Ich arbeite immer noch Vollzeit und meine Eltern wohnen ca. 500 km entfernt. Ich werde Sie nicht die ganze Zeit pflegen können
Erstmal solltest Du in Deine Gedanken Klarheit bringen - nur dann findest Du Deinen Kurs:
- Als erstes: selbst wenn Du in der Nachbarschaft wohnen würdest: würdest Du Deinen Job reduzieren wollen mit den entsprechenden Auswirkungen auf Deine Rente, Deine Freizeit etc um sie pflegen zu können?
- oder würdest Du sie nicht pflegen wollen, weil das nicht Dein Ding ist, Du lieber arbeiten gehst, Du eh nicht so eng mit ihnen bist, d.h. auf Distanz wohnen ist dir auch willkommen, um nicht "pflegen zu müssen"?
Ganz wichtig ist unbedingte Ehrlichkeit zu Dir selber, damit Du später nicht unter Fehlentscheidungen leidest.
Sie möchten das aber auch gar nicht. Ins Heim wollen Sie natürlich auch nicht. Da sträuben sich ja die meisten dagegen.
Habt ihr euch zu dem Thema schonmal Gedanken gemacht?
Wenn Du nicht kannst und sie nicht in eine Einrichtung wollen, dann müssen sie sich die benötigte Unterstützung organisieren (Pflegedienst, Putzfrau, Einkaufsunterstützung) usw und Du guckst bei ihnen nach dem Rechten, wie es in Dein Leben passt.
Mein Vater hatte, so lange er fit war auch eine große Klappe, dass er von seinen Kindern keine Unterstützung will und freiwillig lieber ins Heim geht.
Als es dann soweit war, war es alles ganz anders als großmundig angekündigt: auf keinen Fall ins Heim, auf keinen Fall Pflegedienst, die Schwester die ihn trotz Berufstätigkeit unterstützt darf wegen seiner Hilfsbedürftigkeit nicht in Urlaub fahren usw..
Fakt war: er wurde zuletzt von meiner Schwester in ihrerm Zuhause gepflegt, war extrem frech zu ihr und ihrem Mann (war so seine Art) und hätte beinahe noch auf seine letzten Wochen ihre Ehe geschrottet.
Ich war fein raus, ich wohnte auch einige 100km entfernt. Den Abstand hatte ich bereits in jungen Jahren aus sehr gutem Grund (Elterndespotismus) gewählt für mein gesamtes Erwachsenenleben.
Meine Schwiegermutter wollte in eine Senioreneinrichtung. Sie ist in ihrer Senioreneinrichtung nochmal richtig aufgeblüht, hatte viel Gesellschaft und Besuch. Jeder hatte Quailtytime mit ihr, weil man sich ja um kaum was kümmern musste.
Im meiner Altersklasse stelle ich fest: die meisten reden so wie mein Vater - was sie tun wird sich zeigen.
Einige bereiten auch Umzüge vor, um direkt nach dem berufsleben in die Nähe ihrer Kinder zu ziehen, damit es für diese einfacher ist, sich zu Kümmern. Wobei vor dem Kümmern, dass Kümmern der Großeltern um die Enkel kommt.