Nachts scheint einem alles meist noch schlimmer als tagsüber. Das geht vielen so. Und auch bist Du mit Deiner Verzweiflung nicht alleine. Nachdem ich selbst auch so manches erlebte und teilweise wirklich nicht aus noch ein wußte, weiß ich, daß es nur hilft, wenn man sich ein Ziel setzt und das konsequent verfolgt. Für einen selbst! Vergiß, was Du anderen als Gefallen tun solltest, müßtest, oder willst und gehe nur nach Dir. Wenn es tatsächlich etwas gibt, was Du kaum aushältst, dann hast Du ja schon den Punkt ermittelt, an dem Du etws ändern möchtest.
Wenn beruflich alles bestens läuft, dann können Deine Geldsorgen nur aus Verbindlichkeiten in welcher Form auch immer beruhen. Stellt sich die Frage, ob Du das Eigentum, sofern vorhanden, wirklich weiterhin behalten willst oder ob Du Dich nicht an diversen Stellen beraten läßt. Im Internet wirst Du sicher die passende Beratungsstelle oder Organisation finden.
Bzgl. Deines Hormonhaushalts würde ich mir auch von ärztlicher Seite unbedingt eine zweite Meinung einholen, evtl. von einem Endokrinologikum. Und lies Dich mal besser zuvor auch intensiv über die Vor- und Nachteile ein! Viele Ärzte verschreiben zu rasch Hormone. Diese nützen aber nicht nur!
Und die Depressionen müssen nicht durch die Wechseljahre sondern können auch durch Deine momentane Gesamtsituation entstehen. Einsamkeit macht erwiesenermaßen auch depressiv. Mir ist bisher nicht bekannt, daß Bachblüten jemandem geschadet hätten - und für den Härtefall gibt es Rescue-Tropfen.
Auch würde ich nicht nur auf bereits vorhandene Freundschaften bauen. Sicher hat man die Hoffnung, daß man sich an jemand Bekanntes anlehnen kann und demjenigen sein Herz ausschütten kann. Aber wie oft ist derjenige wirklich für einen da - und hilft es wirklich x-mal über dasselbe zu sprechen? Und gerade für Frauen ist der Partner oder die Familie im Zweifelsfall wichtiger als die Freundin. Ich habe den Eindruck, daß Freundschaften zwischen Männern gerade in Krisen erbaulicher sind als Frauenfreundschaften. Aber schade finde ich auch, daß die Frauen nicht besser zusammenhalten. Daher ist es oft viel erbaulicher, neue Menschen kennenzulernen, sich abzulenken und von Neuem zu hören. Flexibel und offen für Neues sein, bringt mir mehr Freude, als nur bekannt Wege zu gehen. Wenn der Sonntag für Dich der schlimmste Tag ist, dann informiere Dich, was wo los ist und nimm an einem Kurs teil oder geh auf eine Veranstaltung, mache etwas, das Dich interessiert, geh aktiv auf Freizeitpartnersuche.
Eigentlich hast Du genug zu tun und ich würde mich momentan nicht durch zusätzlichen Freizeitstreß noch unter Druck setzen. Aber wie gesagt: mach das, was Du meinst, das Dir gut tut.
Kurz zusammengefaßt: Man muß sich selbst am Schopf packen und selbstverantwortliches Handeln schafft Zufriedenheit.
Es wird immer schwere Momente geben, der Blues wird einen immer wieder überkommen. Aber man kann lernen, damit umzugehen! Und ganz ehrlich: mir ist es lieber, ich habe ab und an den Blues, als daß ich oberflächich und gefühlskalt wie manch andere durchs Leben gehe.
Mary - the real