Willst Du damit sagen dass jemand der nach dem Hinfallen wieder aufsteht und seinen Tag meistert keinen "echten" Liebeskummer hätte?
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Den Tag meistern musste ich auch. Ich musste sogar eine Prüfung absolvieren, weil ich weder einen Arzt gefunden habe, der mich wegen Liebeskummer krankgeschrieben hätte, noch hätte ich mir überhaupt leisten können, mir ein paar Wochen Ruhe zu nehmen. Keinen Hunger, wenig Schlaf, viel Stress, 10 kg abgenommen, die Leute hielten mich für magersüchtig, denn so sah ich auch aus. Achja, auch so eine Krankheit, die durch Liebeskummer ausgelöst wird, was? Genau wie das Engegefühl im Brustkorb und der Haarausfall.
Dass du da aufstehst, glaube ich kaum, denn was DU vielleicht unter Liebeskummer verstehst, ist für mich eine kurze Verstimmung wegen eines misslungenen Flirts. Oder dass man bei jemandem nicht landen konnte, mit dem man sich ein paar schöne Tage machen wollte. Und zu "großer Liebe" ist man auch gar nicht mehr fähig, nachdem man dadurch mal richtigen Kummer kennengelernt hat.
Bei Männern hat man da vollstes Verständnis. "Ohje, der Arme, es hat ihn so aus der Bahn geworfen, dass ihn seine Frau verlassen hat, nun vergnügt er sich nur noch mit irgendwelchen Affairen. Naja, wer will es ihm verdenken".
Aber Frauen? Naja, die hatte sowieso schon einen an der Waffel und das hat sich eben durch die Trennung erst gezeigt.
Männer wie Frauen ziehen aber idealerweise die gleichen Lehren daraus, denn es kann nie schaden, Illusionen zu verlieren und mit weniger moralischem Ballast durch das Leben zu gehen.
Damit meine ich nicht Rache oder so etwas, sondern das Thema Partnerschaft und Treue einfach wesentlich weniger ernst zu nehmen als früher. Aber auch das wird bei Männern eher akzeptiert.