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LilaLaunebär

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  • #1

Eindeutige Signale contra Klartext

In Anlehnung an eine anderen Thread von mir (Unhöfliche Absage?) beschäftigt mich eine Frage:
Warum vermeiden so viele Menschen klare Ansagen und beschränken sich stattdessen auf das Senden (ihrer Meinung nach) klarer Signale?

Zum Hintergrund: ich habe in meinem anderen Thread kritisiert, dass mir ein Mann nach dem Date bestätigte, es wäre nett gewesen, allerdings kein weiteres Interesse hatte und mir dies erst auf meine direkte Nachfrage bestätigte.
Ich war überrascht, wie oft ich zu hören bekam, dass ich ihn gar nicht hätte fragen brauchen, sondern dass er mir doch sein Desinteresse schon durch gewisse Handlungsweisen kommuniziert hätte (eher hastige Verabschiedung, floskelhaftes "Wir schreiben dann" zum Abschied, kein Melden am gleichen Tag von selbst, etc). Ja, es schien sogar das ein odere andere Mal durch, dass zwei SMS von mir an ihn (innerhalb von zwei Tagen) gar fast schon als übertrieben betrachtet wurden.

Wieso ist das so? Wieso kann man heutzutage nicht mal mehr klare Aussagen erwarten und wieso ist es scheinbar akzeptierter Usus, dem anderen lieber zu zeigen, dass man nicht interessiert ist, anstatt es zu sagen. So nach dem Motto, er/sie wird´s schon kapieren und wenn nicht, dann ist es sein/ihr Problem und nicht meines. Oft kommt dann das Argument, man wolle den anderen nicht durch eine klare Absage verletzen, aber ich finde das Humbug. Am besten ist es doch immer noch, dem anderen klipp und klar mitzuteilen, woran er/sie ist, oder?
 
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  • #2
Es ist ja so, dass egal auf welches Thema man es jetzt bezieht, eine direkte Ansage normalerweise nur dann notwendig ist, wenn der andere es nicht andersweitig merkt.
Das trifft in der Beziehungsanbahnung genauso zu wie im Beruf.
Bei einer direkten Ansage "Es passt zwischen uns nicht!" teilt man dem anderen ja noch zusätzlich mit "Hast du das denn nicht selber gemerkt?!".
Leider leider leider merkt man das manchmal tatsächlich nicht, weil man nur die positiven Dinge wahrnehmen will (und diese dann noch gleich viel höher bewertet als die negativen).

Das eigentliche Problem sind ja die uneindeutigen Zeichen (wenn sie aber eindeutig wären, kämen sie ja einer direkten Absage gleich). Man muss halt ein gespür dafür entwickeln ab wievielen uneindeutigen Zeichen es bedeutet, dass der andere kein Interesse hat. Hat man das Gefühl einmal entwickelt, kann man sich, ohne dem anderen sein direktes Interesse zu gestehen, gut selber aus der Situation zurückziehen. Dann weiß keine der beiden Bescheid, wer denn nun eigentlich das Interesse am anderen verloren hat, und keiner hat sein "Gesicht" verloren.
 
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  • #3
Der Mann, von dem Du im anderen Thread sprichst, hat

1. Dir doch recht eindeutig körperlich (hastiges Verabschieden) und sprachlich ("Wir telefonieren dann") signalisiert, dass sein Interesse nicht sonderlich groß ist.

2. Dir auf Deine SMS hin (und da unterscheidet er sich schon "wohltuend" von anderen Männern) ganz deutlich gesagt, dass er sich mit Dir nichts vorstellen kann.

Und wie bist Du damit umgegangen?

A) Die gestischen und floskelhaften Signale hast Du zwar wahrgenommen, aber dann doch ignoriert.
B) Die deutliche Ansage, die dieser Mann kurz darauf gemacht hat, fandest Du unhöflich.

Ich weiß wirklich nicht, wie Dir jemand eigentlich klarmachen soll, dass es für ihn nicht passt.
 
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  • #4
Klartext ist vielfach verletzend. Deshalb ist finde ich das Statement des anderen Gastes sehr passend:

Es ist ja so, dass egal auf welches Thema man es jetzt bezieht, eine direkte Ansage normalerweise nur dann notwendig ist, wenn der andere es nicht andersweitig merkt.

Ein weiterer Aspekt: Wenn zwei Menschen ein Date hinter sich gelassen haben, wo BEIDE denken "Den muss ich nun wirklich nicht wieder treffen", dann ist es doch für beide Seiten am besten, wenn beide nichts mehr sagen und hören. Es wäre dann sogar komisch, wenn einer noch schreiben oder sagen würde: "Ich möchte Dir noch fairerweise sagen, dass Du nun gar nicht mein Typ bist und ich Dich deshalb nicht weiter treffen möchte". Das ist doch dann wirklich überflüssig oder kann sogar zu der Gegenfrage führen: "Wie kommst Du überhaupt darauf, dass ich ein Interesse hätte, Dich wiederzusehen?"

Das Problem tritt doch nur auf, wenn einer nach dem Date mehr möchte als der andere. Ich finde in so einem Fall dezente Hinweise auch viel menschenfreundlicher als eine Absage. Zum Beispiel würde ich, sofern mir die Frau gefällt, schon während des Dates andeuten oder sogar klar formulieren, dass ich sie gerne wiedersehen möchte und einige Dinge ansprechen, die man gemeinsam machen könnte. Nicht als Überfall, aber zumindest als Andeutung. Dann merkt man doch in der Regel recht schnell, ob die Dame darauf anspringt oder sich sehr distanziert gibt. Kommen solche Impulse gar nicht und wird auch ansonsten nach dem Date extrem verhalten kommuniziert ist dies letztlich eine Absage, ohne diese direkt aussprechen zu müssen.

Wenn nach dem Date einer jedoch sehr begeisterte Worte findet und konkret nach einem weiteren Termin fragt und es ist dem Anderen klar, dass sich nichts entwickeln wird, ist allerdings der Zeitpunkt gekommen, dass man "Klartext" spricht. Feedback finde ich allerdings passender formuliert, weil in diesem Fall die Absage eher kurz ohne Ansprache von Punkten, die einem missfallen, sein sollte.

Übrigens, lieber LilaLaunebär, widersprichst Du Dich doch selber, wenn Du schreibst, dass es doch Humbug sei, wenn man sagt, dass man den anderen mit einer Absage nicht verletzten wolle und in Deinem weiteren Thread das folgende schreibst, wie verletzend eine Absage, die wirklich ohne Angriff auf Deine Person formuliert war, sein kann:

Ich persönlich fand die Art und Weise sowie die Formulierung der Absage richtig unhöflich. Nicht nur dass er erst auf mehrmaliges Nachfragen meinerseits eher so beiläufig damit rausrückte, vielmehr hat mich die Formulierung auch sehr getroffen. Kein "Du bist sehr sympathisch, aber...." oder etwas in der Art. Einfach knallhart. Das stand (in meiner Wahrnehmung) auch in keinerlei Verhältnis zu unserem netten Gespräch bei dem Treffen.
 
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  • #5
Oft kommt dann das Argument, man wolle den anderen nicht durch eine klare Absage verletzen, aber ich finde das Humbug.
Am besten ist es doch immer noch, dem anderen klipp und klar mitzuteilen, woran er/sie ist, oder?

Hi Lilalaunebär! Stimmt ohne Einchräkung!!

Ich kann auch nicht nachvollziehen, >Bei einer direkten Ansage "Es passt zwischen uns nicht!" teilt man dem anderen ja noch zusätzlich mit "Hast du das denn nicht selber gemerkt?!".< Nein, nicht unbedingt, denn viele Verhalten sich wischiwaschi, sind nett und lächeln sehr herzlich bei der Verabschiedung. Nichts deutet darauf hin und man selbst rätselt am nächsten Tag....
Oder verhalten sich nur Frauen so?

Man kann, muß aber nicht unbedingt noch am Abend eine Aussage treffen. Aber man nächsten Tag kann man mit einer netten Formulierung sich verabschieden. Bringt Klarheit, verletzt aber nicht!

m-42
 
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  • #6
Wer klare Worte spricht, muß auch mit klaren Antworten rechnen, und die könnten das eigene Ego treffen. Es lebt sich immer besser in dem Gefühl, daß der andere einen will. Also nix Gegenteiliges provozieren!
 
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  • #7
Sowas hasse ich auch, ich bin eher für klare Ansagen. Mir wurde auch schon gesagt, sorry ich bin nett aber er sucht doch eine Partnerin die genauso ein Faible für Karneval hat und ich meinte, stimmt - also seekrank sollte mein Partner (mit dem ich gerne Schiffsreisen unternehmen möchte) auf keinen Fall werden. Wir haben uns dann aber noch weiter nett unterhalten und sind gut gelaunt unserer Wege gegangen nach dem Essen und jeder hat dem anderen viel Glück bei der Suche gewünscht.

Ebenso war es mit einem Typen, der mir gestand, er sei Wochenend-Papa und für mich geht das gar nicht, was ich auch direkt gesagt habe. Wir haben uns weiter unterhalten, es war für beide also klar, und es gab auch keine komischen Gefühle.

Es ist eigentlich nur Feigheit, nicht zu sagen was los ist, sonst nix. Ich finde es aber besser so, als dieses komische Andeuten. Wenn man z.B. merkt, man würde gut als Reisepartner/Wanderkollege funktionieren, kennt evtl. noch andere Leute, aber als Partner wäre das nix, so kann man das sagen und - warum nicht ? Auf diese Weise hat sich ein guter Kontakt mit 2 Leuten ergeben, der anderes als Beziehung als Priorität hat.

w,40
 
  • #8
Warum vermeiden so viele Menschen klare Ansagen und beschränken sich stattdessen auf das Senden (ihrer Meinung nach) klarer Signale?
Weil Sie schlichtweg feige sind. Send ich Signale (auch bei Interesse) und die werden nicht erwidert kann ich mir immer noch einreden dass wenn nicht drauf eingegangen wird der andere nur zu doof war die Signale zu erkennen. Fragst Du dagegen klar musst Du auch die Antwort aushalten.

Ich selbst bevorzuge Klartext, aber vor allem viele Damen haben Angst davor. Schade aber halt menschlich.
 
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  • #9
Man nennt das Flirt oder eben Nicht-Flirt. Es ist unser Paarungsverhalten.
Überlege selbst:
wenn dir jemand gleich und direkt ins Gesicht sagt, dass er dich geil findet und fi..* will, wäre das klar wie von dir gewünscht. Aber würde dir das wirklich besser gefallen? Oder hörst du gern, dass du wie eine verbittterte Ziege rüberkommst? Doch wohl nicht.
Manchmal weiß der eine oder andere nicht, wie er/sie es sagen soll. Das ist hilflos, aber menschlich. Und Höflichkeit ist schon sehr ok.
 
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  • #10
wenn dir jemand gleich und direkt ins Gesicht sagt, dass er dich geil findet und fi..* will, wäre das klar wie von dir gewünscht. Aber würde dir das wirklich besser gefallen? Oder hörst du gern, dass du wie eine verbittterte Ziege rüberkommst? Doch wohl nicht.

Manchmal weiß der eine oder andere nicht, wie er/sie es sagen soll. Das ist hilflos, aber menschlich. Und Höflichkeit ist schon sehr ok.

Hier geht es nicht darum, jemandem ohne Empathie und ohne Höflichkeit etwas in's Gesicht zu schleudern.
Sondern, um eine freundlich-nette Art der Absage.

Wenn man nach dem Treffen auseinandergeht und alles ist klar, läßt sich nett auf ein paar Punkte hinweisen, die mir wichtig sind, aber nicht zusammenpassen und alles Gute wünschen.

Meist konnte ich mich am Abend, am Ende noch gar nicht 'eindeutig' verhalten, musste erst sacken lassen, mal drüber schlafen. Das geht mit Sicherheit nicht nur mir so!
Dann finde ich es angebracht, dem Mann/der Frau am nächsten Tag eine Mail oder SMS zu schreiben.
 
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  • #11
Lieber Lilalaunebär,

du ahnst nicht wie feige Männer sein können. Anstatt klipp und klar zu sagen "Ich sehe mich parallel noch um" (Aha!) erfinden sie für dich allerlei familiäre und berufliche Termine die einem baldigen Wiedersehen entgegen stehen. Das finde ich unehrlich. Anstatt zu sagen "Ich bin mir nicht sicher." Was ist so schlimm daran wenn man sich nicht sicher ist ob ein anderer Mensch zu einem passen könnte ?
Viele Männer nehmen wohl auch an dass wir routinierte Dater sind (ich bin es nebenbei nicht) und die Geheimcodes all dieser Rituale alle kennen.
Hastiger Abschied = kein weiteres Interesse
Sofortiges Angebot zu ihm mit in die Wohnung zu kommen = Sexinteresse, aber keine Beziehung
Kein Abschiedskuss beim Begleiten zum Zug = der Mann ist offensichtlich nicht verliebt
Er lädt dich niemals ein, schenkt dir keine Blumen, spart sogar am Lächeln = die Investition ist für ihn überhaupt nicht lohnend weil er längst woanders ist.
 
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  • #12
Ist doch eigentlich ganz einfach:

Wenn während des 1. Treffens einer merkt, dass er den anderen nicht wiedersehen möchten und dieser spürbar zum Ausdruck bringt, dass er mehr will oder gar schon nach weiteren Terminen fragt, muss man aussprechen, dass daraus nichts wird.

Wenn während des Treffens einer mehr möchte als der andere und der, der nicht an mehr interessiert ist, sich eher freundlich und distanziert gibt, ist es an dem, der mehr möchte, dass er nach am Ende des Treffens oder vielleicht in einer folgenden SMS sagt, dass er gerne ein weiteres Treffen möchte. In diesem Moment sollte derjenige, der nix weiteres möchte, Farbe bekennen und Klarheit schaffen. Sofern derjenige, der mehr möchte, während oder nach dem Date keine konkreten Vorschläge zum Wiedersehen macht, besteht auch kein Grund für eine Absage. Schließlich kann kein Mensch Gedanken lesen.

Ich habe nach einem gelungenen Treffen stets am späten Abend noch eine SMS mit folgenden Tenor geschrieben: "Der Abend mit Dir hat mir richtig gut gefallen. Dich Wiedersehen? Gerne! Gute Nacht." Bei den Frauen, die an mich interessiert waren, kam am gleichen Abend noch was Nettes zurück. Späääätestens am nächsten Morgen. Wenn bis Mittag nix gekommen ist, war die Sache in 100% der Fälle klar: Sie stand nicht auf mich. Mitunter habe ich dann auch noch ein kurzes vorwurfsfreies Telefonat geführt, um Klarheit zu erlangen. Aber eigentlich war dies schon überflüssig.

So wie im letzten Abschnitt beschrieben (natürlich nicht genau so, aber in der Art) kann doch jeder vorgehen - unabhängig ob Mann oder Frau. Als Frau würde ich mich vielleicht zeitlich etwas zurückhalten, um den Mann die Möglichkeit des Handelns zu geben, aber ansonsten ist das für alle Online-Nutzer anwendbar. Und Klarheit gibt's dadurch immer. Die FS hat doch auch relativ schnell Klarheit erlangt. Wo ist das Problem?
 
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  • #13
in meiner Datingzeit hatte ich mir angewöhnt, sofort nach dem ersten Date ein klares Statement darüber abzugeben wie es für mich aussieht. Dies habe ich mit dem jeweiligen Datingpartner vorher vereinbart. Da ich zu den Menschen gehöre, die sofort merken ob etwas geht oder nicht, war das für mich die einfachste Lösung, Hoffnungen im Keim zu ersticken. Natürlich ist es mir auch passiert, dass der andere sich nichts vorstellen konnte und ich schon, dann fand ich es sehr angenehm zu wissen, dass ich auf nichts weiteres hoffen brauche und konnte getrost meines Weges weiter gehen. Deshalb hatte ich ausnahmslos immer sehr nette Dates, keiner von uns hat etwas beleidigendes gesagt, sondern in höflichen Worten formuliert wenn es nicht passte. Und wenn es zum 2. Date kam, dann wusste beide, es kann mehr daraus werden. Ob es dann so wird, zeigt dann immer die Zeit. Schließlich kennt man sich noch nicht.
Ich finde, dass Signale gedeutet werden müssen und je nach dem wie man den anderen sieht, deutet man sie falsch, ein Klartext verhindert eine falsche Deutung.

w50
 
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  • #14
Wenn du eine klare Ansage wünscht, musst du klar fragen. Das wollen viele aber nicht, sie erwarten lieber Klarheit. Eigenverantwortung ist das Zauberwort. Nicht über andere schimpfen, sondern selbst handeln.

Ich denke bei einer Begegnung gar nicht darüber nach, was der andere will, wenn ich nichts will. Ich verhalte mich so, wie es mir natürlich erscheint. Treffen, ja, küssen nein, kein verliebtes Blicken usw., wenn ich nunmal nicht verliebt bin.

Feige bin ich ganz gewiss nicht, aber warum sollte ich mich damit beschäftigen, was der andere wollen könnte, wenn er es nicht einmal klar formulieren kann?

Diese Erwartungshaltung entsteht doch nur, weil man sich von einem "Date" bestimmtes verspricht. Ich finde das sehr verkrampft, und kenne es so nicht. Wenn man sich normalerweise kennenlernt, gut versteht, aber nicht sexuell anzieht, dann ist das super, mit manchen solchen Menschen bin ich seit Jahren gut befreundet. Zu ihnen unaufgefordert zu sagen (auch zu Beginn!): "Weißte, du wärst auch nicht mein Typ", wäre eine Unverschämtheit. Das ist gleichzusetzen mit einer Freundin, die zu einer Frau sagt, "wenn ich ein Mann wäre, wärst du nicht mein Typ".

Es geht nicht darum, Signale zu setzen, weil man sich nicht traut, Klartext zu reden, es geht darum, die Dinge einfach so zu leben, wie sie sich ergeben, und dabei werden unbewusst Signale gesendet. Nicht jeder will alles verbalisieren, was sich zwischen zwei Menschen ergibt. Das wirkt, als hätte man Probleme, mit Menschen normal umzugehen und Sympathien zu erkennen..
 
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  • #15
Wenn du eine klare Ansage wünscht, musst du klar fragen. Das wollen viele aber nicht, sie erwarten lieber Klarheit.

Ich erlebe es, dass man(n) mit Vorliebe ausweicht. Wischiwaschi, wie vorhin jemand schrieb.
Natürlich kann ich sofort beginnen zu interpertieren. Und dann? Verlaufe ich mich?

Es geht nicht darum, Signale zu setzen, weil man sich nicht traut, Klartext zu reden, es geht darum, die Dinge einfach so zu leben, wie sie sich ergeben, und dabei werden unbewusst Signale gesendet. Nicht jeder will alles verbalisieren, was sich zwischen zwei Menschen ergibt. Das wirkt, als hätte man Probleme, mit Menschen normal umzugehen und Sympathien zu erkennen..

Aber leider ist nicht jeder so begabt wie du, begabt, klare Signale zu senden - weil derjenige es selbst noch nicht weiß? - und wie kommen sie bei einem Menschen an, der ihn/sie noch gar nicht kennt?
Und nicht jeder nimmt alles wahr, zudem auch noch eine gewisse Aufregung des ersten Treffens in der Luft liegt.
Oder seid ihr alle schon so abgebrüht, dass ihr euch voll auf die Signale des fremden Menschen konzentrieren könnt?

Signale vertrauter Menschen sind relativ einfach einzuschätzen, aber die eines Menschen, den man noch sah?
 
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  • #16
Kompliment:
Der bisher beste Beitrag!

An sich gibt's da auch nichts zu ergänzen.
So funktioniert das Leben.

Wenn du eine klare Ansage wünscht, musst du klar fragen. Das wollen viele aber nicht, sie erwarten lieber Klarheit. Eigenverantwortung ist das Zauberwort. Nicht über andere schimpfen, sondern selbst handeln.

Ich denke bei einer Begegnung gar nicht darüber nach, was der andere will, wenn ich nichts will. Ich verhalte mich so, wie es mir natürlich erscheint. Treffen, ja, küssen nein, kein verliebtes Blicken usw., wenn ich nunmal nicht verliebt bin.

Feige bin ich ganz gewiss nicht, aber warum sollte ich mich damit beschäftigen, was der andere wollen könnte, wenn er es nicht einmal klar formulieren kann?

Diese Erwartungshaltung entsteht doch nur, weil man sich von einem "Date" bestimmtes verspricht. Ich finde das sehr verkrampft, und kenne es so nicht. Wenn man sich normalerweise kennenlernt, gut versteht, aber nicht sexuell anzieht, dann ist das super, mit manchen solchen Menschen bin ich seit Jahren gut befreundet. Zu ihnen unaufgefordert zu sagen (auch zu Beginn!): "Weißte, du wärst auch nicht mein Typ", wäre eine Unverschämtheit. Das ist gleichzusetzen mit einer Freundin, die zu einer Frau sagt, "wenn ich ein Mann wäre, wärst du nicht mein Typ".

Es geht nicht darum, Signale zu setzen, weil man sich nicht traut, Klartext zu reden, es geht darum, die Dinge einfach so zu leben, wie sie sich ergeben, und dabei werden unbewusst Signale gesendet. Nicht jeder will alles verbalisieren, was sich zwischen zwei Menschen ergibt. Das wirkt, als hätte man Probleme, mit Menschen normal umzugehen und Sympathien zu erkennen..
 
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  • #17
Es geht nicht darum, Signale zu setzen, weil man sich nicht traut, Klartext zu reden, es geht darum, die Dinge einfach so zu leben, wie sie sich ergeben, und dabei werden unbewusst Signale gesendet. Nicht jeder will alles verbalisieren, was sich zwischen zwei Menschen ergibt. Das wirkt, als hätte man Probleme, mit Menschen normal umzugehen und Sympathien zu erkennen..

Wer nicht klar und höflich sich artikulieren kann, dass man den Anderen nicht wieder sehen möchte, der ist nach meinen vielfältigen Erfahrungen, auch beruflich, selber nicht klar. Es hat ein Mindestmass an Respekt, den Anderen klar zu sagen und ihn nicht ahnen zu lassen, er/sie müsste es von alleine merken, dass der Andere nicht will. Das ist für mich kindisches, egozentrisches und unreifes Verhalten. Nach dem Motte, selber schuld, wenn du nicht merkst, dass ich von dir nichts will.

Denn Selbstbild und Fremdbild können so unterschiedlich sein und trotzdem meinen Beide eigentlich das Selbe. Von daher klar sich ausdrücken, auch durch Anruf, Mail, SMS finde ich teeniemässig, und dementsprechend klar handeln. Dann gibt es auch keine Missverständnisse.

w 50
 
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  • #18
Ich erlebe es, dass man(n) mit Vorliebe ausweicht. Wischiwaschi, wie vorhin jemand schrieb.
Natürlich kann ich sofort beginnen zu interpertieren. Und dann? Verlaufe ich mich?

Aber leider ist nicht jeder so begabt wie du, begabt, klare Signale zu senden - weil derjenige es selbst noch nicht weiß? - und wie kommen sie bei einem Menschen an, der ihn/sie noch gar nicht kennt?
Und nicht jeder nimmt alles wahr, zudem auch noch eine gewisse Aufregung des ersten Treffens in der Luft liegt.
Oder seid ihr alle schon so abgebrüht, dass ihr euch voll auf die Signale des fremden Menschen konzentrieren könnt?

Signale vertrauter Menschen sind relativ einfach einzuschätzen, aber die eines Menschen, den man noch sah?

Vollkommen richtig erkannt, die ganzen Fragen sind vollkommen berechtigt.

Für mich ist alles auch die Frage des Respekts, wie ich mit den Gefühlen von anderen Menschen umgehe. Klarheit in Wort und Tag ist in Gefühlsdingen immer der beste Ratgeber.

w
 
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  • #19
Wenn ein Mann zu einer Frau beim Abschied sagt: "Wir telefonieren dann" oder "Wir schreiben dann" ... warum sollte eine Frau davon ausgehen, dass der Mann kein weiteres Interesse hat?

Wenn ein Mann kein Interesse hat, sollte er solche Sätze erst gar nicht vom Stapel lassen.

Und wenn angeblich solche Sätze gesagt werden, um den anderen nicht zu verletzen ... wird es dann umso schlimmer für den anderen/die andere, weil man sich vielleicht schon Hoffnungen gemacht hat.

In Wahrheit ist es eben nichts anderes als Feigheit. Eine Floskel und dann ganz schnell weg.
 
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  • #20
Lieber Lilalaunebär,

du ahnst nicht wie feige Männer sein können. Anstatt klipp und klar zu sagen "Ich sehe mich parallel noch um" (Aha!) erfinden sie für dich allerlei familiäre und berufliche Termine die einem baldigen Wiedersehen entgegen stehen. Das finde ich unehrlich. Anstatt zu sagen "Ich bin mir nicht sicher."

Kann ich nur bestätigen. Aber ich bezeichne solche Männer nicht als Männer, sondern als unreife Bubis. Es werden Krankheiten erfunden, dann wird die Mama noch krank, kein Arzt findet monatelang eine Ursache, die Wohnung wird dann überflutet und dann sehe ich den so schwer kranken, fast nicht arbeitsfähigen Mann, Monate später fit und gesund mit einer neuen Frau an der Hand.

Ich denke, der wollte mich nur warmhalten, sein armes krankes Ego durch mich pflegen lasssen,als er die schwere Erkrankung vortäuschte, Zuwendung einer Frau....haben, die anderen Frauen war ja bei ihm böse....

Da draussen laufen nicht wenige solcher Exemplare rum.

w
 
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  • #21
Wenn jemand sagt "wir telefonieren dann", dann steht es beiden frei anzurufen. Und wenn ekiner von beiden es sich anders überlegt, und doch nicht telefonieren will, dann bekommt man es mit.

Wenn man Signale nicht gleich erkennt, dann trifft man sich eben mehrmals. Wie wäre es damit, auf die Taten zu achten? Wenn man sich küsst, küsst man sich, und erkennt, ob es Spaß macht, wenn man sich trifft, dann trifft man sich - mehr nicht, es sei denn, es wird mehr. Das ist eine Entwicklung.

Da gibt es nichts zu interpretieren. Und wenn Leute sich wünschen, dass andere ihnen alles ganz genau erklären, dann müssen sie eben dies ganz genau klarmachen. Ich fand es mal absurd, als mir jemand seine "Gefühle gestand". Sorry, das ist für mich 7. Klasse. Meine Ex-Partner küssten mich irgendwann, machten Andeutungen, nahmen mich spontan in den Arm. Klar, ist das Wischiwaschi, aber das macht Spaß, verdammt!

Und es macht überhaupt keinen Sinn, denen die nicht alles klar sagen, zu unterstellen, sie könnten sich nicht zu ihrem eigenen Willen klar äußern. Ich kann ohne Probleme klarmachen, wenn ich nicht mehr angerufen werden möchte. Ich habe mich noch nie beschwert, dass jemand mich anruft, oder etwas falsch interpretiert. Ich stehe für meine Wünsche ein.

Wenn andere das aber für zu rücksichtslos halten, muss ich einfach sagen "Pech", es macht auch wirklich keinen Spaß, sich für so etwas zu rechtfertigen gegenüber Leuten, die unzufrieden damit sind, wie ihnen abgesagt oder nicht abgesagt wird. Wenn man ein Problem mit anderen hat, muss man sich selbst überdenken. Hier hat sich niemand beschwert, Probleme zu haben, weil er/sie keine klare Ansage macht. Man kann es eh nicht allen Recht machen, jeder bevorzugt eine andere Abfuhr. Also, mache es doch einfach jeder so, wie er es für richtig halte.
 
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  • #22
Liebe FS

das war das erste Treffen ? Oder schon das zweite ?
Ich finde er kann nicht erwarten dass du seine Gedanken liest wie auf einem Teleprompter.
Wenn er der Meinung ist du bist nicht sein Typ dann sollte er die Güte haben etwas zu sagen wie
"Ich denke wir sind doch zu verschieden um eine gemeinsame Basis zu finden." Das tut zwar weh aber beim ersten Treffen ist es noch gut angebracht und wirklich optimal. Schlimm sind die, die einen wochenlang immer wieder mit romantischem Gesülze kontaktieren um zu testen ob man eventuell doch noch mal auf sie anspräche. Die wollen nur ihr Ego streicheln. Versprechen ein Büffett das dann nie kommt.

Ich wundere mich über gar nichts mehr seit ich einen Mann zum Café traf der erst vorgab eine neue feste Beziehung für den nächsten Lebensabschnitt zu suchen. Möglichst eine Frau bis 50 ohne Anhang und ohne Probleme. Im weiteren Verlauf veränderte er zwischen zwei Cappuccini und drei Assam-Tees dauernd seine Ansprüche an die Partnerin. Eigentlich wusste er nicht was er wollte. Er redete ziemlich wirres Zeug und verstieg sich zum Ende hin in der Vorstellung, er fände mit 51 Jahren eine halb so alte Frau. Am Schluss meinte er dann er habe sich selten so gut unterhalten, überliess es mir die Rechnung zu begleichen und ging seiner Wege.
 
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  • #23
"Ich fand es mal absurd, als mir jemand seine "Gefühle gestand"."

Ich ergänze: Sie "aus dem Nichts" gestand. Keine Chemie, keine besondere Anziehung, kein anziehender Blick, nichts, nur die plötzlichen Worte. Gut, man kann sich täuschen, kein Vorwurf. Aber dann bitte nicht die Erwartung an die andere Seite, dass sie alle Eventualitäten, wie blind oder unerfahren oder was weiß ich jemand sein kann, einbezieht. Selbst etwas daraus lernen, üben, beobachten, wäre ein Ansatz. Aber das scheinen manche ja nicht zu wollen. Sie wollen nicht weg von der Erwartung, dass man alles in Worte fasst.
 
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  • #24
Wenn er der Meinung ist du bist nicht sein Typ dann sollte er die Güte haben etwas zu sagen wie
"Ich denke wir sind doch zu verschieden um eine gemeinsame Basis zu finden."

Den Spruch würde ich tunlichst vermeiden, da er offensichtlich nicht zu der bisherigen Geschichte passt: Die FS und ihr Date-Partner verstanden sich blendend, bis er sie live sah. Die beiden sind auf geistiger Ebene überhaupt nicht verschieden. Er steht einfach nicht auf sie.

Wenn ich an Stelle der FS mir so einen Spruch anhören müsste, würde ich ihm entgegnen, dass ich selten so einen Sülz gehört habe. Dann lieber schweigen.
 
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  • #25
Für mich ist das alles zerreden. Was soll ein Mann/eine Frau noch sagen außer den üblichen Floskeln, die man in solchen Fällen eben benützt. Ich würde dies sogar als Flirt-Fachsprache bezeichnen.
Aber manche brauchen es wahrscheinlich knallhart und überdirekt. Und dann jammern sie über die Unhöflichkeit des anderen Geschlechts und dass man sich ja noch gar nicht richtig kenne... etc....
Manche wollen es einfach nicht wahrhaben, wenn es nicht gefunkt hat. Ich schätze, das ist dann aber ein ganz anderes Problem.
 
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