Lieber FS,
Du gibst zu wenig Informationen, um Deine Frage zu beantworten, ob die Epilepsie der Grund für Deine bisher erfolglose Partnersuche ist. Hast Du "nur" die Epilepsie, oder auch eine Grundkrankheit, welche sie auslöst. Damit meine ich z.B. eine Hirnschädigung als Kind, die auch anderweitig Symptome macht. Hast Du regelmäßig oder sehr selten Anfälle? Darfst Du Autofahren?
Ich denke, ein Epileptiker mit wöchentlichen Anfällen hat es schon sehr schwer, eine Frau zu finden, die das mit ihm durchstehst. Er darf dann nicht Autofahren, was vor allem bei jungen Frauen nicht gut ankommt. Er muss Freizeitaktivitäten, bei denen ein plötzlich auftretender Anfall Verletzungsgefahr bedingt, vermeiden. Er darf evtl. keine Disko besuchen wegen des Stroposkop-Lichtes usw. Vielleicht schreibst Du mal Genaueres zu Deinen speziellen Einschränkungen?
So ganz einfach ist es für Partner eines Epileptikers m.E. nicht. Ein Grand-Mal-Anfall sieht für Laien (und auch für Ärzte, die meisten haben noch keinen gesehen) lebensbedrohlich und beängstigend aus. Der Patient zuckt oder schlägt unkontrollierbar um sich, es quillt Schaum (oft auch Blut durch Zungenbiß) aus dem Mund, er lässt unter sich und viele werden auch blau, weil kurzeitig die Atmung aussetzt. Auch nach dem Anfall kann es minutenlang dauern, in denen der Patient bewußtlos ist, niemanden erkennt, total wirr redet und agiert, bis er wieder aufklart.
Es ist für die meisten Angehörigen sehr schwer zu ertragen, den geliebten Menschen so zu erleben. Das Miterleben solcher Anfälle -insbesondere beim ersten Mal- führt oft zu anhaltender, tiefer Erschütterung oder sogar Ekel. Die Angehörigen erleben selbst Todesängste, weil es für sie so aussieht, als ob der Patient stirbt. Daher sollte der Epileptiker den Partner schon sehr genau aufklären, wie so ein Anfall aussieht und wie der Partner sich dann verhalten soll.
Für mich als Ärztin wäre ein Epileptiker mit seltenen Anfällen übrigens kein Ausschlusskriterium bei der Partnerwahl (einen insulinpflichtigen Diabetiker dagegen würde ich wegen der Folgeerkrankungen und verminderten Lebenserwartung nicht nehmen).
w, 51