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  • #1

Er ist unglücklich und unzufrieden. Persönlichkeitsstörung?

Hallo, liebe Forumsgemeinschaft,

ich (w 25) führe seit knapp 2 Jahren eine Beziehung mit meinem Partner (29), jedoch befürchte ich, dass unsere Beziehung aufgrund der psychischen Verfassung meines Freundes zu zerbrechen droht und hätte daher gerne Einschätzungen und Ratschläge eurerseits.

Er ist extrem misanthropisch und redet im Allgemeinen sehr abwertend über Menschen und die gesamte Gesellschaft. Häufig kommen Sprüche, wie verachtenswert doch so viele Menschen seien und man der Gesellschaft doch einen Gefallen täte, würde man sie alle "abknallen", da sie es eh nicht wert seien. Er sieht sich als Verlierer der Gesellschaft, der kein Einfluss auf seine Glücklichkeit hat. Die Fäden werden von anderen gezogen. Kleinigkeiten werden zu existenziellen Problemen, durch die er sich massiv bedroht fühlt, wie beispielsweise Nachbarn, die hin und wieder mal laut sind. Ist ein Problem bewältigt, wird es nicht als Erfolg gewertet, sondern sofort abgetan, da es für ihn selbstverständlich ist. Für mich war es schon eine echte Herausforderung, ihn während seiner einjährigen Arbeitslosigkeit zu unterstützen und ich dachte, dass es danach besser werden würde. Mitlerweile habe ich begriffen, dass er nie glücklich sein kann und immer wieder neue (lächerliche) Probleme auftreten würden, die für ihn eine Katastrophe darstellen und ein Leben beherrschen. Grundsätzlich sind immer die anderen Schuld.

Im Grunde geht es ihm gut, aber für ihn ist nichts gut genug. Er ist konstant unzufrieden und unglücklich.
Mehrfach habe ich ihm vorgeschlagen, einen Therapeuten aufzusuchen, da ich seine Ansichten als krankhaft empfinde und diese immer abstruser werden. Er meint aber, dass ihm niemand helfen kann. Mir macht das ganze sehr zu schaffen und glücklich bin ich schon lange nicht mehr. Ändert sich nichts, werde ich mich trennen müssen. Ich vermute eine Persönlichkeitsstörung hinter all dem, wie seht ihr das? Wie kann ich ihn zum Besuch eines Psychotherapeuten bewegen?
 
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  • #2
Vielleicht in dem du ihm zu verstehen gibst, dass du so nicht weiter mit ihm zusammen sein kannst.. Er möge bitte um psychologische Hilfe bitten, auch damit du wieder mehr Freude an der Beziehung finden kannst, wenn er ein positives Lebensgefühl entwickelt.
 
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  • #4
Wie willst Du ihn zum Psychologen bewegen? Vermutlich gar nicht.

Wenn Dich seine Miesepretrigkeit so sehr nach unten zieht, musst Du Dich trennen. Ich würde neben so einem Mann durchdrehen.

w
 
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  • #5
Vielleicht gehört Dein Freund zu den Menschen, für die das Glas immer halb leer ist. Die haben es natürlich schwer, wenn sie bei der heutigen Nachrichtenflut nur das Negative im Fokus haben.
Dein Freund reagiert vermutlich sensibel auf sämtliche Schlechtigkeiten dieser Welt mit dem Gefühl der Sinn- und Hoffnungslosigkeit gepaart mit Zynismus. Diese Stimmung kann kollektiv anstecken, in
Eurem Fall Dich. Er sieht die Realitäten der Welt von der negativen Seite, das wirst Du nicht ändern und auch kein Psychologe - unsere Sichtweise ist Veranlagung und Optimismus eine sehr wertvolle Eigenschaft. Ansonsten kann man einpacken - mir tut Dein Freund leid. Solche Menschen sind nicht krank oder im Unrecht aber Du musst sie mit Deiner Lebensenergie durchschleppen oder Dich trennen.
w
 
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  • #6
Ja, das iss leider eine Persönlichkeitsstörung. Menschen verhalten sich exakt so, wenn ihnen vieles im Leben versagt geblieben ist: eine ordentliche normale Liebesbeziehung/Partner und einen guten normalen oder begehrten Traumjob. Meist sind es Spätzünder, die selber nicht in die Puschen kommen.

Er hat für sich nur zwei Dinge im Leben gelernt:
- man muss sich gegen alle Menschen schützen, darf niemandem Vertrauen, sich gehen lassen oder locker lassen. Kontrolle ist besser als blind vertrauen.
- er kann nur auf sich selber zählen, alle betrügen ihn, meist auch Vater, Mutter, Geschwister, Freunde und Partner. Niemand ist ihm gut genug.

Kann es also sein, dass er vor dir nie eine erfüllende Liebesbeziehung im "normalen" Sinne hatte mit Sex und Liebe, wo man sich einfach nur mal fallen lassen kann?
Mein Ex war genauso. An einem Tag war der Vater der Betrüger, am nächsten Tag die Mutter, dann der Bruder, der ihn ausnimmt, dann die schlechten Freunde, am Ende war ich der Schuldige und Feind, und die Familie wieder die Guten, wenn ich sagte, er solle doch mal abschließen.
Was ich damit sagen will, er ist vermutlich schizophren und narzisstisch veranlagt. Ein typischer Einzelgänger und Spätläufer, dem es auch irgendwie bisschen zu gut geht. Wenn er merkt, alle um ihn rum, bringen es einfach zu was und er hinkt hinterher, dann verhält er sich so.
 
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  • #7
Liebe FS,
was soll daran eine Persönlichkeitsstörung sein. Der Mann hat einfach chronisch schlechte Laune und gefällt sich darin. Das ist keine Krankheit, sondern die Folge einer schlechten Erzeihung oder persönlichen Versagens.

Mach es einfach: entweder er geht in eine Psychotherapie oder Du trennst Dich von ihm. Das ist der Weg zu sienem Glück und für ihn vielleicht der eimner Eiswasser, den er zum aufwachen braucht. Wahrscheinlich braucht der überllaunige Nervkeks garkeine Psychotherapie, kein Mitleid oder sonstige Betüddelei, sondern einfach einen besonders kräftigen Tritt ins Heck damit er wieder in die Spur kommt.
 
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  • #8
Es ist sinnlos, jemanden zu einer Psychotherapie zu bewegen. Du kannst ihn zwar hinschicken, aber geschickte Patienten wollen ja gar keine Veränderung und daher ist die Therapie von vornherein zum Scheitern verurteilt. Er würde nur davon profitieren, wenn er selbst therapeutische Hilfe sucht, was nicht der Fall ist, weil er ja anscheinend gern so lebt und sein Genörgel für ihn zur Gewohnheit geworden ist.
Du musst für dich selbst entscheiden, ob du mit ihm glücklich wirst. Ist er überhaupt ein Partner in dem Sinne, dass er für dich da ist, mit dir gemeinsam etwas plant, er euch beide als Wir sieht und grundsätzlich sich darum bemüht, dass es dir gut geht? Begehrt er dich und läuft es sexuell gut?
Wenn nicht, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis du genauso unglücklich und unzufrieden sein wirst wie er.
Es gibt ja leider hunderttausende Paare, die eine Beziehung so leben und sich den Alltag gegenseitig zur Hölle machen.
Warte nicht auf ihn, ob und was er tut, entscheide du doch, was du willst und werde aktiv.
Was er hat, ob das eine Diagnose ist oder nicht, ist doch für deine Entscheidung unwichtig.
 
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  • #9
FS, Dein Partner scheint in seinem eingebildeten Unglück glücklich zu sein. Da kann man nichts therapieren oder ähnliches. Akzeptieren oder trennen. m44.
 
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  • #10
Wie Gast 7 schon sagte: Zu einer Therapie muss man sich selber aus seinem Inneren heraus entscheiden. Ein anderer kann unterstützen, den entscheidenden Schritt muss der Betroffene selbst setzen. Und er wird ihn imho erst dann setzen, wenn sein Leidensdruck groß genug ist. Solange das Umfeld des Betroffenen aber alles mitträgt, wird er wohl keine Veranlassung sehen.

Ich sehe das auch nicht als psych. Störung in dem Sinn, sondern als verfestigte Denkmuster aufgrund seiner Lebensgeschichte. Wichtig wäre für deinen Partner zu erkennen, dass er selber für sein Glück verantwortlich ist, dass er sich aktiv dafür entscheiden muss und sich aus der Opferrolle lösen. Das hat wohl auch mit Selbstwertgefühl zu tun. Er muss sich selber "erlauben", glücklich zu sein.

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w
 
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  • #11
Nein, eine Persönlichkeitsstörung scheint das nicht zu sein, er ist eben chronisch übellaunig - solche Menschen gibt es wie Sand am Meer. In eine Psychotherapie kannst Du ihn kaum schicken, er müsste freiwillig dort hin gehen. Entweder, Du erträgst seine schlechte Laune irgendwie oder Du trennst Dich.

w
 
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