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  • #1

Eifersucht - wofür soll sie gut sein?

Hm, ich halte mich für einen sehr toleranten und eher wenig eifersüchtigen Menschen.
Mein Freund hingegen ist sehr eifersüchtig, was oft zu ein wenig Disharmonie führt.
Er wirft mir mangelnde Liebe vor, weil ich nicht eifersüchtig bin. Ich kann das nicht nachvollziehen... Wieviel Eifersucht ist normal? Ist sie gut oder schlecht? Ist sie ein normaler menschlicher Zug oder antrainiert?
Bei Kindern sieht man ja auch oft Eifersuchtsgehabe, daher denke ich, dass sie genetisch verankert und weniger erlernt ist. Aber was soll sie bringen?
Menschen, die ich kenne, die zur Eifersucht neigen, ziehen keinerlei Vorteile aus ihr, im Gegegenteil, die Eifersucht überlagt alles und sorgt dafür, dass rationales Denken nicht mehr möglich ist.
Wie sehr ihr das?
 
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  • #2
Eifersucht ist ausgelöst durch die Angst, den Partner zu verlieren. Und diese Angst hängt wohl vor allem vom Selbstbewusstsein ab. Unsichere Menschen sind eifersüchtiger als selbstbewusste.
 
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  • #3
Ich bin der eifersüchtige Partner:
Vielleicht ist das ganze ja ungefähr so:
Er werden zwei Menschen geboren.
1. Fakt: Sie unterscheiden sich bezüglich ihrer Gene, ob sie gestillt werden, Geschwisterkonstellation, Elternverhalten...
Dabei prägen o.g. Dinge den einen zu einem grundsätzlich eifersüchtigen Menschen, den anderen zu einem grundsätzlich nicht eifersüchtigen Menschen. Sie wissen das aber nicht.

2. Fakt: Evolotionsgeschichtlich ist es wohl so, dass Menschen auf Menschen, die ihrem "Beutechema" entsprechen, bewusst oder unbewusst reagieren. Das diente und dient der Partnerwahl und damit der Arterhaltung des Menschen.

3. Nun sind die Menschen herangewachsen und suchen sich einen Partner

Finden sich zwei grundsätzlich nicht eifersüchtige Partner werden diese (wie jeder Mensch, da es evolutionsmäßig so bestimmt ist) "flirten" Für beide ist es vollkommen in Ordnung.

Finden sich ein eifersüchtiger und ein nicht eifersüchtiger Partner werden auch diese (evol.bedingt) "flirten". Dieser völlig normale Umgang mit anderen wird vom eif. Partner gerügt. Der nicht eif. Partner ist verwundert, denn er hat doch "gar nichts gemacht" (was so auch stimmt).
Immer wenn der nicht eif. Partner NORMAL (wie von der Evol. vorgeg.) auf andere Menschen reagiert, wird der eif. Partner klagen und leiden.
Die Lage spitzt sich zu.
Der eif. Partner versteht nicht, warum der nicht eif. Partner ihn immer wieder bewusst verletzt (dieser macht aber nichts schlimmes, sondern reagiert nur normal).
Die Sache eskaliert, sie trennen sich.

Nun lernt unser eif. Partner einen neuen P.kennen. Alles ist wunderbar, bis auch dieser (evol.bed.) auf seine Mitmenschen (normal) reagiert. Jetzt ist der eif. Partner wachsam: Wehret den Anfängen!! Er macht seinen Frust deutlich und lässt keine Luft ran. Der neue Partner bemüht sich. Aber er wird (evol.bed.) wieder auf Mitmenschen reagieren. Es wird Szenen geben. Er bekommt quasi ein Lebenselexier entzogen (nämlich, das evol.bed. Reagieren). Vielleicht wird er dem aus Liebe noch eine Zeit lang nachgeben, aber dann wird der Leidensdruck zu groß. Auch er drennt sich.

Unser eif. geprägter Mensch ist frustriert und fragt sich, ob denn "alle gleich sind"...
Er sucht sich einen neuen P.
Das Drama setzt sich so lange fort, bis der eif. Mensch anfängt umzudenken und erahnt, dass er bei sich anfangen muss, das Problem zu bearbeiten.

Er hat wieder einen Partner. Dieser reagiert (evol.bed., normal) auf seine Mitmenschen. Der eif. Partner spürt seinen tiefen Schmerz, ist verletzt. Aber statt seinen Frust mitzuteilen geht er in sich. fragt sich, was hier vor sich geht,beobachtet seine Reakt.,versucht die Eif. durch entsprechende Gedanken zu verjagen. Nun ist die Beziehung (mit einem ganz normal auf andere reagierenden Partner) nicht mehr zum Scheitern verurteilt.
Der eif. Mensch wird weiterhin Situationen haben, in denen er leidet. Aber er wird seinen Partner nicht mehr dafür verantwortlich machen.
 
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  • #4
Jep kann das bestätigen , ich bin jemand ich halte nicht viel von mir bzw habe sehr wenig selbstbewusstsein und bin daher schnell eifersüchtig - allerdings bin ich grad dabei es in den griff zu kriegen meiner freundin zu liebe!

Es kostet zwar überwindung weil das einfach ausbricht das man eifersüchtig ist - Aber mein Vertrauen zu ihr, überschattet es dann irgendwann und ich kanns ausblenden.


ein bisschen eifersucht ist glaub ich bei jeder person da, nur nimmt mans vll. nicht bewusst wahr - und dann gibts halt menschen wie mich, die das auch zeigen das sie es sind und damit kommen probleme die man eigentlich gar nicht will
 
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  • #5
Eifersüchtige Menschen haben ein Selbstwertdefizit.

Was bringt mir Eifersucht? Nichts. Höchstens Streit und Disharmonie in die Beziehung. Ich bin immer der Meinung, wenn mein Partner tatsächlich (oder von mir eingebildet) fremd geht, dann tut er das mit oder ohne Eifersucht. Eifersucht kann einen Partner auch tatsächlich in die Arme einer anderen Frau treiben, wenn Partnerin ständig eine andere Frau in der Umgebund wittert und das auch noch kund tut.

Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig weil - siehe oben.



w
 
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  • #6
Die Eifersucht ist eine Sucht die eifrig nach etwas sucht!

Etwas Eifersucht ist sicher ein kleiner Liebesbeweis aber die sollte sich im Zaun halten. Eifersucht ist ein Gefühl wie Neid, es haben er die Menschen den Hang dazu, die unsicher sind.
 
  • #7
Mein Freund ist gar nicht eifersüchtig. Er meint: "Wenn du fremdgehen willst, kann ich es eh nicht aufhalten"
Manchmal würde ich es mir aber schon wünschen, dass er ein bisschen "mehr" eifersüchtiger ist. Er ist manchmal einfach schon zu gelassen, was mich dann schon misstrauisch machen lässt, warum er keine Eifersucht zeigt?!

Mein Ex Freund hingegen war extrem eifersüchtig. Das war sehr anstrengend. Hab ich mal in eine andere Richtung geschaut, hat er mir gleich unterstellt, ich würde mit anderen Männern flirten.
Er war sogar auf meine Katzen eifersüchtig und wollte nicht, dass sie im Raum sind, weil ich mich ja dann (mehr) mit ihnen beschäftigen könnte.
 
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  • #8
Dass eifersüchtige Menschen ein Selbstwertdefizit haben, den Hang zu Unsicherheit ist sicher nur teilweise richtig. Auch Geschwisterkonstellationen, gestillt werden usw. spielen eine Rolle. Auch die Angst verlassen zu werden trifft meiner Meinung nach nicht zu. Die habe ich überhaupt nicht und bin trotzdem eifersüchtig. Es ist eher ein Gefühl von Demütigung, was ich empfinde, wenn mein Partner einer Frau einen zweiten Blick zu wirft oder ein bisschen flirtet. Ansonsten bin ich eigentlich eine selbstbewusste Frau, die fest mit beiden Beinen im Leben steht.
 
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  • #9
Ich möchte mich meinem Vorschreiber anschließen. Ich habe keine Angst, verlassen zu werden. Ich weiß, dass mich mein Partner liebt, mir sexuell nicht untreu wird und mit MIR leben will.

Ich empfinde auch ein Gefühl von Demütigung, wenn sich mein Freund angeregt mit einer anderen Frau unterhält, etwas mit ihr unternimmt oder sich um sie kümmert. Ich möchte gerne wissen, warum das so ist.
 
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  • #10
Ich war bisher noch nie mit Eifersucht in Kontakt, weil ich es mag, das man sich innerhalb einer Partnerschaft frei bewegen kann
Dazu gehört nun mal auch Kontakt zum anderen Geschlecht.Wir leben ja nicht auf einer Insel.

Aber…Meine letzte Beziehung ist daran gescheitert. Mein Ex-Partner hat von Beginn an sehr viele weibliche Freunde, viele Exen darunter. Im Grunde OK, ich habe meinen Selbstwert und brauche dazu keine Bestätigung

Jedoch wurde das dann extrem. Die Anzahl seiner "Freundinnen" stieg und damit proportional auch die SMSsserei und ständige Kontaktaufnahme.
Nach einiger Zeit sprach ich ihn drauf an. Er wisse, wo die Grenze sei, wurde mir erklärt, aber es ist mir schleierhaft, warum ein Mann soviel weibliche Bewunderer brauchte.Diese Mädels seien für ihn wichtig, so seine Erklärung.
Nach einiger Zeit bin ich dann gegangen, weil das für mich nicht mehr gepasst hat.

Im Nachhinein ist es meine Erfahrung, dass Eifersucht schon auch 2 Menschen braucht.
Jemand, der den Partner durch seine Flirterei zu anderen bewusst verunsichert /warum auch immer-und damit von sich wegtreibt, das ist bei mir der wahre Grund zu Eifersucht.

Heute bin ich in einer wundervollen, glücklichen Beziehung und geniesse es, mit meinem Partner bedenkenlos, entspannt zu leben!
w/45
 
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  • #11
das ist eine sehr urtümliche Primitivreaktion, tief im Unterbewusstsein verankert. Geschwister in Großfamilien müssen von klein auf um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern buhlen, das ist im ursprünglichen Sinne überlebenswichtig.
Daher stellt Eifersucht eine Urangst dar, die es aber zu bekämpfen gilt (schwer). Das Leben ist nicht in Gefahr, man ist autark, man ist ein ganz einzigartiges Individuum, das (hoffentlich) gerade deshalb vom Partner auserwählt wurde ob seiner einzigartigen Eigenschaften. Deshalb können andere Menschen nur schwer eine wirkliche Konkurrenz sein.
Eifersucht zerstört nur und nützt gar nichts.
Auch andere Säugetiere sind eifersüchtig. Daran sieht man auch, dass es ein sehr ursprüngliches, primitives Verhaltensmuster ist. Für mich persönlich ist alles in Ordnung, solange ich im sexuellen Bereich nicht "teilen" muss. Aber das sieht auch nicht jeder so. Eifersuchtsgefühle kenne ich auch, aber nach meiner Erfahrung ist es wie gesagt immer am besten, sie zu unterdrücken und sich statt an ihnen nur an Fakten zu orientieren.
w
 
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  • #12
Ich habe eine völlig andere Meinungzu diesem Thema, wobei ich natürlich krankhafte Erscheinungen absolut ausschliesse:

Eifersüchtig zu sein ist für mich eine höchst wertvolle und positiv zu bewertende Eigenschaft - es sind rationale Warnsignale des Verstandes, die das Manko des sexualhormonüberflutenden Gehirns ausgleichen, wenn in der Verliebtheitsphase die Realität durch die "rosarote Brille" getrübt wird. Eifersucht erstetzt dann die nicht mehr vorhandene klare und nüchterne Betrachtung von Situationen.

Ich würde mir wünschen. ich hätte in meiner Vergangenheit besser auf diese Signale gehört - mir wären einige Enttäuschungen erspart geblieben.

M/56
 
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  • #13
Eifersüchtig zu sein ist für mich eine höchst wertvolle und positiv zu bewertende Eigenschaft - es sind rationale Warnsignale des Verstandes, die das Manko des sexualhormonüberflutenden Gehirns ausgleichen, wenn in der Verliebtheitsphase die Realität durch die "rosarote Brille" getrübt wird. Eifersucht erstetzt dann die nicht mehr vorhandene klare und nüchterne Betrachtung von Situationen.

Eifersucht ist eine völlig irrationale Reaktion auf Hirngespinste, die auf surrealen Konstrukten ohne jede reale Basis aufgebaut sind. Speziell, wenn sie weit weg von jeder Verliebtheit, nach 20 Ehejahren, von der Angst, die Machtbasis zu verlieren, genährt wird.

Ein anderer M56
 
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  • #14
Hi,

Eifersucht ist sinnvoll, nur im Übermass eben nicht mehr.
Es ist eine Art Frühwarnsystem.
Sehr sensible Menschen sind oft sehr sehr eifersüchtig (ohne Grund).
Menschen die Verluste ertragen mussten reagieren auch oft extrem.
Der, der abhängig ist ist meist der der auch eifersüchtig reagiert.
Es gibt keinen Menschen der noch nie, auch nicht als Kind, eifersüchtig wurde.
Es hat mit dem Gefühl der Zurücksetzung deiner Person zu tun.
 
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  • #15
Eifersucht ist ein Gefühl..ein Gefühl wie z.B Liebeskummer, Sehnsucht, Schmetterlinge, Wut , Freude usw..

Und jeder weiss das sich ein Gefühl nicht abstellen lässt wie ein Wasserhahn..

Wofür wir solche Gefühle haben oder entwickeln ist je nach Charakter, Erziehung, Angst uswww
unterschiedlich geprägt.. So auch bei dir und deinem Freund zum Thema Eifersucht..

Gefühle lassen sich ausserdem nicht mit einer rationellen Fragestellung erklären..

Sie kommen einfach wie sie wollen....

Man kann jedoch versuchen mit diesen Gefühlen weitgehend so umzugehen das man sie nicht ständig Thema werden lässt...abstellen jedoch geht nicht..

m47
 
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  • #16
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  • #17
Eifersucht ist sehr komplex und betrifft sämtliche zwischenmenschliche Beziehungen. Neben Geschwister/Eltern und Partnerschaften auch Freundschaften. Auf einmal war nach den Sommerferien in der 4. Klasse ein neues Mädchen da, das täglich mit meiner besten Freundin spielte. Und ich hatte echte Angst, meine Freundin zu verlieren.
Ich glaube auch, dass Eifersucht von Partner zu Partner anders ist. Bei meinem ersten Partner verspürte ich keinerlei Eifersucht - absolut nichts. Als ich erfuhr, dass er mir fremdgegangen war, fand ich es eher beschämend (andere Frauen könnten denken, sie seien hübscher/besser als ich, weil sie was mit ihm hatten), als dass ich Angst davor hatte, ihn zu verlieren. Ich verachtete ihn eher für den Betrug (sie war in meinen Augen sehr unattraktiv).
In meiner zweiten Partnerschaft war ich wahnsinnig verliebt - und meine Angst, ihn zu verlieren ebenso groß. Ich war eifersüchtig, habe es aber verborgen und es mir nie anmerken lassen. Ich fühlte mich nie vollends geborgen bei ihm - er war auch eher verschlossen und hatte, wie sich herausstellte, weniger starke Gefühle für mich. Ich war eifersüchtiger als bei Partner Nr. 1, obwohl Nr. 2 mich nie betrog.
Für mich ist eine gewisse Eifersucht auch ein Zeichen dafür, wie wichtig mir der Mensch ist und ein Warnzeichen dafür, ob dieser Mensch dieselben Gefühle für mich hat.
Übertriebene Eifersucht ist krankhaft, überhaupt keine Eifersucht in meinen Augen aber auch nicht erstrebenswert.

w28
 
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