Jedes Kind ist für den Staat gleich viel wert. Aber doch bitteschön nicht für alle Eltern der Welt! Für einen Vater oder Mutter sollte ihr Kind natürlich je nach Lebensumständen viel wert sein. Mein Exmann ist mir sogar "dankbar", dass ich nicht einem Vollzeitjob nachgehe und die Kinder von morgens bis abends in eine Betreuung stecke. Er zahlt Alimente, weiters das Privatschulgeld, die Zahnspangen, große Ausgaben wie Schulschikurse etc. Sollte ich mich wieder binden, wird neu diskutiert. Doch er möchte eigentlich nicht, dass dafür ein anderer Mann Geld ausgibt.
Also, mein Modell ist wahrscheinlich das ungerechteste der Welt. Aber für uns ist es genau richtig. Und warum sollten meine Töchter nicht davon profitieren, einen wohlhabenden Vater zu haben? Warum ist das nur möglich, wenn die Eltern verheiratet sind. Das erkläre mir mal einer!
Was ich davon habe? Naja, es ist wunderbar, sich keine Sorgen um die Kinder machen zu müssen. Meine Cashmere-Twinsets waren früher mehr, meine Urlaube teurer, mein Schmuck (auf seinen Wunsch hin) teuer usw. Aber heute bin ich glücklicher und meinen Kindern geht es trotzdem gut.
Was ich weiß, ist das die Norm. Alles andere ist peinlich oder ungerecht. Der Staat, die Gerichte kümmern sich natürlich nur um das Wesentliche, das Allgemeine. Doch jede Familie muss sich den Rest ausschnapsen. Bei manchen geht das leichter, bei manchen schwerer.
Bin ich nun ein gieriges Biest, dass realitätsfremd ist und den Ex ausnimmt? Na wohl eher nicht... und die nächste Frau an seiner Seite sei herzlich willkommen. Aber sie wird wohl damit klarkommen müssen, dass der Mann Töchter hat, die ihm sehr wichtig sind. Doch die Liebe zu einer Frau ist damit nicht eingeschränkt. Und eine Tussi will eh niemand...
Summe: Tabellen sind kein Unsinn, sie sind ein Anhaltspunkt. Eine Richtlinie. In fast jedem Haushalt sieht es aber ganz anders aus. Der Staat gibt nur Vorgaben.