• #61
Sorry, liebe FS, aber ich wette drauf, würdet ihr euch trennen und ihm eine sehr weibliche Frau mit ausgeprägt weiblichen Verhaltensweisen nach seinem Gusto begegnen, die ihn komplett um den Finger wickelt und die er haben will, würde er Begehren empfinden und wäre auch imstande, seine Passivität zu überwinden.

Ich wette dagegen. Vielleicht ist er einfach so. Er war 16 Jahre lang so zufrieden. Wieso sollte man etwas anderes vermuten?
Eine userin schreibt hier öfter, dass sie asexuell sei und es ihr am liebsten sei, wenn das Sexuelle in der Beziehung völlig wegfällt. Man könnte jetzt wetten, ja, wenn der richtige Mann käme, der sie kickt, dann würde sie sofort Leidenschaft empfinden. Wieso soll man der userin nicht glauben, dass es einfach so ist, wie sie es beschreibt?

Und wieso sollte der Mann der TS nicht so zufrieden sein, wie er ist? Und er will vielleicht keine andere...

Ich glaube eher, dass die TS in eine midlife crisis geschlittert ist. Sie schaut auf ihr Leben, alles ist auf Schiene. Wo bleibt der Nervenkitzel und die Spannung? Jetzt stürzt sie sich auf das Sexuelle und nimmt eventuell in Kauf, dass eine an und für sich gute Beziehung draufgeht. Soll sie sich andere Herausforderungen suchen.
 
  • #62
Was ganz wichtig ist, nochmal klarzustellen:
es geht mir nicht primär um den Sex, sondern um diese zärtliche Zugewandtheit!

@#40, #58 und #53
Ich hatte es schon mehrfach geschrieben: es stört mich schon seit vielen Jahren und genauso lange rede ich mit ihm auch schon darüber, dass ich es mir ein wenig anders wünsche. Ich habe es immer hingenommen, aber mit der Zeit ist es einfach so, dass ich immer mehr Sehnsucht nach dieser Zugewandtheit entwickelt habe und eben immer unglücklicher wurde.

@#42
Es geht mir nicht primär um den Sex! Ich habe kein Bedürfnis mich anderweitig sexuell auszutoben.

@#44 und #46
Ja, das glaube ich. Es gibt doch nicht umsonst Langzeitsingles, die es eben nicht gebacken bekommen, mal eine Frau anzusprechen. Das ist doch im Grunde auch ein eingefahrenes Rollenverständnisklischee. Er hat mich damals schon nach weiteren Treffen gefragt, aber ging eben nicht weiter.
Aber ja, dass wir da grundverschieden sind, das habe ich mittlerweile auch gecheckt.
Hm, Ödipus ist so komplex, dass ich das nicht zu beurteilen wagen würde. Das gehört glaube an einen Therapeuten.

@#45
Ich weiß aber nicht, was ich noch tun soll um ihm zu zeigen, dass er mir sein Herz ausschütten kann. Er redet mit niemandem über seine Probleme. Weder Familie, noch Kumpel oder mir. Ich weiß nicht, ob er sowas als Schwäche empfindet. Aber mehr als ihm zu zeigen, dass er es kann, indem ich ihm gegenüber auch mit allem offen bin, kann ich im Moment nicht. Therapie wird wohl der Weg sein!

@#47
Auch das ist denkbar, manche gehen hier davon aus, dass er gar nicht will / es nicht braucht. Aber ich dachte auch schon, dass er nicht kann. Denn wieso wäre er sonst so liebevoll, so zärtlich zu mir, wenn ich sexuell auf ihn zugehe? Das ist nicht gespielt.
Ob er es wirklich will, ein wenig zu ändern, da muss ich mich nochmal mit ihm in Ruhe unterhalten.
Die Liebe verstehe ich ja auch, wenn ich denken würde, er liebt mich gar nicht, dann wäre ich gegangen.

@#48
Ich finde diese Vorgehensweise etwas krass, ja. Und das würde mich auch nicht gefallen!
Ich denke aber, dass eine Beziehung auch ein wenig Kompromisse beinhaltet, ein aufeinander zugehen. Wenn jeder sein Ding macht, was hat das für einen Sinn?
Ich mache ihm zuliebe auch viele Dinge, die meinem Naturell nicht zwingend entsprechen, aber ich tue es aus Liebe und es ist nichts, was mich quält, es zu tun.
Ich verlange doch gar nicht, dass es so, so und so zu laufen hat- ich möchte einfach nur ein wenig, dass er auch kleine Schritte auf mich zugeht.
Dass er nicht solche Wünsche haben könnte, denke ich definitiv!

@#50
Anfangs habe ich ihn sehr selten darauf angesprochen. Im Laufe der Zeit etwas mehr, wenn er abweisend war.
Im Moment ja, da übertreibe ich, das gebe ich zu. Aber ich streite wehement ab, dass ich ihn schon immer so gestresst habe! Mal eine Bemerkung alle paar Wochen ist glaube ich nichts verbotenes.
 
  • #63
Dieser Thread ist wieder mal ein Paradebeispiel, wie verkrampft Paare beim Beziehungssex sein können und daran noch festhalten, meist einseitig.
Liebe TE, 16 Jahre? Hut ab, mein Lesen stelle ich mir vor, Ihr schiebt jeden Tag eine Kugel den Berg hoch und dann rollt sie wieder runter. Ihm wünsch ihm Einsehen, das er eine andere Frau braucht und Dir, dass Du ihn nie ändern wirst.
 
  • #65
Liebe FS,

warum hier jemand von Luxusproblemen spricht, kann ich nicht nachvollziehen. Selbst, wenn ich noch nie in deinen Schuhen gelaufen bin, halte ich deinen Wunsch nach Zärtlichkeit und einer erfüllenden Sexualität für absolut berechtigt. Dass du so lange durchgehalten hast ehrt dich!

Es eben eine typische weibliche Eigenschaft, zunächst nach den anderen zu schauen und die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen. Leider übertreiben wir Frauen es dabei gerne mal und übernehmen Verantwortung für die Gefühle und Bedürfnisse andere Erwachsener. Jetzt meldet sich deine innere Stimme immer lauter und fordert, dass du deine Bedürfnisse in den Forderung stellst.

Nun, wie einige schon sagten, dein Mann wird sich nicht ändern. Männer ändern grundsätzlich nix wenn man auf die einredet, sie müssen Konsequenzen spüren, erst dann handeln sie. Vorher hören sie eher...bla bla bla... ich bin nicht glücklich mit dir....bla bla bla...du bist ein Versager... bla bla bla ich wird dich eh irgendwann verlassen usw.

Normalerweise entwickeln wir uns im Leben kontinuierlich weiter. Unser Speiseplan erweitert sich unser Horizont erweitert sich und unsere Bedürfnisse verändern sich. Manchmal gelingt es Paaren sich gemeinsam zu entwickeln, manchmal nicht. Meist bleibt allerdings einer unter seinen Möglichkeiten, versucht den anderen quasi hinterher zu ziehen, um ihn nicht verlassen zu müssen.

Es liest sich so, als würdest du sehr an deinem Mann hängen und ihn nicht verlassen wollen. Gleichzeitig haben deine Bemühungen keinen Erfolg, er macht einfach Dicht und du bist am Ende mit deinem Latein.
Ich sehe derzeit nur eine Möglichkeit für dich. Lass ihn links liegen, lass das Thema links liegen. Versuche nicht ihn mitzuschleifen. Diese sexuelle Energie, die du verspürst, liesse sich beispielsweise kreativ nutzen (Malen, Tanzen, Schriftstellerei, Singen etc.). Geh raus, lerne neue Menschen kennen, flirte, verreise und finde die begehrenswerte Frau in dir wieder. Selbst wenn es am Anfang gekünstelt für dich ist, es wird dir zunehmend Freude bereiten!

Dein Partner wird völlig verwundert, ob der fehlenden Nörgelei (so sehen das die Herren nämlich) und der "neuen" Frau, die er vor sich sieht, spüren, hier ist was im Gange. Das sollte ihn vorm Ofen vor locken!
 
  • #66
Hallo FS,

anders als manche hier kommst du mir ganz und gar nicht anstrengend vor. Das Bedürfnis was du hast, ist essentiell...manch einer braucht mehr Geborgenheit/Zärtlichkeit etc., da zähle ich auch dazu. Ich bin auch eine sehr verschmuste und brauche da auch den passenden Mann, sonst fühl ich mich einfach nicht gut aufgehoben in der Beziehung. Du hast natürlich wirklich alles selbst initiiert, also vom Kuss bis Sex usw. Von ihm kam nie was...und hättest du es nicht gemacht, dann wärt ihr vielleicht kein Paar geworden.

Ich checke sowas immer am Anfang und bei Dates. Ich habe Männer (einen 7 mal oder mehr getroffen, ohne das er mich geküsst hat) schnell aussortiert, wenn sie mir kein männliches Verhalten zeigten. Einen anderen hatte ich mal angesprochen, der da auch sehr schüchtern war und mich wohl nie angesprochen hätte. Der war bei mir zu Hause und es kam und hat so gar nichts gemacht. Ich musste die Initiative übernehmen und irgendwann war es mir zu blöd und ich habe es beendet. Ich sah bei ihm überhaupt keinen Eroberungswillen. Warum du mit deinem Partner dennoch zusammengekommen bist, erschließt sich mir nicht. Dann hat es dich doch vorher nicht sonderlich gestört oder?
Liegt es an den Pornos oder was ist jetzt denn anders als früher?

Mir ist eingefallen, dass Autisten nicht viel Nähe brauchen, zudem sehr introvertiert sind und Gefühle nicht zeigen können. Könnte das auf ihn zutreffen, wenn du die Merkmale mal durchliest?
 
  • #67
@52 & 54
Liebe Mandoline, ich danke dir, dass du dir so viel Zeit für die Beantwortung der Threads nimmst!

Du hast Recht, zurzeit kreisen meine Gedanken wirklich viel um die ganze Sache. Das war aber nicht immer so! Das hat sich erst im letzten halben Jahr so gesteigert.
Vielleicht ist es sogar schon ein Zwang geworden, dass ich mich damit beschäftigen muss. Und das eklig zu meinem Mann sein, ein verzweifelter Versuch, überhaupt mal Emotionen zu bekommen.

Das mit der Verlustangst ist ein wirklich wichtiger Punkt, den du da anschneidest.
Vielleicht bin ich von ihm auch zu abhängig und habe Angst, dass meine Welt zusammenbricht, wenn er nicht mehr da ist. Er war der
erste wirkliche Partner. Ich kenne nichts anderes. Ebenso wie er eigentlich. Für ihn ist es so normal, wie es ist. Für mich war es bisher auch irgendwie immer ok so. Bis zu unserem Streit, seither wnadelt sich etwas in meinem Kopf und Ängste, Bedürfnisse, Gefühle fahren Karussell.

Und du hast Recht: in meiner Kindheit ist auch einiges schief gelaufen. Mein Papa ist narzisstisch. Von ihm gab es auch nie Gefühle, ich habe noch nie gehört, dass er mich lieb hat. Wenn ich nicht so war, wie er wollte, wurde ich mit Missachtung und Demütigung gestraft. Es durfte mir nie schlecht gehen, ich habe mir nur erwünschtes Verhalten angewöhnt - lächeln und bloß nichts sagen. Sehr gute Leistungen zu geben war selbstverständlich. Als ich nicht die Karriere machte, wie er es sich wünschte, machte er mich monatelang fertig. War noch mehr, aber das sprengt hier den Rahmen,
Meine Mama ist depressiv. Hat früher viel geweint, hat viel mit Papa gestritten. Hat mir ein negatives Männerbild eingebleut: Verlass dich nie auf einen Mann. Mach dich nicht abhängig. Und hat mir auch viel von ihrem exmann erzählt, der sie laufend betrogen hat.
Bei ihr war ich im goldenen Käfig: bloß nicht selbstständig werden - es aber immer verlangen; mich kontrollieren; mir Vorschreibungen machen. Und alles extrem kontrovers: Im Atemzug mit: Mach dich nicht abhängig vom Mann, kam: Aber du musst doch morgens aufstehen und ihm Frühstück machen.

Ich glaube, ich habe mir am Ende einen Mann gesucht, der meinem Vater ähnlich ist. Vielleicht weil ich so jemanden gewöhnt war, aber auch mit dem Wunsch, von einem anderen, der so ähnlich (zumindest, was das äußern von Gefühlen betrifft - sonst sind die 2 sehr verschieden) ist, endlich mal Liebe und Zuwendung zubekommen? Ich weiß es nicht.
Ja, ich fühle mich oft wie das kleine Mädchen. Manchmal denke ich, dass ich riegndwo stecken geblieben bin.
Weshalb ich das so weiter mache, weiß ich nicht.
Das ganze Thema werde ich selbst auch therapeutisch aufbearbeiten.

Die Doku werde ich mir am Wochenende ansehen. Lieben Dank dafür!
Und auch dafür, dass du mich so gut verstehst!
 
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  • #68
a, ich fühle mich oft wie das kleine Mädchen. Manchmal denke ich, dass ich riegndwo stecken geblieben bin.
Weshalb ich das so weiter mache, weiß ich nicht.
Das ganze Thema werde ich selbst auch therapeutisch aufbearbeiten.
Jetzt bin ich erleichert. Irgendwie scheint das Rätsel teilweise gelöst. Und du hast jetzt die Möglichkeit aus diesem verhängnisvollem Kreislauf rauszukommen. Viel Glück!
 
  • #69
Ich glaube, ich habe mir am Ende einen Mann gesucht, der meinem Vater ähnlich ist. Vielleicht weil ich so jemanden gewöhnt war, aber auch mit dem Wunsch, von einem anderen, der so ähnlich (zumindest, was das äußern von Gefühlen betrifft - sonst sind die 2 sehr verschieden) ist, endlich mal Liebe und Zuwendung zubekommen? Ich weiß es nicht.

Hallo FS,

also hast du wie ich auch eine ähnliche Geschichte. Klar jetzt wundert es mich nicht, dass du bei ihm bleibst und Verlustängste hast. Ich glaube jetzt mal nicht, dass er Narzisst ist. Das passt nicht. Aber er kann dir die Emotionen nicht zeigen und hält dich auf Distanz..wie mein Exfreund, der mich emotional verhungern lies. Es gab wenig Zärtlichkeiten/nette liebe Worte...beim Sex war er aber aktiv. Ich vermute, dass er ein Bindungsvermeider war..er hatte Angst vor Nähe wie dein Freund/Mann.
Mir schrieb hier jemand, dass ich somit auch Angst vor Nähe habe, es aber nicht erkenne. Ich bin HSP und brauche schon oft mal Rückzug und bin an sich nicht so klammernd. Aber als die Verlustängste kamen, war ich wie ein Kind, dass Angst hat.

Dann hast du demnach auch Angst vor zu viel Nähe, aber dir einen Partner gesucht, der noch mehr Angst hat als du.

Für dich wäre es wichtig an deiner Selbstliebe zu arbeiten. Nicht immer alles im Außen zu suchen, sondern in dir selbst. Mach etwas schönes..neues Hobby? Tanzen? ohne ihn. Er wird die Veränderung merken und einen Schritt auf dich zumachen.
 
  • #70
@#51

Danke für den Einblick.

Mir ist schon bewusst, dass viele Männer (wie vermutlich auch einige Frauen), diese Dinge gar nicht erst brauchen. Aber so wie du sagst, es schenken, um der Partnerin eine Freude zu machen ist genau das, was ich vorhin mit Kompromissen meinte. Es jemandem zuliebe zu tun ist doch etwas anderes, als es zu müssen. Auch wenn man es nicht zwingend selbst braucht, so freut man sich doch vielleicht auch drüber, wenn der Partner sich über eine zärtliche Geste freut. Oder bin ich da wirklich auf dem falschen Weg?

Dann müsste ich aber auch anfangen, alles, was ich ihm zuliebe tue, zu lassen. Weil es eben nicht meiner Natur entspricht. Finde ich nicht richtig...


@#56

Wie kommst du darauf, dass er ich in sein Sexleben nicht einbezieht? Währenddessen ist er komplett bei mir und zeigt mir auch, was er mag.

Nochmal - Sex ist das zweitrangige Thema!


@#57

Du triffst es so ziemlich genau mit deiner Formulierung, wie ich gesehen werden möchte und was ich mir wünsche.

Dass ich den männlichen Part übernommen haben könnte, war mir bisher echt so gar nicht bewusst. Das ist etwas, was ich für mich wirklich nochmal reflektieren muss. Und ich glaube, ich bin es auch wirklich schon so sehr gewohnt, dass ich auftomatisch manche Dinge übernehme, die er eigentlich auch mal tun sollte. Nicht nur sexuell. Auch das würde einen enormen Änderungsprozess bedeuten. Aber bei mir - vielleicht ändert sich dann automatisch auch bei ihm etwas?

Ob er sich dann direkt bei einer anderen Frau ändern würde, weiß ich nicht. Ich denke, das kann keiner wissen. Nichtmal er selbst.


@#59

Lieben Dank für deine Ausführungen!

Das mit dem Weiterentwickeln ist auch ein Punkt, den ich so noch nicht beleuchtet habe.

Aber auch hier möchte ich noch einmal fragen, ob es wirklich zu viel verlangt ist, vom Partner auch mal ein Entgegenkommen zu fordern? Keine Persönlichkeitsumstellung, sondern nur Kleinigkeiten, die der Partnerin Freude bereiten udn die nicht weh tun - so wie ich es mit ihm auch mache?

Ich vermute ganz stark, dass eine Affaire mir sehr schnell langweilig werden würde. Weil eben da genau das fehlt, was er hat - die Rückendeckung, die er mir gibt, die vielen Dinge, die wir erlebt haben, die Zuverlässigkeit, die Bodenständigkeit. Ja ich weiß, ich erwarte irgendwie wirklich diese Mischung aus allem, was vielleicht wirklich nicht geht. Aber ein winziges Stückchen davon würde mir ja schon reichen! Und dass es einen gibt, der all das vereint...hm, wird wohl auch schwer zu finden sein :)

Ach was mir jetzt einfällt, wo du es erwähnst: Es gibt doch eine liebe Geste! Jeden Morgen, wenn er auf Arbeit fährt und ich noch etwas döse, bekomme ich einen Abschiedskuss auf die Wange. Das seit vielen Jahren. Ich muss wohl meine Augen auch mehr für Kleinigkeiten öffnen! Hm, vielleicht sind gewisse Rituale doch nicht so verkehrt zum Üben.

Deine Gedankenweiterspinnerei hat etwas, worüber ich auch noch intensiv nachdenken werde. Danke!
 
  • #71
# 69: Wie ich darauf komme, dass er dich nicht einbezieht?-Nun du schreibst beim Sex ist er komplett bei dir, aber anscheinend nicht bei sich. Bei sich ist er, wenn er Pornos anschaut-darin bist du aber nicht einbezogen.
 
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  • #72
@#64

Ja ich glaube, dass es so ist. Anfangs habe ich mich wesentlich mehr zurück geschraubt und jetzt kommen meine Bedürfnisse immer stärker nach oben.

Da ist wohl auch etwas Wahres dran: ich glaube, dass er weiß - So viel sie redet, sie bleibt ja trotzdem und macht so weiter wie bisher.

Ja, das Gefühl, ihn mitzuziehen habe ich auch. Er sagt immer, er sei mit allem, wie es ist absolut zufrieden, er braucht nichts anderes, fühlt sich wohl, wenn ich ihm vieles abnehme. Und ich glaube das auch. Er ruht ja quasi in sich. Und ich presche so allmählich immer weiter nach vorn und denke, dass das nicht alles sein kann.

Für mich ist es allerdings recht schwer, Dinge allein zu machen. Ich habe mich sozial in den letzten Jahren immer mehr zurück gezogen, weil ich da oft enttäuscht wurde. Malen tu ich aber schon, werde mir jetzt auch wieder ein Klavier zulegen. Allein das Schreiben hier lenkt mich ab und beruhigt irgendwie mein Gemüt.

Die Idee und Vorgehensweise finde ich aber Klasse, ich werde versuchen, es mehr in dieser Weise umzusetzen, damit er spürt...


@#65 und 68

Das stimmt, ohne meine Initiative wären wir gewiss nie zusammen gekommen. Er sagt auch selbst, dass er froh darüber ist, dass ich es gemacht habe, er hatte damals gedacht, dass ich sicher Interesse an seinem Kumpel habe, weil der so offen war und er nichts von sich hielt.

Und ich fand dieses aggressive Baggern seines Kumpels damals einfach nur nervig. Mich hat dieses Ruhige sogar fasziniert. Er hat keinen Druck auf mich ausgeübt, ließ mir meinen Spielraum. Keine Anforderung an mich, keine erhöhten Erwartungen (so wie mein Vater).

Die Pornos waren der Auslöser, dass es bei mir so arg zu rattern anfing, ja. Weil ich dachte: ja toll, mich nicht anfassen, aber sowas gucken. Zärtlichkeiten mit mir sowas vorziehen.

Ich verstehe es jetzt zwar besser, was dahinter steckt. Aber es hat mächtig was ins Rollen gebracht bei mir.

Nein Autist ist er nicht. Schon abgecheckt. :)

Und ein Narzisst auch absolut nicht. Ich glaube das könnte ich nicht aushalten. Denn sowohl mein Vater, als auch mein Halbbruder sind welche. Und damit käme ich gar nicht klar. Mein Vater rastete damals regelmäßig aus. Mein Mann ist die Ruhe und Geduld in Person. Zum Glück.

Bindungsvermeidend würde ich ihn auch nicht nennen, weil er immer derjenige ist, der um die Beziehung noch kämpft (auch als wir früher schonmal eine Krise hatten).

Unbewusst könnte es sein, dass ich diese Angst vor Nähe habe - kann es aber nicht wirklich greifen.

Das Tanzen mit ihm möchte ich nicht aufgeben. Das hat er zb auch mir zuliebe angefangen, er mochte es eig.nie. Ich habe ihn nicht darum gebeten, aber er wusste, dass ich Spaß dran habe und schenkte mir einen Tanzkurs zum Geburtstag. Mittlerweile tanzen wir 3 Jahre und es macht ihm riesig Spaß. Einzelhobby überlege ich mir!
 
  • #73
Das mit der Verabredung ist aber eine gute Idee, das werde ich ihm einmal vorschlagen!

Letzter Versuch von "meiner Seite" an Deiner Stelle wäre: Und jetzt lach bitte nicht, denn das ist ernst gemeint:

Schlage ihm vor - zumindest probeweise mal für einen Zeitraum von vier bis acht Wochen - 1 Mal pro Woche zur vorher festgelegten Zeit Sex zu haben. Eine feste Verabredung zum Sex, eingetragen in beider Terminkalender: Sonntag von 19 Uhr bis 21 Uhr. Ja, für so lange (2 Stunden) sollte der Termin schon avisiert werden.

Ich habe das mal mit meinem Partner ausprobiert, weil wir es irgendwo im Fernsehen gehört hatten, dass das manche Paare so machen. Wir wollten eigentlich für uns widerlegen, dass das anturned, wollten "beweisen", dass der Sex dann bestimmt aufgrund von Druck keinen Spaß mache. ---- Aber, was durften wir beide lernen: Wow, das hatte was. : - ) Man konnte sich vorher vorbereiten (schick machen, duschen, Erdbeeren mit Sahne vorbereiten, die man als Zwischen-Snack mit ins Bett nahm, ...), man konnte sich schon den ganzen Tag drauf psychisch und seelisch vorbereiten, ... es machte tatsächlich Spaß!

Und bei Euch hätte es den riesigen Vorteil, dass DU nicht jedes Mal die Initiative ergreifen musst mit unsicherem Ausgang. Und ihm wird auch die für ihn anscheinend schwere Rolle des "Initiierens" abgenommen.

Und, ja vielleicht geht das ja auch mit dem von Dir - völlig zu Recht - gewünschten "lieben Wort": Vereinbart - meinetwegen dies auch erstmal probeweise -, dass JEDEN TAG pünktlich um 11 Uhr vormittags ein paar nette Worte von ihm an Dich geschrieben werden müssen: die soll er Dir per sms schicken, auf einem Blatt Papier auf dem Küchentisch hinterlassen oder als Post-it an Eure Eingangstür kleben.
 
  • #74
Es gibt Leute, die nicht wissen, was sie wollen. Es ist ihnen auch noch nie begegnet, dass sie dachten "das will ich!". Ihre Wünsche sind verschüttet unter dem Erfüllen der Bedürfnisse anderer, wenn z.B. Elternteile schwach sind und das Kind der erwachsene Beschützer sein muss oder wenn jüngere Geschwister da sind und die Eltern dem ältesten Kind die Betreuung aufhalsen und es selbst nicht mehr Kind sein kann. Dann lernt die Person, dass ihre Bedürfnisse nicht zählen, und deswegen werden sie auch nicht mitgeteilt. Haben sie dann einen dominanten Partner, der immer sagt, was er will, erfüllen sie das und bleiben stumm. Vielleicht wären sie gar nicht mit der Person zusammen, wenn sie bewusst gewählt hätten.

Wenn Du schreibst, dass Du immer die aktive bist, so könnte es auch sein, dass er alles nur mitmacht, aber von sich aus keinerlei Antrieb verspürt, mit Dir was zu machen. Liebe ist nicht da, aber er ist ein verlässlicher Partner.
Wenn Du immer forderst, will einer vielleicht nicht diese Forderung auch noch erfüllen, Gefühle zu heucheln. Passiver Widerstand sozusagen. (Das sind jetzt harte Worte, ich will nicht unterstellen, dass das so sein MUSS. Es sind nur Gedanken, warum einer, obwohl er weiß, was die Partnerin will, es nicht tut)

Es gibt auch Leute, die einfach keinen Antrieb haben. Sie sind nie Initiatoren, sondern wie ein Fisch - sie fließen mit dem Strom, den andere lenken. Wenn man sie mitzieht, ist es gut, wenn nicht, dümpeln sie eben vor sich hin.
 
  • #75
Auch das würde einen enormen Änderungsprozess bedeuten. Aber bei mir - vielleicht ändert sich dann automatisch auch bei ihm etwas?
Zumindest wäre es einige Gedanken wert. Du versuchst seit vielen Jahren, ihn zu ändern und scheiterst daran.

Sicher ist zumindest (so ist es ja immer), dass ihr auf eine Weise wechselwirkt. Er reagiert auf deine Reaktionen, und du auf seine, und mittels dieser Mechanismen spielt sich ein Paar über die Jahre ein - häufig auch auf eine Art, die nicht konstruktiv ist.
Er hat dich kennengelernt, als du ein Mädchen warst. Wohin hast du dich entwickelt? Ganz allgemein und auch innerhalb dieser Beziehung.
Bist du das Zugpferd in der Beziehung, hat er überhaupt Raum, sich als Mann neben dir zu entfalten?
Welches Bild von dir vermittelst du ihm?

Wir haben im Freundeskreis eine Frau, die eigentlich eine kleine Egoistin ist, sehr auf sich und ihr Wohl bedacht, kann ihr Leben managen. Sie ist aber nach außen hin sehr weiblich, klein, zierlich und der Inbegriff des Frauchens. Mir fällt immer wieder auf, dass mein Partner auf sie (freundschaftlich) im Umgang anders reagiert als auf "gestandene" Frauen, die weniger Weiblichkeit versprühen.
Inwiefern dies bei euch auch zutrifft, kannst du besser beurteilen als wir, aber es könnte lohnenswert sein, mal drauf zu achten.
 
  • #76
Ihr seid in Sachen Charakter unterschiedlich wie Tag und Nacht. Auch du bist der lebende Beweis dafür, dass es auf Dauer nicht gut geht. Für den Einen ist es gut und normal, der Andere leidet. Du verkümmerst emotional. Immer mehr weil dein Mann nichts ändert (ändern will) aus welchen Gründen auch immer.

Dir bleibt nur: Dich damit zu arrangieren - bis an dein Lebensende - oder du beendest die Beziehung weil sie dich nicht (mehr) erfüllt. Das ist legitim, du solltest allerdings ehrlich sein und es deinem Mann genau so sagen. So gibst du euch beiden die Chance einen Partner zu finden der ähnlich gestrickt ist und somit besser passt. Es heißt nicht ohne Grund: Gegensätze ziehen sich an (kurzfristig), aber gleich und gleich gesellt sich gern (dauerhaft)!
 
  • #77
Ich habe noch nicht ganz zu Ende gelesen (vielleicht kommt noch mehr von mir). Jetzt nur zwei kurze Anmerkungen.

1.
Die Pornos, die er schaut, sind ziemlich normal. Habe einige im Verauf gesehen und da weder irgendwas fetischmäßiges noch abartiges...zu sehen. Einmal mehr Kuschelsex, einmal ein bischen wilder.
Pornos gucken und Selbstbefriedigung gehören nicht unbedingt zusammen. Also ich kann mir locker eine halbe Stunde Pornos anschauen und dabei in Ruhe frühstücken. Ich bin dabei null erregt, ich bin nur interessiert.

2.
Einfach mal in den Arm genommen werden, ein Kuss zwischendrin, Klapps auf den Bobbes....alles sowas.
Kann es sein, dass deine Vorgängerin das vermurkst hat? Es gibt viele Frauen, die so etwas überhaupt nicht mögen. Ich war mal kurz mit so einer Frau zusammen. Keine Zärtlichkeiten oder leichte sexuelle Handlungen (an den Busen fassen oder der Klapps auf den Po) tagsüber im Alltagsleben. Fast immer mit dem Vorwurf verbunden, du willst immer nur Sex. Da gewöhnt sich Mann soetwas schnell ab. Zärtlichkeiten und Sex gab es erst wenn das Tagwerk verrichtet war und wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht haben.

So nun lesen ich die restlichen Beiträge.
 
  • #78
Also zusammengefasst:

Dein Mann hat dir zuliebe einen Tanzkurs gemacht, und ihr geht jede Woche tanzen.
Er geht beim Sex total auf dich ein, und er macht fast immer mit wenn du Lust hast.
Er macht dir tolle Geschenke, dekoriert die Wohnung um dir eine Freude zu machen.
Er repariert alles.
Er küsst dich jeden Morgen im Bett bevor er zur Arbeit geht.

Und das alles nach 16 Jahren Beziehung! Toller Mann. Kann ich mal seine Telefonnummer haben? :)

Und du forderst und verlangst immer mehr von ihm.
Weißt du eigentlich was da draußen für Männer rumlaufen? Nein, du weißt es ja nicht. Er ist ja praktisch dein Erster.

Du wirst dich noch umgucken was du alles wegwirfst wenn du ihn verlässt.

Ich sag nur, mach weiter so und er geht irgendwann.

Aber dann heule nicht. Ich hab dich gewarnt.
 
  • #79
Ich habe mal eine Theorie aufgestellt:

Ich kannte es ja von meinem Vater her, dass ich um Gefühle praktisch betteln musste. Mich so verbiegen, dass ich gut für ihn war. Und wenn man der Theorie folgt, dass man sich das sucht, was man gewohnt ist, dann ist es nur logisch, dass ich mir einen Mann gesucht habe, der ebenso „schwer zu knacken“ ist. Um dessen Aufmerksamkeit ich ein paar Monate gebuhlt habe. Und wie bei meinem Vater kam dennoch aktiv nichts, also habe ich agiert und den ersten Schritt gemacht. Ich konnte mit den Jungs, die mich offensiv angebaggert haben und in irgendeiner (wenn auch aufdringlichen) Weise Gefühle und v.a. Interesse an mir gezeigt haben, nichts anfangen. Ich brauchte weiterhin den Mann, der unnahbar ist, um weiter in meinem Betteltrott zu verbleiben.

Über die Jahre war mir nie bewusst, dass ich immer und immer wieder nach seiner Aufmerksamkeit gebuhlt habe. Ich habe angefangen zu modeln, um seine Bestätigung zu bekommen, habe mir sogar schon Hyaluron spritzen lassen, habe für ihn auf Karriere verzichtet, weil ich immer für ihn da sein wollte. Ich war es einfach gewohnt emotional zu hungern und zu leiden, egal was ich tue. Ich habe diesen Prozess aus der Kindheit einfach fortgeführt.

Wenn wir Sex hatten, ja dann hatte ich seine volle Aufmerksamkeit, dann war er liebevoll und zärtlich und zeigte etwas an Gefühl. Das war meine kleine Welt, in der ich wenigstens ab und an diesen Hunger nach Zärtlichkeit gestillt bekam. Und dann entdeckte ich das mit den Pornos und meine kleine Exklusivwelt brach nun auch hier zusammen. Denn ich musste selbst die wenigen Momente, in denen ich Gefühl bekam, mich anderen, schönen Frauen teilen (auch wenn es rational keine Konkurrenz ist). Diese wenigen Gefühlsmomente waren so selten wegen ihnen.
Hinzu kommt dann noch meine Eifersucht:
Eifersüchtig war ich schon so ziemlich von Beginn unserer Beziehung an, aber das war nie konkret, er gab mir keinen direkten Anlass. Nun war es aber konkret, und auch wenn er nicht fremdgegangen ist, so fühlte ich mich damit irgendwie betrogen. Ich weiß nicht, ob man diese Gedankengänge nachvollziehen kann - für mich erscheint es gerade logisch.

Ich habe jahrelang emotional gehungert, mich gequält. Und danach hat es mir einfach die Augen geöffnet. Er ist, wie er ist – in Gefühlsdingen meinem Vater sehr ähnlich, sonst zum Glück nicht. Warum er so ist, kann nur erahnt werden. Und im Endeffekt kann er da auch nichts für. Aber ich habe dennoch darunter gelitten, weil ich nicht gemerkt habe, welche Prozesse da in mir ablaufen und dass es vielleicht eine Art Selbststrafe war. Ich habe es nicht anders gelernt und verdient – ich habe kein Recht auf Emotionen, doch bin so verdammt durstig danach.
Ich gehe durch die Wüste, sehe die Fatamorgana mit dem erlösenden Wasser und erreiche mein Ziel nie.

Das klingt jetzt, wenn ich es nochmal lese irgendwie recht dramatisch. Aber irgendwie fühle ich, dass an meiner Theorie etwas dran sein könnte.
 
  • #80
Na ja, wenn der Mann kein Autist ist - und darauf hätte ich getippt beim Lesen (oder Asperger, da äußert sich das Verhalten etwas anders)) dann hat er vielleicht keine Lust mehr nach 16 Jahren Paarzeit zumal er noch nie der heiße Lover war?

Vor allem wenn er Topmodel-ähnliche Frauen im Porno sehen kann - da vergleicht jeder Mann doch mehr oder weniger unbewußt und da ist für manche die Fantasie eben heißer als die Realität. Er wäre nicht der erste dem so ginge.

Der ist zufrieden wie es läuft, wie sich alles eingespielt hat und hat kein Bedarf nach Zärtlichkeiten etc.
 
  • #81
Was hier zu Männern geschrieben wurde, die frau zig-Mal trifft, ohne dass sie die Initiative ergreifen, kann ich nur bestätigen. Sie sind sehr schüchtern und wenn die Frau nicht den ersten Schritt machen würde, dann würde nie etwas passieren. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, als Frau den Anfang zu machen, aber diese Männer bleiben leider auch in der Beziehung passiv. Da werden nie Entscheidungen getrofffen, Veränderungen werden trotzdem abgelehnt und auch sexuell muss die Frau lebenslang die Initiative ergreifen. Manchmal wollen diese Männer selbst beim Spaziergang nicht entscheiden, ob es nach links oder rechts geht (selbst erlebt). Als Frau werde ich ungewollt in eine dominante Rolle gedrängt, der Mann rutscht in die Rolle eines Kindes. Sehr ungut für eine Beziehung.
Dass diese Männer, obwohl nett und treu, für eine Beziehung nichts taugen, musste ich im Laufe des Lebens lernen. Du, liebe FS, hast keine Vergleichsmöglichkeiten, da es eure erste Beziehung ist.

Ich habe meinen Freund anlässlich dieses Threads gefragt, warum Männer pornos gucken und wie es sein kann, dass mancher diese einer realen Frau vorzieht.
Er sagte, dass manchmal pornos auch aus Neugierde angeklickt werden, ohne dass SB stattfindet. Wenn SB dabei praktiziert wird, obwohl man mit seiner Traumfrau zusammen ist, könnte es an der Abwechslung liegen. Männer reagieren stark auf visuelle Reize.
Er hält es auch für möglich, dass viele Männer wirklich schmutzige phantasien (oder was sie selbst dafür halten) aus Respekt nicht mit ihrer Partnerin ausleben wollen.
SB ist eben anders als der Sex mit der Partnerin; vieles kann besser gesteuert und auf den Punkt gebracht werden, als wenn er in der vagina ist. Wenn pornos zu häufig konsumiert werden, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Zudem ist es manchmal einfacher so zum Höhepunkt zu kommen, als auf die Frau zu achten, Erwartungen zu erfüllen, Rücksicht zu nehmen und manchmal könnte es Faulheit sein, wenn Mann ohne großes Vorspiel etc. Spaß haben will. Vielleicht eine Art Fast Food Sex. Das passt gut zu einem passiven Mann. Beim sex müsste er Entscheidungen treffen, die auch die Frau betreffen. Beim pornokonsum muss er nichts leisten.
 
  • #82
Ich hab mal überlegt - es gibt eine geschichte in unserem Bekanntenkreis, die inzwischen wohl ziemlich ausgeschmückt sein dürfte, weil uralt ......
Ein Kumpel hatte auch keine Lust mehr auf die Flaute in seinem Bett. Daher kam er auf folgende Idee:
Er hat seiner Freundin einen Blumenstrauss ins Büro bringen lassen ... mit einer Karte. Sei heute Abend um 20 Uhr im Nobelhotel der Stadt und bringe viel Zeit mit. Und gute Laune. Es ist wichtig. Gruss ... (Kumpel).
Tja, sie ist gekommen, wurde von der Rezeption ins Restaurant geleitet. Dort hat er schon an der Bar gewartet. Diner mit ihrem Lieblingswein, so dass sie nicht mehr fahren wollte. Tja, die Karte fürs Zimmer lag griffbereit. Dreimal darfst du raten, wo die beiden am nächsten Morgen gefrühstückt haben.
Der Spass ist zwar nicht ganz billig - aber wenn es was bringt ...
 
  • #83
Ergänzend zu meiner Theorie:

Mir fällt es im Moment auch total schwer, ihm zu glauben.

Ich hatte ihn immer mal drauf angesprochen, ob er solche Filmchen schaut. Hat er immer bestritten, bis ich halt mal den Verlauf sah. Da sagte er dann: Aber ich hole mir dabei keinen runter. Glaubte ich nie, aber er beteuerte es. Bis ich es mal mitbekam, dass er es doch macht und er es dann auch zugab. Er meinte, dass er mich damit nicht verletzen wollte.

Gut und schön, aber bei mir fingen die Gedanken an zu rattern, was er mir denn noch alles verheimlicht hat, wo er vielleicht noch gelogen hat…dadurch ist das Misstrauen dann auch gewachsen. Ich hinterfrage im Moment echt alle seine Aussagen und daher kommt dann auch die Unterstellung, er wäre mir fremdgegangen.

Ich weiß, dass Porno und Fremdgehen 2 Paar Schuhe sind. Aber trotzdem spielt sich dieser dämliche Film in meinem Kopf ab.

@#72

Ich habe das auch irgendwo mal gehört und dachte auch, dass das doch nur mit Frust und Druck verbunden sein müsse. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, auf Knopfdruck Lust zu haben.

Aber es ist einen Versuch wert, ich werde ihm den Vorschlag mal unterbreiten.

Die lieben Worte brauche ich ja nicht mal täglich.

Aber kreativ ist er alle Male, ich schlage es ihm dennoch vor und schaue, wie er es umsetzt. Ich denke aber, dass es ihm wirklich leichter fällt, es erstmal zu schreiben.

@#73

Er war ein "Unfall", wie man so schön sagt. Ist mit seinem Bruder nur 10 Monate auseinander und der Jüngste der 3 Geschwister).

Ich habe schon das ein oder andere Mal gedacht, dass das vielleicht etwas war, was er damals im Mutterleib schon zu spüren bekam. Seine Mutter machte als ich ihn kennenlernte schon Unterschiede zwischen ihm und seinen Geschwistern. Auch wenn er meint, es sei nicht so. Aber er musste im Haus viel erledigen, während sein aufmüpfiger Bruder seine Freiheiten hatte. Er musste sich Dinge erarbeiten, die 2 bekamen es geschenkt. Ich unterhielt mich mal mit ihm darüber und seine Mutter bekam es mit. Seither war es wesentlich besser :)

Seine Mama ist auch recht dominant/besitzergreifend. Und ich hatte selbst schon die Gedanken, dass er mich auch genau aus dem Grund genommen hat. Ebenso wie ich vermute, dass ich ihn wegen der Ähnlichkeit zu meinem Vater erwählt habe.

Dass keine Liebe bei ihm da ist, denke ich allerdings nicht. Denn er ist derjenige, der so sehr an der Beziehung festhält. Und als ich ihn fragte, ob er sich sicher sei, dass es Liebe ist wurde er richtig böse und gleichzeitig traurig, dass ich was anderes denken könne. Dass er sicher sei, dass er mich über alles liebe...

Ich denke die Antriebslosigkeit ist bei ihm auch ein Kindheitsrelikt: Mama sagt, Bub macht. Und ich führe das fort :(
 
  • #84
Für Tanzkurs, Geschenke und Reparaturen hat man Freunde oder Handwerker. Der tägliche Verabschiedungskuss hört sich nach Routine an und beim Sex auf die FS eingehen, ist freundlich, aber was anderes als Initiative ergreifen, Emotionen und Leidenschaft zeigen. Was habt ihr für Partner, wenn es schon das Optimum ist, wenn jemand etwas repariert oder zuverlässig ist?
Nach 16 Jahren ist es normal, wenn die Leidenschaft weniger wird. Aber was die FS schildert, hört sich wie eine WG mit gelegentlich erbetteltem Sex an.

Was mich noch interessieren würde, liebe FS: wie verhält sich dein Mann bei Konflikten? Entzieht er sich? Schweigt er? Ist er bockig? Oder könnt ihr konstruktiv streiten?
 
  • #85
Aber er musste im Haus viel erledigen, während sein aufmüpfiger Bruder seine Freiheiten hatte.
Reparaturen macht er ja heute noch.

Und klar kann man den "bösen, dominanten" Frauen entwischen, indem man heimlich Pornos guckt...
Ich denke, es würde die meisten Frauen verletzen, würde ihr Mann nie die Initiative zum Sex ergreifen, aber heimlich Pornos gucken und brav. mitmachen, wenn es die Frau so will.
Denn wenn er mitmacht, schön und gut, wo ist sein eigener Wille/Antrieb.

Ob es wirklich Liebe ist, die euch zusammenhält weiss ich nicht.
Aber er wirkt sehr domestiziert. Hat er Freunde, geht ihr aus?

Paartherapie ist sicherlich eine gute Idee...zumindest zum die gegenseitigen Projektionen aufzulösen. Was dann übrig bleibt, wird man sehen.
 
  • #86
@#80 und #83

Das stimmt, viele Entscheidungen überlässt er mir. Ich glaube, wenn ich nicht sagen würde, dass er mal entscheiden soll, was wir zb im Fernsehen gucken, würde selbst da nur ich entscheiden.

Das mit der reinen visuellen Befriedigung ohne SB hat er mir auch gesagt. Kommt auch vor.

Und auch das mit der Abwechslung hat er mir gesagt. Er war neugierig, es war was neues und dann hat es sich so eingeschliffen. Einfach aus Gewohnheit immer mal geschaut und halt auch incl SB.

Ich denke auch, dass es eine Art Stressabbau sein kann.

Natürlich auch dann, wenn die Partnerin mal nicht zur Verfügung steht. Ich sagte ihm immer, wenn ich zb meine Periode habe, dass ich ihm dann liebend gerne einen blase. Hat er natürlich nie angenommen. Er meinte, dass sich das für ihn anfühlt, als würde er mich benutzen. Er wollte mich mit seiner Lust nicht belästigen und hat daher lieber nen Filmchen geguckt (auch wenn ich, wie schonmal geschrieben, eben so gar keine Zeichen sandte in irgend einer Form Lust zu haben – wenn ich zb abends am Laptop was gelesen/ gearbeitet habe oä)

Auch das mit dem nichts entscheiden und leisten müssen hatte ich mir selbst schon überlegt. Wobei er da sagt, es sei nicht so.


Bei Konflikten ist es so, dass er sich eher bockig verhält, wenn es um ihn geht. Er ist nicht sehr kritikfähig und ist dann schnell beleidigt, wenn ich in diese Richtung gehe. Früher war es so, dass er sehr oft die Schuld auf mir abgeladen hat: Das hab ich nur gemacht, weil du…. –

Das habe ich ihm aber gesagt und er hat es auch eingesehen, mittlerweile kann er sich da schon besser reflektieren.

Schuld zu haben an etwas ist glaube sehr schlimm für ihn. Meist redet er dann nicht mehr mit mir, dann bin ich es, die wieder ankommt. Bin grad am Überlegen, ob er sich da auch nicht traut, auf mich zuzugehen oder ob es verletztes Ego ist.

Es gibt aber auch konstruktive Streitgespräche. Wir können auch sehr lange über etwas diskutieren.
 
  • #87
Natürlich auch dann, wenn die Partnerin mal nicht zur Verfügung steht. Ich sagte ihm immer, wenn ich zb meine Periode habe, dass ich ihm dann liebend gerne einen blase.
Zur Verfügung stehen? Und dann sofort einen Ersatz anbieten? Benutzt du Sex um ihn an dich zu binden, um dann festzustellen, dass sich seine Befriedigung heimlich woanders holt...

Und auch das mit der Abwechslung hat er mir gesagt. Er war neugierig, es war was neues und dann hat es sich so eingeschliffen. Einfach aus Gewohnheit immer mal geschaut und halt auch incl SB.

Joa, das ist bei vielen so. einfach, leicht zu haben und er muss null Einsatz zeigen Und bei vielen wird es auch Gewohnheit bis Sucht.

Schuld zu haben an etwas ist glaube sehr schlimm für ihn. Meist redet er dann nicht mehr mit mir, dann bin ich es, die wieder ankommt
Toll. Der Mann mauert und lässt dich auflaufen. Ja und auch er hat ein Ego. Seine Überlebensstrategie besteht darin, keine Farbe zu bekennen und sich der Partnerin anzupassen-und das was er will im verborgenen auszuleben. Ein echtes Gegenüber, dass Stellung bezieht hast du damit nicht.
 
  • #88
Du hast ihn gekauft wie gesehen und jetzt möchtest Du Tipps wie Du ihn ändern kannst.

Ich verstehe was Dir fehlt und wäre so nicht glücklich.
Umgekehrt wäre ich aber auch nicht glücklich, wenn mir jemand immer zeigt, dass ich falsch bin.

Ihr könnt nur offen überlegen, wie ihr beide glücklich werdet.
Ohne den anderen seiner Natur völlig zu berauben.
 
  • #89
Ach was mir jetzt einfällt, wo du es erwähnst: Es gibt doch eine liebe Geste! Jeden Morgen, wenn er auf Arbeit fährt und ich noch etwas döse, bekomme ich einen Abschiedskuss auf die Wange. Das seit vielen Jahren. Ich muss wohl meine Augen auch mehr für Kleinigkeiten öffnen! Hm, vielleicht sind gewisse Rituale doch nicht so verkehrt zum Üben.

Nur mal als kleiner Hinweis von wegen auf Arbeit fahren während die Frau noch schläft: Es gibt Kollegen, die bekommen von ihren Frauen ein Frühstück und/oder eine Lunchbox. Dein Mann hat das nicht. Das ist einfach eine Sache von Wertschätzung und das bekommst du auch zurück. Ihr spiegelt euch gegenseitig.
 
  • #90
Es gibt auch Leute, die einfach keinen Antrieb haben. Sie sind nie Initiatoren, sondern wie ein Fisch - sie fließen mit dem Strom, den andere lenken. Wenn man sie mitzieht, ist es gut, wenn nicht, dümpeln sie eben vor sich hin.
Das ist so! Es gibt solchen Typ Menschen für die es bequem ist. dass jemand ihnen die Entscheidungen abnimmt, mit allem was der Partner vorschläg, mit all seinen Plänen und Ideen einverstanden sind und sie sich nichts ausdenken müssen. Es sind insgesamt sehr passive Menschen und nicht nur bezogen auf die Sexualität. Das schreibt sie auch über ihn in einem Beitrag, dass sie in allen Bereichen die Aktivel ist! Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag schrieb scheint er sich selbst nicht zu spüren, vielleicht seine Wünsche und Bedürfnisse nicht wahrnimmt, um sie zum Ausdruck zu bringen.
Ihr seid in Sachen Charakter unterschiedlich wie Tag und Nacht. Auch du bist der lebende Beweis dafür, dass es auf Dauer nicht gut geht. Für den Einen ist es gut und normal, der Andere leidet. Du verkümmerst emotional. Immer mehr weil dein Mann nichts ändert (ändern will) aus welchen Gründen auch immer.

Dir bleibt nur: Dich damit zu arrangieren - bis an dein Lebensende - oder du beendest die Beziehung weil sie dich nicht (mehr) erfüllt.
Richtig, das ist zu offensichtlich, dass sie sich wie Tag und Nacht unterscheiden und die ganze Ehe all die Jahre ist nur eine Anstrengung pur! Kein gegenseitiges Geben und Nehmen kein aufeinander zu gehen. Ja, sie ist das Zugpferd aber in Wirklichkeit wiederholt sie mit ihm ihre Kindheit und Jugend und sucht die Liebe und Bestätigung in ihrem Partner, was sie nie im Elternhaus bekam. Sie sind in unglücklicher Art und Weise miteinander verkettet. Und jeder wiederholt in der Ehe unbewusst die Kindheitsszenarien!

Ohne die prägenden Kindheitserfahrungen zu analysieren oder mithilfe einer Therapie würde sich für beide auch nach einer Trennung das Gleiche mit anderen Partnern wiederholen. In ihrer Wechselwirkung bestätigen sie sich, ohne es bewusst zu wissen, in ihren eigenen Grundannahmen/ihr Selbstbild.
 
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