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Dominanzstreben meines Partners - Gehen oder bleiben?
Guten Abend,
ich bin in einer frischen Beziehung, in der es leider viel Streit gibt. Ich liebe ihn noch, daher erhoffe ich mir hier Rat.
Wir haben uns im Frühjahr kennen gelernt, er wollte sofort mit mir zusammen sein, ich war mir zunächst nicht sicher, habe mich aber dann doch eingelassen.. Es ist so dass ich seine „besitzergreifende“ Art zunächst anziehend fand, deren Kehrseite leider ein großes Kontrollbedürfnis mir gegenüber ist, mit dem ich schwer zurecht komme. Ich will zum Beispiel nicht jetzt schon haarklein preisgeben, was ich verdiene, damit er mit „unserem“ gemeinsamen Verdienst planen kann. Ebenso will ich nicht minutiös angeben, wann ich wo genau bin und ich ziehe eine gute Konfliktkultur einem absoluten Harmonie-Diktat vor.. das sieht er alles ganz anders. Er will, dass alles perfekt funktioniert - und zwar genau so, wie er es sich vorstellt.. Auf meine Nachfrage sagte er: "Immer wenn wir uns streiten, dann liebe ich dich nicht mehr.“ Wenn ich um etwas bitte, stoße ich auf Granit. Entweder er gibt nach eigenem Ermessen oder gar nicht. Dies führte zu Frustration meinerseits und entsprechend zum Gefühl ungeliebt zu sein - denn würde jemand, der mich aufrichtig liebt, nicht gern auf mich eingehen und mich auch dann noch schätzen und lieben, wenn ich etwas anders sehe und es zu einem Konflikt kommt?
Letztlich habe ich mich immer mehr ins Zeug gelegt, er hat sich hingegen kaum auf mich zubewegt.. was natürlich das Machtgefälle weiter verstärkt und mich in eine zunehmende Abhängigkeit, ein zunehmendes Nähebedürfnis getrieben hat - und letztlich zur Notbremse, zu einer Gegenbewegung - zum von mir ausgehenden Vorschlag einer Pause… Nun muss ich mir überlegen, ob und wie ich es weiter führen will..
So wie ich es beschreibe, hört es sich nach einer unmöglichen Liaison an - aber natürlich hat er auch gute Seiten.. Er wünscht mir in jedem Lebensbereich alles Gute, hört zu und lässt sich in Diskussionen, die nicht uns beide betreffen auch durchaus von anderen Denkweisen als seiner eigenen inspirieren, ist auch sehr empathisch.. er kann es beispielsweise kaum ertragen, wenn ich zu dünn angezogen bin, weil er dann selber friert - und ist völlig ratlos, wenn ich weine.. das erträgt er einfach nicht, kann mir also dann auch gar nicht tröstend beistehen, weil vollkommen die Distanz fehlt.
Dazu ist noch zu sagen, dass er (12 Jahre älter als ich) eine sehr lange Beziehung hatte, die ihn für einen anderen verließ(einen, der ihr intensiv zuhörte), dann viele kurze, die er stets verließ. Mit dieser ersten "Liebe seines Lebens" ist er eng befreundet, was mich auch durchaus stört.. obwohl sie nach wie vor mit ihrem neuen Mann zusammen ist und eine Familie mit diesem hat, treffen sie sich mindestens wöchentlich - zum Weintrinken oder Dinner. Dies schafft für mich die zusätzliche Sorge, dass sein Herz immer noch ihr gehört.. aber das ist natürlich nur eine Vermutung..
Vielen Dank fürs Lesen meines langen Textes..
Jane
ich bin in einer frischen Beziehung, in der es leider viel Streit gibt. Ich liebe ihn noch, daher erhoffe ich mir hier Rat.
Wir haben uns im Frühjahr kennen gelernt, er wollte sofort mit mir zusammen sein, ich war mir zunächst nicht sicher, habe mich aber dann doch eingelassen.. Es ist so dass ich seine „besitzergreifende“ Art zunächst anziehend fand, deren Kehrseite leider ein großes Kontrollbedürfnis mir gegenüber ist, mit dem ich schwer zurecht komme. Ich will zum Beispiel nicht jetzt schon haarklein preisgeben, was ich verdiene, damit er mit „unserem“ gemeinsamen Verdienst planen kann. Ebenso will ich nicht minutiös angeben, wann ich wo genau bin und ich ziehe eine gute Konfliktkultur einem absoluten Harmonie-Diktat vor.. das sieht er alles ganz anders. Er will, dass alles perfekt funktioniert - und zwar genau so, wie er es sich vorstellt.. Auf meine Nachfrage sagte er: "Immer wenn wir uns streiten, dann liebe ich dich nicht mehr.“ Wenn ich um etwas bitte, stoße ich auf Granit. Entweder er gibt nach eigenem Ermessen oder gar nicht. Dies führte zu Frustration meinerseits und entsprechend zum Gefühl ungeliebt zu sein - denn würde jemand, der mich aufrichtig liebt, nicht gern auf mich eingehen und mich auch dann noch schätzen und lieben, wenn ich etwas anders sehe und es zu einem Konflikt kommt?
Letztlich habe ich mich immer mehr ins Zeug gelegt, er hat sich hingegen kaum auf mich zubewegt.. was natürlich das Machtgefälle weiter verstärkt und mich in eine zunehmende Abhängigkeit, ein zunehmendes Nähebedürfnis getrieben hat - und letztlich zur Notbremse, zu einer Gegenbewegung - zum von mir ausgehenden Vorschlag einer Pause… Nun muss ich mir überlegen, ob und wie ich es weiter führen will..
So wie ich es beschreibe, hört es sich nach einer unmöglichen Liaison an - aber natürlich hat er auch gute Seiten.. Er wünscht mir in jedem Lebensbereich alles Gute, hört zu und lässt sich in Diskussionen, die nicht uns beide betreffen auch durchaus von anderen Denkweisen als seiner eigenen inspirieren, ist auch sehr empathisch.. er kann es beispielsweise kaum ertragen, wenn ich zu dünn angezogen bin, weil er dann selber friert - und ist völlig ratlos, wenn ich weine.. das erträgt er einfach nicht, kann mir also dann auch gar nicht tröstend beistehen, weil vollkommen die Distanz fehlt.
Dazu ist noch zu sagen, dass er (12 Jahre älter als ich) eine sehr lange Beziehung hatte, die ihn für einen anderen verließ(einen, der ihr intensiv zuhörte), dann viele kurze, die er stets verließ. Mit dieser ersten "Liebe seines Lebens" ist er eng befreundet, was mich auch durchaus stört.. obwohl sie nach wie vor mit ihrem neuen Mann zusammen ist und eine Familie mit diesem hat, treffen sie sich mindestens wöchentlich - zum Weintrinken oder Dinner. Dies schafft für mich die zusätzliche Sorge, dass sein Herz immer noch ihr gehört.. aber das ist natürlich nur eine Vermutung..
Vielen Dank fürs Lesen meines langen Textes..
Jane