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Fräulein Smilla

Gast
  • #1

Echte Meinungsfreiheit, wie wichtig ist Euch diese?

Wie bereits im Ost-West- Beziehungs- Tread angeklungen kann das Gelingen einer Partnerschaft nicht nur vom Bildungsniveau abhängig sein, sondern auch davon wie frei man seine Meinung äußern kann, ohne von seinem Partner in eine Schublade gesteckt zu werden. Daher meine Frage an Euch- Wie wichtig ist Euch diese Offenheit- des Partners- und auch im normalen Alltag? Steckt Ihr selbst Menschen in Schubladen, oder seid ihr eher tolerant? Wie stark ist Eure Bereitschaft auch einmal für das Recht der Meinungsfreiheit einzustehen und wie würde sich dies äußern? Fräulein Smilla 7E1DA741
 
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Berliner30

Gast
  • #2
Solange wie Frau auch mal abschalten kann und ihre Meinung nicht in den Vordergrund stellen muss, solange ist alles ok. Sie darf gerne eine eigene Meinung haben und diese äußern.

Zum Thema Schubladen (Vorstellung, Erwartung): haben wir die nicht alle mehr oder weniger?

Beispiel: Wenn ich von einer jungen Frau (<25) höre, sie geht regelmäßig in die Disko, dann denk ich mir meinen Teil für angrenzende Bereiche ... Schublade vorhanden ... und wenns jetzt keine NoGo Schublade ist, dann schau ich gerne persönlich obs stimmt oder nicht.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Also ich werde keine Demo besuchen, um für das Recht auf Meinungsfreiheit einzustehen, wenn du das meinst.

Wichtig ist die freie Meinungsäußerung im Beruf, wie im Privatleben auf jeden Fall. Jedoch muss man manchmal in beiden Fällen auch diplomatisch(er) vorgehen - das lernt man mit den Jahren dann auch.

Die Offenheit und Ehrlichkeit meines Partners ist mir sehr wichtig, wenngleich es manchmal auch schmerzt. Doch lieber weiß ich woran ich bin, als dass ich denke, alles ist ok und das ist nur ein schöner Schein.

Sicherlich hat jeder irgendwann mal Vorurteile im Kopf - dafür sind wir über Jahre konditioniert. Doch wer dies erkennt und dann auch sich selbst öffnet und andere Meinungen zulässt, wird menschlich ganz viel gewinnen.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Mir ist Offenheit in einer Beziehung äußerst wichtig - ohne zu verletzen oder unter die Gürtellinie zu gehen. Da ich selbst zu den Menschen gehöre, die ehrlich sind, kann ich sehr wohl auch mit der Ehrlichkeit des Partners umgehen.

Auch im normalen Alltag (Arbeit) läuft das bei mir im Büro so ab ! Selbst meine Vorgesetzte lebt das so und kann auch "einstecken"! Sehr selten sowas.

Allerdings gibt es auch inzwischen Dinge, die für mich nicht mehr so wichtig sind, dass ich den Mund aufmache. Hat vielleicht auch was mit dem Alter zu tun. Da bin ich heute eher toleranter, früher nicht so.

Aber bevor ich Bauchschmerzen bei einem mir wirklich wichtigem Thema bekomme, und egal, ob in der Partnerschaft oder im Büro, kann ich sehr wohl hinstehen und in "Ruhe" meinen Standpunkt erklären, da ich vor allem Agressionen nicht mag.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Ich halte das schon für wichtig, vor allem auch einmal Witze machen zu können, über die vielleicht nicht alle lachen.
Aber mal eine Frage, Smilla: Ost-West-thread? Sagen hier wirklich Leute, Menschen aus den neuen Ländern hätten weniger für Meinungsfreiheit übrig?
7E053837
 
J

JoeRe

Gast
  • #6
Puuuh, mein liebes Fräulein, da sind aber ein Haufen unterschiedlicher Dinge auf einmal drin.

a) Recht auf Meinungsfreiheit: Sehr wichtig. Ich würde in jeder Diskussion sehr standhaft diesen Punkt vertreten; ich würde nie eine Partei wählen, bei der ich das Recht auf Meinungsfreiheit eingeschränkt sähe; ich würde zuerst mit Geld unterstützen, mich später vielleicht sogar engagieren, wenn ich das Gefühl hätte, die Meinungsfreiheit ist gefährdet und ich könnte einen wirkungsvollen Beitrag zur Erhaltung leisten. Allerdings sagt das Recht über Meinungsfreiheit nichts darüber aus, ob es klug ist, dieses in jeder Situation auszunutzen.
b) Toleranz: Ich halte mich für tolerant. Wer hätte das gedacht? Ich habe überhaupt kein Problem, für das Recht und die Anerkennung von Lebensweisen einzustehen, die meiner widersprechen. Meine Toleranz endet bei der Intoleranz anderer. Ich halte Toleranz für eine sehr hohe Tugend. (Ich hoffe wirklich, dass dieser Punkt in dem ein oder anderem meiner Beiträge herausgekommen ist.)
c) Schubladen: In manchen Feldern halte ich Schubladen -- oder Kategorien, wie man es nimmt -- für praktisch. Partnerwahl gehört nicht dazu. Manchmal denke ich mir im Nachhinein "oh ja, die Schublade passt", obwohl ich anfangs kein Vorurteil hatte.
d) Offenheit in der Beziehung und im Alltag: Ach, ich rede gerne darüber, ich halte es für ein tolles Konzept, aber leider schleiche ich mich manchmal davon und bin nicht so offen und ehrlich, wie ich sein könnte -- entweder aus Harmoniebedürfnis oder aus Konfliktscheue. Und ich ärgere mich dann regelmäßig über mich selbst. Auf der anderen Seite hat man mir gesagt, dass ich zu offen und polarisierend bin.
e) <implizite Frage> Kritikfähigkeit: Ja, ich halte mich für kritikfähig, sowohl im Geben als auch im Nehmen. Allerdings habe ich sehr spezifische Vorstellungen davon, wann es angebracht ist, ehrlich gemeinte, konstruktive Kritik anzubringen.

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
  • #7
In der Frage ist von Bildungsniveau, Meinungsfreiheit und Schubladendenken die Rede. Ich kann beim besten Willen keinen sachlichen Zusammenhang zwischen diesen Konzepten erkennen und picke mir mal den Aspekt des Schubladenkens heraus, da der immer schön viel Zündstoff enthält.

Ja, ich denke zeitweise in Schubladen, auch und insbesondere bei der Kontaktanbahnung. Und in vielen anderen Lebenssituationen wird das genauso gemacht.

- Jemand, der in B-Kreuzberg oder in HH-Sternschanze wohnt, wird bei der Bank einen höheren effektiven Jahreszins für einen Kredit bezahlen als jemand aus HH-Blankenese. Schubladendenken von Seiten der Bank.

- Ein Porschefahrer zahlt für seine Kfz-Versicherung wesentlich mehr als ein Golffahrer. Ein substanzieller Anteil des Preisunterschieds ist auf den Aspekt der statistischen Unfallgefahr zurückzuführen. Schubladendenken von Seiten der Versicherung.

- Klickt ihr auf Links in Spam-E-Mails? Warum nicht? Weil ihr vorsichtig seid und gehört habt, dass viele Phishing-Mails herumschwirren. Aber bestimmt nicht jede Mail ist eine Phishing-Mail. Schubladendenken eurerseits.

Die Liste ließe sich beliebig lang und mit eindrucksvolleren Beispielen fortsetzen. Und ausgerechnet bei der so wichtigen Partnerwahl soll ich am Anfang nicht die erfolgreiche "Schubladentechnik" anwenden? Ganz bestimmt nicht.
 
V

VirginiaWoolf

Gast
  • #8
#6 Das könnte schon das Schlussplädoyer sein, so gut ist das.

Meinungsfreiheit? Was ist das?
Meist wird es so interpretiert, dass jeder sagen und schreiben kann, was er will,
egal wie gehaltvoll es ist, egal ob es richtig oder falsch, wahr oder gelogen ist.
Damit habe ich manchmal ein Problem.

In einer Partnerschaft wünsche ich mir Offenheit, Ehrlichkeit, Meinungsfreiheit
und Vertrauen.
(Manchmal gibt´s schon den feigen inneren Schweinehund, der mal nicht offen ist -
" ... Ach, es gibt so viele Schliche, um sich selbst zu hintergehn. ..."
( K.Wecker - Was passierte in den Jahren )

Für eine gute Partnerschaft sollten jedoch Wertevorstellungen, Weltanschauungen in
hohem Maß übereinstimmen, weil unterschiedliche Handlungsweisen entstehen, die
trotz Toleranz zu starken Reibungen führen können.


Ich wünsche mir, dass mein Partner (auch gute Freunde) mich nicht in eine Schublade
steckt(en). Mein Partner soll mich lieben und nehmen wie ich bin.
(Ich glaube , ich passe auch in keine, bin so klein, dass ich immer wieder durch´s Raster
falle ;-))) )
Ich möchte auch den Partner NICHT in eine Schublade packen. Ich hoffe, ich finde
DEN Richtigen, der in keine passt.

Ich mich bemühe, für alles offen, tolerant und weitestgehend vorurteilsfrei zu sein - wie JoeRe,
JA, JoeRe, das merke ich in Deinen Beiträgen, die immer sehr gut sind !!!

Ich bemühe mich, niemanden in Schubladen zu stecken. Das bringt meine Arbeit mit sich, da
wäre ich ständig nur am "Aufziehen", "Umpacken", "Zuschieben", zu vielfältig entpuppen sich
Studenten/innen innerhalb von 3-4 Semestern. (Natürlich "erkenne ich auch meine Pappenheimer".)

Ohne meinen eigenen Standpunkt aufzugeben, setze ich mich für die Meinungsfreiheit
Andersdenkender / Minderheiten ein, habe mir da auch schon manchen blauen Fleck
geholt, doch "Mit dem Strom schwimmen nur tote Fische! "

Konstruktive Kritik, Hinweise, die eine positive Sicht, später gar positive Gefühle auslösen
- z.B. Ja ich kann es das nächste Mal anders, so wie gewünscht, machen -
sollte immer verstanden und angenommen werden.
Der Ton ist maßgebend, der Adrenalinspiegel des Kritikers sollte wieder gesunken sein.
7E20CD34
 
G

Gast

Gast
  • #9
#3 Berliner30 - ich kann nicht mehr schauen, mich wolltest Du schnell "loswerden" ;-)
Ich hätte Dir nichts getan, weiß ja dass ich zu alt bin. ;-)
Nichts für ungut, will auch nicht mit Dir streiten, viel Glück.
 
  • #10
Ich denke, der grund für die frage ist eine illusion, die in den letzten 50-100 jahren aufgebaut wurde.
Dazu muss man eines einmal sofort richtig stellen 1. es gibt keine freie meinungsäusserung 2. Deine meinung stammt nicht von Dir 3. Jeder denkt in schubladen, ist biologisch gar nicht anderes möglich ( die anzahl der schubladen unterscheidet sich halt und die bereitschaft eine neue zu öffnen.)

zu 1:
In jedem staat und in jeder beziehung gibt es dinge die du nicht sagen darfst ohne dass du entweder von der bildfläche verschwindest oder die beziehung zu ende ist.
kleines beispiel: Verbreite in österreich öffentlich rechtes gedankengut -> du wirst festgenommen und verurteilt oder finde in jedem beliebigen nichtkommunistischen staat 5000 überzeugte kommunisten habe ein perfektes marketing und verdoppele die mitglieder alle 3-6 monate *g* denke du musst glück haben, diese aktion länger als 2 jahre zu überleben.

zu 2:
Früher hat man macht ausgeübt, indem man das volk dumm hielt und sie nicht lernen ließ, heute ist es umgekehrt, jeder erhält unglaublich viel information aus allen bereichen und aus allen ländern. Meinungsbildend ist gerade immer die, die von den medien forciert wird. Beispiel erst waren es salmonellen vor denen du dich in acht nehmen musstest, die scheinen sich aber abrupt aufgelöst zu haben als der rinderwahnsinn kam welcher das selbe schicksal erfuhr als die vogelgrippe das ruder übernahm, nur um es dann an die schweinegrippe abzugeben. Das ist beliebig erweiterbar und auf alle bereiche und strömungen umlegbar.

zu 3:
Da der mensch über ein gedächnis verfügt und die intelligenz auch aus fremden erfahrungen zu lernen, wird alles was man wahrnimmt zuerst mit dem verglichen was man schon kennt und das was dem am ähnlichsten kommt wird hergenommen um es zu klassifizieren. Den vorgang nennt man auch erkennen oder erinnern.
Wissenschaftler haben er -u. bewiesen, dass wenn man etwas vor den augen auftauch, das jenseits unserer vorstellungskraft ist, wir es nich sehen können obwohl es eigentlich deutlich sichtbar ist, das hirn blendet es einfach aus, weil es keine schublade hat um es einzuordnen.
 
G

Gast

Gast
  • #11
An Berliner:
Es ist ja auch verwerflich, für eine junge Frau, noch dazu in Berlin, regelmässig tanzen gehen zu wollen. Da würde man bei Dir gleich in eine Schublade gesteckt werden. Diese junge Frau sollte also diese Möglichkeiten in Berlin nicht nutzen dürfen???Sind alles Diskos in Berlin Swingerclubs??? Alle tanzbegeisterten ungebildet??? Deine Vorurteile erwecken meine eigenen Vorbehalte gegenüber bestimmte Bevölkerungsgruppen und ich vermute stark, Berliner ist ein Ossi.
 
G

Gast

Gast
  • #12
An Berliner: Also Ossi hast Du ein viel höheres Armutsrisiko als ein Wessi aus Baden-Württemberg. Für Deine Sozialbude in Marzahn wünsche ich Dir eine passende Cindy.
 
G

Gast

Gast
  • #13
@Thomas
Das Salmonellen-Schweinegrippen Beispiel ist Klasse ich kenne da auch ein Alleinerziehend- Patchworkfamily Beispiel, nur ist es hier der Fall, dass weder das eine noch das andere erwünscht zu sein scheint...
Fräulein Smilla 7E1DA741
 
B

Berliner30

Gast
  • #14
@11 nein ist es nicht, ist nur nicht mein Fall und somit meine Meinung. Frau ab z.B. 25 hat meistens was besseres zu tun bzw. sucht was festes und das findet sie dort nur selten.

Hey wenn ihr aus Texten immer gleich Vorurteile lest bzw. auf euch selbst bezieht, dann ist das eure Sache.

@12 Cindys gibts hier viele :)
 
G

Gast

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  • #15
Wenn Tanzen gehen als "no go" angegeben wird, warum auch nicht Museumsbesuche oder Spaziergänge....man kann ja in allem ein Problem sehen. Für mich wäre ein Ossi unter 1,80 in der Tat ein Problem
 
V

VirginiaWoolf

Gast
  • #16
#9 an #3 - ich war es
 
V

VirginiaWoolf

Gast
  • #17
Sorry, ThomasHH,
Deine Beispiele sind doch mit dem Verhalten in Partnerschaftanbahnung und Partnerschaft
nun wirklich nicht zu vergleichen.

Seriöse Banken und Versicherungen (gibts die) betreiben Risikoanalysen,
führen DataWareHouse (riesige, ständig zu aktuelisierende Datenmengen) und begründen ihre "Schubladen" mit DataMining-Methoden, entscheidungsunterstützenden Algorithmen, ... .
Du hast die Statistik selbst erwähnt.
Wenn Du einen Kredit haben willst, werden andere Kriterien herangezogen, ich kann
auch in einem Nobelviertel wohnen und pleite sein. No credit!
7E20CD34
 
G

Gast

Gast
  • #18
Hehe! @11 Deine Meinung bezüglich der Ossis war ja wohl ein Griff ins Klo. Sind nicht eigentlich die Nicht-Ossis intoleranter?
 
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