@38:
Nein, ich schlage Dich nicht, ich (w 49) stimme Dir aus eigenen Erfahrungen zu!
Man kann sicher nicht prinzipiell sagen, dass Handwerker ungebildeter sind, als Akademiker. Allerdings ist der Prozentsatz wirklich gut (allgemein)gebildeter Handwerker oder Arbeiter sicher deutlich niedriger, als unter Akademikern. Allein zwischen Hauptschulabschluss und Abitur ist der Wissenszuwachs doch immens.
Ich hatte in jüngerem Alter (kurz nach Abitur und dann kurz nach Promotion) jeweils Beziehungen zu Männern mit Realschulabschlüssen. Der eine hatte keinen richtigen Beruf erlernt, arbeitete als Helfer eines Langschaftsgärtners und Computerprogrammierer (irgendeine Linux-Ausbildung). Der andere war Chemie-Laborant in einem Grossbetrieb.
Auch mir fielen anfangs mit Schmetterlingen im Bauch die erheblichen Unterschiede in Bildung und insbesondere Lebenszielen nicht auf. Aber es fing dann bereits damit an, dass keiner der beiden Männer eine Fremdsprache sprach (hatten beide Englisch in der Schule gehabt, aber alles vergessen), in angemessener Zeit im Kopf eine einfache Dreisatzrechnung lösen konnte oder schwierigere Texte in ZEIT oder Spiegel verstand (was beide eh nicht lasen, da es sie nicht interessierte). Über komplexere Themen konnte ich mich mit beiden nicht wirklich unterhalten, das war dann eher ein Monolog meinerseits, da beiden Wissen und Interesse fehlte. Ihre Zukunftspläne waren Häuschen, Kinder, Strandurlaub und Rente.
Ganz auffällig fand ich auch die Diskrepanz der Lebensziele... beide hatten kaum Ehrgeiz im Job (gab ja auch keine Aufstiegschancen), schätzten ihre Arbeit aber als extrem schwierig und belastend ein, obwohl es den Schilderungen nach eigentlich PillePalle war, was sie im Job erledigen mussten. Der Gärtner wollte sich mit einem "mobilen Computer-Service" selbstständig machen, war aber nicht in der Lage, sich Infos über das Wo/Wie/Was zu beschaffen oder irgendwas dazu mal praktisch auf die Reihe zu bekommen.
Und mir ging es dann wie Dir, #38, ich hab mich ständig zurückgenommen, damit sie nicht unter meiner geistigen Überlegenheit litten. Gelang mir nicht immer, man verbiegt sich ja fürchterlich dabei. Was dann darin endete, dass beide Männer mich als arrogant, besserwisserisch, dominant ect. beschimpften. Das war Kritik, die ich in Beziehungen mit geistiger Augenhöhe niemals zu hören bekommen hatte!
Mein Fazit: im Freundeskreis hab ich gerne Menschen aus verschiedensten "Bildungsständen", als Partner will ich einen, bei dem ich mich nicht dauernd dafür schämen oder rechtfertigen muss, dass ich gebildeter bin, als er. Also muss er etwa die gleiche Bildung haben. Hier bei der Online-Suche fange ich ab Abitur an, weil die Chancen, bei einem Partner mit niedrigerem Schulabschluss jemand wirklich gebildeten zu erwischen, sehr gering sind. Im RL würde ich nur bei wirklich passender geistiger Augenhöhe auch jemanden mit Realschulabschluss und Lehre nehmen, aber nie wieder einen geistig unterlegenen Partner, da bleibe ich lieber allein.
Ich frage mich auch immer wieder, warum Männer dieses Problem mit ihren bildungsmässig oft deutlich unterlegenen Partnerinnen nicht haben. Ein Bekannter von mir (hochintelligenter Kripobeamter mit Barbiepuppen-Frau) brachte es mal trefflich auf den Punkt. Er sagte "unterhalten kann ich mich ja mit meinen Kumpels!".
Bei meinem Bruder weiss ich aber, dass er unter der "Bildungskluft" zu seiner Frau immer mehr leidet. Er ist mittlerweile habilitiert und hat eine Frau mit Lehrberuf geheiratet, die wegen Kindern jetzt seit 15 Jahren daheim sitzt und ihr geistiges Input aus GZSZ und Kreuzsticharbeiten zieht.. Damals, als sie sich kennenlernten, war ihm die Diskrepanz einfach noch nicht so aufgefallen, da er selbst noch studierte. Er will sich scheiden lassen, wenn die Kinder grösser sind, nicht nur wegen des Bildungsunterschiedes (sie ist leider auch Borderlinerin), aber doch auch deswegen.