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  • #1

Ehekrise

Seit zwei Jahren haben mein Mann 52 und ich 51 eine Ehekrise. Er wollte mehr Freiraum, um seinen Freiheitsdrang auszuleben, was soweit geht, dass er fast kein WE mehr zu Hause ist.Er erlebt fast alles nur noch allein. Geht allein für zwei Wochen in den Urlaub mit anderen, vornehmlich in gemischten Gruppen. Für seine Familie nimmt er sich so gut wie keine Zeit mehr.
Unser gemeinsamer Urlaub hat sich auf drei Tage reduziert.

Durch verzweifeltes Anklammern und Bitten, Wutausbrüchen meinerseits, habe ich alles noch viel schlimmer gemacht. Er hat eine Mauer um sich aufgebaut, die ich fast nicht mehr durchdringen kann.

Da ich meinen Mann immer noch liebe und er mich, haben wir eine Paartherapie begonnen.
Meine Frage: Wer kennt diese Situation? Wie ist sie verlaufen? Wurde es wieder eine liebevolle Beziehung? Oder ist es immer das endgültige Ende?
 
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  • #2
Das wird nichts mehr, es ist schon zuviel kaputt, sicher ist er auch nicht treu, aber Du willst ja nicht hinsehen was sich vor Deinen Augen abspielt.
Wenn er nicht jede Menge an Dich bezahlen müsste, wäre er sicher schon weg.
 
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  • #3
Dein Mann ist in einem Alter, wo der Abschied von Wünschen und Plänen kein vorübergehender mehr ist, sondern ein endgültiger. Bisher hat er seiner Frau zuliebe auf vieles verzichtet in der Hoffnung, es könnte eine Zeit kommen, da sie sich etwas zurückzieht, Interessen entwickelt die ihm den seit jeher insgeheim ersehnten Freiraum verschaffen.

Aber diese Zeit kommt nicht, und so nimmt er sich den Freiraum nun eben gegen den Willen seiner Frau, denn es ist seine letzte Chance. (m)
 
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  • #4
Liebe Fragestellerin,

ich empfehle dir folgendes Buch:

"ICH LIEB´DICH NICHT, WENN DU MICH LIEBST" Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen von Dean C. Delis und Cassandra Phillips (Taschenbuch 9,95).

Es geht in diesem Buch um ein Ungleichgewicht der Emotionen. Je stärker der eine Partner klammert, je mehr zieht sich der andere schon distanzierte Partner zurück.

Alles Liebe
SW
 
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  • #5
Ja, wir machen eine Paartherapie. Mittlerweile trägt das ganze auch schon Früchte.Ich sag Dir was, wenn Du ehrlich bist und Dein Mann auch, habt Ihr gut Chancen eine solide Basis für Eure Ehe zu bekommen.
 
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  • #6
Ja, das Ende der unglücklichen Ehe wird wohl gekommen sein, vielleicht aber auch der Anfang eines glücklicheren Lebens. Männer steigen aus der Ehe innerlich lange vor der tatsächlichen Trennung aus. Vier Jahre nach Beginn einer Eheberatung sind die meisten Paare geschieden, die überwältigende Mehrheit des kläglichen Restes unglücklicher als zuvor. Das ist Statistik. Wenn mir (immer eine Ehefrau) von einer gelungenen Paartherapie (im Sinne von Versöhnung und Annäherung) erzählt hat, hat es sich immer als Lüge oder als Illusion, die nach wenigen Monaten geplatzt ist, erwiesen. Neues macht natürlich Angst. Trotzdem: klammernde Ehefrauen tun einem Mann besten Falls leid, Liebe entsteht dadurch nicht wieder. Es ist auch für Dich besser, loszulassen. Ein Neubeginn wird mit jedem Jahr schwieriger. Vor allem: nerve Deinen Mann nicht mit dem Märchen von der "Midlife crisis", nur weil er noch sein Leben als Leben empfinden will. Wenn man die Wünsche des Anderen - die ein Zeichen seelischer Gesundheit sind - mies und lächerlich macht, läuft er umso schneller weg.
 
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  • #7
Mag ja sein, dass ich von Liebe nicht allzuviel verstehe.

Du schreibst, er liebt dich. Bist du sicher? Ich denke, ein liebender Mann verhält sich anders ...

Ganz ehrlich: Das könnte ich nicht aushalten.

Ich war allerdings immer Single und gedenke das auch zu bleiben. Denn was man hier immer wieder zu lesen bekommt, ist doch sehr desillusionierend.

Vielleicht wissen andere Eheerprobte/-geschädigte hier tatsächlich einen Rat.

Immer dieses "Ausleben". Also - ich kann's bald nicht mehr hören.
 
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  • #8
Ja ich kenne so eine Situation. Habe immer wieder versucht einzulenken und so wie du alles Mögliche was nichts gebracht hat.

Meint er es wirklich Ernst mit dir, dann kommt es wieder ins Lot. Wenn er so ein Typ ist wie meiner, dann leidest du nur unnötig darunter und zum Schluss kommst du zur Erleuchtung, dass eine Trennung der einzige Weg ist, weil man eben sich auseinandergelebt hat (Phase in der ich stecke). Damit ich mir etwas Gutes tue, werde ich wohl das Ende einsehen und meine eigenen Wege gehen.

Ich wünsche dir, dass es dir besser kommt und ihr wieder zueinander findet. Wenn du aber leidest, dann solltest du für dich deine Zukunft überdenken. Mache eine Ist/Soll-Liste und arbeite sie ab. Dort wo du Kompromisse schließen kannst, schließe sie. Wenn aber die negativen Aspekte überwiegen, dann solltest du die Konsequenzen ziehen.
 
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  • #9
Das beste was ihr tun könnt ist die Paartherapie, da habt ihr ja schon was gemeinsames. Da er der agierende ist, liegt es wohl an Dir zu reagieren. Diese Wutausbrüche, das Klammern und Kontrollieren, das "Sich-Sehnen" kenne ich. Es schadete nur meinem Selbstwertgefühl. Und er machte zwar Zugeständnisse, die er aber nicht einhalten konnte.

Aber es ist doch wundervoll, dass er Dich liebt und Du ihn. Das ist so viel! Ich denke, diese Lebensmitte hat viel zu bieten und er steckt in einer Midlive Krise und bricht aus. Es ist sicher auch eine schwierige Zeit wo mein sein gemeinsames Boot geschickt um die Klippen befördern muss.
Ich nutze diese Zeit gerade, um mich auf mich zu besinnen und neues an mir zu entdecken. Ich habe ein neues Hobby angefangen. Belege eine Kurs, mache einen Schrebergarten wo Du / ihr mit Leuten zusammen kommt... Führt aber eure Gespräche in der Therapie weiter und führt einen regelmäßigen festen Thermin ein z.B. 1 x in de Woche, wo ihr ev, diese "Zwiegespräche" führt oder was anderes schönes nur für euch zusammen macht.

Alles Gute.
 
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  • #10
Das hängt von den Rahmenbedingungen ab:
wie lange seid Ihr verheiratert, habt Ihr Kinder, hast Du immer Vollzeit mit gleichem Einkommen gearbeitet oder droht ihm bei Trennung ein finanzielles Desaster? Männer sind da eher pragmatisch, wenn eine Trennung für sie finanziell unkomfortabel wird, rudern sie eher zurück.
Am besten machst Du es genauso wie er und gehst mit andern auf den Swuutsch und gibst das Geld mit anderen aus. Solange Du jammernd zuhause hockst, bestätigst Du ihn in seinem Weg. Erst wenn Du zeigst, dass Du auch ueetrwegs bist und Dich neu orientierst, kommen bei ihm Fragen auf, ob er das mit der Konsequenz wirklich will.
 
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  • #11
Liebe FS

Ich wünsche dir ganz viel Mut und Selbst-Bewusstsein!
Finde deinen eigenen Weg in dieser nicht einfachen Situation. Vielleicht hilft dir, dich um dich zu kümmern und vorerst für dich zu schauen. Schön finde ich, wie du das mit der Paarberatung anpackst.
Bei mir liefs ähnlich. Ich habe zu lange gehofft und heute würde ich früher beginnen mich für mich selbst zu orientieren, denn beim Gegenüber war's bereits dann schon ziemlich klar, das nix mehr wird.. Toll finde ich auch, wenn das Paar im Gespräch bleibt. So gibt es entweder ein weiterer gemeinsamer Weg, oder aber eine gute Trennung mit angemessener Kommunikation.
 
  • #12
Männer in dem Alter, die mehr Freiraum brauchen, vögeln fremd. w52
 
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  • #13
Auch wenn es dir schwer fallen wird, benimm dich so, wie er!!! Das hieße ein Wellnes WE mit einer Freundin oder auch alleine, geh ohne ihn aus etc... und hör auf, zu klammern. Das nächste Mal wenn er das Haus verlässt, wünsche ihm viel Spaß, ohne zu fragen, wohin er geht...

Die Menschen wundern sich, wenn man sie so behandelt, wie man von ihnen behandelt wird.

Und da ist nix kaputt zwischen euch!!! Du warst zu anhänglich, was sein Selbstbewusstsein unnötig ausgedehnt hat.
 
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  • #14
Bist du dir sicherr, dass du tatsächlich noch diese Gefühle für ihn hast? Oder ist nur jahrzehntelange Gewohnheit und die Angst vor Veränderung? Mein erster Gedanke war, dass er die Paartherapie nur macht, damit du Ruhe gibst.
Und ich frage mich, warum du dich nicht mal auf dich konzentrierst. Du machst mir den Eindruck, als ob dein ganzes Leben nur um ihn und euch kreiselt. Das kann sehr erdrückend sein.
Mein Tipp: kümmere dich mal um dich und frage dich, was DU möchtest. Und zwar für dich allein.
w/46
 
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  • #15
Was genau versteht er denn unter "mehr Freiraum für mich haben" genau ?

Ich kenne ein Ehepaar, da hat er beruflich auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert.
Die Ehefrau sitzt allein im ländlichen Heim. Die Kinder sind im Studium weit weg.
Jetzt fällt ihr auf wie sehr sie ihr ganzes Leben auf den Mann ausgerichtet hatte.
Sie hat nicht mal einen unabhängigen Freundeskreis !

Gegen Eigenständigkeit auch in einer Beziehung ist an sich nichts einzuwenden.
Nur starke Partner sind sich auch gute Partner.
Wenn er Hobbies aufnehmen möchte ist das doch gut.
Wenn er mehr Sport oder Musik machen will- super.
Schlecht ist es wenn dir ausweicht wo er nur kann
und mit dir gemeinsam nicht mehr teilt als die Adresse.
 
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  • #16
Euer Problem ist, dass Ihr gleichalt seid. Solche Beziehungen klappen meist auf Dauer nicht. Ein Mann will eben auch noch mit 50 Sex mit einer jungen, attraktiven Frau. Die Frau meist garnicht mehr. Da Frauen schneller altern als Männer ist es immer besser, wenn der Mann deutlich älter als die Frau ist. I
 
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