• #1

Eine Frage der Kommunikation, wie haltet ihr es?

Ich stelle die Frage, da es ja scheinbar zwischen Mann und Frau einige empfindliche Themen gibt, die nur ungern angesprochen werden.
In langen Beziehungen ist es wohl noch etwas schwieriger, wenn es festgefahrene Situationen oder Ansichten gibt, wird darüber nicht mehr geredet, was dann sehr oft in einer unglücklichen Beziehung oder Trennung endet.
Ich versuche z.B. bei einer sich anbahnenden Beziehung so viel, wie möglich über die potenzielle Partnerin zu erfahren, auch was die Vergangenheit betrifft. Bei schwierigen Themen hadere ich oft mit mir, ob ich diese Frage stellen kann, ohne anmaßend oder verletzend zu sein. Aufgrund meiner Lebenserfahrung weiß ich aber auch, dass mir das keine Ruhe lässt, und frage dann durchaus nach.
Z.B.
Ihr kommt mit der Verwandtschaft des Partners nicht so zurecht oder habt eine Situation, wo ihr euch fragt, ob euch der Partner od. zukünftige Partner gerade etwas vorenthalten hat, weil er denkt, es geht euch nichts an, verletzt oder könnte euch alles infrage stellen lassen.
Wie geht ihr so etwas an und welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Vorgehen gemacht?
 
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  • #2
Ich finde es nicht so wichtig, was bei dem Partner war, sondern was ist, ob er was aus gescheiterten Beziehungen gelernt hat. Ob er in der Lage ist, auf seinen Eingenanteil am Scheitern zu gucken und Willens sowie in der Lage, das anders zu machen. Inquisitorische Befragungen sind für mich da nicht zielführend und nerven eher. Ich weiß ja nicht, ob er die Wahrheit sagt. Das sammeln von Sachverhalten, abhaken von Checklisten steht m.E. eher für Unsicherheit (vertraut sich selber nicht).

Ich schau lieber auf das Verhalten im hier und jetzt, d.h. suche lieber viele Begegnungen in unterschiedlichen Kontexten, mit unterschiedlichen Leuten. Ich will nicht alles mögliche hören, ich sehe lieber Taten/Verhalten. Ich will nicht mit Mails und sms zugeschüttet werden, die missverständlich sein können und in die ich was reininterpretieren kann. Ich schau' hin, verlass' mich auf meine Intuition und das Wissen, das Menschen sich ändern können, wenn sei verstanden haben, was schief gelaufen ist.
 
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  • #3
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es leider für viele Menschen ungwohnt zu seien scheint offen und ehrlich durch die Welt zu gehen.
Sie sind es nicht gewohnt relaxed über ALLES zu reden, weil sie sich, vor was auch immer, fürchten.
Diese Menschen genießen es aber sehr offensichtlich, einmal relaxed 100% sie selbst sein zu können.

An meiner Freundin liebe ich unsere ehrliche Kommunikation- und zwar von Anfang an.
Keine Geheimnisse oder "wenn ich dies sage könnte sie das denken" oder ähnliches.
Leicht sieht zwar gerade in der Anfangsphase anders aus, aber auf dem longrun zahlt sich das sowas von aus!!!

Du machst es meiner Meinung nach genau richtig, denn so stellt man sehr schnell fest ob es für etwas dauerhaftes passt oder nicht.
Das absurde - es kommt sowieso früher oder später irgendwie raus- nur hat man dann vielleicht schon geheiratet oder gar Kinder - die hohen Scheidungsquoten geben mir recht ;)
 
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  • #4
Gute Frage, es werden sicherlich viele kontroverse Antworten kommen.

Ich bemerke immer wieder, dass viele Menschen nicht wissen, wie man richtig kommuniziert und wie oft eine Kommunikation oberflächig ist. Das hat auch was mit Bildung und Selbstbewusstsein zu tun. Es wird zu wenig gefragt, hinterfragt, sich wirklich Zeit für den Anderen genommen, es wird viel konsumiert, lieber Glotze geschaut, als zusammen spazieren gegangen und sich dabei unterhalten.

Dazu ist der Alltag bei vielen Menschen sehr stressig und Abends ist der Kopf voll und zu und da hilft oft nur noch ein Rosa-Munde-Pilcher-Film um abzuschalten.

Wenn man sich dessen bewusst wird, hat man eine Chance, das Ruder umzudrehen, sein Leben auszumisten, sich der Prioritäten bewusst zu werden, sich für Gespräche zu verabreden, selbst wenn es nur über Blumen sind und an sich zuarbeiten.

Eine Freundin fragte mich mal erstaunt, warum ich sie oft frage, wie es ihr geht. Sie war sehr erstaunt, als ich ihr sagte, dass es mir wichtig ist zu wissen wie es ihr wirklich geht und das ich nur so über sie mehr erfahren kann, wenn ich frage. Sie antwortete mir, dass sie sowas nicht kennt und Fragen als Ausfragen, damit negativ, empfindet. Inzwischen hat sie darüber nachgedacht und fragt mich selber. Die Kommunikation belebt sich damit und es geht tiefer in Gesprächen und in die Seele.

w 50
 
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  • #5
Ja, nachfragen ist wichtig und zuhören, dann kann ich mich hineinversetzen sonst nicht. Aber ich weiss auch, dass vielen das fremd ist oder sie es erst nach Krisen lernen.
Ich meine damit aber nicht, und das ist eben die Gradwanderung, jemandem distanzlos auf die Pelle zu rücken, wenn er es gar nicht möchte.
Wenn Dinge im Dunkeln bleiben wächst meiner Erfahrung nach nichts. Irgendwie muss auch der Kompost zu Kenntnis genommen werden.
w44
 
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  • #6
Bist du ein Mann oder eine Frau ?
Ich kann dir verraten es geht schief, diese ganze blöde Verhörgeschichte
zur Vergangenheit, den Eltern (wie lange sind deine Eltern verheiratet? ), den Verwandten (was haben die mit uns zu tun?)
den früheren Liebeserfahrungen und Beziehungen, das Abtaxieren
der Möglichkeiten, das Bewerten und Klassifizieren ehe man auch nur
auf 3 gemeinsame Wochen miteinander gekommen wäre. Zwar werden die Fragen immer mit
"Ich will dir nicht zu nahe treten..." begonnen aber genau das geschieht ja dauernd.Ich werde ausgefragt und kann dann nur noch auf stur schalten. Weil ich zu recht davon ausgehe dass man sich 1) sein Leben nicht nacherzählen kann (du warst nicht dabei, es ist Vergangenheit)
2) die meisten Fakten zur Zeit irrelevant sind für unser Kennenlernen
3) die Freude aufeinander unter der ganzen misstrauischen Ausfragerei leidet.
4) Entscheidend ist doch das hier und heute und was wir daraus machen. Liebespaare sprechen über sich und die Zukunft, nicht über olle Kamellen.
 
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  • #7
Am Anfang bleibe ich lieber unverbindlich. Kein tiefergehenden Gespräche. Das kommt für mich erst später in Frage. Soetwas braucht Vertrauen, dass am Anfang nicht da ist.
Es ist gar nicht verkehrt ein paar Geheimnisse zu haben. Das scheint Frauen sogar zu fesseln.
Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass Frauen in der Kennenlernphase alles auf die Goldwaage legen. Wer da zu schnell, zu viel von sich erzählt schlägt Frau in die Flucht. Also lieber erstmal die Klappe halten und etwas von seinem aktuellem Selbst zeigen. Wenn es dann Gefühlsmäßig hinhaut, kann man immernoch gemeinsam Leichen ausbuddeln.
 
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  • #8
Bist du ein Mann oder eine Frau ?
Ich kann dir verraten es geht schief, diese ganze blöde Verhörgeschichte
Liebespaare sprechen über sich und die Zukunft, nicht über olle Kamellen.

Ich verstehe es nicht, was hat miteinander kommunizieren mit Verhören und Ausfragen zu tun. Natürlich sollte man aus seiner Vergangenheit einiges erzählen, nicht alles, aber wichtiges. Weil die Vergangenheit einen auch geprägt hat, negativ wie positiv.

Fragen tue ich, aber Situationsbezogen und was ich für wichtig und relevant halte. Interessant und Aussagefähig finde ich z.B. wenn mir auf ein Thema zwei unterschiedliche Antworten gegeben werden.

1. Antwort: Ich wollte schon mit 17 keine eigenen Kinder. (er hat auch kein)
2. Antwort auf die Frage, einige Wochen später, warum er sich dann nicht hat sterilisieren lassen, weil er so eine Angst hat, ungewollt Vater zu werden.... ich dachte, ich werde doch noch gesund, er hat eine chronische Krankheit, und hätte dann mit einer Frau gerne noch Kinder gehabt.

Ich habe den Mund gehalten und innerlich geschmunzelt, weil so gegensätzliche Antworten schon komisch sind. Er gab später weitere Widersprüchlichkeiten von sich. Klären wollte ich das nicht, weil aus Erfahrung dabei nichts geklärtes raus kommt, sondern nur Ausflüchte. Ich habe kurze Zeit später den Kontakt beendet.

Manche, leider viel zu viele, Männer sind echt komisch drauf.

w
 
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  • #9
Interessant und Aussagefähig finde ich z.B. wenn mir auf ein Thema zwei unterschiedliche Antworten gegeben werden.

1. Antwort: Ich wollte schon mit 17 keine eigenen Kinder. (er hat auch kein)
2. Antwort auf die Frage, einige Wochen später, warum er sich dann nicht hat sterilisieren lassen, weil er so eine Angst hat, ungewollt Vater zu werden.... ich dachte, ich werde doch noch gesund, er hat eine chronische Krankheit, und hätte dann mit einer Frau gerne noch Kinder gehabt.

Ich habe den Mund gehalten und innerlich geschmunzelt, weil so gegensätzliche Antworten schon komisch sind.

Dem Mann aus diesen beiden unterschiedlichen Aussagen einen Strick zu drehen, ist schon heftig! Er hat inzwischen (etliche Jahre, vielleicht 1-2 Jahrzehnte) einfach seine Meinung zu Kindern geändert?! Und zwei - zu der jeweiligen Zeit richtige! - Varianten erzählt. m44.
 
  • #10
Gerne möchte ich auch so einiges erfahren. Jedoch würde ich kein Verhör daraus machen. Vieles hört man schon heraus, wenn man allgemein über z.B. Familienfeiern spricht.

Was ich leider eher erleben musste, war dass die Kommunikation während der Beziehung von seiner Seite nachlies.
 
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  • #11
Ich kommuniziere gerne und das offen, gerade in der Kennlernphase. Eine Frau, die beim Kennenlernen hier auf der oberflächlichen Ebene bleibt, erhält auch von mir nur Oberflächlichkeit bzw. einen schnellen Abbruch.

Das einzige, was einfach nur nervt, sind Fragen nach ehemaligen Beziehungen, Gründen für das Ende, wer Schluss gemach hat etc. etc. Eine Frau, die meint daraus und nicht aus meinem Verhalten ihr gegenüber was lesen zu können, ist für mich uninteressant.
 
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  • #12
Ich kommuniziere gerne und das offen, gerade in der Kennlernphase. Eine Frau, die beim Kennenlernen hier auf der oberflächlichen Ebene bleibt, erhält auch von mir nur Oberflächlichkeit bzw. einen schnellen Abbruch.

Das einzige, was einfach nur nervt, sind Fragen nach ehemaligen Beziehungen, Gründen für das Ende, wer Schluss gemach hat etc. etc. Eine Frau, die meint daraus und nicht aus meinem Verhalten ihr gegenüber was lesen zu können, ist für mich uninteressant.

Hat Mann was zu verberen, wenn es ihm unangenehm ist, zu erzählen, warum und wie die letzte Beziehung geendet hat?

Es sagt viel aus, wer die Beziehung beendet hat. Aus meiner Erfahrung lasse ich die Finger in Zukunft von verlassenen Männer. Man waren die mies drauf und verhielten sich auch so. Ständig brauchten sie Bestätigung für ihr gebrochenes Ego, es war sehr anstrengend. Diese Erfahrung habe ich nie mit Männer gemacht, die gegangen sind, oder wo sich beide einvernehmlich getrennt haben.

Wenn mich man fragt, warum die letzte Beziehung geendet hat, kann ich die Wahrheit sagen, dass Er egozentrisch, unzuverlässig und unverbindlich war. Das stellte sich erst mit der Zeit heraus. Ausserdem war er nicht klar in seiner Kommunikation und in seinen Taten. Sowas will ja Mann bei Frau auch nicht erleben.

w
 
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