwas Anderes zu denken? Danke schon mal für Eure Tipps!
 
  • #4
hallo Johann,
an etwas anderes zu denken geht nicht (ist dasselbe wie mit dem blauen Elefanten ;-) ). Direkt ansprechen bringt dich auch nicht weiter.

Das einzige, was dich weiterbringt ist, es erstens gaaanz langsam angehen zu lassen und zweitens dein Lebensglück nicht von einer anderen Person abhängig zu machen. Niemand außer dir selbst ist dafür verantwortlich - ich hab´s auch auf die harte Tour lernen müssen, es hat geklappt. Wenn ich heute einen Mann kennenlerne, freue ich mich - solange er mir nicht auf die Nerven geht. Wenn´s nicht klappt, ist es nicht sooo schlimm.

Ich habe hier mal einen sehr zutreffenden Satz gelesen: bei der Richtigen machst du alles richtig, bei der Falschen machst du alles falsch." logische Konsequenz: wenn du etwas falsch gemacht hast, war es die Falsche. Sei froh, wenn sie weg ist (sind), dann ist Platz für die Richtige!
 
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  • #5
Ich glaube, das Psychospiel ist in Wirklichkeit keines, oder die aktive Seite in diesem Spiel hält sich für die passive. Der Anschein entsteht nur dadurch, dass der eine der Partner die Realität nicht wahrhaben möchte, und denkt, dass alles in bester Ordnung ist. Manche Leute machen sich solche Gedanken ja nicht nur in Bezug auf Partner, sondern auch in Bezug auf ihr ganzes Leben. "Mir geht alles schief", "Mir ist kein Glück vergönnt", "Was hat der liebe Gott nur gegen mich", "die Vorsehung hat meinen Untergang beschlossen".

Immer wenn ich sowas von jemandem gehört habe, hatte ich den konkreten Eindruck, dass der Betreffende einen bedeutenden Eigenanteil an seinem Missgeschick hatte. Klar, ein bisschen sind auch immer dumme Zufälle beteiligt, aber langfristig sind es doch vor allem selbsterfüllende Prophezeihungen, und daraus gespeist eine ungesunde, mehr oder weniger gespielte Sorglosigkeit, die das Unglück verstärken.

Meine persönliche Theorie ist, dass diese Tendenz zur nachträglichen depressiven Umdeutung der Realität in der Kindheit erlernt wird, wenn man merkt, dass man mit Tränen und Traurigkeit Nachsicht und Mitleid bei den Eltern hervorrufen kann. Zu dumm, dass dieses Schema im Erwachsenenleben viel seltener funktioniert, weil fremde Menschen sich eben nicht wie Eltern verhalten.

m41
 
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  • #6
Wer den Liebeskummer überwindet und danach so tut als wäre nichts. Hat nicht richtig geliebt.
 
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  • #7
Das sind aber keine Psychospiele oder Possenspiele.

Das ist ein ganz normales Verhalten, was jedem passieren kann. Ist mir ja auch schon passiert, dass ich gemerkt habe, dass es nicht passt und habe mich von dem Mann verabschiedet.

Ein Psychospiel wird es erst, wenn der Andere was merkt, nachfragt, aber dann kein Klartext geredet wird und den Anderen am ausgestregten Arm "verhungern" lässt. Das ist fies und gemein sowie charakterlos.

Siri hat das ganz gut erklärt. Das mit dem ganz langsam angehen lassen, finde ich nicht so gut, weil man damit auch jemanden verprellen kann. Oft hilft mehr seine Eigenliebe zu stärken, sich mit Beziehungsthemen gut zu beschäftigen, Bücher dazu zu lesen, eine gute Portion Psychologiewissen ist auch nutzbar, so erkennt man Psychos schon im Vorfeld. Z.B. Narzissten, Egozentriker, Gewalttätige usw.

w
 
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