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  • #1

Emotional ausgehungert und Partnersuche?

man liest ständig hier im Forum - emotional ausgehungert -

1. Welche Folgen (zb. Gesundheit usw) hat es? Hat es eine Auswirkung auf die Partnersuche?

2. Ab wann kann man sagen Jemand ist emotional ausgehungert?

3. Können die Andere oder der Gegenüber es sehen/merken/fühlen, dass eine Person emotional ausgehungert ist?

4. Hat es ein Unterschied emotional oder sexuell ausgehungert zu sein?

5. Was kann man dagegen tun?

Danke für Eure Antworten.
 
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  • #2
Gute Fragen!
Wer [mod] emotionol ausgehungert (die Wortwahl finde ich ziemlich blöd) ist, der muss es im Klartext: Einfach bitter nötig haben und sich jedem Nächstbesten an den Hals werfen, damit er emotional [mod] schnellstmöglich wieder besser drauf ist.
Ich, w.43, bin länger Single und lebe damit sehr gut. Ich finde auch nicht, dass ich damit emotional ausgehungert aussehe oder rüberkomme, gesagt hat jedenfalls noch kein Mann etwas dazu, im Gegenteil. [mod]
Aber jeder Mensch ist halt anders.
 
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  • #3
Liebe(r) FS,

"Ausgehungertsein" ist ein sehr dehnbarer Begriff. "Emotional": die Frage ist, welche Bedürfnisse unzureichend befriedigt werden (Kommunikation, Zugehörigkeit, .. -> s. "Bedürfnispyramide nach Maslow").

1. Welche gesundheitlich Folgen hat es ?
Je nach "Grad" der Vernachlässigung und welche Art von Bedürfnissen: die gesamte Bandbreite körperlicher und psychischer Störungen (Herz-Kreislauf-Beschwerden, Depressionen, bis hin zu Traumafolgestörungen).

Hat es eine Auswirkung auf die Partnersuche ?
Auf die Suche selten. Jedoch auf die Fähigkeit, dauerhaft eine erfüllte Partnerschaft führen zu können.

2. Ab wann kann man sagen Jemand ist emotional ausgehungert?
Wie bereits geschrieben, Ausgehungertsein ist ein sehr dehnbarer Begriff. Kaum ein Mensch ist emotional vollständig befriedigt,
lebt im Hier und Jetzt, schaut jederzeit auf seine Bedürfnisse und handelt danach.

3. Können die Anderen es sehen/merken/fühlen ?
Selbstverständlich. Man strahlt dies intutitiv aus (Körpersprache, - haltung, Mimik, Gestik)

[mod]

5. Was kann man dagegen tun?
In sich hineinhören, (Wieder) gut für sich sorgen, auf sich achten: Was brauche ich ? Und danach handeln.
 
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  • #4
Ich wurde in Partnerschaften und Affären immer emotional ausgehungert, liegt daran, dass ich als Frau in der Beziehung immer mehr gebe als nehme, sehr sensibel, zärtlich und anschmiegsam bin und einem Mann auch gerne eine anständige Hausfrau und Köchin sein möchte (neben dem Beruf natürlich). Leider ist der heutig moderene Mann anders eingestellt. Die Männer haben das bei mir immer ausgenutzt, um mich fertig zu machen und schlecht zu machen und mit Sex oder keinem Sex zu erpressen. Ich musste so spuren, wie sie das wollten. Zärtlichkeiten gab es nie. Mein letzter Ex-Mann hat mich nach 8 Jahren das erste Mal geküsst und in den Arm genommen - wohlgemerkt als ich mich trennen wollte. Das war mir dann leider zu spät. So ähnlich verliefen alle meine Beziehungen. Gefühle und Romantik gab es für mich nie. Ich wurde ausgelacht, wenn ich mir so etwas wie Kuscheln, Umarmungen, Zärtlichkeiten oder Sex wünschte.

Das führt heute dazu, dass wenn ich einen neuen Partner kennenlerne, entweder mich soweit zurücknehme, dass ich ihm keine Gefühle mehr entgegenbringe oder mich für ihn noch mehr aufopfere, weil ich den Fehler bei mir suche. Es ist besser, ist bleibe daher allein, sonst werde ich wieder emotional ausgenutzt. Ich halte mich daher heute für beziehungsgestört. Ich kann mit keinem Mann mehr zusammensein, weil ich darin nie so glücklich bin, wie ich es mir eigentlich wünsche.

Meine Männer waren daneben alle meine großen Lieben, nicht einfach irgendwelche Typen. Ich habe sehr viel für sie aufgeopfert, ihnen alle Freiheiten gelassen und trotzdem wurde ich wie Dreck behandelt.
w
 
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  • #5
Können die anderen es merken / fühlen, wenn man emotional ausgehungert ist. Ja, Ja und nochmals ja.
Also - zuerst mal eine Definition. Emotional ausgehungert ist jemand der nicht in einem Beziehungsnetzwerk lebst. Zu einem gesunden / guten / nährenden Beziehungsnetzwerk gehören
Bekannte - auch Briefträger z.B. - und Freunde. Verwandtschaft und Arbeitskontakte sollten auch nicht fehlen. Wer zu keinem Menschen auf dieser Welt eine Beziehung hat ist Einsam, ist mangels Austausch mit Menschen emotional ausgehungert und dies ist zu spüren. Wenn man darauf achtet.
Das kann im Gespräch so sein: Ich erzähle von Maler xy - den mag ich. Meine Bekannte stimmt mir zu - oh ja, ich auch. Ich erzähle von Musiker xx- den mach ich nicht. Meine Bekannte stimmt mir zu.
Ich sage, ich esse gerne Pommes - weiter wie oben. Nicht das Zustimmen an sich ist das falsche- aber bei machen Menschen spürt man zwischen den Zeilen, dass sie allem zustimmen was ich / jemand sagt, weil sie Kontakt suchen. Durch dieses Verhalten verlieren sie natürlich jeden Kontakt. Außerdem klammer sie . Wenn man sagt, wir könnten uns mal zum Freilichtkonzert treffen rufen sie zwei Stunden danach an und fragen wann und wo und ob wir nicht gestern schon Karten kaufen sollten.

Wer sich nur über einen Partner definiert- wer sagt das ist mein Lebenssin - und längere Zeit Alleine lebt, der ist in Bezug auf Partnerschaft emotional ausgehungert. Er wird sich dann schon bei einer freundlichen Mail in eine Beziehungsillusion reinsteigern. Er wird bei realen Treffen kritiklos allem zustimmen nur um ja in kontakt zu bleiben, er wird keine Ideen einbringen - es könnten ja die falschen sein - und er strahlt es aus, dass ersich für schlecht / unattraktiv hält solange er - oder natürlich sie - ohne Paertner ist. So ein Mensch kann keinen Erfolg bei der Partnersuche habe.

Ich denke, das Wort "Ausgehungert" deutet auf einen längerfristigen Zustand. Charakter wäre zuviel.
Was ganz anderes ist mal ein Blues-Tag, also mal schlecht drauf sein weil man alleine lebt und das eigentlich gar nicht will.
W / 55
 
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  • #6
Hallo

1. Wie schon beschrieben wurde, sind Depressionen sicher an forderster Front.

2. Da gibt es aus meiner Sicht 2 wichtige Faktoren. Der Erste ist wie man das Singleleben führt, sich ablenkt, auch ohne Partner glücklich ist. Der Zweite ist wie lange man schon single ist. Die beiden gehören für mich sehr eng zusammen. Kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Bin nun wenn man mal Affären (welche auch schon bald 3 Jahre her sind) wegzählt seit 7 Jahren single. Und meine bisherigen "Beziehungen" waren immer in Monaten zu skalieren und dann auch in tiefen Ziffern. In der ganzen Zeit gab es natürlich auch Höhen und Tiefen, ebenfalls beim "Fehlen" von Geborgenheit, Sex usw. und dem wohl wichtigsten ... Geliebt werden. Wenn nun auch sonst etwas nicht mehr stimmt, kann das von Heute auf Morgen umschlagen.

3. Grundsätzlich ist einen Gemütszustand welcher sich über längere Zeit manifestiert hat auf jeden Fall zumindest subjektiv sichtbar. Jedoch kann sich das Situationsbedingt ändern ... man hat es gerade wirklich lustig mit Kumpels, oder auch sonst ein temporäres Hoch. Jedoch würde ich dies in einer standard-normal-Tag Situtation bestätigen.

4. Das ist eine schwierige Frage. Ich für mich denke, dass Sex zu einer Beziehung gehört und die meisten Leute die ich kenne assoziieren auf ähnlich Weise. Von daher verbinden sich diese Verlangen bis zu einem gewissen Mass aus meiner Sicht. Vorallem, da Sex mit einer vertrauten Person niemals durch schnellen oder bezahlten Sex ersetzbar ist. Dazu kommt noch, dass ein Mensch eben nicht nur als Mensch, sondern auch als Frau / Mann geschätzt werden will ... und dies bedingt zumindest einer Affäre um das Vertrauen in seinen Wert der Begehrenswertigkeit zu stärken. Wenn Liebe im Spiel ist, wird auf beide "Konten" eingezahlt ... auch das wirklich emotionale.

5. Es gibt Zeiten an denen ich sehr selbstanalytisch bin ... dies hilft mir mit dem Ganzen auf eine rationale Art umzugehen, was meistens zur Folge hat, dass ich mir sagen kann ... "Hey eigentlich sollts doch ned so schwer sein". Man muss unter Leute gehen ... kleine Schritte zusammen sind ein grosser. Man wird wohl nicht gleich Erfolg auf der ganzen Linie haben. Aber für den Anfang (speziell nach einem Tief) hilft einem wenn man mit einer Person ins Gespräch kommt welche einem gefällt. Das Selbstvertrauen kann man auch in kleinen Schritten aufbauen.

Bei Leuten die wirklich aufgegeben haben und die Spirale schon weitergedreht kann ich nur professionelle Hilfe anraten.

Für mich ist ein Anzeichen für die kritische Grenze wenn jemand nach langer Zeit wirklich resigniert. Heisst kein Anzeichen mehr erkennbar ist, dass die betroffene Person überhaupt etwas an ihrer Situation ändern will ... egal in welcher Hinsicht.

Gruess

M, 33
 
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