• #61
@#58, zweiter Absatz: Richtig, ich war auch auf Geburtstagsfeiern eines schwulen Bekannten meines Expartners. Natürlich behandle ich Homosexuelle ganz normal. Ich nehme sogar an, dass ich im Berufsleben auf etliche treffe, von denen ich es weder weiß noch ihnen anmerke.

Mein eigenes Empfinden war aber nicht Thema dieses Threads. Hier geht es darum, ob jemand Probleme und negative Gefühle haben darf oder nicht. Und darum, wie man den Toleranzbegriff so einseitig auffassen kann, dass man damit fremde Meinungen totschlagen kann, statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen und als andere, gegebenenfalls falsche Meinung zu tolerieren.
 
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  • #62
Bleibt zu hoffen, dass die Leute, die hier erklären, dass das bei ihren eigenen Kind selbstverständlich was anderes wäre, den armen Kind nicht unbewusst klar machen, dass ein Outing unerwünscht ist. Ich mein, was soll das dann werden? Sagt ihr dann zu euren Kind: Ich möchte zwar nichts mit Schwulen und Lesben zu tun haben, aber wenn du selber homosexuell bist, stört mich das überhaupt nicht, denn du bist ja mein Kind? Ich würde mir bei solchen Eltern ja schon ein Outing überlegen...
 
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JoeRe

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  • #63
Ok, andersrum, ich versuche mich mit der Meinung der Fragestellerin auseinanderzusetzen. Ich hätte da folgende Fragen:
a) Liebst Du Deinen Partner? Findest Du leicht Männer, die Du in gleichem Maße liebst, so dass Du ihn leicht aufgeben kannst? Denn Deine Stieftochter wirst Du nicht ändern können.
b) Machst Du Dir viele Gedanken darüber, was Deine Stieftochter so in ihrem Schlafzimmer macht? Würdest Du das auch tun, wenn sie heterosexuell wäre?
c) Hast Du viel mit Deiner 21jährigen Stieftochter privat zu tun?
d) Ist es Dir wichtig, dass Deine Stieftochter glücklich wird? Wird Dein Glück geschmälert, wenn der Mensch, der sie glücklich macht, eine Frau ist? Welche Deiner Werte wären verletzt, wenn sie eine solche Frau findet?
e) Was genau ist Dein Problem damit, dass sich Deine Stieftochter zu Frauen hingezogen fühlt?
f) Bei Feiern stehen oft Frauen händchenhaltend zusammen. Welchen Unterschied macht es für Dich, wenn die Frau, mit der Deine Stieftochter händchenhaltend zusammensteht, sie im Krankenhaus besuchen darf, wenn andere dies nicht können?

Ich muss zugeben, ich verstehe die Probleme bisher nicht. Aber vielleicht kann ja jemand, der sich traut, dem "Zeitgeist" entgegenzuschwimmen, mir erklären, woher dieses Unbehagen kommt und wie bei jemandem, deren einziger Unterschied ist, Frauen anstatt Männer attraktiv zu finden, es zu Problemen kommen kann?


--JoeRe.
 
  • #64
@#57.4: Was genau verstehst du nicht? Es geht einfach nur darum, dass es keinem Außenstehenden zusteht, die Gründe zu kritisieren, warum jemand sich gegen eine Beziehung entscheidet. So viel Toleranz muss jeder üben.

Du selbst forderst doch die gleiche Toleranz von den anderen. Wir beide sind Sportler und können uns beispielsweise keine Beziehung mit einer dicken Frau vorstellen. Andere sind da toleranter und manche stehen sogar regelrecht auf Dicke. Stell dir mal vor, diese Leute würden dich jetzt hier im Forum fertigmachen, weil es ja wohl nicht angehen könne, dass du so intolerant gegenüber diesen Menschen bist. Hier forderst du doch jetzt auch Toleranz ein und sagst, dass es allein DEINE Sache ist, warum du jemanden als Partner ausschließt. Im Zweifel hast du noch nicht einmal groß Lust, deine Entscheidung zu begründen.
 
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  • #65
@JoeRe - das hat etwas mit Erziehung und mit der spießigen Gesellschaft zu tun. Früher wurde Kindern gesagt: Das ist Bäh! Und dieses Bäh ist nach wie vor im Kopf. Über den Tellerrand zu schauen, auch mal andere Meinungen gelten zu lassen als die eigenen Holzbalken vorm Kopf ist nicht möglich. Und deshalb haben viele Menschen solche Schwierigkeiten, mit Andersdenkenden um zu gehen und deren Meinung zu akzeptieren, bzw. erstmal überhaupt anzuhören. Wenn sie könnten, würden sie die Hexenverbrennung wieder einführen.

In unserer Zeit werden erwachsene Ehepartner, die sich definitiv auseinander gelebt haben, von der Familie gezwungen, nach wie vor im gemeinsamen Haus zu leben und den Schein nach außen zu wahren! Du kannst dir das nicht vorstellen - ich kenne solche Fälle. Und die anderen, die sich trauen, sich scheiden zu lassen, werden beschimpft. Und genau so ist dieser Fall auch: Lesbisch = Bäh! Und darf nicht sein! Also lehne ich es ab! Im Kopf läuft der Film: Was sollen die Anderen denn von mir denken... Hier geht es nicht um glücklich sein - hier geht es nur um den zu wahrenden Schein! Scheinheilig und armselig, aber gesellschaftlich anerkannt!
 
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  • #66
siri
ich gebe es zu, auch mir ist Homosexuellität (übrigens auch die Totalrasur ;-) )etwas unheimlich. Unbekanntes hat das so an sich. Das hat u.A. etwas mit unserer von #64 angesprochenen Erziehung zu tun.
Aber ich bin schon ein paar Jahre erwachsen und habe im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, daß meine mehr oder weniger natürliche Angst vor Unbekanntem oft überhaupt nicht berechtigt war. Tatsächlich kann jeder Mensch sich Gedanken machen und ist lernfähig. Es ist also durchaus möglich, Ängste und Vorurteile abzubauen.
 
  • #67
@63 Thomas,

sorry, Du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Mal abgesehen davon dass ich in diversen Treads für meine Ansichten bezüglich Adipösen mein Fett abbekommen hab. Das halt ich aus, konsens ist doch langweilig.
Aber selbst da, wenn meine Partnerin adipösen Nachwuchs hätte wär mir das egal, Freunde dürfen Figuren haben wie sie wollen, mit denen hab ich ja kein Sex.

Der feine Unterschied liegt auch darin dass man gegen Überwicht was tun kann, genauso hat man es selbst in der Hand ob man mit einem Pfund Metall im Körper rumlaufen will. Homosexualität ist eben angeboren, genauso wie die Veranlagung zur Glatze oder eben eine Nasenform.
Es geht doch hier um eine angehörige, nicht um den PArtner selbst. Und da wär mein RAt ganz einfach mit der Tochter umzugehen wie mit jedem anderen Menschen auch. Wenn Sie das, aus welchen Gründen auch immer nicht kann muss Sie den Mann halt aufgeben. Dann ist meiner Meinung nach aber die Familie ohne Sie eh besser dran. Ist dann kein Schaden!

PS. wie liefs in Berlin? war ja gut warm ;-)
 
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  • #68
Homosexualität ist so alt wie die Menschheit und gibt es auch bei Tieren.
Spätestens hier kann man erkennen, dass die Natur auch Homosexualität gewollt hat.
 
  • #69
@#67: Aus naturwissenschaftlicher Sichtweise ist diese Argumentation natürlich nicht stichhaltig, denn viele Phänomene unterliegem keinem ausreichenden Evolutionsdruck, sondern sind nur Nebeneffekt. Homosexualität bei anderen Species als Argumentation für humane Homosexualität zu gebrauchen, ist einfach nur abwegig, denn jede Species hat ihre eigenen Verhaltensweisen, ganz besonders im sexuellen Bereich. Zudem werden viele homosexuelle Verhaltensweisen von Tieren fälschlicherweise mit menschlicher Homosexualität gleichgesetzt, obwohl teilweise völlig andere Prinzipien zugrunde liegen. -- Ob humane Homosexualität Ergebnis einer evolutiven Optimierung ist, also in diesem Sinne "gewollt" ist, ist nach wie vor völlig unklar. Wenige männliche Heterosexuelle genügen, um viele Frauen zu befruchten.
 
  • #70
@#66: Es ist doch völlig egal, ob man der Meinung ist, dass der Partner selbst oder irgendein Bestandteil seines Umfelds ein potenzielles Problem in die Beziehung einbringt. Wenn es dir so sehr auf diese Unterscheidung ankommt, dann ändere ich das Beispiel aus #63 wie folgt ab: Stell dir vor, du kommst mit einer Frau zusammen, deren Mutter euch beide ständig in die Beziehung reinquatscht. Und deine Freundin schafft es auch nicht, diese Sache in den Griff zu bekommen. Auf so eine Beziehung hättest du doch sicher auch keine große Lust, oder?

Letztlich kommen wir ja zu ähnlichen Vorschlägen für Handlungsanweisungen für die Fragestellerin. Ich bin ja auch der Meinung, dass man zunächst mal versuchen sollte, seine Vorurteile zu unterdrücken und die Sache ruhig auf sich zukommen lassen sollte. Vielleicht lösen sich ja alle Sorgen in Luft auf, weil auch die Tochter mitspielt. Aber wenn nicht, dann hat man jedes moralische Recht, die Beziehung beenden zu dürfen. Ob es nun am Partner oder dessen Umfeld liegt, braucht dabei nicht die geringste Rolle spielen.

Berlin lief durchwachsen. Schon ab KM 28 ging das große Leiden los, was meine Motivation zu kämpfen etwas dämpfte. Geplant waren < 2:40 und herausgekommen ist eine 2:43. Immerhin neue Bestzeit. Und ja, es war furchtbar warm.
 
M

mola49

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  • #71
ich hätte damit kein Problem, ich habe selbst in meinem Bekanntenkreis Schwule und Lesben, sehr nette und liebenswerte Zeitgenossen. Wegen vieler Vorurteile haben sie es im Leben leider oft schwerer als Heteros, deshalb finde ich, dass vor allem junge Menschen, die diese Neigung an sich entdecken viel Liebe und Unterstützung ihrer Familie brauchen.
Natürlich habe ich auch den Vorteil in einer Großstadt und nicht in Hinterschlumpfhausen zu leben, Religion ist mir auch nicht gerade lebenswichtig und Toleranz wurde mir glaube ich schon an der Wiege gesungen.
 
G

Gast

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  • #72
Jetzt möchte ich als Frau, die eben nur Frauen lieben kann, auch noch ein paar Worte verlieren.
Natürlich finde ich es wahnsinnig traurig, sich überhaupt die Frage stellen zu müssen, ob man mit einem Partner leben kann, dessen Tochter etwas anders ist, als einem lieb ist.
Stell Dir vor, Du würdest Dich deswegen trennen und den Grund dafür auch nennen. Versetz Dich in die Lage Deines Partners und seiner Tochter.
Was kann Dein Partner dafür, dass seine Tochter solche Gefühle hat; was- Dich betreffend- hat er eigentlich falsch gemacht?
Wie bestraft werden sich sowohl er als auch die Tochter fühlen?
Und wie könntest Du dann damit leben, als intolerant, sogar mir solchen Konsequenzen, die Du gezogen hast, zu gelten?
Furchtbar, darüber überhaupt nachzudenken!! Und genauso grenzwertig finde ich die Tipps, die in diese Richtung zielen. Bei aller Toleranz, aber das mit irgendwelchen unangenehmen Gefühlen zu begründen, ist ja wirklich unglaublich einfach. Viel schwerer scheint es zu sein, erst mal den Menschen kennenzulernen und vielleicht zu entdecken, dass man sich mit ihm gut verstehen könnte?...
Ich kann nur sagen, dass ich extremes Glück habe, in einem Umfeld und einer Stadt zu leben, in dem/der meine sexuelle Orientierung Gott sei Dank überhaupt keine Rolle spielt. Wie groß dieses Glück wirklich ist, sehe ich beim Lesen dieses Threads.
Ich habe nie verborgen, wie es mit mir steht und dann selbst nach Jahren festgestellt, dass manche meiner Kollegen nichts gewusst haben, was zeigt, wie wenig das thematisiert wurde.
Bisher habe ich naiverweise geglaubt, dass Toleranz in diese Richtung etwas mit intellektuellen Schichten zu tun hat und wähnte mich glücklich, in einer gehobeneren leben und arbeiten zu können. Einige Antworten hier lassen mich daran stark zweifeln.
Ich kann Euch nur sagen, dass Ihr Euch unglücklich macht, wenn Ihr eines Tages entdeckt, dass jemand, der Euch sehr nah steht, vom anderen Ufer ist und Ihr damit nicht umgehen könnt.
Meine Mutter hatte dieses Problem mit mir. Selbst sehr religiös, hat sie ihr Leben lang darum gebetet, dass mir doch endlich ein netter Mann über den Weg laufen würde.
Unser Verhältnis hat sie dadurch zerstört (worüber sie extrem unglücklich war) und durch ihren plötzlichen Tod für immer so zurückgelassen.
Seltsamerweise hatten ihre Eltern und mein Vater damit überhaupt kein Problem und meine Freundin sehr ins Herz geschlossen.
Abschließend noch ein Wort zur Promiskuität Homosexueller. Man muss da sehr stark unterscheiden zwischen Frauen und Männern. Die Schwulenszene lebt komplett anders als die lesbische. Frauen suchen eine Frau fürs Leben und sind in der Regel sehr treu; Männer haben mitunter zwar auch lange Partnerschaften, leben aber trotz dieser im gegenseitigen Einverständnis in sexueller Freiheit.
Wenn Dein Freund also eine lesbische Tochter hat, kann es sein, dass sie genauso Liebe in einer dauerhaften Partnerschaft sucht, wie Ihr auch und sie vielleicht irgendwann eine bildhübsche Frau (Klischees kann man gern beiseite legen- meiner langen (12Jahre) Exbeziehung wurden die Türen von Männern regelrecht eingerannt...lange, blonde Haare, blaue Augen und starke Ausstrahlung) nach Hause bringt, die Du plötzlich bewunderst- wer weiß...
Wie auch immer, Gefühle beginnen im Kopf, lass Dich von ihnen nicht verwirren, sondern lerne sie erstmal kennen...

w/32
 
J

JoeRe

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  • #73
@71
Danke für Deinen sehr intimen und privaten Beitrag. Ich finde es gut und wichtig, auch die Einstellung und Meinung von dieser Seite zu hören.
 
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  • #74
in meiner Familie wäre das auch ein Skandal und ich möchte mich niht blanieren wenn ich so eine Tochter eines Freundes anschleppen müsste. Bei großen Feierlichkeiten würde das bei uns nicht akzeptiert werden dass das zwei homo zusammen kommen. also ich hätte keine Lust die Kämpfe der Lesben zu führen. ich habe selbst genug probleme und möchte mein Leben führen. warum sollte ich mich mit solchen Lebensformen belasten? alle faseln von Toelranz aber letztlich muss man auch sein leben genießen. wir sind nicht unabhängig von Familie und Gesellschaft sondern ich mag meine Familie und möchte mich nicht durch so etwas ausgrenzen. egal ob man das nun als altmodisch oder modern bezeichnet, meine Familie ist meine Familie und die werde ich nicht mit Lesben belasten.
 
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  • #75
siri
#73

ich kann dir nicht folgen - so super scheint dein Leben ("....ich habe selbst genug Probleme...") ja sowieso ( vielleicht auch deshalb?) nicht zu sein - wie können dich da Lesben oder Homos beim Genießen stören?????

Mir wäre es totpeinlich, wenn meine Familie wegen "Liebe unter Erwachsenen" Probleme machen würde.

#71 ich stimme mit JoeRe überein.
 
G

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  • #76
Ich finde es absolut erschreckend und bei mir "zieht sich alles zusammen", wenn ich diese konservativen Meinungen hier lese!
Unter dem Deckmantel der "Toleranz" werden hier Aversionen gegen Homosexuelle und deren Ausschluss aus Familien und Gesellschaft salonfähig geredet - das ist absolut gruselig!
Natürlich ist es jedem seine persönliche Entscheidung, mit wem er eine Beziehung eingeht und mit wem nicht - aber die Fragestellerin hat uns nach unserer Meinung zu ihren konkreten Bedenken gefragt!
Und ICH finde nicht, dass man eine Aversion gegen Homosexuelle, die soweit geht, dass sie der Grund für Beziehungsabbrüche ist, tolerieren muss! Das erinnert mich wirklich sehr an Zeiten des "Dritten Reiches", wo Leute ausgeschlossen wurden, nur weil sie die falsche Rasse, Hautfarbe, usw. hatten.
Es geht sicher nicht darum, dass man Homosexualität besonders "toll" finden muss (das ist sicher Geschmackssache), aber von einer "Elite" erwarte ich, dass sie unbegründete Gefühle bei sich reflektiert! Welches Vergehens machen sich denn Homosexuelle bitte schuldig???

Toleranz wird hier sehr falsch verstanden und interpretiert!
Man muss, um Gottes Willen, doch nicht alles tolerieren! Ich toleriere nicht, dass jemand, der sich nichts zu Schulden kommen lassen hat, wegen eines "Bauchgefühls" aus der Familie ausgeschlossen werden soll ("... sie soll ihre Freundin zu Familienfeiern nicht mitbringen ...").
Wenn jemand aus der Familie ein Kind missbraucht hätte, kann man das doch auch keinesfalls "tolerieren" - er hat sich, im Gegensatz zu einer lesbischen Tochter, eines schweren Vergehens schuldig gemacht!
Also: uneingeschränkte Toleranz ist ja wohl absoluter Schwachsinn!
Bei manchen von euch wird aber scheinbar gar nicht nach realen Vergehen unterschieden, sondern nur von einem unreflektiertes Bauchgefühl geleitet, wenn es um sowas Bedeutendes wie das Ausstoßen einer Tochter aus der Familie oder alternativ dem Beziehungsabbruch zum Freund geht. Dafür verlangt ihr dann Toleranz! Wie absurd!
(Ich empfehle mal den Film "Das Fest" - um euern provinziellen Horizont vielleicht mal ein bisschen zu erweitern und zum Nachdenken anzuregen.)

Ich bin wirklich heilfroh, dass ich in Berlin lebe und nicht in so einem hinterwäldlerischen Kaff, aus dem hier wohl viele der Schreiber kommen! Ich möchte solche Menschen, wie manche die hier schreiben, niemals kennenlernen! Ich bin erschüttert, dass es sowas in meiner Generation heute überhaupt noch gibt! Und ich finde es absolut gruselig, dass das z.T. die Kanditaten sind, die man hier bei EP zur "Auswahl" hat!

w, 42, heterosex.
 
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  • #77
siri
#75
ich wohne in einem "hinterwäldlerischen Kaff", und kenne in meinem Umfeld niemanden, der so einen Unsinn (wie "nur Heteros sind gute, richtige Menschen") denkt oder sagt.
Dummheit ist nicht vom Wohnort, sondern von den Menschen abhängig!

Also, bitte etwas Toleranz gegenüber der Landbevölkerung - schließlich sehen wir jeden Tag, daß es auch in natürlicher Umgebung allerlei Vorlieben gibt. :)
 
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  • #78
#75

(noch mal die 71)
Vielen Dank, Du schreibst mir aus der Seele!
Toleranz hat offensichtlich auch was mit der Stadt zu tun, in der man lebt und ich bin genauso glücklich, in Berlin leben zu können.

Ich erwarte nicht, dass jeder begeistert sein soll von Menschen, die anders sind- obwohl das manchmal passieren könnte, weil Homosexuelle oft viel spannendere Berufe mitunter auch erfolgreicher ausüben, weil sie etwas kreativer ticken. Das müssen sie ja auch, denn ohne eine bestimmte Einstellung haben sie es Dank solcher konservativer Einstellungen schwerer.

Ich hatte nicht mal an meiner Schule Probleme mit dem Thema; ok, war eine Eliteschule für Hochbegabte- das können hier sicher nicht viele von sich behaupten zu sein. Ich tippe aber mal, dass die offeneren und freieren Schreiber hier eher dazu gehören, als die anderen.
Möglicherweise wird mir jetzt Arroganz vorgeworfen- soll nicht so rüberkommen. Ich kann nur meine Erfahrung mit einem bestimmten weltoffenen Schlag berichten, gegenüber einfach strukturierteren Denkweisen, die sich im wahren Leben auch eher weniger kreativ darstellen.

So gesehen wäre es doch bereichernd für alle, sich zu freuen, dass manche Homosexuelle dank ihrer Andersartigkeit einiges auf die Beine stellen, wozu viele nicht in der Lage sind.

Für mich sind offene Menschen die viel Interessanteren (oft auch generell in Gesprächen, Beruf, Hobbys) und das wäre auch so, wenn ich nicht homosexuell wäre.
Mit den Anderen hätte ich mir so oder so nichts zu sagen; wie sich auch bei den meisten Gesprächsthemen oft herausstellt. Die können aber auch gerne in ihrer kleinen Welt bleiben und sich weiter im Kreis drehen.

w/32
 
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  • #79
nochmal 71

Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass es ein Traum vieler Männer ist, mit ihrer Freundin/ Frau und einer weiteren Gespielin eine Nacht verbringen zu dürfen. Ich könnte fast wetten; einigen der ultrakonservativ "fühlenden" Männeren hier würde genau das gefallen...
Habe solche Sätze oft gehört und wurde auch gefragt. Es sollte mir niemand erzählen, dass das ein Klischee sei.
Nur wie bigott ist das eigentlich? In der Verwandtschaft geht Homosexualität gar nicht, aber mal so wäre es doch ganz nett...
Passt jetzt vielleicht nicht zum Thread, aber zu einigen Meinungen hier...
 
  • #80
@73
Hätt ich eine solche Familie wäre es mir ein Heidenspass die Truppe damit so richtig aufzumischen! Wer sich dann vom mir lossagt, klasse- der isses dann einfach nicht wert. Und ich meine Ruhe.

Kalle, so richtig vom Land, trotzdem kein Problem damit. (und meine Familie hätts auch nicht)
 
  • #81
@#79: Kalle, diese Platitüden sind viel zu einfach gedacht, sorry. "Wer es nicht mit macht, ist es einfach nicht wert" -- und das von jemandem, der Toleranz predigt. Ich finde, Du ignorierst das, was Menschsein ausmacht, nämlich Meinungspluralität und innere Werte.

Ich habe eine uralte Großtante, die herzensgut ist, sehr lieb und mit der man über unglaublich viele Dinge, gerade Gefühle und zwischenmenschliche Probleme, wirklich gut reden kann. Aber ich weiß, dass sie Homosexualität für inakzeptabel hält und in ihrem Alter auch wahrlich nicht darüber diskutieren wird. Noch im alten Brockhaus von 1960 wird Homosexualität als Krankheit bezeichnet. Solche alten Leute sind es nicht "einfach nicht wert", sondern sie haben einfach eine andere, vielleicht veraltete, Meinung und Punkt. Ich würde die älteren Mitglieder meiner geschätzen und geliebten Familie ganz sicher nicht als "es einfach nicht wert" einstufen und ich würde sie auch nicht mit schwulen Pärchen auf meiner Hochzeit belasten. Sorry, die Freiheit nehme ich mir, Prioritäten zu setzen und nach meiner persönlichen Wertschätzung und Liebe zu gehen. Das gleiche gilt noch mehr für Eltern oder Großeltern. Ich kann es durchaus verstehen, dass in konservativen Familien Homosexualität einfach nicht akzeptiert wird und man mit einer lesbischen Stieftochter super negativ auffallen und einen Eklat verursachen würde.

Ich sage es noch einmal: Es gibt auch bezüglich Homosexualität nicht nur EINE Meinung, die korrekt ist und die man haben darf. Die Vielfalt von Meinungen ist essentiell für Toleranz -- denn bei Einheitsmeinungen braucht es keine Toleranz.
 
G

Gast

Gast
  • #82
#80 Frederika: Sicher alle Meinungen bleiben solche und sind damit tollerierbar. Ich verstehe Kalle aber dennoch bestens. Ist es die richtige Einstellung seine Eltern und Grosseltern voll und ganz zu respektieren und ja nicht vor den Kopf zu schlagen auch wenn diese die grössten Volldeppen sind? Frage mal die noch so guten Grosseltern wie gross ihre Toleranz gegenüber Juden, oder den Nachbarn von nebenan aus dem Balkan ist, da eine Lesbe so gar nicht geht? Leider kenne ich die Antwort aus eigener Erfahrung. Bei gewissen sagt dann auch ein Schweigen viel aus.
"eine andere, vielleicht veraltete, Meinung und Punkt" ?
Ist das wirklich so? Wenn das wirklich so ist haben sie auch kein Problem, wenn eine Lesbe zur Familienfeier kommt. Sonst ist es nicht einfach "eine andere Meinung und Punkt"!!!

Sorry, etwas provokativ geschrieben, aber ich hoffe ich konnte den Unterschied klar machen.
 
  • #83
Danke #80, besser hätt ichs auch nicht sagen können.

@80: Hast Du schonmal darüber nachgedacht was das in der Konsequenz heisst? Du willst Deine alte Grosstante den Anblick eines Homopärchens nicht zumuten, auch wenn die beiden nicht wild rumknutschen würden. Du willst Ihre Gefühle nicht verletzen, das ist schön, gleichzeitig würdest Du aber in der geschilderten Konstellation die Gefühle Deines Partners und seiner Tochter verletzten. Also einen verletzt Du dabei, Du hast also die Wahl. Wie entscheidest Du Dich? Im Zweifel gegen Deinen Partner?

Ach ja, hast Du die Tante schonmal gefragt? Vielleicht überrascht Sie Dich ja. Es soll auch ältere Menschen geben die auch nach 1960 noch eine Zeitung gelesen haben und Ihre Ansichten den neueren Erkenntnissen angepasst haben. Meine Grosseltern haben dies jedenfalls getan.

eben, dás Leben ist nicht immer einfach,
 
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