• #1

Enttäuschung in der Liebe verarbeiten- bin ich noch "normal"?

Hallo liebes Forum,

ich hatte vor ca. 1 Jahr eine sehr große Enttäuschung in der Liebe. Ich schwebte auf Wolken, hatte mich auf ein endlich endlich endlich Zusammenkommen eingestellt und bin von Wolke 7 auf den Boden der Tatsachen gecrasht. Ich habe nicht gekämpft - mir genau das eine zeitlang vorgeworfen, weiß bis heute nicht, ob es was gebracht hätte, werde ich auch nie erfahren.
Ich vermisse den Menschen mittlerweile nicht mehr, da ist nichts mehr. Ich bin aber einfach traurig über die gesamte Situation. Wie alles auseinanderging, wie aus Freundschaft Gleichgültigkeit wird, wie so ein riesiges Gefühl von Liebe einfach verschwinden kann. Es ist einfach weg und hat mich noch vor ein paar Monaten ausgefüllt. Jetzt ist da diese Leere oder dieses Bedauern, vielleicht auch Groll oder Selbstmitleid und Angst.
Wenn ich an die gemeinsame Zeit denke, auch dann fühle ich nichts mehr. Ich habe keine Schmerzen mehr, ich fühle keine Wehmut, ich fühle auch keine wirkliche Trauer, es ist einfach alles so wie taub. Wir haben so viel Tolles miteinander erlebt und für mich fühlt es sich an als hätte das nicht stattgefunden. Ich kann das schöne Gefühl nicht erinnern. Es war grandios, das weiß ich, aber ich kann nicht mehr drauf zugreifen.
Ist das normal? Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir noch einmal so ein großes Gefühl in meinem Leben begegnet, das macht mich verzweifelt.
Ich wünsch mir so sehr die rosa Brille zurück und fühle mich total desillusioniert.

Sind das normale Gedanken oder reagiere ich total über?
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #2
Ich glaube, Du reagierst völlig normal.Wäre schön, wenn Du vielleicht noch schreibst, wie es zu dieser Trennung gekommen ist.Mir geht es im Augenblick ähnlich, zwar kein Vermissen mehr, gelegentlich ein Schmerz, wenn Erinnerungen hochkommen, aber es ist erträglich das Leben ohne ihn.
Ich denke, Du bist noch dabei diese Trennung für Dich zu verarbeiten.Liebe ist ein so starkes Gefühl und mir ist es auch unbegreiflich, wie das so verschwinden kann, so restlos.Ist das der Unterschied zur Liebe zu seinem Kind, zur Freundschaft?Gibt es ein Wollen zur Liebe und zur Treue zum Partner? Bei mir war es so...der freie Fall ist grausam, geht aber vorüber, liebe FS :)
 
  • #3
Für mich liest es sich, als wärst Du seit einem Jahr in einer Art Schockstarre. Kann das sein? In dem letzten Jahr hättest Du im Normalfall Emotionen wie Trauer, Wut, Herzschmerz oder Ähnliches haben müssen. Du hingegen bist von Deinen Emotionen abgeschnitten. Du möchtest am Liebsten das letzte Jahr ungeschehen machen, aufwachen und Dich in der vergangenen Situation mit der rosaroten Brille wiederfinden. Das ist ja eigentlich ein kindlicher Gedanke, aber auch nachvollziehbar. Dass das nicht geht, weißt Du selbst. Etwas blockiert und hindert Dich, Dich der Tatsache zu stellen und Gefühle zuzulassen. Mein Rat: führe Dir bewusst Situationen vor Augen, in denen Du sehr verliebt warst. Versuche, das auszuhalten. Bleibe in der Situation. Wenn Du merkst, Deine Emotionen kommen hoch, lass sie zu. Weine, wenn Dir danach ist. Tränen können helfen und heilen. Hast Du Angst, das Thema und Deine Emotionen zuzulassen, such Dir Hilfe. Du musst keine lange Therapie machen. Es reichen vielleicht wenige Stunden bei einem Therapeuten. Er oder sie kann Dir helfen, an Deine Emotionen wieder heran zu kommen. Sie sind offenbar verschüttet und Du hast Angst sie auszugraben. Habe Mut und Vertrauen in Dich. Du schaffst das. Alles Gute!
 
  • #4
Ich habe das Gefühl, dass da noch ganz viel ist, das dich nicht loslässt. Du schreibst, dass Du von der schönen Zeit nichts mehr fühlen kannst. Fragst dich ob es richtig war, nicht zu kämpfen. Du kannst dir nicht vorstellen, dass dir dieses große Gefühl noch einmal begegnen wird. Mit anderen Worten: Du hast verdrängt, damit der Schmerz aufhört und lebst jetzt in einer Starre, die deine Gedanken um das verlorene Glück kreisen lässt.

Mir fehlt die Information ob diese Geschichte ein Strohfeuer oder das Scheitern einer Beziehung war. Es fehlt der Grund für den Crash. Hättest Du Potenzial für Kampf gesehen und wirfst dir vor, kampflos aufgegeben zu haben? Es kann sehr belasten, die Kurve nicht zur rechten Zeit bekommen zu haben. Das Umfahren einer Baustelle, ohne Klärung warum der Kampf vergeblich gewesen wäre, führt dazu, dass ohne wirkliche Auseinandersetzung kein endgültiger Abschluss stattfinden kann. Die nicht geklärte Situation hängt dir in belastender Weise nach. Für einen selbst lohnt sich der Kampf, der Klarheit wegen. Wer kämpft kann nur gewinnen, im Zweifelsfall durch eine heilsame Erkenntnis, die das Loslassen beschleunigt.

Ich glaube dir, dass die Gefühle inzwischen erkaltet sind, Zeit entfremdet. Was übrig bleibt sind deine Gedanken: Bin ich noch normal, wenn ich immer noch nicht abschließen kann? Unter dem von dir beschriebenen, finde ich das normal. Du quälst dich offenbar damit, nicht alles versucht und deshalb versagt zu haben. Es gibt doch auch einen zweiten Beteiligten, von dem Du nichts schreibst. Was hat er versucht? War er eindeutig im Crash? Verdrängst Du seinen Anteil und suchst die Schuld bei dir?

Versuche dir versäumtes zu verzeihen, rückblickend kannst Du nichts mehr ändern und damals konntest Du nicht anders. Die Zukunft wird zeigen, dass dieses Erlebnis, so wie es war, einen Sinn für dich hatte. Was hast Du daraus gelernt? Was wirst Du nie wieder so machen? Mit dieser Erkenntnis wirst Du die schönen Stunden wieder mit einem Lächeln abrufen können. Die anderen Stunden verbuchst Du unter Erfahrungen, die dich stärker machen. Dann bist Du wieder frei, mit einem schönen Erlebnis das nicht sein sollte, weil auf dich etwas anderes wartet.
 
  • #5
Keine Sorge, das ist normal! (und auch zum Schutz notwendig, sich einfach ein Weilchen innerlich"totstellen"). Es entwertet auch nichts und die Fähigkeit zum Lieben kommt wieder- ganz bestimmt :)!
 
  • #6
Ich finde es auch normal, wenn man nach so einer Illusion erstmal verdauen muss, dass man sich dermaßen was vormachen kann. Es gibt immer Anzeichen, irgendwas hast Du dabei also übersehen, als Du auf die Wolke kamst.
Ich kenne das aus meinem Leben auch, dass man nicht begreifen kann, dass sich die "Intuition" nicht erfüllte. Danach ist alles leer, kalt und schwarz.
Wenn ich dann angefangen habe zu überlegen, woran ich es hätte erkennen können, und akzeptiert habe, dass ich mir nun gern mal was vorgemacht habe und warum ich das gebraucht habe zu der Zeit, konnte ich besser damit umgehen.
Man trägt ja seinen Teil entscheidend dazu bei, dass man den Traum nicht so schnell verliert. Alles wird gut, jaja.

Es ist für mich auch schwierig, ohne Visionen irgendwas anzugehen. Ich denke, das ist einfach eine Wesensart und wenn man schonmal so hart auf den Boden geknallt ist, wird man vorsichtiger und kann erkennen, wenn man wieder abhebt. Visionen und daraus folgende Illusionen lassen ja die Realität und die Reaktion der anderen Menschen außer Acht. Dh. man muss lernen, es zu unterscheiden, wieviel davon eintreten kann und bedenken, dass immer was schiefgehen kann.

Zuerst fühlt es sich so an, als könne man nie wieder die Welt so rosa sehen, die Angst und das Bedenken, dass was schief gehen könnte, machen alles kaputt. Aber es kommt was anderes an diese Stelle. Man kann sich trotzdem noch grandios verlieben, aber man trägt die rosa Brille nicht mehr so und ist dann über die Realität erschreckt. Es hat auch damit zu tun, dass man den anderen Menschen "Mensch" sein lassen darf und sich überlegen kann, ob man mit dem, mit dem man sowieso später leben müsste, wenn man zusammen kommt, auch leben will.

Ich hab auch mal gedacht, dass "nun nichts mehr kommen kann". Und es kam wieder was. Du siehst gerade nur die schwarze Wand, aber nicht, dass Du drumrumgehen kannst oder zur Seite auch Wege sind.
Wenn es so hart kaputt ging, war es was, das mit dem anderen nicht wirklich was zu tun hat, sondern eine Zeit in Deinem Leben, wo Du nun lernen musst, dass es das "Paradies" so nicht gibt, und darum muss man erstmal trauern. Das muss man erstmal verdauen, aber es kommt ganz sicher wieder was. Das wird sich anders anfühlen, aber auch richtig, denn Du hast Dich verändert und brauchst dann solche rosa Brillen nicht mehr.
 
  • #7
Ich wünsch mir so sehr die rosa Brille zurück und fühle mich total desillusioniert.
Das ist genau der wunde Punkt, du warst im Träumerland bei ihm, mit rosaroter Brille und mit Illusionen! Jetzt bist du zur Wahrheit zurück gekehrt und das macht dir zu schaffen! Mein Tipp: Freue dich doch, dass du die Enttäuschung hinter dir hast, denn er kann dich jetzt nicht mehr täuschen und somit auch nicht enttäuschen!
Du bist ganz einfach total enttäuscht von einem Menschen, den du total und blind geliebt hast, er hingegen dich nicht geliebt hat, sondern mit dir gespielt hat, ohne dass dir das so richtig bewusst war, vielleicht hast du dies auch unter den Teppich gekehrt und dir dabei schön geredet, wie viele es doch so machen, wenn die Liebe eben einseitig gelebt wird! Lerne daraus!
 
  • #8
Ja, das ist normal und es geht vorbei. Bei Frauen und bei Männern gleichermaßen.
 
  • #9
ich danke euch für eure antworten und füge noch ein paar details hinzu, auch wenn ich damit rechnen muss, kritik zu ernten.
es ging um eine (heimliche) liebe zu einem liierten mann.
es war wohl meine erste große liebe.
ich war so verliebt, dass ich doch immer an ein "gutes ende" geglaubt habe, oder zumindest gehofft habe. er hat sich sehr plötzlich getrennt und ziemlich unpersönlich, nachdem es ein großes tohuwabohu gab, er seiner partnerin ein geständnis machen musste. meine gefühle für ihn waren einfach riesig und die erlebnisse, die wir hatten der wahnsinn. das lebensgefühl, das wir teilten, die zukunft, die wir geplant hatten (beruflich, so ist auch alles entstanden. aus einer freundschaft und einem projekt heraus. allmählich entwickelten sich tiefere gefühle).
es ist diese zeit, die ich vermisse, oder mehr noch, die ich jetzt eben nicht mehr emotional erinnern kann. und er, als freund und vertrauter, oder der, der er mir war.
nach der trennung haben die erinnerungen mir das herz gebrochen und taten unendlich weh. die art und weise der trennung war sehr hart für mich und hat eine kaskade von gedanken ausgelöst. irgendwann war dann eben alles weg. die erinnerung an "das gefühl".
das leben vor der trennung kommt mir jetzt vor wie eine andere welt, auf die ich nicht mehr zugreifen kann. ich weiß nicht, ob ich je wieder so viel elan, vorfreude, hoffnung und begeisterung spüren werde. ich habe viel nachgedacht über mein eigenes verhalten. in meiner verliebtheit hab ich es in kauf genommen, dass eine dritte person hintergangen wurde. das ist vielleicht menschlich, aber nicht in ordnung. ich habe auch über ihn nachgedacht, ich habe über "liebe" an und für sich nachgedacht. er war der wichtigste mensch für mich, er war nicht sicher, als er sich entschieden hat und wählte die sichere variante, die bestehende beziehung, während die unserige gerade im entstehen war. für mich hat es sich so richtig angefühlt, und auch für ihn. dann kamen ihm zweifel, u.a. an meiner liebe zu ihm, aber auch daran ob seine gefühle für mich halten würden. hätte ich kämpfen müssen, um einen mann, der sich nicht sicher ist? weil es um einen gemeinsamen traum ging? ich habe damals eben nicht alles gegeben, weil ich einen mann wollte, der von alleine zu mir findet, den ich nicht überzeugen muss.

es ist so leer ohne all das jetzt zu leben und glücklichsein fühlt sich so weit weg an. denn die liebe ist weg und der traum ist leer
 
  • #10
hätte ich kämpfen müssen, um einen mann, der sich nicht sicher ist? weil es um einen gemeinsamen traum ging? ich habe damals eben nicht alles gegeben, weil ich einen mann wollte, der von alleine zu mir findet, den ich nicht überzeugen muss.

Du hast nur bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf das ganze Geschehen. Wenn er sich nicht sicher ist, kannst Du das nicht durch ständiges Kämpfen ändern. Du wolltest ihn nicht überzeugen und das ist auch gut so. Wer nicht freiwillig kommt UND bleibt, ist nicht der Richtige. Du hattest einen Traum, der sich nicht erfüllt hat. Das passiert im Leben. Du hast erkannt, dass es nicht in Ordnung ist, eine dritte Person zu hintergehen. Man baut nicht sein Glück auf dem Unglück anderer Menschen auf. Stelle Dich dem Leben und der Freude wieder und mach Dir klar: wenn es länger gegangen wäre, wäre Dein Leidensweg noch schmerzhafter. In jedem Ende steckt auch ein Anfang. Wir alle hatten schon Liebeskummer und die Welt ist nicht untergegangen. Du glaubst das jetzt nur.
 
G

Gast

Gast
  • #11
Das ist doch ganz normal! Glaub mir, das Gefühl verschwindet irgendwann, und irgendwann lernst du wieder jemand neues kennen!

Vielleicht nicht morgen, vielleicht nicht innerhalb ein paar Monaten, aber die Zeit wird kommen!
 
  • #12
Ich halte es sogar für sehr gesund, dass du die alten Gefühle nicht wieder hervorzaubern kannst! Der erste Schritt, um Platz für neue Gefühle zu schaffen.
Oder willst du gar nicht loslassen? Ewig in der Vergangenheit leben?
 
  • #13
Liebe Mari, kämpfen hätte nichts gebracht ausser einer noch grösseren Demütigung. Das glaube ich bestimmt. Wie hättest Du es überhaupt anstellen wollen? Du hast ihm nicht das bedeutet, was er Dir bedeutet hat; er hatte auch viel mehr zu verlieren und konnte den Gefühlen nicht wie Du freien Lauf lassen, als es drauf an kam. Sei froh, dass die Erinnerungen weg sind - sie würden doch nur noch mehr schmerzen! Es klingst fast, als wolltest Du das Leiden verlängern...
Schau nach vorne, lenk dich ab, das Wichtigste in einer solchen Zeit sind in meiner Erfahrung gute Freundinnen. Nicht (nur) um sich auszuweinen, sondern um wieder Freude am Leben zu finden und zu lachen!
 
  • #14
Liebe FS,
weil Du Dich auf einen liierten Mann eingelassen hast, trifft das Liebeselend glücklicherweise die Richtige. Als betrogene Exehefrau habe ich Null Mitleid mit Dir.
Seine Frau, für die er sich letztendlich entschieden hat, hatte sicherlich auch einiges auszustehen und für ihn ist nicht klar, ob ihn das Thema nicht Jahre später noch mal einholt und seine Frau ihn verlässt, weil sie den Groll nie loswurde - so habe ich es auch gemacht. Aber davon wirst Du wie die meisten aussereheliche Affären nicht mehr profitieren.


Du könntest ihn nicht halten, egal ob Du gekämpft hast oder nicht - Du wurdest abserviert, als es für ihn unbequem wurde. Dir ging es genauso wie mehr als 90% der Affärefrauen. Es ist sinnlos, um jemanden zu kämpfen der lieber in der Komfortzone leben will statt Leidenschaft und Intensität. Im Grundsatz ist es richtig, dass der interessierte Mann von sich aus kommen soll, ohne Kampf. Dann bleibt er vermutlich auch.

Halt Dich an ungebundene Männer und es gibt weniger Liebesleid für Dich.
 
  • #15
Ich kann Dir nachfühlen, ohne dass ich so eine Affäre gehabt hätte. Aber ich war auch mal in einen verheirateten Mann verliebt, der sich so verhielt, als sei er auch in mich verliebt. Das ist nicht vergleichbar mit dem, was Du real hattest, aber diese Ent-Täuschung, dass irgendwann rauskam, dass es für den Mann nur "Spielen" war und ich das heftige Flirten und die ganzen Aktionen, mich für ihn zu gewinnen, ernstgenommen hatte. Das ist ein kurzer Traum, an dem beide teilhaben.

Ich finde es total verständlich, dass Du an ein gutes Ende geglaubt hast. Hab ich damals auch, obwohl mit Abstand heute klar ist, dass das nichts geworden wäre und ich mit dem Mann nicht lange zusammen gewesen wäre.
Hinter dem Verhalten von Dreiecksbeziehungsteilnehmern steckt ein Verhaltensmuster und eine unerwachsene Charaktereigenschaft des Fremdgängers, aber auch der dritten Person, die sich darauf einlässt. Das ist keine Verurteilung, niemand ist ja mit Absicht unreif.
Erst, wenn einem das ganze bewusst wird, weiß man, dass jemand, der es ernst meint und zu seinen Gefühlen steht, sich gar nicht lange auf so eine Zweigleisigkeit einlässt, sondern Nägel mit Köpfen macht. Und man selbst geht auf sowas auch nicht mehr mit der rosa Brille ein.

Ich sehe nicht, wo Du hättest kämpfen sollen. Wie Du schon sagst, was soll das, wenn DU ihn überzeugen sollst? Er muss sich allein entscheiden, zu Dir zu wollen. Aber das passt zu dem Zweitbeziehungs-Charakter, dass er die Frau verantwortlich macht. Deswegen wollte er auch an Deiner Liebe zweifeln, denke ich. Das half ihm, seine Entscheidung für seine Beziehung zu treffen und gegen Dich, ohne sich allein schuldig fühlen zu müssen, dass er einfach nicht will. Vielleicht hatte er auch eine rosa Brille auf und es ist ganz richtig, dass er der nicht getraut hat.
Wie dem auch sei, glaub mir, da kommt noch was anderes. Das sind so die Erfahrungen, die man macht. Es sind einfach Krisen, in denen man reift. Z.B. in der Richtung, dass Liebe auch Realität braucht, dh. schonmal, dass der Liebende nicht in einer anderen Beziehung ist. Manchmal sind solche Seifenblasen nötig, damit man den nächsten Schritt machen kann.
 
  • #16
...ich habe damals eben nicht alles gegeben, weil ich einen Mann wollte, der von alleine zu mir findet, den ich nicht überzeugen muss.
Wenn die Waage nicht ausgeglichen ist, - im Geben und im Nehmen - wie in diesem Fall, so muss es schief gehen, das war von Anfang an schon zum Misserfolg programmiert!
Dachte mir schon im Vorfeld, ohne konkret von dir zu wissen, dass so etwas sein muss, immer dasselbe du***und nai**Spiel! Deshalb halte ich ein solcher Erfahrungsaustausch in allen hier gestellten Themen für sehr wichtig, um pro und kontra kennen zu lernen, abzuwägen und daraus sein eigene Meinung zu bilden, bevor man unnötigerweise in eine solche leidensvolle Verfassung gerät, genau wie 50% der Heiratslustigen enden, nämlich in Scheidung, das weiß ein Jeder und dennoch wollen das immer noch viele nicht wahrhaben, nach dem Motto: "wer nicht hören will, muss eben fühlen!" Informieren und vorbeugen ist deshalb viel besser als hinterher in der Not mit Feuerwehr und Rotkreuz heilen zu müssen!
Wer in eine Beziehung eingreift geht zu 99% baden, das sollte man schon mit 20 wissen! Ein reines Pokerspiel für dich und für alle nachfolgenden Frauen, die das auch noch so machen werden, er hatte ein schönes und billiges doppeltes Sexleben as Ablenkung mit dir und gleichzeitig warst du sein Stabilisator für seine bestehende Beziehung, nicht weniger und nicht mehr! Lerne daraus, ist die einzige vernünftige Antwort! Mehr gibt es hier nicht zu sagen. Blabla und schön Redereien bringen nichts!
 
  • #17
danke euch sehr für eure antworten.
ist mir auch alles selbst klar, würde mich auch nicht nochmal auf sowas einlassen und bin alles andere als stolz darauf. ich frage mich dennoch, ob das zu einer trennung dazugehört, dass die erinnerungen an bedeutung verlieren, alles leer und taub wird, nachdem der schmerz vorüber ist, oder ob das in richtung depression geht.
oder ob das ein notwendiger schritt der loslösung ist. ich habe da keine antwort
 
  • #18
Wie alles auseinanderging, wie aus Freundschaft Gleichgültigkeit wird, wie so ein riesiges Gefühl von Liebe einfach verschwinden kann.

Tja, auch so ein riesiges Gefühl von Liebe kann einfach so verschwinden, obwohl man sich das nicht vorstellen kann, solange man die rosa Brille auf hat. Verständlich, dass du dir die rosa Brille zurück wünschst und dich total desillusioniert fühlst.
Tröste dich, das sind normale Gedanken, du reagierst nicht über.
Es wird irgendwann vorbeigehen. Du wirst es u.a. daran merken, wenn dass du dich wieder jemanden zuwenden oder dich verlieben kannst. Und das kann ganz schnell passieren. Glaub' einfach daran. Am besten in einen Mann, der nicht gebunden ist.
 
  • #19
ich frage mich dennoch, ob das zu einer trennung dazugehört, dass die erinnerungen an bedeutung verlieren, alles leer und taub wird, nachdem der schmerz vorüber ist, oder ob das in richtung depression geht.
Das kann ich natürlich nicht sagen, aber ich denke, dass die Erinnerungen verblassen, weil Du festgestellt hast, dass es sowieso nie Bedeutung hatte. Es ist ja geplatzt wie eine Seifenblase, die Pläne und die Zuwendung seinerseits. ER hat doch entschieden, dass alles keine Bedeutung mehr hat. Und da euer Traum ein Traum zu zweit war, kannst Du auch nicht mehr dran glauben und die Erinnerungen als etwas sehen, das Form in der Realität annimmt. Hätte es jetzt noch Bedeutung, würdest Du ja noch daran glauben, und das wäre schlecht, weil es die Realität verkennt.

Ich denke, es ist der "Kater" danach, wenn man berauscht war und wieder nüchtern erwacht ist.
 
  • #20
Hallo Marie,
es liest sich als wärst du immer noch in einem Tal der Fassungslosigkeit.
Du hast doch hoffentlich gewusst , dass er liiert war, weil du von einem Tohuwabohu und Geständnis seiner Partnerin gegenüber sprichst, was hattest du erwartet.
Du erwähnst auch eine dritte Person. Ich hoffe dass es seine Partnerin und nicht am Ende noch ein Beteiligter.
Der Traum von einer beruflichen und privaten Zukunft mit einem liierten Mann, wie ist der Start, welche Hürden kommen auf, wie geht so was letztendlich aus.....?!

Der Weisheit letzter Schluß, und die Erkenntnis aus deiner Erfahrung ist leider kurz und knapp auf den Punkt gebracht -
du warst leider nur eine Affäre.
Liebe Marie, wenn er nicht verheiratet ist oder gar Kinder im Spiel sind, dann wäre es doch sicher für ihn machbar gewesen, sich für dich, euer Projekt und Liebe zu entscheiden. Hast du dir schon selbst die Frage gestellt was du hättest besser machen können um ihn zu gewinnen. Ich behaupte er war dir gegenüber nicht ehrlich.
Du schreibst es hat sich auch für Ihn richtig angefühlt.
Er entscheidet sich dann aber für die sichere Variante u.a weil er sich deiner Liebe nicht sicher war.
Hattest Du noch nie vorher geliebt? Wenn ja, dann weißt du auch das diese Liebe vergänglich sein kann.
 
G

Gast

Gast
  • #21
Liebe Marie, gerade weil er nicht wirklich verfügbar war und sich alles
in einer geheimen Parallelwelt abgespielt hat, löst das Ganze diese gigantischen Sehnsüchte aus.
Das wird alles erklärt in Julia Kathans Buch: Alles für ein bisschen Liebe.
Gerade wenn du dich nur mit ihm lebendig gefühlt hast, löst so ein Ende eine große Abhängigkeit aus. Versuche aus dieser Erfahrung zu lernen. Im Übrigen ist auch ein ungebundener Mann kein Garant für eine glückliche Beziehung, aber mit einem Gebundenen ist das Leid meistens vorprgrammiert.
Schon mal über eine Therapie nachgedacht?
 
  • #22
@19 Nein, ich meine seine Partnerin, nicht noch eine weitere Person.
@20 Ja, ich habe mittlerweile auch viel über Dreieckskonstellationen gelesen, weil ich versuche zu verstehen, was da passiert ist.
Ich komme einfach nicht klar damit, dass ich so voller wahnsinnig großer Gefühle war, die eben auf einmal verpufft sind. Wie gesagt, ich bin nicht mehr verliebt, aber ich kann diese Gefühle auch nicht mehr abrufen als schöne Erinnerung. Das verstehe ich einfach nicht! Es ist als wäre alles nicht passiert und ich frage mich ob das gut oder schlecht für mich ist. Wäre ich noch verliebt, wenn ich die positiven Gefühle abrufen könnte? Keine Ahnung
 
  • #23
Mari, Du hättest vielleicht zuvor über Dreieckbeziehungen und deren Auswirkungen lesen sollen. Ganz wenige Männer trennen sich von Ihrer Partnerin für die Geliebte, sehr wenige. Das ist fast schon ein sechser im Lotto , wenn er seine Versprechen wahr macht mit allen finanziellen und emotionalen Problemen welche sich daraus ergeben.
Ich könnte mir vorstellen, dass du noch nicht aus der Falle raus bist und wenige Kontakte reichen um dich bei Stange zu halten und oder das Glücksgefühl wieder zu erwecken.
Aber pass auf, sonst stehst du erneut am Anfang des Absturzes.
 
  • #24
Mari, wie alt bist du wenn ich fragen darf?!
Versuche mal zu analysieren was wirklich passiert ist.
In deinem Posting sind typische Geliebten-Aussagen; hätte ich mehr Druck machen sollen, fordern sollen oder habe ich von allen zu wenig getan. Hätte ich ihn nicht mit meinem Schmerz und Problemen konfrontieren dürfen. Wenn ich mich anders verhalte, kann ich unsere Liebes-Pläne aufrechterhalten.
Wenn ich nichts sage - still ertrage - mich gebe als wäre alles easy- mich verbiege - Verständnis zeige für Situationen, welche du im realen Leben niemals akzeptieren würdest, bist du liebeswert andernfalls nicht.

Jedem Außenstehendem in deiner Situation würdest du den Kopf waschen.
Was tust du? Du fragst hätte ich was anders machen sollen.

Du machst dich klein und hast die Kränkungen über dich ergehen lassen.
Die Frage ist klar, warum hat er sich von dir abgewendet und sich wieder seiner Partnerin zuwendet, sind seine Gründe echt oder nur vor geschoben.
Jetzt geht das Kopfkino los. Er sagte doch, er liebt mich, Sie versteht ihn nicht so, wie ich es kann.Wir sind doch füreinander bestimmt, hatten große Pläne, es kann doch nicht sein, dass alles nur eingebildet gewesen ist.

Dein Denken und Fühlen in dieser Art und Weise zu eurer Affäre beschäftigte dich und dein Handeln ständig etwas tun zu müssen, damit die heimliche Beziehung weitergeht und funktioniert.
Du hast dich selbst wertlos und bedeutungslos gemacht.

Nun es scheint irgend etwas passiert zu sein, wo es klick bei dir gemacht hat.
Es muss etwas gewesen sein, was dich aufgerüttelt hat. Ernüchterung, Lügen, Versprechen oder anderes.
Wie auch immer, du bist zur Zeit nicht mehr verliebt.

Nur am Rande, ich denke du und seine Partnerin sitzen im selben Boot.
Sie und du, ihr seid Leidensgenossinnen, denn er hat die Situation im Dreierverhältnis geschafften. du forciert.

Ein Geschichtenerzähler der beiden Frauen das Gefühl gab was Besonderes zu sein und gleichzeitig immer wieder Botschaften sendet, dass ihr euch noch mehr anstrengen müsst. Seine arme partnerin versuchte es vielleicht durch Verständnis und verzeihen ihn nicht zu verlieren, während du das Gleiche getan hast, um ihn nicht zu verlieren. Dafür hast du eventuell mehr toleriert als du es in einer wahre Beziehung tun würdest. Das Leben genießen wird keine von euch so wirklich, nun auch nach der Affäre nicht, die er beendet hat und dich somit weiter steuern könnte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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