• #1

Epilepsie und Partnersuche. Wie die Krankheit am besten kommunizieren?

Ich hatte mit 20 eine schwere Hirnhautentzüdung als ich beim Bund war. Die Folge dieser Hirnhautentzündung ist eine Epilepsie (grand mal). Aber die hatte ich gut im Griff bis mein Neurologe das Medikament welchseln musste, weil dieses längerfristig gesundheitsschädigend gewesen gewesen wäre. Dann baute der Neurologe Mist und der Blutspiegel wurde zum falschen Zeitpunkt genommen und ich hatte einen Anfall und darf darum längere Zeit nicht mehr ein Fahrzeug lenken. Auch beruflich ist dies eine starke Einschränkung, da ich auf das Fahrzeug angewisen bin. Gut ich musste mir einen "Chauffeur" zulegen. Heute bin ich 51. Ich muss gestehen, dass es in der Vergangenheit immer sehr schwierig war eine Partnerin zu finden, da ich an dieser Krankheit habe.

So zwischen 20 und 30 liefen die Frauen gleich davon, wenn ich es ihnen kommunizieren musste, als es ernster wurde. Mit 33 lernte ich dann eine Frau kennen mit welcher ich eine längere Beziehung hatte bis ich 42 war. Dann lange wieder nichts - gleiches Problem. Ich ging auch mal zu einer Paarberaterin und fragte sie wie ich dies und wann kommunizieren solle - was besser machen. Ihre Antwort war, dass sie zu diesem Thema keine Erfahrung hätte. Bei der nächsten Paarberaterin gleiche Antwort. Ok. Ich fragte dann auch eine bekannte Psychologin - gleich Antwort. Ich lernte dann mit ca. 44 eine Frau kennen, aber das war nur was kurzes - nur wenige Monate. Seither bin ich Single. Beim Kennen lernen - also bei einem 3. Date oder 4. Date - sollte ich dies nach meiner Meinung kommunizieren. Ich bin der Auffassung, dass es auch um fairness geht, wenn dies nicht akzeptabel ist. Es ist ein unheimlich schwieriges Thema für eine Beziehnung.

By the was - meinem ganzen Umfeld erzählte ich nie etwas von meiner Krankheit - warum auch. Ich besitze Unternehmungen und bin beruflich erfolgreich. Kann sehr gut neue Kunden aquirieren und bin auch bei der Beratung dieser erfolgreich. Schon viel Kunden hatten Mist gebaut und ich konnte diese dann irgendwie herauspauken. Von Kunden werde ich immer wieder gelobt, dass schwierige Fragestellungen mit meiner offenen, direkten Art gut lösen könne. Aber auch gut verhandeln könne - mal konsiliant und wenn es sein muss auch hart. Ich hätte auch immer einen guten geschäftlichen Respektabstand zu Kunden und würde diesen auch stehts respektieren.

Auch wenn Kunden fragen, warum ich denn einen Chauffeur hätte, so ist meine Standardantwort, dass ich mehrmals zu schnell gefahren sei.

Frage: Wie und wann würdet ihr diese Epi-Krankheit einer Frau kommunizieren, wenn man sie kennen lernt? Es gibt hier im Forum eine sehr ähnlich Frage und alle schreiben, dass dies ja sehr gut möglich sei eine Beziehung mit dieser Erkankung u führen. O.K. - möglich ist vieles! ich würde mir aber schon konkretere Antworten wünschen, in welcher Form und wann man dies erzählt. Vielleicht kommt jemanden eine gute Idee. Mal sehen...

Besten Dank für Inputs...
 
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  • #2
Ich persönlich finde deine Epilepsie nicht schlimm. Du hast es dir ja nicht ausgesucht...So wie es scheint, schränkt es dich auch nur beim Autofahren ein. Aber das sieht jeder anders.
Ich habe durch die Geburt meiner Tochter einen Schaden an der Hauptschlagader im Kopf. Dadurch bin ich Basilar Migräne Patientin mit starken Anfällen. Die kommen und gehen. Wenn ich einen Anfall habe, bin ich für 2 Tage zu nichts zu gebrauchen. Ich bin dann orientierungslos, mir wird speiübel und bin auf Hilfe angewiesen. Von den Schmerzen rede ich erst gar nicht.... Mein Ex hat meine Migräne gehasst und mich oft im Stich gelassen, so dass meine damals noch kleine Tochter sich um mich gekümmert hat. Mein jetziger Partner ist ganz anders. Wenn er merkt das es losgeht, kümmert er sich und hilft mir.
Du musst einfach die Geduld aufbringen auf die richtige zu warten. Du bist 51, viele Frauen in dem Alter haben vielleicht Angst, sich einen Pflegefall zu angeln. Oder sie denken, das Du in deiner Freizeit sehr eingeschränkt bist. Gib nicht auf. Du machst es schon richtig, nach einigen Dates auf deine Krankheit hinzuweisen. Verheimlichen würde ich es auf gar keinen Fall. Viel Glück!
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #3
Ich würde den Frauen nicht generell nur sagen: "Ich habe Epilepsie." Dann malen sie sich vielleicht etwas viel schlimmeres aus. Ich würde beim ersten oder zweiten Date (aber nicht am Anfang während der ersten 30min, das wirkt unsicher) konkret sagen, wie oft du Anfälle hast und wie sich das auf dein Leben -zu dem die Frau im Falle einer Beziehung gehören würde- auswirkt. Ich habe schon mehrere Menschen getroffen, die ihre Anfälle nur einmal im Jahr hatten. Die Häufigkeit spielt sicher eine große Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Beziehung. Sag z.B. "...mal pro Woche, Monat o.ä. bekomme ich durchschnittlich epileptische Anfälle. Dabei passiert folgendes: ... Deshalb kann ich nicht, sollte ich nicht..."
Wenn die Frau damit ein Problem hat, wird es kein zweites oder drittes Date geben, besser als wenn du es erst nach dem zehnten Date sagst und die Frau Angst bekommt.
 
  • #4
Lieber FS,

mich wundert es sehr, dass du solche Probleme mit deiner Epilepsie bei der Partnersuche hast.

Mein Ex Partner war Epileptiker und ich glaube das wusste ich bereits bevor wir zusammen kamen. Er hat mir das irgendwann erzählt, weil wir was trinken waren und er aufgrund seiner Medikation keinen Alkohol trinken durfte. Das war kein großes Thema, weil er keines draus gemacht hat.
Bei ihm liegt es in der Familie, sein Onkel ist ein sehr schwerer Fall, aber auch er hat Frau und Kind. Ich hatte damit nie ein Problem.
Ab und an war auch für meinen Partner Autofahren tabu, aber da er ja mein Partner war und nicht mein Chauffeur habe ich daran nie ein Problem gefunden.

Da hast du tatsächlich einfach die falschen Frauen getroffen. Was will man mit einer Partnerin, die einen gerade deswegen ablehnt? Man muss in einer Beziehung auch immer damit rechnen, dass der Partner oder man selbst irgendwann ganz plötzlich krank wird und will sich dann doch nicht davor fürchten müssen, dass man dann verlassen wird.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Partnersuche.

(w30)
 
  • #5
Ich glaube schon, dass dies kompliziert ist, denn bei Epilepsie hat jeder ein Bild vor Augen und die Hilflosigkeit, da kann ich mir gut vorstellen, dass Du, auch gerade weil Du 51 Jahre bist, man dich schneller aussortiert, als es gewöhnlich der Fall sonst wäre, weil man für sich einen plausiblen Grund gefunden hätte (Krankheit ist nie ein gutes Thema). Umgekehrt, wenn eine Frau Dich toll findet, findet sich Dich auch mit diesem Geständnis toll, wird einfühlsam nachfragen, falls sie mit dem Thema nicht so vertraut ist.

Ich habe auch eine sehr mir nahestehende Person mit sehr spät erworbener Epilepsie und sie ist seit 6 Jahren symptom- und beschwerdefrei, weil gut auf das Medikament eingestellt. Klar kann dennoch jederzeit ein Anfall auftreten, doch daran denke ich nicht.

Ich würde ehrlich gesagt die Epilepsie nicht gleich ansprechen oder frühzeitig, als ein muss beim 3. oder 4. Date. Die Erkrankung beeinflusst dich nicht, stört Dich nicht im Alltag, ist schon einige Zeit nicht aufgetreten, sie beeinträchtigt nicht dein Denken und Handeln oder dich sonst wie im Leben (abgesehen - vorübergehend vom Führerschein).
Ich denke, wenn Du eine Frau kennenlernst, kommen die Gesprächsthemen beim Kennenlernen von ganz allein, über eure Vergangenheit, Erkrankungen, Lebensweg, Betisen, etc., sie wird Dir ihre Geheimnisse anvertrauen und dann sei Du einfach ebenso offen & ehrlich.
 
  • #6

Lieber FS,
ich denke, in dem Alter ist die Partnersuche für die wenigsten leicht. Man weiß aufgrund Lebenserfahrung und vorheriger Partnerschaften ziemlich genau, was man will und was nicht.
Damit sinkt die Zahl der infrage kommmenden Kandidaten für jeden - hat erstmal nichts mit Deiner Krankheit zu tun.
Darüber hinaus haben in dem Alter auch nicht mehr viele den Wunsch nach einer Partnerschaft, wenn diese mit vielen Kompromissen und Einschränkungen verbunden ist - das gilt besonders für Menschen, die ihr Leben auf die Reihe bekommen und sozial gut integriert sind.

Ich muss gestehen, dass es in der Vergangenheit immer sehr schwierig war eine Partnerin zu finden, da ich an dieser Krankheit habe.

Du beschreibst als einzige Einschränkung, dass Du von amtswegen nicht autofahren darfst und daher einen Chaffeur hast. Das ist ja keine echte Einschränkung für eine Partnerschaft.
Es ist ja nicht so, dass man mit Epilepsie per se nicht autofahren darf, sondern nur, wenn unvermittelt Anfälle kommen können
Epilepsie und man somit eine Gefahr ist.

Die Frage ist, was sind die Einschränkungen/Symptome, wie wirken sie in einer Partnerschaft und wie kommunizierst Du diese. Wenn Du nicht richtig und/oder nnicht glaubhaft kommunizierst, dann greifen die Menschen auf ihre Erfahrungen oder Vermutungen und Halbwissen zurück.

Ich kenne Menschen mit Epilepsie aus der Kindheit und Jugend, als Klassenkameraden bewusstlos und krampfend von Stuhl fielen und eine Freundin hat ein Kind, was daran leidet und das kann man wörtlich nehmen.
Ich finde die Krampfanfälle sehr bedrohlich, fühle mich extrem hilflos. Das ist so ein schlechtes Gefühl, dass ich mir das nicht freiwillig ins Leben holen würde. Wenn es über eine bereits bestehende Freundschaft in mein Leben kommt (wie bei meiner Freundin), dann ist das halt so und ich versuche konstruktiv damit umzugehen, halt meine innere Panik bei einem Anfall mittlerweile auch gut aus und kann umsichtig handeln.

Ich ging auch mal zu einer Paarberaterin ..... Ihre Antwort war, dass sie zu diesem Thema keine Erfahrung hätte. Bei der nächsten Paarberaterin gleiche Antwort. Ok. Ich fragte dann auch eine bekannte Psychologin - gleich Antwort.

Sei doch froh, statt das zu kritisieren. Wenn sie Dir irgendeinen Nonsense erzählt hätten, was Du tun sollst und Du arbeitest Dich ergebnislos daran ab, sammelst Frust und Enttäuschungen, das könntest Du kritisieren.

Wie gut Du im Job bist und wie unfähig Deine Kunden, die Du immer wieder von den Folgen ihrer Inkompetenz retten musst, hat für eine Partnerschaft keine Relevanz - wohl aber Deine abwertende Haltung anderen gegenüber.
 
  • #7
Ich hatte mit Mitte 20 auf der Schlittschuhbahn einen einmaligen epileptischen (Jackson-) Anfall. Mein damaliger Partner war dabei und 'musste' das mit ansehen, da war kein Fluchtgedanke seinerseits, sondern nur Besorgnis. Gut, das war wie gesagt auch nur einmal passiert.
Mich persönlich würde es nicht stören, mir wäre daran gelegen genau zu wissen, wie ich in so einer Situation zu reagieren habe bzw. ob so eine Situation zu vermeiden geht.
Kommunizieren würde ich es auch nicht beim 1. Date, das könnte entweder Panik oder vielleicht Mitleid bei der Frau schaffen. Und letzteres brauchst du ja nicht.
 
  • #8
Wenn du keine offensichtliche Behinderung hast oder jede Zeit umkippen kannst, würde ich mit der Info bis zu dem Zeitpunkt warten, wo du merkst, dass Frau sich mit dir mehr vorstellen könnte. Es ist so, dass jeder irgendwo irgendwie so seine Baustelle hat und erst die positiven Seiten ermöglichen uns, die negativen auszuhalten. Wer den perfekten Menschen erwartet oder bei kleinsten Unstimmigkeiten wegläuft, ist ehe für dich nicht geeignet. Du managst dein Leben selbstständig und hast anscheinend auch Geld, dir Hilfe zu leisten, insofern würde ich mich auf Stärken von dir konzentrieren - wer das tut, wird irgendwann mal Profi, wer die Schwächen bekämpft, wird höchstens durchschnittlich.
Das mit dem Auto würde ich gar nicht thematisieren - jeder normaler Geschäftsmann hat einen Fahrer, das ist effizienter - Autofahrt macht müde und kostet wertfolle Zeit und Kraft, man kann stattdessen Telefonate erledigen, am Notebook arbeiten oder sich die Ruhepause gönnen, was man in dieser Zeit verdient, ist mehr, als Stundenlohn des Fahrers, ausserdem übernimmt er die Autopflege oder Reparaturaufträge. Wenn man im Büro arbeitet, kann er dazwischen andere Aufträge erledigen.
 
L

Lionne69

Gast
  • #9
ich denke man kann das nur mitteilen, wenn schon eine gewisse Verbindung entstanden ist, leider ist das so, ich sehe aber keine andere Möglichke

Es ist das erste Mal, dass ich mit IM konform gehe.

Lieber ch-Mann, ich habe auch eine eigene spezielle Geschichte, die mich aber heute im Alltag kaum tangiert - wenn ich achtsam mit mir umgehe. Mein Umfeld merkt es nicht, die die es wissen, vergessen es schnell.

Ich habe es immer so gehandhabt - lernte ich jemanden kennen, erzählte ich die Eckdaten, sobald ich das Vertrauen hatte, erzählen zu können. Kam das Vertrauen nicht, war es sowieso sinnlos.
Mein Anspruch war aber auch, es so zeitnah wie möglich zu erzählen, zumindest zu skizzieren ohne Details, bevor zuviel Bindung entsteht.
Ich wollte die Balance zwischen Ehrlichkeit - aber nicht gleich in eine Schublade gesteckt werden.

So wie Du nicht als Epileptiker gesehen werden möchtest, die Krankheit als bestimmender Faktor Deines Lebens, sondern als Ch-Mann, mit allem Facetten, zu denen unter anderem die Epilepsie gehört, mit der Du umgehen kannst.

Es ist deswegen nie zum Abbruch eines Kennenlernens gekommen, es ist auch in meiner jetzigen Partnerschaft kein Thema.
Irgendwas haben wir sowieso alle...

Es ist nicht einfach - aber Partnerfindung ist nie einfach - wenn es passt, wird die Epilepsie kein Hindernis sein.

Du solltest aber in der Lage sein, zu erklären, was es bei Dir genau ist, wie oft Schübe kommen, worauf eine Partnerin sich einstellen muss, was Du tust...

Alles Gute Dir,

W,50
 
  • #10
Lieber FS, meine liebe Freundin und der Ex meiner Schwester müssen beide mit Epilepsie leben. Ich möchte beide nicht als Partner, und ich erkläre dir gerne auch warum. Bei beiden hat entweder die Epilepsie oder das Medikament/die Medikamente Schäden im Gehirn hervorgerufen, die nicht mehr besser werden. Beide würden Stein und Bein schwören, dass man nichts davon merkt, allerdings merkt das Umfeld sehr wohl, dass mit den Personen etwas nicht stimmt. Und da ist leider auch nichts zu machen, kaputt ist kaputt was das Gehirn betrifft. Dir bleibt also nur die MÖglichkeit, das ziemlich zügig zu kommunizieren, meine Schwester z.B. hat das anfangs nicht gestört, sie ist aber auch Ärztin, leider wurde das dann irgendwann nicht mehr tragbar, sogar für jemanden mit ausgeprägtem Helfersyndrom. Meine Freundin hat immer wieder Schwierigkeiten mit Männern und mit Arbeitgebern, aber da ist die Selbstwahrnehmung ganz weit von der Fremdwahrnehmung entfernt. Also hoffe ich für dich, dass du eine Frau findest, die damit leben kann. Leicht wird das aber nicht, sorry.
 
  • #11
Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wann der richtige Zeitpunkt ist, dies zu erwähnen. Muss man es überhaupt zu Anfang erwähnen? Spätestens bei der Frage nach dem Chauffeur sollte man Klartext reden. Aber ich würde das eher locker angehen und nur die nötigsten Infos nebenbei erzählen, als sei es nichts Besonderes.
Es wird auch nicht jeder sofort vom Schlaganfall, Herzinfarkt, zurückliegende Krebbserkrankung u.s.w... erzählen wollen.
Mich persönlich würde es z.B . nicht stören. Eine Kollegin hatte Epilepsie. Ich habe die ganzen Jahre nichts Erwähnenswertes bzgl. Epilepsie mit ihr erlebt. Wenn wir was unternommen haben, bin ich eben immer gefahren. Du hast wenigstens den Chauffeur.
Abschreckend könnte höchstens sein, wie man es vermittelt. Selbstmitleid und Dramatik würde ich weglassen. Kurz, knapp und als wäre es selbstverständlich. Niemand ist perfekt. Alles Gute!
 
  • #12
Hallo HooyGoliyhtly,

Goliyhtly gab doch immerhin eine offene Antwort.

Ich sage/ sagte dies erst nach einem 3. oder 4. Date.

Übrigens ich war während Jahren anfallsfrei. Ich ging dann zu einem neuen Neurologen und dieser sagte mir, dass mein Epilepsiemedikament grundsätzlich gesundheitsschädigend sei und ich einen Wechsel vornehmen müsse. Das neue Medikmant vertrage ich gut, aber die Einstellung ist nich ganz ohne. Ausserdem machte er noch einen Fehler bei der Bemessung des Blutspiegels. Kannn es geben - mach ihm für dies keinen Vorwurf.

Aber eigentlich haben mich eure Antworten in meiner Einstellung bestärkt die Augen offen zu halten, wenn es zu einem Date kommt - etwas zuzuwarten bis man dies kommuniziert, wenn es eine Frau dies nicht akzeptieren kann - o.k. - dann war es die Falsche. Aber es tut dann halt schon weh, wenn man wegen diesem Fakt quasi ausselktioniert wird.

Dies mit Alkohol ist auch so eine Sache. Dieser gehört einfach zu unserer Gesellschaft. Wenn mann an einer Feier oder einem Anlass ist und man keinen Alk trinkt, so gibt es immer wieder Leute die nicht mal anstossen. Bei einem geschäftlichen Anlass ist mir dies egal. Bei privaten Anlässen empfinde ich dies. Bei so Familien- oder auf Hochzeitsessen erlebte ich schon mehrfahr, dass man mit mir gar nicht anstösst, da ich keinen Alk im Glas habe und nur diejengen anstiessen die Alk im Glas hatten. Aber dies war dann auch das letzte Mal, dass ich diese Personen privat traf.

Alk ist auch so ein Thema wenn man eine Frau kennen lernt. Man kann ja schlecht sich 3 oder 4 mal nur zu einem Café treffen, in ein Museum gehen oder so. Spätestens beim 3. Date ergibt sich ein Essen und dann kommt die Frage trinken wir ein Glas Wein. Wenn du dann sagst du trinkst nichts - so denken alle der ist ein Ex-Alki. Du kannst es ihnen förmlich ansehen. Dann kommt die Frage warum? Und wenn ich dann sagte, das ich Epi habe, so ist es praktisch vorbei und würde besser nach Hause und mit dem Hund spazieren gehen. By the way - es sagen übrigens alle, wenn man ihnen sagt, dass dies für sie kein Hinderungsgrund sei - alle.
 
  • #13
Dann baute der Neurologe Mist und der Blutspiegel wurde zum falschen Zeitpunkt genommen und ich hatte einen Anfall und darf darum längere Zeit nicht mehr ein Fahrzeug lenken. Auch beruflich ist dies eine starke Einschränkung, da ich auf das Fahrzeug angewisen bin. Gut ich musste mir einen "Chauffeur" zulegen. Heute bin ich 51.

Hi CH-Mann,
ich denke, dass im Laufe das Alterns alle mehr oder weniger unter irgendwelchen Krankheiten leiden von Allergien über Migräne bis Diabetes, Krebs und Bluthochdruck.
Wenn nur vollständig fitte Menschen eine Beziehung führen könnten / dürften, wären die meisten ü50er nicht mehr in einer Beziehung.

Soll man sich dann beim Date gestehen, dass man einen zu hohen Cholesterin-Wert hat und wegen Gicht keinen Braten essen darf? Das wäre maximal unerotisch.

Die Frage ist doch bei jeder Krankheit, wie sehr sie das normale Leben einschränkt und wie hoch die Lebenserwartung ist. Deine Lebenserwartung dürfte recht normal sein.

Wie ist Dein Leben eingeschränkt?
Du beschreibst, dass Du nicht Autofahren darfst. Im Berufsleben hast Du eine Lösung mit dem Chauffeur gefunden.
Erlebst Du es im Privatleben als eine große Beeinträchtigung, dass du nicht selbst ein Auto lenken darfst? Gerade in Großstädten gibt es doch in zwischen schon sehr viele Menschen, die sehr bewusst auf das Auto verzichten. Wird sich der Zustand in Zukunft ändern? Gibt es noch andere Einschränkungen? Nach meinen Infos sollen Epileptiker schon auch bestimmte Lichter, Stress usw. meiden.

Es gibt hier auch einen Thread zur Frage, ob ein Mann ohne Auto noch ein echter Mann ist.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir fast nicht vorstellen, dass Deine Beziehungen scheiterten und keine Frau Dich will, nur weil Du privat nicht Auto fahren kannst.

Grundsätzlich würde ich es je schwerer die Beeinträchtigungen desto früher mitteilen, einfach um Dich selbst zu schützen. Bei einer schweren Beeinträchtigung des Lebens (z.B. Rollstuhl, Blindheit, schwere, häufige Migräne) braucht man einen Partner, der dazu grundsätzlich eine offene Einstellung hat und grundsätzlich bereit ist, ggf. Einschränkungen hierdurch im gemeinsamen Leben mitzutragen. Da ist es wichtig, möglichst früh die Spreu vom Weizen zu trennen.

Relativ geringe Beeinträchtigungen (z.B. gut eingestellter Diabetiker, Allergiker) würde ich erst im späteren Kennenlernen mitteilen.
 
L

Lionne69

Gast
  • #14
Bei privaten Anlässen empfinde ich dies. Bei so Familien- oder auf Hochzeitsessen erlebte ich schon mehrfahr, dass man mit mir gar nicht anstösst, da ich keinen Alk im Glas habe und nur diejengen anstiessen die Alk im Glas hatten. Aber dies war dann auch das letzte Mal, dass ich diese Personen privat traf.

Sorry, das habe ich noch nie erlebt.
Es gibt bei uns einige um Familien- und Bekanntenkreis, die nichts trinken, es gibt immer eine alkoholfreie Variante und natürlich wird angestoßen...

Vielleicht gehst Du doch nicht so selbstverständlich mit dem Thema um?

Steh zu Dir, Ausstrahlung sticht.

W,50
 
  • #15
Wenn du dann sagst du trinkst nichts - so denken alle der ist ein Ex-Alki.
Eine Freundin von mir trinkt kein Alkohol. Will sie nicht, schmeckt ihr nicht. Ist so eine Spass Kanone, dass man denkt, sie ist dauernd beschwipst. Ich bekomme Kopfschmerzen davon, aber mir schmeckt es leider, so dass ich nicht ganz darauf verzichten kann/will. Ein anderer Bekannter braucht immer wieder Infusionsflasche, wenn er kleine Mengen trinkt, so schlecht geht ihm danach, verzichten will er nicht. Du musst dich nicht rechtfertigen, warum du nichts trinkst. Sag, du bekommst davon Kopfschmerzen, was im Prinzip irgendwie stimmt.
 
  • #16
Lieber CH-Mann

Erst mal einen lieben Gruss aus Winthi, ich habe mich das erste mal hier im Forum angemeldet, um dir zu antworten, obwohl ich hier seit 6 Jahren mitlese und mich noch nie etwas so persönlich berührt hat, dass ich das Bedürfnis hatte zu antworten.

Ich hatte, resp. habe einen Gehirntumor. Der größte Teil ist entfernt und ein kleiner Teil war irreparabel. Als ich die Diagnose 2015 bekam, brach eine Welt für mich zusammen ... eine sehr attraktive Karrierefrau, ehrgeizig und gutaussehend in einer sehr langen und vermeintlich glücklichen Beziehung. Dass dem nicht so ist, habe ich gemerkt, als mein Partner mich selten im Spital und nie in der Reha besuchte. Die Beziehung endete.

Als ich via Elitepartner eine neue Beziehung eingehen wollte, stand ich vor einem ähnlichen Problem wie du: wann und wie kommunizieren ? Dass man mit 38 IV ist und auch Einschränkungen hat.

Ich habe es direkt bei den Dates gespürt: wo es nicht stimmig war, habe ich es nicht erzählt, wir haben Smalltalk betrieben und uns freundlich verabschiedet.

Äußerlich sieht man mir nichts an, das war definitiv ein Vorteil, weil bei der Op einiges hätte schief laufen können und dann wäre meine eine Gesichtshälfte verzogen gewesen.

Als ich meine große Liebe dann im Sommer traf, war dies der letzte Tag meines zweiten Reha Aufenthaltes.

Er war mir sehr zugewandt, flirtete und ich spürte sofort, dass er sehr interessiert ist, machte Komplimente und war extrem zugewandt.

Nachdem es fast 3 Uhr morgens war und auch die letzte Beiz schloss, sassen wir in meinem Auto und ich sagte ihm alles. Gehirntumor, Frührentnerin und dass er sich gerne überlegen kann, ob er noch ein Treffen wünscht oder ob es das war. Er sah mich erschrocken an und sagte: "Scheisse !"
Im Nachhinein sagte er mir, dass seine Mutter 13 Jahre zuvor an Krebs zugrunde gegangen war und dass er das nicht bei einer Partnerin erleben wolle ...

Ich dachte, ok das war's. Da hast du einen Mann aus deiner Heimat in der Schweiz getroffen, man teilt den gleichen Humor, die gleiche Herkunft, die gleichen Weltansichten und findet euch anziehend und dann so ...
 
  • #17
Aber: er rief mich an. 1 Stunde, nanachdemir uns am Auto verabschiedet hatten. Und er schrieb mir. Mehrmals täglich.

Das spannende für dich (und damals für mich): er hätte es mir übel genommen, wenn ich mit der Geschichte rausgerückt wäre, wenn es bereits eine Bindung gegeben hätte ... so konnte er sich noch entscheiden, wohin die Reise geht und ob aus uns noch was werden soll

Ich denke nicht, dass ich hier nochmals schreiben werde, möchte dich aber ermuntern, offen und ehrlich zu sein - wenn dein Bauchgefühl und deine Intuition dir sagen, dass dein Gegenüber damit umgehen kann ...

Ich habe über 10 bis 15 Männern davon nichts erzählt ... aber diesem einen ... der seit knapp 4 Jahren an meiner Seite ist und ich ihn freiwillig nicht mehr hergeben würde

Ich würde einen Mann mit einer Erkrankung wie Epilepsie nehmen, wenn ich mich in ihn verlieben würde. Und ich würde einen gesunden Mann ablehnen, wenn er mich nicht für sich einnimmt ...

Wer mit einer gesundheitlichen Einschränkung leben muss und sein Leben trotzdem meistert, ist sehr viel sexier und attraktiver für mich, als jemand, der sich aufgibt

In diesem Sinne: s lieb's Grüssli
 
  • #18
By the way - es sagen übrigens alle, wenn man ihnen sagt, dass dies für sie kein Hinderungsgrund sei - alle.
Dann ist es vielleicht was anderes.

Z.B. die Art, wie du das vorträgst.
Ok, so richtig jämmrig und selbstmitleidig finde ich dich jetzt nicht, nur ein bisschen.
Und dann finde ich dich noch ein bisschen selbstgefällig.

Ok, du bist erfolgreich und das finden sicher manche Frauen gut, aber das reicht bei weitem nicht.
Bist du attraktiv ?
Und alles andere auch, was Frauen so gut finden ? Weißt schon, charmant, gepflegt, höflich (auch und gerade zum Kellner ? Sorry, wenn du so über ihn sprichst wie über die anderen Versager, die du gerettet hast, glaube ich das nicht ), freundlich, loyal, gebildet, belesen, kulturell interessiert...beliebig fortsetzbar....

Wir lesen hier sehr oft vom Mißerfolg bei der Partnersuche, das betrifft Männer und Frauen gleichermaßen und die allerwenigsten haben eine ganz konkrete Eigenschaft, einen ( vermeintlichen ) Makel, wie du deine Krankheit einschätzt.
Ok, das ist schon ein Punkt, der in der Waagschale auf der 'nein'-Seite liegt, aber da liegt bei ganz vielen Leuten irgendwas und trotzdem haben sie Partner.

Ich drücke dir die Daumen, dass es irgendwann klappt !
Zur konkreten Frage: ja, sage es bald, aber nicht sofort ( Im Profil oder den Mails oder dem ersten Telefonat ), aber auch nicht erst, wenn ihr schon ein Paar seid, nicht, wenn ihr bereits im Bett wart, nicht, wenn sie bereits verliebt ist.
Ja, das dritte oder vierte Date fände auch ich gut.
Und ja, sage, was das für dich im Alltag bedeutet.
Und lass das mit dem Versager-Arzt, der an deinem Anfall schuld ist, weg.
DAS stößt sauer auf.

w 52
 
  • #19
Lieber FS, Du bist nicht der einzige Mensch auf der Welt, der Epilepsie hat. Es ist schon eine uralte Erkrankung. Du wirst auf Menschen treffen, welche positive Erfahrungen mit Epilepsie haben und wie @HollyGolightly , Post #10 auch weniger gute.
Bei jüngeren Frauen wird auch eher die Angst mitschwingen, viel Unkenntnis und Halbwissen, dass Betroffene bei einem Anfall versterben, dass es vererbt werden würde, (was gar nicht der Fall ist), Epilepsie ist eine Behinderung, Epileptiker wären eingeschränkt und degeneriert, u.ä.
Vor zehn Jahren habe ich ähnlich gedacht, doch erst mit dem Anfall der mir nahestehenden Person, die nach dem Anfall aussah, als hätte sie sich mit Mike Tyson geprügelt und man es deshalb im Krankenhaus abklärte, kam ich auch näher mit dem Thema in Berührung. Diese Person steht mir heute noch genauso nah und hat sich in ihrer wundervollen Art überhaupt nicht verändert, wie all die Jahre zuvor, ihr Witz, ihre Intelligenz, ihr Wesen sind unverändert.

Es ist wirklich bei Dir (und auch bei anderen Fällen so), wie IM schon schrieb: den Glascontainer will keiner vor seiner Tür, das Atomkraftwerk nicht in seinem Garten, die Flugzeuge nicht über seinem Dach, aber jeder findet es im Grunde gut. Bei Dir ist es ähnlich den ehemals Süchtigen, den ehemals Depressiven, den diagnostizierten Borderlinern, ... , ehemaligen Krebspatienten; was ich hier meine, ist, dass diese Menschen nicht so geheilt werden können, sondern immer eine Präposition besteht, dass ein Rückfall oder eine Wiederholung nach Jahren eintreten könnte; auch bei der Epilepsie. Wenn man dich gut genug kennt, wird man das verstehen wollen, weil jemand viel an dir liegt und dies nur eine kleine Facette deiner Persönlichkeit ist (schrieb schon ein Forist).

Wegen dem Alkohol, sag doch einfach Du verträgst keinen oder dir schmeckt er nicht, oder auch die Wahrheit in nicht so deutlicher Form, du hast ein Medikament eingenommen, was sich nicht mit Alkohol verträgt und schweigst Dich erstmal über das Medikament aus.
Bei einer Krankheit kommst Du als fremde Person meist in die Schublade minderwertig. Anders verhält es sich, wenn die erkrankte Person man soweit kennt, dass man sie mag, dann hört man dem Menschen zu und sieht, dass niemand frei von Krankheiten ist, und die meisten auch ihre Erkrankungen haben wie Diabetes, Bluthochdruck, Herpes, etc.
Stelle deine Erkrankung nicht so stark in den Fokus.
 
  • #20
TE,

Du klingst wie ein wehleidiger Mensch. Warum läßt Du Dich in Deinem Alter mit 50 Jahren so fremdbestimmen und guckst immer nur auf andere und ziehst Dich genussvoll an ihren Fehlern hoch? Was haben irgendwelche Ärztefehler, wenn sie dann so passiert sind, mit Deiner Frage zu tun? Erwähnst Du sowas auch bei Dates, wieviel Schlimmes Dir widerfahren ist. Dann brauchst Du noch nicht mal was von Deiner Epilepsie zu erzählen, die Frauen nehmen die Beine in die Hand und rennen so schnell sie können.

Warum muss ein 3. oder 4. Date bei einem Essen stattfinden? Unverständlich, und dann auch noch grundsätzlich mit Alkohol? Um zu zeigen, dass man hipp ist oder bei einem Bugunder die Jahrgänge am Abgang unterscheiden kann? Fahren immer alle mit der U-Bahn oder dem Taxi zum Date? Ansonsten Alkohol und Fahren ist ein absolutes Nogo.

Ich hab keine Erfahrung mit Epileptikern, nur vom Hörensagen. Wie sieht es denn im Alltag mit dem Chauffeur aus? Der ist doch festangestellt mit vernünftigen Arbeitszeiten und Gehalt oder Lohn? Der wird Dich doch nicht rund um die Uhr kutschieren, also ist er doch in der Freizeit doch eh kein Thema. Fährst Du dann bei Bedarf mit dem Taxi oder Bus und Bahn?


Ehrlich, wenn Du genug Kohle hast warum nimmst Du dann nicht eine professionelle Partnervermittlung, die gibt es immer noch, in Anspruch? Ich hätte kein Bedarf an Dauerfrust, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

w/36
 
  • #21
Hallo TS
Damit hast du doch ein super Instrument, um unpassende Frauen auszusortieren.
Ich, der schon 20 Jahre von Epilepsie geheilt bin, nutze es immer noch und es funktioniert. Entweder sind die Frauen oberflächlich oder völlig unaufmerksam. Verständnisvolle Frauen findest du aber leider nur im Promille-Bereich. Wo Frauen doch immer von sich behaupten, dass empathischere Geschlecht zu sein.
 
  • #22
Lieber CH-Mann

Es erscheint mir, als ob du selbst aus deiner Krankheit ein grosses Stigma machst und anderen Menschen misstraust.
Du erzählst niemandem im Umfeld davon, gerade so als sei deine Epilepsie ein enorm peinliches Geheimnis. Bei Feiern merkst du dir ärgerlich, wer nicht mit dir anstösst, und nimmst eine kurze Geste so persönlich, dass du die Menschen deswegen aussortierst. Du zählst uns hier auf, wer bei deiner Behandlung und beim Rat-Geben schon alles versagt hat.
Ich glaube dir sofort, dass deine Diagnose ein Hindernis beim Daten ist und manche Menschen verständnislos reagieren. Aber ich bin unschlüssig, ob es nur "die anderen" sind, die deinen Misserfolg bei der Partnersuche begründen. Ich habe den Eindruck, du gibst anderen Menschen auch nicht besonders viele Chancen und könntest unter Umständen auch ein klein wenig verbittert sein.
In meinem Umfeld haben alle irgend etwas. Wirklich alle. Das geht von Depressionen über Gelenkprobleme zu schweren, chronischen Erkrankungen, Verlusterlebnissen usw. Also habe ich nicht zwingend das Gefühl, dass man sich eine Welt aufbauen sollte à la "Ich, ganz alleine, gegen all' die gesunden Ignoranten".
Im übrigen finde ich, du machst es gut, die Epilepsie beim 3. oder 4. Date zu kommunizieren.
An deiner Stelle würde ich dieses Thema vielleicht nicht so geheim halten und versuchen, einen natürlichen Umgang damit zu pflegen. So dass es mental auch keine grosse "Enthüllung" mehr ist, wenn man es mal einer Frau erzählt.
 
  • #23
Ich sage/ sagte dies erst nach einem 3. oder 4. Date..... wenn es eine Frau dies nicht akzeptieren kann - o.k. - dann war es die Falsche. Aber es tut dann halt schon weh, wenn man wegen diesem Fakt quasi ausselktioniert wird.

Deine Strategie, mit dem Thema raus zu rücken, wenn man sich schon etwas kennt, finde ich richtig. Ich bezweifele auch, ob Du nur wegen der Krankheit "ausselektiert" wirst.
Das ist eine Haltung, die ich von vielen chronisch Kranken Menschen kenne- die Krankheit ist schuld, niemals das eigene Verhalten. Die Reflexion fehlt, dass die Krankheit oft das eigene Verhalten verändert hat (negative Einstellungen, Schuldzuweisung, Verbitterung).

Fakt ist doch, dass die meisten Kennenlernen schon ganz früh scheitern - auch bei zwei gesunden Menschen. Das kann man eigentlich gut im eigenen Umfeld erkennen, wenn man neutral guckt und sich nicht vom Leben benachteiligt fühlen will.

Auch was Du über Alkohol schreibst, kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Ich durfte eine zeitlang (4 Jahre) wegen Medikamenten keinen Alkohol trinken. Kein Mensch hat sich negativ dazu geäußert, keiner mir je das anstoßen mit Mineralwasser verweigert.
Es hat damit zu tun, wie man selber das Thema kommuniziert. Anderen, die aus anderen Gründen keinen Alkohol tranken, erging es anders - weil sie ihren Verzicht auf Alkohol wie eine Monstranz und andere belehrend vor sich hertrugen. Das löst Widerstand und negative Reaktionen bei anderen aus, nicht "kein Wein für mich".

Und wenn ich dann sagte, das ich Epi habe, so ist es praktisch vorbei..... By the way - es sagen übrigens alle, wenn man ihnen sagt, dass dies für sie kein Hinderungsgrund sei - alle.

Na und? Hat was mit Erziehung zu tun, andere nicht vor den Kopf zu stossen, wenn man sich nicht zutraut, die unerfreuliche Message nicht unfallfrei transportieren zu können.
Ich z. B. habe gesagt, was ich denke: wenn der Mann nicht komplett durch seine Personality überzeugt (sieht man nie in den ersten 3-4 Dates), dann würde ich einen gesunden Kandidaten bevorzugen. Ich bin kein Feigling und habe überhaupt keinen Grund zu verbergen, dass ich ein leichtes Leben möchte. Einschränkungen kommen früh genug. Aber das nimmst Du lieber nicht zur Kenntnis, weil es Deine Vorurteile nicht bestätigt. Und soll ich Dir was sagen? Ich kenne etliche Biester, die das genauso sehen und auch vertreten.

Bei einer Partnervermittlung bist Du als Single übrigens besser aufgehoben als bei einer Paartherapeutin. Letztere geben keine Datingtipps sondern versuchen kaputte Beziehungen zu kitten - setzt voraus, dass man eine hat.
 
  • #24
Lieber Landsmann, ich habe eine leichte Form von Epilepsie, ich habe so etwa alle zwei, drei Jahre einen Anfall, ich nehme keine Medikamente, mache nichts von den ganzen Empfehlungen, die ich bei der Diagnose auf den Weg bekam (da war ich 19 und wollte null und nix wissen von strikter Alkoholabstinenz, fixen Schlaf- und Essenszeiten und so, will ich auch heute nicht), ich war seither auch nie mehr bei einem Arzt deswegen. Für mich ist das nichts, was irgendeine Relevanz für mein Leben hat. Ich bin kerngesund.

Ich kam nie auf die Idee, das beim Kennenlernen anzusprechen. Wenn ich mit einem Mann zusammen war, sagte ich ihm irgendwann, du hör mal, falls ich mal zuckend am Boden liege, musst du dir keine Sorgen machen, das passiert ganz selten, völlig harmlos, sieht viel doofer aus, als es ist, mach dann einfach gar nichts, ruf keinen Arzt, nach zwei Minuten ist es vorbei. Kein Mann hat mir das übel genommen, keiner fand es schlimm.

Bei dir ist es schwerer, ich empfehle dir dennoch, diesem Umstand weniger Bedeutung zuzumessen. Was nicht etwas ist, was dein Leben beherrscht, muss auch nicht mit Leichenbittermiene beim Date Nr. x gebeichtet werden.

Google mal die Listen der berühmten Menschen mit Epilepsie, wir sind in sauguter Gesellschaft.

Frau 53
 
  • #25
Noch etwas: Die wenigsten Menschen mögen Krankheitsgeschichten. Ich persönlich habe einen Horror davor, mir anhören zu müssen, was welcher Spezialist wann gesagt hat und welche Fehldiagnosen gestellt wurden und wie sich die Zipperlein im Detail bemerkbar machen. Nach so einem Date würde ich mich auch verdünnisieren. Obwohl ich natürlich kein Problem mit Epilepsie habe.

Frau 53
 
  • #26
Bei so Familien- oder auf Hochzeitsessen erlebte ich schon mehrfahr, dass man mit mir gar nicht anstösst, da ich keinen Alk im Glas habe und nur diejengen anstiessen die Alk im Glas hatten
Da ich selber schon seit Jahrzehnten keinen Alkohol trinke, passiert mir dies sehr selten. Wen dann kommt nur eine dumme Fragen, ob ich Moslem bin.
Aber vielleicht habe ich auch weniger Problem, weil meine Partnerinnen ebenfalls keinen Alkohol getrunken haben. Gleich und Gleich gesellt sich gerne.

Bei meiner aktuellen Partnerin war dies sogar ein Vorteil, dass ich keinen Alkohol trinke, weil ihr EX-Mann sie alkoholisiert geschlagen hat. Ein Polizist erzählte wir einmal, dass wenn Frauen im Gesicht narben haben, dann gibt es nur 2 Gründe. !. Sie sind Rennfahrerinnen oder 2. Sie sind das Opfer der häuslichen Gewalt. und als Polizist hat er vielleicht mehr Erfahrung damit als ich.

Was eher ein Nachteil geben kann, dass manche Menschen einen fragen, ob ich sie danach mitnehmen kann. Nur weil man keinen Alkohol trinkt wird man nicht gleich zum Taxifahrer dekretiert.
 
  • #27
Also...
Du liest Dich nicht so, wie es mich anziehen würde, Dich als Mensch richtig fest in mein Herz zu schließen. Da ist mir zu viel "buhuhu, ich habe es schwer, die Anderen sind unfähig, buhuhu". Es könnte sein, dass die Frauen sich deshalb von Dir fernhalten und nicht wegen der Epilepsie.
Zu Deiner konkreten Frage: Ich wollte keinen Epileptiker und ich erwarte von einem Mann, dass er all solche Sachen offenlegen würde, BEVOR er mit mir intim würde. Je früher, desto besser.
Ein Mann, der mir so etwas erst nach diesem Punkt sagen würde, wäre für mich auf alle Zeiten gestorben, selbst wenn ich mich bis zu dem Zeitpunkt wirklich gut mit ihm verstanden hätte. Denn solch eine relevante Info erst nach dem intimen Kennenlernen mitzuteilen, ist eine ganz perfide Täuschung. Das Vertrauen wäre für immer weg.
Wir hatten irgendwann einen Fragesteller hier, der im Prinzip das Gleiche gefragt hatte wie Du, nur eben wann er von seiner Vergangenheit berichten sollte.

Und jetzt erkläre ich Dir, warum ich keinen Epileptiker wollte: Ich habe es zweimal erlebt, wie ein Epileptiker in meinem Unterricht bzw. im Flur vor dem Zimmer einen Anfall hatte. Rettungswagen und Hubschrauber - was für ein Zirkus.
In beiden Fällen habe ich dann herausgefunden, dass die Anfälle alle paar Wochen/ Monate kamen, dass das aber vorher so nicht kommuniziert wurde, was mich brutal gestört hat, weil das für mich in Richtung Verheimlichung geht.
Was mich noch mehr gestört hat, war die Uneinsichtigkeit des einen Epileptikers, sein Leben entsprechend umzustellen. Er wollte nicht auf sein Fahrrad verzichten, nicht darauf, als Nichtschwimmer (!!!!) in einem Ruderboot mitzufahren. Das mit dem Ruderboot fände ich schon ätzend ohne Epilepsie. Ich mag es einfach nicht, wenn man so uneinsichtig ist und dann von anderen gerettet werden muss.

Der dritte Epileptiker unter meinen Schülern hatte nie einen Anfall, aber auch er hat mir und den Kollegen erst später gesagt, dass er Epileptiker ist. Da hatten wir ihn schon Monate lang an den teils wirklich gefährlichen Maschinen in der Werkstatt arbeiten lassen.

Seither frage ich immer am Schuljahresanfang sehr eindringlich nach Krankheiten, von denen ich wissen muss, um richtig handeln zu können. Das Ding ist nur, alle sonstigen Kranken unter den Schüler, wie z.B. Diabetiker oder so, bei denen es ja auch wirklich wichtig ist, dass man es als Lehrkraft weiß, sagen das immer schon von sich aus. Als Pädagogin vermute ich, dass sich die Epileptiker am eher durch ihre Krankheit stigmatisiert fühlen (in manchen Ländern wird sie ja auch mit Besessenheit assoziiert), aber als Mensch sage ich, dass ich diese Heimlichtuerei nicht mag.
 
  • #28
Als ich 11 war, bekam ich Epilepsie, Grand mal.
Ich musste bis ich 17 war, Antiepileptika nehmen, die damals wesentlich schwerere Nebenwirkungen als heute hatten. Weiters alle 3 Monate zum EEG. Meinen Alltag hat das nur insofern beeinträchtigt, als dass ich ewig keinen Alkohol trank, nicht rauchte und ja, bis heute, 35 Jahre später ein unangenehmes Gefühl bei Flackerlicht bekomme und es meide. Disko war halt nicht.
Mit meinen beiden langjährigen Partnern habe ich zu Beginn der Beziehung ein, zweimal darüber gesprochen. Aber gut mein letzter Anfall ist Jahrzehnte her.

Meine Beziehungen beeinflusst hat die Epilepsie nie.
 
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