G

Gast

Gast
  • #1

Einzelgänger - Für Frauen ein Problem?

Ich (m, Ü30) bin Einzelgänger und habe damit selbst auch kein Problem. Ich möchte hier auch nicht großartig auf die Gründe/Ursachen eingehen, Fakt ist jedenfalls, dass ich momentan praktisch keinen Freundeskreis mehr habe. Ich hätte auch nichts gegen ein, zwei wirklich gute neue Freunde, nur findet man die leider nicht mal eben um die Ecke.

Letztlich war ich schon immer eher einzelgängerisch veranlagt, sehne mich aber auch schon immer nach einer festen Beziehung.

Meine Frage an die Frauen: Hättet ihr prinzipiell ein Problem mit einem Einzelgänger? Gibt es hier Frauen, die vielleicht sogar eher Einzelgänger bevorzugen? Aus meiner Sicht sehe ich durchaus auch Vorteile (habe viel Zeit für die Freundin, hänge nicht laufend mit Kumpels rum, bin andererseits aber auch keine Klette, da ich auch sehr gut allein zurecht komme), habe nichtsdestotrotz aber Angst, dass ich als Einzelgänger aufgrund von Vorurteilen eher auf Ablehunng stoße und tue mich daher etwas schwer mit der Damenwelt.

Über ehrliche und offene Meinungen jeglicher Art würde ich mich sehr freuen!
 
G

Gast

Gast
  • #2
Ja, ich war mehrfach mit einzelgängerischen Männern zusammen. 'Das geht so lange gut, wie er auch bereit ist, zu akzeptieren, dass ich geselliger bin. Bei mir hält sich das durchaus auch in Grenzen, ich bin genauso gerne mal ganz allein wie auch in lieber Gesellschaft. Manchmal möchte ich dann auch Gastgeberin sein und bei einer wirklich festen Partnerschaft würde ich dann erwarten, dass mich mein Einzelgänger-Mann auch unterstützt und nicht nun miesepetrig herumhängt.
Das war dann das größte Problem, das auftauchte: Nicht-Gönnen-Können meiner Kontakte, keine Unterstützung bei gesellschaftlichen Anlässen und letztlich Eifersucht gegenüber anderen Menschen in meinem Leben.
Wenn Du das anders kompensieren kannst, finde ich "keinen Freundeskreis" nicht so tragisch.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Bin genau so wie Du und fühle mich alleine (mit einem guten Buch oder einer anderen sinnvollen Beschäftigung) viel wohler als mir in Gesellschaft dummen Smalltalk und abgedroschene Sprüche anhören zu müssen. Deine Sorge kann ich auch nachvollziehen, denn es gibt tatsächlich viele Frauen die meinen, ein Mann müsse einen Freundeskreis haben und sich auch aktiv darum kümmern. Meines Erachtens handelt es sich dabei allerdings um Frauen, die sehr oberflächlich sind, in Schablonen denken und letztlich aus allem ein Problem machen. Ich bleibe jedenfalls so wie ich bin und werde mich nicht verbiegen.

m/46
 
G

Gast

Gast
  • #4
Hallo lieber FS,

ich hatte einige Jahre eine etwas "seltsame" Beziehung zu jemanden, den ich wohl so auch als Einzelgänger bezeichnen würde: Keine Freunde, nicht mal engere Bekannte, auch keine "vererbten" Freundschaften aus der Jugend, die vielleicht hin und wieder mal aufgeleuchtet wären.
Eigentlich nur Familie, selbst da war er eher derjenige, der sich wenig in das Familienleben eingebracht hat.
Hobbies quasi nur PC, PC, PC und auch Sport, den er aber nur alleine betrieben hat.

Generell find ich es ja nicht so schlimm, ich habe überhaupt nichts gegen eher ruhigere Menschen. Allerdings hab ich auch gemerkt, unabhängig davon, dass es sich halt einfach um einen eher introvertierten Menschen gehandelt hat (wie gesagt, dies ist nicht so das Problem ...), lag dieses "Einzelgängertum" im Nachhinein betrachtet an einer in meinen Augen absolut mangelhaften sozialen Intelligenz in vielschichtiger Hinsicht.

Und das ist eben das, was sich auf eine Beziehung auswirken kann und zumindest in meinem Fall, dann wohl auch irgendwann das Aus bedeutet hat.

Du sagst, du hättest viel Zeit für eine Freundin, hört sich erstmal gut an. Ich kann aber nur von mir sagen, wenn ich merken würde, dass ich quasi die fast einzige soziale Verbindung meines Partners zur Außenwelt bin, würde mich das auch irgendwo belasten.

Es birgt darüberhinaus die Gefahr, dass dann immer nur deine Partnerin die Impulse für Unternehmungen, gerade auch mit anderen Menschen, liefert (so war es bei mir, und es hat mich über den langen Zeitraum betrachtet enorm belastet) und ihr es eventuell auch wichtig ist, nicht immer nur mit dir etwas zu unternehmen, sondern dich auch in ihren eigenen Freundeskreis zu integrieren.
Würde dir - als Einzelgänger - denn das überhaupt angenehm sein, könntest du da nicht nur als vielleicht eher stiller Begleiter neben ihr sein, sondern dich auch aktiv einbringen? Würdest du dich da überhaupt wohlfühlen?

Das sollest du dich vielleicht auch selbst mal fragen.
Falls nein, dann bräuchtest du im Endeffekt eine Freundin, die vielleicht selbst auch eher unter die Einzelgänger fällt ... und da sehe ich wiederum die Gefahr, dass ihr euch dann gegenseitig zu sehr von einander abhängig macht, ohne es wirklich zu bemerken.

Siehst du denn dein Einzelgängerdasein mehr in einer Art Charaktereigenschaft von dir begründet, oder hast du das Gefühl, andere Menschen stoßen dich erstmal ab, oder denkst du, du hast gewisse Eigenarten an dir, mit denen sich andere schwer tun?
Sind vielleicht auch so Dinge, die du dir selbst vor einer Beziehung mal beantworten solltest.

Wie gesagt, ich bin leider ein etwas gebranntes Kind was Einzelgänger betrifft (ohne das jetzt als pauschales Vorurteil zu werten) ... ich möchte zwar jetzt auch keinen "Partylöwen", aber ein gesundes Maß an Aufgeschlossenheit, Lebensfreude und positiver Grundeinstellung. Und da hab ich selbst halt leider die Erfahrung gemacht, dass sich da Einzelgänger vielleicht eher etwas schwer damit tun.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Wäre für mich auf gar keinen Fall ein Problem - ganz im Gegenteil! Ich finde deine Einstellung super und wäre froh so einen Partner wie dich zu finden. Das ist Gold wert.Ich bin auch der Typ Einzelgänger. Gute Freundschaften findet man eben nicht oft und für oberflächliche Kontakte ist mir meine Zeit auch zu schade. Da beschäftige ich mich lieber mit mir selbst.

Eine Partnerin, die damit ein Problem hat passt auch nicht zu dir. Ich wünsche dir alles Gute und rede dir nicht ein, dass deine Einstellung etwas Negatives ist. Das ist sie nämlich ganz und gar nicht. Du ruhst in dir selbst und kannst auch mit dir selbst was anfangen. Das zeugt für mich von einem intelligenten Menschen.

w, 24
 
G

Gast

Gast
  • #6
Nein, auf gar keinen Fall einen Einzelgänger. Ein Einzelgänger ist für mich ein kleines verängstigtes Bübchen, aber kein gestandener Mann. Ein Einzelgänger ist für mich auch generell jemand, der keine Frau in seinem Leben will/braucht und auch nicht fähig ist, sich einer Frau anzupassen, und vehemend gegen Familie und Kinder wehrt wie ein kleiner Bub. Das ist nicht schön und auch nicht attraktiv und geht meist mit einer Persönlichkeitsstörung und einem sozialem Nullleben außerhalb PC und der eigenen vier Wände einher. Eine selbstbewusste persönlichkeitsstarke Frau wird damit niemals etwas anfangen können.

Zweitens, ich finde es "cooler", wenn ein Mann männliche Kumpels hat, wo er sich auch mal beweisen und austauschen kann, wie es sich für Männer eben gehört. Man sieht da schon, ob ein Mann sich gegen andere Männer als Alpha-Mann durchsetzen kann oder aber wie eine Memme nur Freundinnen um sich hat. Das macht einen Mann so bisschen verweichlicht ohne A... in der Hose. Bei solchen Männern stelle ich häufig fest, sie brauchen auch ein helfendes Händchen, sonst trauen sie sich alleine nirgendwo rein.. Lokale, Diskotheken... man muss sich immer irgendwo schieben und antreiben wie ein kleiens Mädchen.

Du hast keine Freunde, das ist insofern erstmal nicht schlimm, aber ein Partner, der nichts bieten kann, ist schnell langweilig. Das heißt, ein Partner, der nichts arbeitet, keine eigenen Hobbies oder Kumpels hat oder eben nur daheim herumhängt in seiner Freizeit oder auch jemand, der zu stur ist und wenig weltoffen für die Gesellschaft.

Du erkennst deinen Fehler, also ändere dich ein wenig! Männer machen oft den Fehler, dass sie extrem passiv sind und zu häufig von sich in ihrer Rolle überzeugt sind und wenig offen sind, einen neuen Ratschlag anzunehmen.

So wie du dich beschreibst, wirst du auf mich wie ein Spätpubertärer. Geh mal in die Kneipe oder eine Bar und bau dir eine Clique auf.
 
G

Gast

Gast
  • #7
Lieber FS
so lang du nicht autistisch oder xenophob veranlagt wärst hätte ich keine Probleme damit.
 
G

Gast

Gast
  • #8
Hallo,

ich (w, in den 20ern) bin selbst etwas einzelgängerisch veranlagt. Als mir mein Subjekt der Begierde dann anvertraute, dass er auch "mehr so der Einzelgänger" sei, "freute" mich das, da ich denke, dass es stabilisierend auf die Beziehung wirkt, wenn beide Partner ein ähnliches Sozialverhalten haben.

Oder du lässt dich von deiner zukünftigen Partnerin in ihren Freundeskreis integrieren, wenn dieser ihr sehr wichtig ist und sie viel mit ihren Freunden unternimmt.

Es wird wohl aber auch Frauen geben, auf die ein Einzelgänger eher abschreckend wirkt, weil sie viel wert auf einen "social proof" und gesellschaftliche Anerkennung legen oder aber einfach, weil sie selbst ein sehr geselliger Mensch sind.

LG
 
G

Gast

Gast
  • #9
Ein Einzelgänger zu sein, hat ja prinzipiell nichts mit der Verhinderung einer Beziehung zu tun. Wenn die Liebe kommt und sie dich und du sie findest, dann sollte alles andere egal sein. Das wird keine Frau stören.

Die Frage stellt sich so aber nicht, du schreibst von Angst, also bist du kein gewollter Eremit. Offenbar wurdest du von Männern und Frauen zurückgewiesen, ich meine damit das normale Umfeld, keine Liebesbeziehung. Da hast du dich zurückgezogen.

An das allein Zurechtkommen gewöhnt man sich auch, schon klar, geht ja nicht anders. Wahrscheinlich liegt das Problem tiefer, am Einzelgänger auf keinen Fall. Das kann man so nicht einschätzen, da musst du die Gründe benennen, so du sie kennst.

Ich gewinne aus den wenigen Zeilen den Eindruck, dass du einfach ganz "normal" sein willst, wie alle anderen auch, nur so eine Idee. Fazit: Eine Frau, die sich in dich verliebt und dich liebt, stört es nicht.
 
G

Gast

Gast
  • #10
Dear FS,
ich bin Spezialistin für männliche Einzelgänger ;-) und würde deshalb gerne differenzieren:
Manch einer ist Einzelgänger, weil ...
... er sehr hohe Ansprüche an seine Mitmenschen hat, mit Schwächen anderer überhaupt nicht klarkommt,
... er sich nach einer Partnerschaft sehnt, aber bei zunehmender Nähe auch hier nur noch Fehler/Schwächen sieht (hier greift irgendein psychologisches Verhaltensmuster) und deshalb lieber an einem unerreichbaren Ideal festhält,
... seinen Selbstwert erhöht, indem er sich zum lonely wolfe stilisiert, der es nicht nötig hat, sich mit dem Mainstream/der Masse zu befassen, weil er als einziger den Durchblick hat,
... er keine Freude an zwischenmenschlicher Kontinuität hat, sondern sich wohler fühlt in unverbindlichen, ständig wechselnden Konstellationen - der Kick des "Neuen",
... er gar nicht weiß, wie sich zwischenmenschliche Nähe/Freundschaft anfühlt und dies deshalb auch nicht vermisst,
... manchmal obendrauf noch ein sozial inkompatibles Verhalten dazu kommt: verletzend direkt, verbal grob, total auf die eigene Befindlichkeit und Lebensgewohnheiten (bei Ü45 weit verbreitet) fixiert, übellaunig, stark kontrolliertes/manipulatives Verhalten.

So ein Exemplar von Einzelgänger kann jede Tischrunde sprengen, die eigenen Freunde vergraueln und zieht Frauen, die ein extremes Nähebedürfnis haben und deshalb besonders gerne Liebe geben wollen - mit einem leichten Hang zur typisch weiblichen Erlöserrolle - geradezu magisch an.

Wer Hardcore-Variante des Einzelgängers ist, würde niemals eine Frage im EP-Forum posten.
Mach' dir nicht so viele Gedanken, FS, es gibt viele Frauen, denen es nicht wichtig ist, ob du einen großen, überschaubaren oder kaum vorhandenen Freundeskreis hast. Es gibt auch viele Frauen, die es schätzen, wenn du dich auf einige wenige Dinge im Leben konzentrieren möchtest (unter anderem sie) und nicht als Gruppentierchen laufend mit Kumpels irgendwo rumhängst.
Ich finde Männer sexy, die tiefere Beziehungen zu anderen Menschen (nicht nur der Partnerin) haben und suchen, die an ihrem Geburstag eine Runde Leute einladen können/wollen und aus Geselligkeit für alle kochen ... aber es muss nicht sein. Ausschlaggebend ist nur: Er sollte grundsätzlich ein Menschenfreund sein. Und nicht zu sehr nach Charles-Bronson-Manier durchs Leben laufen.

Du suchst du eine Frau die zu dir passt. Dann kommen eben hauptsächlich diejenigen mit Vorliebe für Einzelgänger in Frage, die Auswahl dürfte trotzdem groß sein.
Viel Erfolg,
w
 
G

Gast

Gast
  • #11
Hallo!
Ich versuche gerade mit so einem Mann, wie du es bist, eine Beziehung aufzubauen. Ich tue mich damit sehr schwer , da er sehr zurückhaltend ist. Das kann wohl zu Problem werden, wenn sich das nach gewisse Zeit nicht bessert. Sicher kommt darauf an, wie die jeweilige Frau ist. Wie viel Zuneigung und Aufmerksamkeit sie braucht. Ich versuche zurzeit mich in ihm zu versetzen und die Welt über seine Brille zu betrachten. Wie kommt ein Mensch mit seine Einsamkeit klar und kann behaupten er wäre zufrieden? Kannst du mir erklären, wie es möglich ist?
 
G

Gast

Gast
  • #12
Finde ich schwierig.
Wer keine Freunde hat und gern ein wirklicher Einzelgänger ist, hat nicht nur den Vorteil, viel Zeit für eine Frau zu habne, sondern auch den gravierenden Nachteil, dass er keine Beziehungserfahrung hat. Dazu gehören nicht nur Partnerschaften mit Frauen, sondern ganz normaler Umgang mit anderen Menschen außerhalb des Berufs. Auch im Freundeskreis trainiert man allgemeine soziale Fähigkeiten, die man in einer Paarbeziehung braucht.

Ein Einzelgänger, der über Jahre bis Jahrzehnte soziale Fähigkeiten nicht stetig eingeübt hat, hat diese nicht - die kleinen Aufmerksamkeiten und Freundlichkeiten, die das Leben schön machen und helfen, nach einem Streit wieder zueinander zu finden. Oder aber es wird extrem geklammert, was ich noch schrecklicher finde.

Darüber hinaus denke ich, dass das Leben ohne Freunde langweilig ist und zu zweit ist es dann auch nicht viel unterhaltsamer - man schmort im eigenen Saft. Das besondere Risiko an einer Beziehung mit einem Einzelgänger: beide isolieren sich und wenn die Beziehung scheitert, dann ist es noch schwerer, sich wieder ein soziales Netz aufzubauen.

Außerdem, woher soll die Faru kommen, wenn Du Einzelgänger bist?
 
G

Gast

Gast
  • #13
Mein Ex war auch Einzelgänger ich hatte ein Problem jaein nur ein kleines das heisst aber nicht das jeder Einzelgänge so ist. Vielleicht bist du ja nicht so ich kenne dich ja nicht um dich zu beurteilen. Mein Ex klammerte sich zu sehr an mich da er keine Freunde hatte jede minute wollte er mit mir verbringen. Neben Studium, arbeit und mein eigenen Freundeskreis war das schon stressig.

Es kommt immer auf die Balance in einer Beziehung too much ist einfach too much:) Lass ihr luft wenn du eine Dame triffst geh dein Lieblingshobby nach...aber dies ist keine goldene Regel um gottes willen jeder Partner bzw Mensch tickt anders manche brauchen 24 std Aufmerksamkeit der andere nur paar std das spürst du dann einfach kommunizieren :)


Die Beziehung mit mein EX scheiterte einfach weil er keine Ziele hatte im Leben nicht weil er Einzelgänger war

alles gute macht dir kein kopf

LG
 
G

Gast

Gast
  • #14
Auch ich stimme diesen Zeilen zu

Einzelgänger sind für mich symphatische Menschen, es würde mich nicht abschrecken.
Solange….er nicht auf mich fixiert ist und alles von mir abhängig macht
Ein selbständiger Einzelgänger also :), der mit sich und seinem Leben zufrieden ist. Kann eine anziehende Gelassenheit erschaffen, die als gute Stabilität für eine Beziehung dient. Also ein Mann, der sich selbst beschäftigen kann, mit dem man gemeinsam etwas unternehmen kann, er eigene Vorschläge einbringt, aber sich auch für neues begeistern kann.

Mir wäre eben wichtig, dass ich nicht dafür zuständig bin, ihn zu unterhalten und Entertainern in seinem Leben zu sein.

Auch ich mag diese oberflächlichen Unterhaltungen in schicken Bars oder Clubs nicht. Es nervt mich.
Aber ich gehe trotzdem gerne aus und habe da eine Reihe von netten Lokalen, wo man Menschen kennenlernt, sich unterhalten kann, ohne gleich auf seiner Stirn stehen zu haben "suche Mann"Frau"

Dann wiederum auch Hobbys, die ich alleine oder mit Freunden pflege.

Es kommt auf die Einstellung an

w/42
 
G

Gast

Gast
  • #15
Finde ich schwierig.
Wer keine Freunde hat und gern ein wirklicher Einzelgänger ist, hat nicht nur den Vorteil, viel Zeit für eine Frau zu habne, sondern auch den gravierenden Nachteil, dass er keine Beziehungserfahrung hat. Dazu gehören nicht nur Partnerschaften mit Frauen, sondern ganz normaler Umgang mit anderen Menschen außerhalb des Berufs. Auch im Freundeskreis trainiert man allgemeine soziale Fähigkeiten, die man in einer Paarbeziehung braucht.
Die gute Nachricht ist: Wer wenig Erfahrung hat, hat auch wenig schlechte Erfahrung. Das gleicht sich somit wieder aus. Daher glaube ich, dass Einzelgänger grundsätzlich freundlicher, "unverbrauchter" (weil weniger frustriert) sind und sich z.B. an Intrigen, Klatsch und dergleichen kaum beteiligen. Wer Leute aus Distanz zu betrachten gewöhnt ist, dem fällt es außerdem leichter, sich in sie hineinzudenken. Vor allem dann, wenn er sich mit (klassischer) Literatur beschäftigt.
Einen Einzelgänger würde ich wahrscheinlich bevorzugen.
 
G

Gast

Gast
  • #16
Aus leidvoller Erfahrung: Das Problem ist im Normalfall nicht, dass ein Mann Einzelgänger ist, sondern dass er es dann im Normalfall auch nicht duldet, wenn seine Partnerin ihre Erfüllung bei sozialen Beziehungen anderweitig findet. Gast#9 hat das Problem ziemlich gut auf den Punkt gebracht: Viele (aber natürlich nicht alle!) dieser Einzelgänger snid nämlich schlicht und ergreifend nicht Gesellschafts-Tauglich.

Einer meiner Ex-Freunde beispielsweise hatte nicht nur keine Freunde, sondern hat auch alles getan, damit ich auch keine Freunde mehr habe (was aber zum Glück nicht funktioniert hat). Wenn Besuch da war, hat er sich unmöglich benommen (Zehennägelschneiden am Essenstisch, plötzlich unerwartet laute Musik aufdrehen u.ä. kindische Manöver), in der Öffentlichkeit hat er hemmungslos gepöbelt ("Schau mal die fette Qualle da!") und schon freundliche Blicke mit anderen Passanten als Gund für aggressives Verhalten verwendet. Schnell wurde da klar: Er war kein Einzelgänger, weil er gern allein war, sondern weil er ein Ekelpaket war, das mit niemandem klar kam - also nichts da einsamer Wolf. Zum Glück haben mir meine Freunde diesen Mann schnell verziehen und er "darf" jetzt wieder in aller Ruhe allein sein. Immer wieder gewinnt er eine Frau mit seinem "einsamer Wolf-Charme", aber die entdecken im normalfall schnell, warum er einsam ist und machen sich wieder aus dem Staub.
Vielleicht lohnt es sich also mal darüber nachzudenken, WARUM du ein Einzelgänger bist. Weil du dich nicht in Gesellschaft bewegen KANNST, oder weil du es nicht WILLST?

Vielleicht findest du ja eine Freundin, die es auch gern zurückgezogen mag - falls nicht überleg dir doch mal, ob du nicht ihr zu liebe etwas Sozialkontakte aufbauen könntest, damit sie dich zumindest in ihren Freundeskreis einbinden kann.
 
G

Gast

Gast
  • #17
Also, was mich irgendwie bisschen stört, ist, dass als Gegenstück zum Einzelgängerdasein anscheinend die Meinung vertreten wird, man würde dann eher ein "oberflächlicher" Smalltalk-Typ sein.

Auch als jemand, der sich gerne unter anderen Menschen aufhält und dem soziale Kontakte wichtig sind, ist man in der Lage, reflektiert und tiefgründig mit Anderen zu kommunizieren.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Einzelgänger oft weniger produktiv fähig sind, sich mit echten Konflikten in einer Beziehung (gleich, welcher Art) auseinanderzusetzen und diese beizulegen - einfach deshalb, weil sie ja immer nur mit sich selbst beschäftigt sind/waren und so auch nicht erlernen, wie man an solchen Beziehungen arbeiten könnte.

Und das ist eben schade ....
 
  • #18
Ich habe sehr viel Zeit mit einem Einzelgänger verbracht. Er wurde nach langen Jahren zu einem Einzelgänger, weil er oft enttäuscht wurde und schließlich zog er sich zurück, bevor er wieder tief verletzt werden konnte. Dann begegneten wir uns. Für ihn war ich im ernsten Moment ein offener, lebenslustiger Sonnenschein, wirkte auf eine gewisse Weise unkompliziert ohne oberflächlich zu sein. Er sprang über seinen Schatten und sprach mich an. Für ihn eher untypisch war, wie sich dann herausstellen sollte, dass er sich sehr oft mit mir treffen wollte, viele Dinge gemeinsam unternehmen, erleben. Dann zog er sich aber auch wieder zurück für unerwartet längere Zeit, durchaus auch mal zwei Wochen. Es dauerte eine Weile bis ich verstanden hatte, wie komplex seine Persönlichkeit wirklich war. Wichtig war bei ihm im Grunde nur zu beachten, dass man ihm alle Freiheit in seiner selbst gewählten Einsamkeit lassen musste, bis er aus seinem Schneckenhaus kommen wollte, und zwar von selbst. Es brauchte lange, Vertrauen zu fassen, für ihn wie auch für mich. Als wir es dann gefasst hatten, haben wir uns sehr ineinander verliebt. Und haben eine unglaublich schöne Zeit miteinander verbracht, die dann wieder teils sehr intensiv war was die Treffen anbelangte, teils aber auch ein oder zwei Wochen zurückgezogen. In diesen Zeiten ging ich allein meinen Interessen und Aufgaben nach, das hat gut funktioniert.

Die Gefahr bei zwei Einzelgängern ist die, dass beide nicht wirklich zueinander finden weil keiner der beiden der treibende Keil ist. Man müsste also durchaus irgendeine gemeinsame Basis haben, aus der heraus man miteinander verbunden wird (Hobby oder Beruf z. B.).

Ein Einzelgänger und ein geselliger Mensch können gut zueinander passen, so lange beide akzeptieren und respektieren, dass der andere jeweils seinen Bedürfnissen ohne Partner nachgeht. Der Einzelgänger, indem er seine Ruhe haben darf und sein Alleinsein. Der gesellige Mensch, der ohne Vorwürfe, Eifersucht, Besitzdenken ausgehen darf mit seinen Freunden und Bekannten.

Ob ein Mann Einzelgänger ist oder nicht, entscheidet nicht meinen Lebensweg mit ihm gemeinsam. Man kann auch eine innige (Liebes)Beziehung führen, ohne sich permanent auf der Pelle zu hocken. Man muss dazu nicht einmal zusammen wohnen.
 
G

Gast

Gast
  • #19
Hier noch einmal Gast 9:
Wer Leute aus Distanz zu betrachten gewöhnt ist, dem fällt es außerdem leichter, sich in sie hineinzudenken. Vor allem dann, wenn er sich mit (klassischer) Literatur beschäftigt.

Einspruch! Wer Menschen aus der Distanz betrachtet, interpretiert menschliches Verhalten aufgrund eigener Annahmen. Ein scharfer Beobachter hat keinen Einblick in sein Gegenüber, wenn er/sie nicht in einen Dialog tritt. Erst im direkten Umgang mit Menschen - in der Auseinandersetzung mit ihnen - kann Mann/Frau Empathie (die Fähigkeit, sich in andere hinzuversetzen) entwickeln.

Die Beschäftigung mit "klassischer" Literatur ist geradezu ein Klassiker bei den von mir erwähnten lonely wolfes, die auch daraus ihre vermeintliche Überlegenheit im Umgang mit "Normalos" ziehen: "Wirklich wichtige Dinge tun und denken Menschen bei Thomas Mann...".

w
 
G

Gast

Gast
  • #20
der FS

Vielen Dank für die Antworten!

Ich bin kein Einzelgänger weil ich das *will*. Das ist niemand. Auch wenn ich von einer entsprechenden Veranlagung schrieb, ist es aus meiner Sicht eher eine Konsequenz. In erster Linie hat es mit Ansprüchen an meine Mitmenschen zu tun: Ehrlichkeit, Treue, Loyalität. Und hier enttäuschen mich Mitmenschen oft: Lügen, Oberflächlichkeit, Egoismus, Ignoranz. Ich bin aber trotzdem (noch) ein optimistischer Mensch. Ansonsten bin ich durchaus auch ein kleiner Nonkomformist, der ein Problem mit sinnlosen gesellschaftlichen Zwängen hat. Introvertiert (wie wohl jeder Einzelgänger) bin ich ebenfalls.

Ich hatte in meinem Leben natürlich auch Freunde. Ich hatte aber immer wieder das Pech, dass ich diese wenigen, aber sehr guten, Freunde durch äußere Umstände wieder verloren habe. Und wirklich gute Freunde findet man mit zunehmendem Alter leider nicht mehr so einfach.

Und hier greift dann die "Neigung" zum Einzelgänger: Ich habe kein Problem mit dem Alleinsein/fühle ich mich nicht (oder selten) einsam. Allein und einsam sind ja verschiedene Dinge. So kommt es, dass ich meine Zeit lieber allein verbringe als in "schlechter" Gesellschaft. Nicht mehr und nicht weniger steckt dahinter. Ich habe ein sehr komplexes Innenleben und kann mich wunderbar mit mir selbst beschäftigen (Nachdenken, Lesen, etc.). Ich interessiere mich natürlich auch für die Gedanken und Ideen anderer Menschen! Diese höre (oder lese - auch die angesprochene klassische Literatur) ich aber zum Beispiel auch nur sehr gerne und verarbeite sie dann in Ruhe allein.

Es kam die Aussage, ich sei kein gewollter Eremit, weil ich Angst hätte. Schon jeder "normale" Mensch hat doch eine gewisse Angst vor Ablehnung. Wer hat das nicht? Ist es nicht verständlich, dass ich als "Unnormaler" mehr Angst vor Ablehnung habe? Nur weil ich Einzelgänger bin, der sehr selbstbewußt seinen Weg geht, bin ich kein emotionsloser Klotz, dessen Gefühle nicht verletzt werden können. Obwohl ich mit mir selbst im Reinen bin, kann ich doch trotzdem Zweifel haben, ob mich andere Menschen mögen.

Zur sozialen Intelligenz: Ich kenne es eher so, dass gerade ich gebraucht werde, um Konflikte zu lösen. Ich habe eine sehr ruhige und rationale/objektive Art und trage daher nicht selten zur Konfliktlösung bei. Die fehlende soziale Intelligenz ist ein Vorurteil. Fehlende soziale Intelligenz beobachte ich oft eher bei meinen Mitmenschen und sind Grund, warum ich lieber allein bin.

Meine Partnerin bräuchte auch keine Angst haben, dass ich klammere oder ihr ihren Freundeskreis nicht gönnen würde. Ich brauche meine Freiheiten und gebe ihr natürlich auch ihre Freiheiten.

Ich habe Verständnis, wenn Frauen keinen Einzelgänger möchten. Wer Wert auf "social proof" oder Geselligkeit mit vielen Menschen legt, wird mit mir sicher nicht glücklich werden. Es war aber sehr schön, auch positives Feedback zu lesen.
 
G

Gast

Gast
  • #21
Die Frage ist: warum kategorisierst bzw. bewertest Dich als solcher ? Es geht nicht darum, Jemanden zu gefallen. Entscheidend ist, daß Du zufrieden mit Deinem Leben bist. Manche brauchen zehn Freunde, andere nur einen. Ich persönlich mache auch lieber mein "eigenes Ding" und mir geht es richtig gut damit. Wenn Du aktuell lieber Bücher liest, ist das okay. Dazu kannst Du selbstbewusst stehen ! Solltest Du unglücklich sein, ändere etwas - aber nicht, um dann besser bei Frauen anzukommen, sondern allein für Dich. w
 
G

Gast

Gast
  • #22
Die Frage ist doch, ob du ein sozialer Mensch bist, ob du Empathie besitzt. Da ist es relativ egal, ob du eher ein Einzelgänger bist oder nicht. Ich finde es sehr wichtig, dass jeder Mensch auch gut mit sich alleine zurechtkommt. Ein Mann, der nicht alleine sein kann? Unvorstellbar für mich. Ein Mann, der viel alleine ist? Warum nicht? Genauer anschauen könnte lohnen.
w
 
G

Gast

Gast
  • #23
Hier noch einmal Gast 9:


Einspruch! Wer Menschen aus der Distanz betrachtet, interpretiert menschliches Verhalten aufgrund eigener Annahmen.

Das tut man ja immer. Nennt sich Projektion. Je größer die soziale Fantasie bzw. Empathie ist, umso treffender sind diese Projektionen.
Ein scharfer Beobachter hat keinen Einblick in sein Gegenüber, wenn er/sie nicht in einen Dialog tritt.
Selbstverständlich hat er das.
Sonst wären z.B. kriminalistische Überlegungen niemals erfolgreich.
Die Beschäftigung mit "klassischer" Literatur ist geradezu ein Klassiker bei den von mir erwähnten lonely wolfes,
Ja, man nennt das auch Bildung. Und die ist eine wichtige Voraussetzung, um andere Menschen und deren (innere) Vielfalt zu verstehen. Zum Erwerb von Bildung ist kaum etwas geeigneter als Literatur.
In einer Gesellschaft, die sich lieber mit Dschungelcamp und Facebook beschäftigt, ist das natürlich langsam etwas Exotisches.
 
  • #24
Nichts für mich.

Eine Freundin von mir hatte einen Einzelgänger geheiratet und wurde sehr unglücklich.
Anfang schien sie das geheimnisvolle zu reizen, er sah gut aus, war aber recht verschlossen.

Im Laufe der Ehe wurde er zum Haustyrann, außen hin immer noch der ruhige Typ, aber in den vier Wänden hatte er was gegen Besuche, wenn sie Freunde empfing, er konnte es nicht ertragen, wenn sie mal über den Zaun länger mit der Nachbarin tratschte, beim einkaufen nervte er sie, wenn sie mal Bekannte traf und mit ihnen plauderte.

Sie war immer eine offene und fröhliche Person, diese Ehe hatte sie depressiv gemacht.
Die Trennung schien dann auch unausweislich.

Ich persönlich mag kommunikative offene Menschen. Ich habe gerne Besuche und plaudere viel.
Natürlich habe ich auch meine Rückzugsphasen mit Kerzenlicht und Entspannung - alleine -.

Reine Einzelgänger sind mir persönlich zu schwierig und unvorhersehbar, nicht mein Fall.
 
G

Gast

Gast
  • #25
der FS

Die Beschäftigung mit "klassischer" Literatur ist geradezu ein Klassiker bei den von mir erwähnten lonely wolfes, die auch daraus ihre vermeintliche Überlegenheit im Umgang mit "Normalos" ziehen: "Wirklich wichtige Dinge tun und denken Menschen bei Thomas Mann..."

Also ich lese klassische Literatur (Thomas Mann hab' ich übrigens noch nicht gelesen) sicher nicht, um mich überlegen zu fühlen, sondern weil ich es einfach spannend und interessant finde. Es ist beispielsweise oft erstaunlich wie zeitlos so mancher alte Schinken ist - und oft auch traurig, dass man offenbar nichts draus gelernt hat.
 
G

Gast

Gast
  • #26
Ich habe absolut nichts gegen einen ruhigen und introvertierten Menschen, und mein Partner muss sicherlich kein geselliger Schmetterling sein. Wenn diese Person aber überhaupt keine Freunde hat, ist eine Beziehung zwischen uns unwahrscheinlich, da ich Freundschaften als bedeutsame und sehr tiefgehende zwischenmenschliche Verbindungen erachte. Die Personen, die ich als meine Freunde bezeichne, sind die stabilste Konstante in meinem Leben und begleiten mich bereits seit über einem Jahrzehnt. Sie sind mir extrem wichtig und diese Freundschaften waren und sind charakterbildend. Wer diese Art von Verbindung nicht kennt - und das kann durchaus auch auf eine Person zutreffen, die bei Facebook Kontakte im dreistelligen Bereich listet - der ist mit mir in einem wichtigen Bereich nicht auf einer Wellenlänge. Ähnlich wie eine Person, die niemals ihr Heimatland verlassen hat, fühlen ihr einfach gewisse Erfahrungen, die für mich bedeutsam sind, und das ist für eine Beziehung ungünstig.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich auch sagen, dass ich bisher noch nie einen Menschen ohne tiefere Freundschaften getroffen habe, den ich nicht für sozial ungeschickt oder sogar für unleidlich hielt, das kommt zu dem Grundproblem hinzu.

26, w
 
G

Gast

Gast
  • #27
Gast 18...nimm Harry Haller aus Hesses Steppenwolf.

Er fühlt keinen Leidensdruck, der Einsamkeit wegen.
Er mag die Tiefe des Alleinseins,..das Sortieren der Gedanken,...gleichgültig, wie verrückt sie der Masse scheinen.

Zu unterschiedliches Nähe- Distanzverhalten ist sicher giftig für jede normale Beziehung, "normal", definiert durch die Gesellschaft..

Einen Menschen zu finden, dem Oberfläche, Smalltalk, Statusgehabe, zerredendes Wortgeplänkel ebenfalls so zuwider sind...bedeutet viel Glück, bedeutet mehr Nähe..als sich täglich zu erdrücken, läßt Raum offen für die einzelne Individualität.

Die Definition der "richtigen Beziehung" hat die Oberflächenmentalität der Gesellschaft gebastelt. Das heißt nicht, richtig oder falsch.

Viele Menschen ertragen nur das Alleinsein nicht mehr, weil sie nicht im Stande, sich selbst zu beschäftigen...und binden sich dann, eher zweckgebunden, an den Nächstbesten.....schon am Anfang dem Ende geweiht...

Lebe wie bisher, sei achtsam den Dingen gegenüber, die dir begegnen....doch handel nicht vorschnell, weil die Welt meint, es sei so richtig.

Vertrau nur dir, deinen Vorstellungen, deinen Werten, deinem Bauchgefühl....
 
G

Gast

Gast
  • #28
Hier nochmal # 3, an den FS zu seinem Folgebeitrag:

Die mangelhafte soziale Intelligenz ist sicher nicht nur ein Vorurteil. In meiner konkreten Erfahrung mit der Beziehung zu einem Einzelgänger war es so ... sicherlich ist es nicht für jeden Einzelgänger zutreffend, aber es ist auch nicht nur einfach so ein Vorurteil.

Darüberhinaus sehe ich irgendwo einen Unterschied, ob man um Rat gefragt wird bzgl. Probleme, die andere austragen - in die man also nicht involviert ist -, oder ob man sich nun mit Konflikten zu anderen Menschen, die einen auch selbst betreffen, auseinandersetzen muss. Da man als Einzelgänger aus der Sache heraus diese wohl eher weniger hat und auch nicht die Erfahrung damit, sehe ich eben hier schon einfach einen Problempunkt, der auftreten könnte, sollte man eine Beziehung eingehen.
Was natürlich nicht heißt, dass man es noch "lernen" kann. Aber je länger jemand immer nur für sich lebt, sich fast nur mit sich selbst beschäftigt, desto weniger ist er nunmal auch mit dem Charakter eines anderen Menschen konfrontiert, und lernt hier Kompromisse zu erarbeiten.

Ich glaube, auch "Nicht-Einzelgänger" (und dazu zähle ich mich) legen zum Großteil Wert auf die von dir beschriebenen Eigenschaften! Nur ziehen sich nicht alle so zurück, wenn sie auf Menschen treffen, die diese Erwartungen nicht erfüllen.
Und auch ich unterwerfe mich nicht einfach gesellschaftlichen Anforderungen, deren Sinn ich nicht erkennen kann.

Allerdings projiziere ich dies dann nicht auf meine Mitmenschen. Das ist das, was ich u.a. mit positiver Grundeinstellung meinte. Eventuell hat sich bei dir da auch mittlerweile eine Art Skepsis oder leichtes Misstrauen gegenüber anderen Menschen manifestiert ... und glaub mir, so was spürt man, wenn man in Kontakt tritt.
 
G

Gast

Gast
  • #29
der FS

da ich Freundschaften als bedeutsame und sehr tiefgehende zwischenmenschliche Verbindungen erachte. Die Personen, die ich als meine Freunde bezeichne, sind die stabilste Konstante in meinem Leben und begleiten mich bereits seit über einem Jahrzehnt. Sie sind mir extrem wichtig und diese Freundschaften waren und sind charakterbildend.

Das ging mir mit den Freunden, die ich mal hatte doch nicht anders. Ich möchte diese tiefen Freundschaften ebenfalls nicht missen und wenn ich diese nie gehabt hätte, wäre ich nicht die stabile Person, die ich heute bin. Wenn ich in meinem (neuen) Umfeld aber keine entsprechenden neuen Freunde mehr finde, was soll ich machen? Das Umfeld ist nunmal begrenzt.

Eventuell hat sich bei dir da auch mittlerweile eine Art Skepsis oder leichtes Misstrauen gegenüber anderen Menschen manifestiert ...

Das ist in der Tat so, ich versuche aber schon offen für neue Menschen zu bleiben. Es dauert nur länger, bis ich jemandem vertraue - die entsprechende Geduld fehlt nur leider vielen.
 
G

Gast

Gast
  • #30
Ich erlaube mir, deinen Folgebeitrag noch einmal zu kommentieren:

Du findest also bei dir ein komplexes Innenleben, verbringst deine Zeit lieber allein als in schlechter Gesellschaft, findest, dass auch die Normalos Angst vor Ablehnung haben, du selbst schreibst von einem starken Selbstbewusstsein deinerseits.

Daneben wirst du gerne benötigt, zur Lösung von Konflikten, hier stellst du deine soziale Intelligenz heraus. Ansonsten beobachtest du, dass dein Umfeld diese soziale Intelligenz nicht besitzt.

Das ist dein Statement.

Habt ihr anderen noch Fragen, ich nicht.


Fazit:

Er ist selbstbewusster als alle anderen, deshalb hat er Angst vor Ablehnung, er will Freunde, aber schreibt, dass die schlechte
Gesellschaft anderer ihm zuwider ist. Er löst Konflikte, da er sozial kompetent oder meinetwegen auch intelligent ist, er fühlt sich nicht allein bzw. einsam und glaubt, dass die
Frauen ihn nur in einem Punkt etwa ablehnen könnten, denn die Kumpels fehlen, ja freilich sucht die potentielle Partnerin erstmal nach der Klicke, es sei denn, die Dame ist auch Einzelgängerin, da geht ihr beide dann eben einzeln.

Alles klar, mir schon.

Lass es uns wissen, wenn der Blitz der Liebe einschlägt und du zu den Normalen dich zählen darfst. Bis dahin alles erdenklich Gute, es war mir eine Ehre, zumindest schriftlich, so einen Mann kennenlernen zu dürfen.
 
Top