@ #9 Ich hatte das Wort "Verantwortungsbewusstsein" extra so geschrieben - also war mir klar, dass es krankhaft war. Und ich schrieb schon, dass wir zuerst nur eine freundschaftliche Beziehung hatten und ich die Partnerschaft zuerst nicht wollte. Sie entwickelte sich. Ich war also anfangs nicht "blind vor Liebe".
Du hast allerdings recht, dass ich schon vorher hätte hellhörig werden müssen, denn jemand, der sich x-mal von seiner Ex abservieren lässt und immer wieder zu ihr zurück geht, kann kein normales Verhältnis zu dieser Frau haben.
Ich konnte nie etwas mit dem Wort "Hörigkeit" anfangen und hielt es immer für eine faule Ausrede. Heute weiß ich, dass die "Haßliebe" oder "Hörigkeit" ein Krankheitsbild ist, wie andere Suchtverhalten auch. Und wenn ich mir die Geschichte meines Freundes anschaue, dann kann ich auch so sehen, denn er hat mit seinem Verhalten nicht nur viele Seelen der Frauen, die er in der "Zwischenzeit" hatte zutiefst verletzt, sondern auch seine eigene Familie (zu der ich bis heute ein sehr gutes Verhältnis habe) - und sich selbst am meisten.
@ #10 Somit stimmt auch deine Auslegung nicht. Ich konnte bereits während meiner Beziehung zu ihm sein krankhaftes Verhalten erkennen (und wahrscheinlich sogar schon davor), war aber der irrsinnigen Meinung, dass meine Liebe zu ihm ausreichen würde, sich aus dieser Abhängikeit lösen zu können.
Wäre er nur ein Schwindler gewesen, würde er nicht selbst daran zerbrechen und Suizidgedanken haben. Schwindler haben kein Gewissen und manipulieren die Menschen bewusst. Mein Exfreund geht an dieser Sache kaputt, weil er den Schaden sieht, den er anrichtet. Er war noch während unserer Beziehung in therapeutischer Behandlung. Wir hatten damals ein gemeinsames Gespräch mit seinem Psychologen. Er sagte zu mir, dass mein Exfreund vom Kopf her genau weiß, was er mit seinem Verhalten immer wieder zerstört, dass er es aber nicht ändern kann, weil er sich nicht mehr aus eigener Kraft davon lösen kann.
Das Dilemma ist allerdings, dass ihm niemand dabei helfen kann - ähnlich dem Alkoholismus oder anderer Suchtkrankheiten. Die Menschen, die sich auf ihn einlassen, werden unweigerlich mit in den Sog gezogen. Man hat einfach keine Chance...
In diesem Zusammenhang musste ich allerdings darüber nachdenken, in wie weit ich in der Situation coabhängig war...