Oh Mann! Komme gerade von einem Abend wieder: Frank Astor - 20 Methoden, dein Leben zu verschwenden (obwohl er es lieber "zu versauen" genannt hätte, wie er sagt).
Eine Methode ist: Verständnis zu haben. Verstehe alles, denn es könnte ja sein, dass dein Gegenüber, das sich nicht gerade fair verhalten hat, eine schlechte Kindheit hatte, oder gerade einen lieben Menschen zu Grabe tragen musste, oder, oder, oder. Du wirst es schon schaffen es so zu drehen, dass du zum Schluss für alles eine Entschuldigung für den anderen hast - zur Not auch auf deine eigenen Kosten. Verstehe alles ganz selbstlos solange bis du dein Selbst los bist ...
Das Schlimmste und Verletzendste, was einem Menschen passieren kann, der von jemandem verlassen wird, in den er sich verliebt hat, ist das Argument: es liegt an dir. - Du bist falsch, weil ich dich nicht riechen kann oder du hast dich so verändert, bist komisch geworden, usw.
Nein! Warum ist ein erwachsener Mensch nicht dazu in der Lage zu sagen: "Du, das hat nichts mit dir als Person zu tun. Aber ich kann nicht mit dir zusammen leben, weil ich es mir anders vorgestellt habe oder weil WIR UNS in verschiedene Richtungen entwickelt haben oder weil ich mich neu verliebt habe???" Warum muss man den anderen auch noch klein machen, obwohl man IHN verlässt was für ihn schon schlimm genug ist?! Man macht es, weil man nicht das A... sein möchte nicht vor den anderen und vor allem auch nicht vor sich selbst. Doch wer wirklich erwachsen ist müsste wissen, dass sich Menschen weiter entwickeln und solche Dinge geschehen können.
Aber in deinem Fall, #1, befürchte ich, dass dein Ehemaliger einfach Angst bekommen hat, weil es ihm zu eng wurde. Ich weiß es nicht wirklich, denn ich kenne nur einen winzigen Abschnitt eurer Beziehung. Doch ich kann mir vorstellen, dass ihm, nachdem ihr eine doch ziemlich lockere Beziehung gelebt habt, in der die sexuelle Ebene eine wichtige Rolle spielte, Bedenken gekommen sind, weil er vielleicht gar nicht mehr wollte. Solange beide Seiten diese (wahrscheinlich) unausgesprochene Bedingung eingehalten haben, war alles in Ordnung. Doch als er merkte, dass sich bei dir etwas daran geändert hat, wollte er die Verantwortung dafür nicht mehr übernehmen oder konnte es vielleicht auch nicht mehr.
Bis dahin kann ich die Sache gut verstehen. Ganz abgesehen davon, dass es das Phänomen des nicht Riechen könnens wirklich gibt (ich konnte meinen Exmann plötzlich nach 30 Jahren auch nicht mehr riechen im wahrsten Sinne des Wortes was mich selbst sehr erschreckt hat, was aber seine Gründe hatte, weil unsere Beziehung zu dem Zeitpunkt bereits gescheitert war), kann ich es mir ganz und gar nicht vorstellen, dass sich daran etwas innerhalb eines Vierteljahres geändert haben sollte. Wie es hier bereits mehrfach geschrieben wurde, hätte er in dem Fall keine sexuelle Beziehung zu dir aufgenommen (es sei denn, dass er masochistische Bedürfnisse oder unrealistische Vorstellungen damit verbunden hätte). Ich denke, dass er dieses z. Zt. beliebte Schlagwort ganz einfach für seine Entschuldigung benutzt hat was dem zu Folge absolut nichts mit dir zu tun hat!!!
Und wie ich finde, gibt es dafür keine Entschuldigung. Jeder Mensch kann sich vorstellen wie es ist, wenn einem selbst so etwas widerfährt wie schlecht man sich damit fühlen muss, wenn man wegen einer persönlichen Sache abgelehnt wird (vor allem: an der man nichts ändern kann!!!!) und welchen Schaden dies im Leben des anderen anrichtet. Aber man nimmt es dann lieber in Kauf, dass der andere in Zukunft mit der Angst leben muss, wieder aus so einem Grund abgelehnt zu werden, bevor man zu seiner Entscheidung steht, die im eigenen persönlichen Empfinden begründet ist.
Es ist nichts dagegen zu sagen, eine rein sexuelle Beziehung zu jemanden auf zu nehmen, wenn beide Seiten es wollen und man niemanden damit verletzt. Doch sollte man dann auch im Ernstfall dazu stehen. Alles andere ist unfair und verletzend auf Kosten des anderen. So ein Verhalten ist allenfalls pubertär eben unreif!
Ich weiß, dass das für dich kein Trost ist. Aber ich kann dir nur sagen, dass du mit so einem Menschen nicht hättest glücklich werden können. Er hätte wahrscheinlich auch in andern Dingen sein kleines, egoistisches Leben gelebt und dich im Laufe eurer Beziehung vielleicht sogar noch mehr verletzt. Er wäre somit kein ebenbürtiger Partner gewesen, jemand auf den man sich verlassen kann, an den man sich anlehnen kann und der auch die schweren Tage mit dir getragen hätte. Und ich denke, dass du, wenn du ehrlich darüber nachdenkst, das auch gemerkt hast. Aber was macht die Liebe nicht alles mit uns vor allem macht sie uns blind...
Wie heißt es so schön?:
Lieber allein sein, als gemeinsam einsam....
Ich wünsche dir, dass du bald deine Einsamkeit an den Nagel hängen kannst für einen Mann, der dir ebenbürtig ist und dich wahrhaftig liebt und zwar genau so, wie du bist oder gerade WEIL du so bist, wie du bist!!!