Also mir sind meine „verweichlichten“ Geschlechtsgenossen tausendmal lieber als die klassischen „richtigen Kerle“. Die modernen Männer sind ganze Menschen, wozu eben auch Dinge wie Angst, Unentschlossenheit oder Traurigkeit gehören. Beim klassischen Mann hingegen werden solche Seiten zwanghaft unterdrückt, um ja immer die Fassade der Stärke, Mut und Aktivität aufrechterhalten zu können. Um als harter Kerl durch die Welt stiefeln zu können, musst Du den halben Menschen in dir ständig wegdrücken. Das ist ungeheuer anstrengend und verkrüppelt zudem die Seele. Außerdem gelingt es immer nur teilweise, weswegen klassische Männlichkeit die läppische, durchsichtige Maskerade ist, die sie eben ist. Ich wird nie verstehen, warum Frauen immer wieder auf dieses drittklassige Schauspiel namens „richtiger Kerl“ hereinfallen. Erst nach ein paar Jahren Beziehung kapieren sie dann, auf was für ein unreifes seelisches Baby sie sich eingelassen haben…
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