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  • #31
@#20: Werden homosexuelle Paare dann von euren Familienfeiern ausgeladen? Oder würdest du dich überwinden und sie dulden. Oder würdest du selbst zu Hause bleiben, wenn die kommen? Oder hast du das "Glück" das Homosexualität in deiner Familie nicht vorkommt?
 
G

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  • #32
Queen.

wirst du tagtäglich mit ihr zusammen sein? ich denke nicht. also wo ist das Problem?
solange sie nicht auf dich scharf ist, ist doch alles oki.
 
  • #33
@#29: Toleranz bedeutet wörtlich "erdulden", also in erster Linie andere Meinungen zu ertragen und hinzunehmen, auch wenn sie von der eigenen abweichen. Dazu muss man nicht seine eigenen Meinungen und Erfahrungen über Bord werfen -- wie schrecklich wäre das? Selbstverständlich hat man das Recht, seine eigenen Meinungen und Erfahrungen zu haben, ganz genauso wie der, gegenüber dem man Toleranz übt. Genau dieses Wechselspiel ist nötig und die Grundessenz von Toleranz. Das wird leider allzu oft vergessen.

Ich denke auch, dass die Empfehlung, Toleranz zu üben, richtig ist. Dennoch muss man, wie z.B. ThomasHH richtig schreibt, auch akzeptieren, wenn sich "bei jemandem alles zusammenzieht". Das ist ein Gefühl, Teil des Menschseins und auch dafür verurteile ich niemanden.

Und doch, etliche haben die Fragestellerin verurteilt, weil sie ein Problem damit hat. Die Fragestellerin hat sich bisher ausschließlich in der Titelfrage geäußert. Kommentare wie "abgeurteilt", "disqualifiziert", "wachrütteln müssen" sind Verurteilungen. Wären sie umgekehrt verwendet worden, wäre hier der extreme Huppeih los.
 
  • #34
@#31: Keine Ahnung, was passieren würde. Das wissen die meisten Familien nicht, weil es ja nicht so oft vorkommt. In meiner Familie kommt es in der Tat "zum Glück" (Deine Worte!) nicht vor. Ehrlich gesagt, bin ich darüber tatsächlich froh. Macht mich das jetzt zu einem schlechten Menschen, weil ich froh bin, ein Problem nicht zu haben, das hier zu solchen hitzigen Debatten führt?
 
V

Vicky

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  • #35
Ich glaube, daß ich teilweise eine andere Vorstellung bzw. Definition von "Toleranz" habe als einige hier. # 19 und 29 haben da z.B. eine völlig andere Definition.

# 29 meint, Toleranz sei, seine eigenen Meinungen und Erfahrungen über Bord zu werfen, um dem anderen dann unvoreingenommen entgegentreten zu können. Zum einen frage ich mich, wie man das überhaupt anstellen soll. Wie in alles in der Welt kann ich denn auf Knopfdruck meine Erfahrungen in meinem Gehirn löschen und meine bisherigen Meinungen - die ja meistens durchdacht waren und nicht grundlos entstanden sind - über Bord werfen? Und warum sollte ich das tun? Es reicht doch völlig, mir die fremde Meinung ruhig und aufmerksam anzuhören, anschließend ernsthaft darüber nachzudenken, ob der andere mich überzeugen konnte und ich nun meine Meinung ändern sollte oder ob ich sage, daß ich immer noch der Meinung bin, daß meine Meinung berechtigt ist.

# 19: Jeder behauptet gerne von sich, tolerant zu sein. Tolerant sein kann aber nicht bedeuten, daß man sich immer nur dem aktuellen Zeitgeist anpaßt und nur die herrschende Meinung zu tolerieren ist. Genauso wenig bedeutet tolerant sein nicht, daß man nur die liberalste von allen Meinungen gelten lassen darf. Das ist keine Toleranz, sondern Beliebigkeit.

Mal ein anderes Beispiel: In meiner Schulzeit ist mir des öfteren aufgefallen, daß man gegenüber etwas schrägen, "Ausgeflippteren" tolerant zu sein hatte. Hatte also jemand 25 Piercings am ganzen Körper verteilt, eine Punkfrisur, von Löchern übersäte Jeans, war jemand in der Schule faul, trank oft Alkohol, rauchte, kiffte usw., so hatte man das nicht zu kritisieren. Wenn das jemand tat, war er ein intoleranter Spießer.

Es gab aber einen Jungen, der körperlich wie geistig irgendwie reifeverzögert war. Er war ein Einzelgänger, weil er einfach nicht so war wie alle anderen. Er war trotz großen Fleißes ein schwacher Schüler, zog nur Klamotten an, die seine Mutter ihm bereitlegte, war verschüchtert, unsicher und war rundherum irgendwie schwach und bemitleidenswert. Von einigen wurde er rigoros fertiggemacht und es galt zum guten und vor allem coolen Ton, sich zumindest hinter seinem Rücken möglichst lautstark über ihn lustig zu machen. Hier forderte irgendwie niemand Toleranz ein.

Genauso kommt mir die Sache hier auch vor. Man hat Lesben gut zu finden, zumindest aber darf man nicht sagen, daß einem nicht ganz wohl bei dem Gedanken an lesbische Liebe ist. Wer sich dabei nicht wohlfühlt, hat das aber in der Regel nicht selbst verschuldet. Man kann versuchen, erst mal ein paar Lesben (oder im betreffenden Fall die Tochter des Partners) näher kennenzulernen und vielleicht verschwindet das Unbehagen dann. Vielleicht bleibt es aber auch. Dieses Recht muß die Fragestellerin haben.
 
M

Marianne

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  • #36
@Frederika. Auch wenn einige hier oesterreichische Meinungen nicht schaetzen, sei gesagt, dass ich es so wie Du sehe. Vorbildlich, wie Du den roten Faden nicht verlierst. Toleranz ist leider oft nur einseitig.... ein weit verbreitetes Unding... ;)
 
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  • #37
siri
#33
heute ist in Bayern ein Kinderpornoring aufgeflogen - dessen Mitglieder sind die netten Menschen von nebenan. Das wären Gäste, vor denen mir grauen würde! Aber sie sind nicht so leicht erkennbar.

Ich bin mir sicher, daß es in jeder Familie den lieben Onkel der zur Domina geht, den Neffe der heimlich schwul ist und die Tante, die im Kaufhaus klaut gibt. Unter dem schönen Schein wächst so maches Pflänzchen.....hoffe ich!
 
G

Gast

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  • #38
Frage an die, die es OK finden, ein Problem mit homosexuellen Partnerschaften zu haben:
Gehe ich richtig in der Annahme, dass es ebenso OK ist, ein Problem mit Partnerschaften zwischen Mann und Frau zu haben? Oder ist die eine Art der Partnerschaft objektiv besser und akzeptabler als die andere?
 
  • #39
@#18: "Was macht ihr denn, wenn sich [...] eines eurer Kinder als homosexuell outen würde?" - ich bin zwar nicht angesprochen, antworte aber trotzdem mal darauf. Dieser Fall unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt vom vorliegenden. Ein Kind wäre unabänderbar ein Bestandteil meines Lebens. Dafür habe ich mich mit seiner Zeugung und Geburt entschieden. Es besteht seit Jahren ein inniges Verhältnis zu ihm und ich liebe es.

Im vorliegenden Fall scheint mir die Beziehung bei weitem nicht so gefestigt zu sein, wenn sie die Tochter des Mannes erst jetzt gesehen hat. Ich persönlich würde sogar noch nicht einmal von einer Beziehung sprechen, wenn ich nicht die Kinder eines Kontaktes gesehen hätte. In dieser Phase wäre es IMHO durchaus noch legitim, das Verhältnis zu beenden.

Ergo: Wenn sich mein Kind als homosexuell herausstellen würde, müsste ich damit leben. Bei einem neuen Kontakt aber habe ich mehr Einflussmöglichkeiten, nämlich zum Beispiel die Beendigung des Kontakts.
 
M

Marianne

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  • #40
ò37: Aber natuerlich ist es "ok", ein Problem mit Partnerschaften zwischen Mann und Frau zu haben. Fuer jeden ist eben was anderes besser bzw. leichter zu akzeptieren. Wie weit man sich dann jeweils davon beeinflussen laesst ist letzlich ausschlaggebend.
 
  • #41
Au weia, Ihr seid vielleicht drauf!

Also: Entgegen mancher Ansichten. Homosexualität sucht man sich nicht aus, das ist Veranlagung. Wissenschaftlich nachgewiesen, hat was mit dem Hormonhaushalt während der Schwangerschaft zu tun (also nicht vererbbar). Genausogut kannst Du die Tochter ablehnen wenn Ihre Nase zu gross ist oder die Hautfarbe nicht stimmt.

Sorry, wer damit ein Problem hat, hat eher eines mit sich selbst. Manchen hier würde ich es echt wünschen ein solches Kind zu haben, allerdings dem Kind nicht bei solchen Erzeugern. Einen Menschen der ein schwules Kind hat deshalb nicht mehr zu lieben oder gar abzulehnen ist armselig.

Ja, ich finds auch nicht gerade nett knutschende Jungs zu sehen. Find ich auch abtörnend aber im Familien- und Freundeskreis hab ich das auch noch nicht erlebt. Den Vergleich mit gepiercten oder Tätovierten find ich daneben, man selbst entscheiden ob man sich tackern lässt oder eben nicht.
 
V

VirginiaWoolf

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  • #42
Toleranz - laut Duden:
Aufgeklärtheit, Aufgeschlossenheit, Duldsamkeit, Entgegenkommen, Freizügigkeit,
Großmut, Großmütigkeit, Liberalität, Offenheit, Menschlichkeit, Nachsicht,
Verständnis, Vorurteilsfreiheit, Vorurteilslosigkeit;

Also NICHT nur erdulden!

Liebe Fragestellerin, die meisten Beiträge habe ich nicht gelesen, um mich nicht beeinflussen zu lassen.

Würdest Du einen oder mehrere Eigenschaften von den obigen für Dich annehmen?
Sagen, ja das bin ich?

Ich denke mal, Du sagst JA.
Beobachte bewusst, wie Dein Freund zu seiner Tochter steht, mit ihr umgeht. Ich vermute er steht zu ihr, dann frage Dich, was Du an ihm magst, liebst. Bestätigt sein Empfinden der Tochter gegenüber Deinen (guten) Eindruck von seinem Charakter?
Warum sollte dann die Tochter zwischen Euch stehen?
Wieviel / wieoft hast Du mit der Tochter Deines Freundes denn wirklich zu tun?
Sicher nicht so oft. Familienfeiern - stell Dir vor, die bisherigen Mitglieder der Familie halten zu der jungen Frau. Wie würdest Du Dich fühlen als Einzige, die damit nicht umgehen kann?
Und - wenn sie ihre Freundin mitbringt, sie werden vor Euren, vor aller Augen ihre Präferenz nicht ausleben, genauso wenig wie Heterosexuelle.

Diese Frau ist 21 J., will genau wie Heterosexuelle ein glückliches Leben mit Partnerschaft und Sex.
Wenn sich ihr Vater nicht von ihr abwendet -- so etwas Grausames soll es ja auch geben -- warum solltest Du sie dann nicht tolerieren, warum willst Du Deinen Freund verlassen, Deine Liebe, Dein Glück in Frage stellen?

Du musst es ja in Deiner Familie nicht breit tratschen und am Anfang auch nicht gleich die Freundin der Tochter mit einladen, es braucht sicher etwas Zeit, um damit umzugehen.

Fazit für das JA: Lerne, übe, damit umzugehen, es wird alle Betroffenen, Beteiligten stärker machen.
Filmtipp, wenn auch etwas oberflächlich in manchen Szenen, und es vordergründig um
etwas anderes geht : PHILADLPHIA mit Tom Hanks und D. Washington

Wenn NEIN, kann ich Dir leider nicht helfen.
Alles Gute Virginia
 
V

Vicky

Gast
  • #43
@ # 40:

Ich nehme an, Du meinst meinen Beitrag wenn Du schreibst "Den Vergleich mit Gepiercten und Tätowierten finde ich daneben, da man selbst entscheiden kann, ob man sich tackern läßt oder eben nicht." Sollte ich richtig mit der Vermutung liegen, daß Du meinen Beitrag # 34 meinst, dann lies ihn doch bitte nochmal.

Denn ich habe nicht Schwulen oder Lesben mit Gepiercten (von Tätowierten habe ich erst gar nicht gesprochen) verglichen. Es ging mir dabei darum, zu zeigen, daß Toleranz in beide Richtungen funktionieren muß. Nicht nur die Konservativen müssen sich bemühen, die Liberalen zu verstehen, sondern auch die Liberalen müssen versuchen, die Konservativen zu verstehen. Ansonsten ist die Toleranz eine Einbahnstraße. Auf das Beispiel der Fragestellerin übertragen: Die Fragestellerin sollte versuchen, Toleranz an den Tag zu legen im Kontakt mit der Tochter ihres Partners. Aber diese (und in unserem Fall eben auch die Antwortenden des Forums) müssen auch Toleranz aufbringen, um zu begreifen, daß es Leute gibt, die dem Lesbischsein (noch) skeptisch gegenüberstehen und einfach ein komisches Bauchgefühl dabei haben (welches sie ja nicht mal beeinflussen können). Denn Toleranz heißt nicht, lediglich Verständnis für die zur Zeit herrschende bzw. liberalste aller Meinungen zu haben.

Und das sage ich, obwohl mein bester Freund schwul ist und ich durch ihn viele andere Schwule kennengelernt habe. Ich hatte und habe keine Problem mit Schwulen. Lesben kenne ich nicht. Zumindest nicht bewußt. Ich würde aber gerne mal welche näher kennenlernen, weil ich gerne mehr über ihr Leben und ihre Liebeseinstellungen erfahren würde.
 
G

Gast

Gast
  • #44
Was andere im Bett machen und mit wem, sollte uns und die Fragestellerin nicht interessieren.
Jeder sollte vor der eigenen Hastüre einschl. Schlafzimmer kehren.
 
C

Colourman

Gast
  • #45
@Fragestellerin: Unter "wir" glaube ich meinst du auch deine Familie, Freunde usw. Ist es vielleicht auch eine Angst, dass die anderen über dich reden, weil du einen Freund hast, der eine lesbische Tochter hat?

Gutes Beispiel finde ich auch den Film "Brokeback Mountain". Es soll ok sein als homosexueller eine Familie zu gründen, aber es ist verpönt sich zu outen. Warum nur? Weil selbst sehr aufgeschlossene Personen wie Frederika einem klar machen, dass sie mit dem Outting wohl ein Problem hätten (oder haben könnten?) Und man will sein soziales Umfeld ja nicht auf den Kopf stossen oder?
Also anders ausgedrückt: Wer ist einem wichtiger? Die eigenen Kinder oder das eigene Ego? Wie fühlen sich wohl eure Kinder, wenn ihr ihnen immer weiss machen wollt, dass Homosexualität gar nicht geht, diese es aber trotzdem sind. Psychoterror hoch fünf ist das, nur um sein eigenes Wohlbefinden zu bewahren!

@Frederika in #16: Stimme dir zwar grob zu, jedoch sehe ich einen klaren Unterschied zw. dem Argument der Eckbank und einem homosexuellen Familienmitglied und daher finde ich das auch kein Pharisäertum. Die Eckbank kann ein Ausdruck der denk- und Verhaltensweise des Partners sein (es ist seine freie Wahl für die Eckbank), betrifft also direkt die Beziehung. Bei Eigenschaften eines Familienmitgliedes ist dies NICHT der Fall. Weder ist dies eine freie Wahl, noch kann es geändert werden.

@Vicky in #34: Eigentlich ist die Diskussion um Toleranz ja egal hier, aber ich glaube eben nicht wie du sagst: "bisherigen Meinungen - die ja meistens durchdacht waren". Ich denke eher, dass die Meinungen eben oft nicht durchdacht sind/waren sondern unüberlegt (unobjektiv) oder anerzogen sind. Bei der Aufforderung nach Toleranz geht es also nicht darum seine (nicht vorhandenen) Erfahrungen über Bord zu werfen, sondern sich zu überlegen warum man eigentlich der Meinung ist (obwohl sie ja eigentlich gar keinen Sinn macht).
Es geht mir ja auch so: Zum Beispiel sagt mein Verstand, dass ich hübsche Frauen ansprechen soll, aber mein (nicht objektives) Gefühl/Meinung sagt mir das Gegenteil. Ich müsste hier also selbst Toleranz lernen.
 
  • #46
@Vicky,

Toleranz gegenüber Intoleranz? Nöö, mach ich nicht. Ich glaube das hat nix mit Konservativ oder liberal zu tun. Wie gesagt, bin auch befremdet wenn ich knutschende Gleichgeschlechtliche sehe. Ich finde aber auch dass Hetero-Paare die sich in aller Öffentlichkeit fast ausziehen auch peinlich sind. Kann Dir auch helfen, kenne einige lesbische Pärchen. Sie tragen es nur üblicherweise nicht so vor sich her wie manche schule Männer.

<nicht sachdienliche Bemerkungen entfernt / beim Thema bleiben!>
 
  • #47
@#45: Tja, Kalle, das aber nur, weil Du einfach die andere Meinung nicht tolerierst, sondern pauschal als intolerant abstempelst. Du hast die Essenz von Toleranz einfach nicht verstanden. Nicht die liberalste aller möglichen Meinungen ist die einzige tolerante und alle anderen sind intolerant. Vicky hat das aber sehr schön beschrieben, nur hat ihre wertvolle und einfühlsame Geschichte offensichtlich mal wieder niemand richtig beachtet und verstanden.
 
G

Gast

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  • #48
Lisa
Armes Deutschland mag ich da nur denken, bei der Angst die aus vielen Zuschriften geradezu schreit! Die Angst vor Homos und Lesben!

Auf keinen Fall darf gegenüber Menschen Toleranz geübt werden, die andere Menschen wegen ihrer sexuellen Präferenzen diskriminieren!

@Fragestellerin. Weshalb schilderst du dein Problem nicht deinem Partner? Oder meinst du, es bestünde Gefahr, dass er die Beziehung zu dir dann beenden könnte?
 
  • #49
@#47: Liebe Lisa, bitte beachte, dass die Fragestellerin die lesbische Tochter NICHT diskriminiert, nicht abgeurteilt, nicht disqualifiziert hat. All das entspringt intoleranten Kommentaren in diesem Thread. Auch Dein Beitrag greift die Fragestellerin mittelbar ungerechtfertigt an.

Warum ist Deutschland arm dran? Weil man per definitionem der Zeitgeist-Meinung sein MUSS, dass Homosexualität völlig gleichwertig ist? Weil es per definitionem falsch ist, wenn "sich alles zusammenzieht" (ThomasHH) oder einen einen "befremdet" (Kalle)? Weil man nicht Gefühle haben darf, die man nun mal hat und an denen man auch nichts ändern kann? Weil bestimmte Religionen mit so einer Meinung verboten gehören? Willst Du sogar die Meinungs- und Religionsfreiheit auf dem Altar des homosexuellen Zeitgeistes opfern?

Toleranz muss einhergehen mit Meinungsvielfalt, sonst bräuchte man sie gar nicht erst. Meinungsvielfalt bedeutet eben auch, dass Dir einige der Meinungen nicht gefallen. Na und? Genau darin besteht doch Toleranz.
 
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VirginiaWoolf

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  • #50
@48
Ich kann nicht erkennen, inwiefern Lisa die Fragestellerin angreift.

Bevor wieder irgendwelche Fremdworte benutzt werden, die jeder anders interpretiert
liberal laut Duden:
aufgeklärt, freidenkerisch, freigeistig, freiheitlich, tolerant, vorurteilsfrei, vorurteilslos, zwanglos;
also liberal und tolerant schließen sich nicht gegenseitig aus, es darf auch bezweifelt werden, dass liberal gesteigert werden kann, das ergibt für mich keinen Sinn.

Toleranz beruht nicht ausschließlich auf Gefühlen sondern auch auf Wissen und dem Mut und Willen, sich Neuem, Unbekanntem zu öffnen.
Und Gefühle können sich ändern, man muss nur wollen, muss es zulassen.

Fragestellerin, ich empfehle wie Lisa, das ganze mit dem Freund zu besprechen, Ihr seid doch reif und alt genug, solche Unbehaglichkeiten zu besprechen. Er musste vermutlich auch einen Weg der Erkenntnis, gleich wie schwer oder leicht er war, gehen.
Alles Gute
Virginia
 
  • #51
@#49 und #41: Deine Duden-Zitate sind ziemlich fehlleitend. Was Du nennst, sind keine Definitionen, sondern Assoziationen, also im Sinne von Thesaurus oder Wortfeldern. Die Adjektive sind keine exakten Synonyma, sondern grob verwandte Worte, die das Einordnen des Wortes und die Verwendung erleichtern sollen. Das weißt Du sicher auch, und genau das macht so ein Zitat unfair.

Ich stimme Dir sogar zu, dass ein Gespräch mit dem Freund wohl unausweichlich ist, denn man muss ja mit dem eigenen Partner über alles sprechen können und auch schauen, wie er zu dem ganzen steht. Dennoch bleiben die Gefühle der Fragestellerin, die zum Beispiel so sein könnten, dass eine lesbische Stieftochter in ihrer Familie einen Eklat verursachen würden, oder sie selbst kann einfach nicht gegen den Gedanken an, oder oder oder. All das DARF man fühlen, und für die Gefühle anderer Verwandter kann sie schon gar nichts.

Nicht jedem ist die Familie komplett egal. Nicht jedem ist Religion komplett egal. Nicht jeder will seine Weltanschuung ändern, nur um dem Mainstream-Zeitgeist gerecht zu werden. Nicht jeder ist der Ansicht, dass Homosexualität offen ausgelebt werden muss.

Religions- und Meinungsfreiheit sind hohe, wichtige Güter unserer Gesellschaft. Sie sind nicht verhandelbar. Ich persönlich sage daher: Soll jeder homosexuelle Mensch seine Sexualität ausleben wie er mag, auch er hat nur ein Leben, das er nutzen muss. Aber er soll bitte auch nicht erwarten, dass alle anderen Menschen Homosexualität gemäß der Mainstream-Meinung zwangsweise normal finden, sondern ihnen ihre religiösen und gesellschaftlichen Überzeugungen lassen, und genauso auf sie Rücksicht nehmen, wie auf ihn Rücksicht genommen wird.

Toleranz wirkt nur, wenn sie in beiden Richtungen arbeitet. "Intoleranz" als Schlagwort ist die gemeinste Art, gegen eine fremde Meinung zu agitieren, die der eigenen widerspricht. Fast immer sind diese Vorwürfe haltlos, so auch hier. Nicht die liberalste aller denkbaren Meinungen ist die einzig akzeptable oder tolerante. Toleranz bedeutet, fremde Meinungen zu erdulden.
 
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VirginiaWoolf

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  • #52
Genau deswegen habe ich zitiert, um die weitreiche Bedeutung der Begriffe Toleranz und liberal zu veranschaulichen, damit man bevor man sie in den Mund nimmt oder hier verwendet, mal darüber nachdenkt. So kann es eben dann auch passieren, dass das verwendete Wort in seiner ganzen Tragweite sich gegen den richtet, der es benutzt.
Es ging mir auch nicht um Mainstream - "Mit dem Strom schwimmen nur tote Fische." - sondern seine eigene Meinung zu überdenken.
Diese junge Frau ist 21 J. sie wird also nicht bzw. ist nicht die Stieftochter der Fragestellerin.
 
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  • #53
Nach Meinung mancher darf man Intoleranz also nicht kritisieren, weil das interolerant ist.
...
 
  • #54
@#52: Es geht nicht primär darum, ob man echte Intoleranz nicht kritisieren dürfte, sondern darum, wie vorschnell Meinungen anderer als intolerant abgetan und disqualifiziert werden. Kaum dass man eine fremde Meinung als intolerant bezeichnet, ist sie gestorben und man muss sich gar nicht mehr damit auseinandersetzen, ob man selbst vielleicht nicht nur gegenüber dieser Meinung intolerant ist. Leute, fasst Euch an Eure eigene Nase!

Bedenke auch, dass viele Meinungen vielleicht wirklich intolerant sind -- aber man darf solche Meinungen haben. Man DARF intolerant sein. Das ist kein sogar Grundrecht, z.B. auf Religionsfreiheit. Ein orthodoxer Jude oder strenger Katholik wird Homosexualität gemäß der Bibel verachten. Das ist sicherlich im Wortsinne intolerant. Na und? Es ist sein Glauben und er lebt ihn.

Toleranz fordert ein, dass Du anderen ihre religiöse, gesellschaftliche oder ethische Meinung zugestehst. Nicht, dass Du eine bestimmte Meinung als die richtige, tolle, tolerante definierst und alles, was irgendwie nicht perfekt liberal und tolerant ist, als intolerant geißelst.

Die meisten derjenigen, die von Toleranz quatschen, sind unglaublich intolerant gegenüber anderen Meinungen.
 
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Gast

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  • #55
Frederika, bin nicht immer deiner Meinung, aber hier vertritts du genau die richtige Auffassung zu Toleranz. Intoleranz gibt es in vielen Formen: Von Glauben bis Politik. Wenn man alle intolerante Meinungen ablehnen würde, würde nur noch die eigene Meinung übrig bleiben. Man könnte fast jeder fremden Meinung irgendwie Intoleranz vorwerfen.
 
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VirginiaWoolf

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  • #56
In der Frage steht aber nichts von religiösen Beweggründen, ziehst jetzt also Beispiele, um die es hier gar nicht geht. Man DARF auch intolerant sein, dann muss man/frau auch mit der Konsequenz leben, in die gleichnamige Schublade gesteckt zu werden.
in #2 wehrst Du Dich gegen politisch-korrekte Einhaitsantworten und jetzt willst Du uns mit dem Grundgesetz belehren.

Ist es nicht so, dass vor Gott alle gleich sind, also auch die Homosexuellen? Sollte nicht dann gerade ein religiöser Mensch die Homosexuellen tolerieren können?
 
  • #57
Schreib ich eigentlich auf chinesisch? Wer meine Postings kennt weiss ich ich sehr gerne mal Politisch inkorrekt bin.

In der Frage steht nichts davon dass die Tochter das öffentlich auslebt, oder anderen aufdrängt. Wie gesagt kenne ich einige lebische Frauen, dass Sie es sind habe ich eher durch Zufall erfahren. Na und? Sind trotzdem normale Menschen.

Sie hat ein Problem damit dass die Tochter Ihres Freundes lesbisch IST. Alles weitere ist hier interpretation. Und das finde ich eben völlig daneben, genausogut kann Sie ein Problem damit haben wenn Sie eine grosse Nase hat- und die ist sichtbar.

Ich kann nicht verstehen was das mit Toleranz, konservativ oder liberal zu tun haben soll. Finde das einfach nur dumm einen Menschen abzulehnen weil seine TOCHTER lesbisch ist.

Also, liebe Fragestellerin: Geh mit der Tochter um wie mit jedem anderen MENSCHEN auch. Wenn das Dein grösstes Problem ist gehts Dir richtig gut!
 
  • #58
@#55: Nein, ich schrieb "religiöse, gesellschaftliche oder ethische Meinung", so wie die Fragestellerin z.B. "konservativ" genannt hat. Mal abgesehen davon, dass sich hier jedes Thema innerhalb von 50 Beiträgen weiterentwickelt -- und das zu recht.

Mir geht es natürlich überhaupt nicht um politisch-korrekte Einheitsmeinungen. Mir geht es darum zu erkennen, dass viele Meinungen irgendwie intolerant sind (z.B. religiöse, politische oder gesellschaftliche Ansichten), aber gerade im Rahmen der Toleranz eben zu erdulden sind. Damit meine ich nicht einmal, dass man nicht zum Beispiel sagen darf, "halte ich für anachronistisch", oder "widerspricht naturwissenschaftlichen Erkenntnissen". Natürlich darf man widersprechen, natürlich darf man anderer Meinung sein und die fremde Meinung blöde finden. Toleranz zielt darauf ab, den anderen trotzdem höflich zu behandeln, sein Existenzrecht nicht abzusprechen, ihn nicht aus der Gemeinschaft zu verbannen.

Ich bin nicht religiös, aber zu Deiner Frage im letzten Absatz:

Lev 20:13, "Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen."
 
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Gast

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  • #59
@56: Du sagst: "Toleranz zielt darauf ab, den anderen trotzdem höflich zu behandeln, sein Existenzrecht nicht abzusprechen, ihn nicht aus der Gemeinschaft zu verbannen."
Wie ist das eigentlich damit vereinbar, dass du Homosexuelle nicht auf deiner Familienfeier haben willst?
Ich vermute, wenn doch so jemand auf euren Familienfeiern auftauchen sollte, würdest du diese Person ebenso höflich behandeln wie andere Menschen auch und sie deine Ablehnung nicht spüren lassen. Richtig?
 
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VirginiaWoolf

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  • #60
Also liebe Fragestellerin, aus #56 "... im Rahmen der Toleranz eben zu erdulden ..."
liebe Deinen Partner, erdulde dessen Tochter.

Und
"Du sollst nicht morden (töten) ", vielleicht sogar im weitesten Sinne Du sollst nicht rufmorden.
 
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