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  • #1

Erfahrung mit Familienaufstellung

Hallo liebes Forum,

seit langem überlege ich, warum meine Eltern mich und meine Schwester so ungleich behandeln. Eine Bekannte hat mir empfohlen, eine Familienaufstellung zu machen. Ich habe mich bereits informiert, wie so etwas abläuft. Meine Frage ist nun, welche Erfahrungen es dazu im Forum gibt. Lohnt sich das oder ist es rausgeschmissenes Geld?

Danke für eure Antworten! (W30)
 
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  • #2
Liebe FS, hast du die banalen Gründe die da sind alle schon durchüberlegt:
1) Wer ist das ältere Kind?
2) Wer sieht den Eltern ähnlich ?
3)Wer ist den Eltern ähnlich?
4) Welches Kind erfüllt die Wünsche der Eltern ? ( z.B. Mutter wollte immer Lehrerin werden, musste Hausfrau bleiben- ein Kind studiert auf Lehrarmt)
5) Wie alt seid ihr ?
6) Wann hat ihr euch jeweils vom Elternhaus getrennt oder lebt noch eine dort?
7) Gibt es noch weitere Geschwister?
8) Wie sieht es mit der Verwandtschaftsbindung der Familie aus?
9) Wie zufrieden / unzufrieden sind die Eltrn mit ihrem Leben ?

Die Fragen sind ein Einstieg - aber möglicherweise liegt beim Weitergehen von diesem Einstieg eine von 25 Lösungen. W
 
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  • #3
Ich halte nichts davon, ich kenne 2 Fälle und in einem wurde der Kontakt zur Mutter abgebrochen und im anderen wurde die Egoschiene der Frau so aufgebretzelt dass die Ehe fast daran kaputt ging, sie ist heute in Behandlung und nur deshalb gibt der Mann ihr noch eine Chance.
Ausserdem finde ich es albern wenn jemand im Erwachsenalter seine Probleme auf eine schwere Kindheit schiebt, jeder hat Probleme und wenn es nicht gerade um Missbrauch geht dann müsste man es auch mal selbst angehen.
Wenn du Probleme hast mit jemanden dann sprich es direkt an.
Ich halte nichts davon.
W, 42
 
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  • #4
Hallo FS,

eine Familienaufstellung kann sehr hilfreich sein - vorausgesetzt, du machst das bei jemandem, der den fachlichen Hintergrund hat. Familienaufstellungen sind inzwischen scheinbar eine Art Mode geworden, und es tummeln sich viele - in meinen Augen - wenig qualifizierte Leute auf diesem Markt. Ein bedeutender Name in diesem Zusammenhang ist Virginia Satir (Familienrekonstruktion). Systemische Therapeuten arbeiten nach deren Vorgaben. Normaler- bzw. sinnvoller Weise ist eine Familienrekonstruktion ein Angebot im Rahmen einer Beratung oder Therapie, damit eine sinnvolle Vor- und Nachbereitung erfolgen kann. Eine "Nur-Aufstellung" findet eher als Selbsterfahrung statt. Das würde ich nur empfehlen, wenn du soweit psychisch stabil durch's Leben gehst und es dir wirklich "nur" im Großen um Ganzen um die Frage der Ungleichbehandlung von dir und deiner Schwester geht.

Sehr viele Aufsteller arbeiten nach der Methode von B. Hellinger. Seriöse Familientherapeuten lehnen dessen Vorgehensweise i.d.R. ab. Im Gegensatz zum systemischen Ansatz geht Hr. Hellinger davon aus, dass er allein sieht, wie die "wirkliche Wirklichkeit" (-meine Worte) aussieht und nur wieder alles gut wird, wenn man als Aufstellender das tut und sagt, was er vorgibt. Wenn der Themeneinbringer nicht damit klar kommt, hat er halt Pech. Nachbetreuung gibt es keine, Vorbereitung auch nicht. Hellinger selbst bildet keine Schüler aus. Die Aufsteller, die "nach Hellinger" arbeiten, haben sich ihr Wissen oft in Wochenendseminaren ohne größeres Hintergrundwissen angeeignet.

Systemische (Familien-)Therapeuten haben eine mehrjährige Zusatzausbildung absolviert und sind vom Grundberuf her meist (Sozial-) Pädagogen, Psychologen, Ärzte. Im Gegensatz zu Hellingers Ideen gehen die nach V. Satir ausgebildeten Therapeuten davon aus, dass nur der Themeneinbringer selbst wissen kann, was für ihn passt und was nicht, was er sich aus der Aufstellung mitnimmt etc. Es wird nichts von außen übergestülpt, der Therapeut ist nicht der allwissende Experte, sondern leitet zwar den Prozess und bringt Vorschläge ein, doch ob und wie der Themeneinbringer diese annimmt und für passend empfindet, entscheidet er selbst.

Mein Tipp: Frage genau nach, welche Ausbildung der Aufsteller, zu dem du gehen willst, absolviert hat. Nach welchen Methoden arbeitet er/sie? Systemische Therapeuten mit einem seriösen Abschluss tragen das Kürzel eines anerkannten Dachverbandes im Titel (meist SG - Systemische Gesellschaft; DGsF - Dt. Gesellschaft für System. Familientherapie; DGsP - Dt. Gesellschaft für System. Pädagogik).

Viel Erfolg!
 
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  • #5
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur zu einer Art der Familienaufstellung raten und bei dieser Art steht jedes Familienmitglied für sich selbst.
Sollte Deine Familie also nicht das gleiche Interesse an einer Familienaufstellung haben, dann rate ich Dir ab.

Wieso? Weil ich Erfahrungen damit gemacht habe und mich ganz offengestanden sehr darüber wundere, woher die Informationen kommen, wenn völlig Fremde für Teile der Familie, streckenweise sogar für Verstorbene stellvertretend stehen.

Das sieht sicherlich jeder anders, aber aus meiner Sicht ist das okkult.
 
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  • #6
Eine Bekannte von mir hat das mal gemacht.
Angeblich hat es ihr geholfen.
Ob danach sonst noch was besser wurde, oder ob das lediglich eine neue Perspektive eröffnet hat weiß ich nicht.
Allerdings weiß ich noch von ihr, dass sie den ganzen Vorgang, der über längere Zeit gedauert hat, als sehr sehr anstrengend fand.
Sie bekam davon erst so richtig Depressionen und es wurde viel viel geheult.
Wahrscheinlich war es nach der Familienaufstellung besser.
Möglicherweise aber auch nur, weil die Prozedur dann rum war und jeder zu neuen Entschlüssen gekommen ist.
 
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  • #7
Ich kenne Leute, die das gemacht haben und im Anschluss mit den wildesten Geschichten daherkamen. Die entstehen, wenn völlig fremde Personen stellvertretend für Familienangehörige oder auch Verstorbene stehen, und dann Dinge von sich geben, die ja nur geschauspielert bzw. spekulativ sein können.

Eine Bekannte von mir erzählt jedem, dass in ihrer Familienaufstellung rauskam, dass sie eigentlich einen Zwilling hatte, der aber im Mutterleib abgestorben ist. Sie erklärt sich dadurch, dass sie sich oft einsam fühlt. Auf meine Frage, ob sie denn die Geschichte auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft hat, indem sie ihre Mutter befragt hat, meinte sie: Ja, aber ihre Mutter wusste davon nichts, aber es kann ja trotzdem so gewesen sein, denn zu der Zeit gab es noch keinen Ultraschall...

Na ja. Manchen Leuten hilft das, was bei diesen Aufstellungen rauskommt. Ob es wirklich realitätsnah ist, ist meiner Meinung nach zweifelhaft. Klingt für mich alles ein bisschen nach dem Motto: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.
 
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  • #8
Liebe FS,
- wenn Du psychisch nicht hochgradig belastbar bist, lass' die Finger davon.
- wenn nur ansatzweise was von Hellinger draufsteht, lass' die Finger davon, auch wenn Du psychisch sehr robust bist.
- lass' von allem die Finger wo nicht draufsteht systemisch ausgebildeter Psychotherapeut, bevorzugt Familientherapeut.
Die meisten, die sich gehen hohe Honorare in Familienaufstellung versuchen sind mangelhaft ausgebildete Laienspieler, die vollkommen unbedarft bei den Teilnehmern ein psychisches Blutbad anrichten und vorher solide Familiengebilde in Trümmerhaufen zerlegen. Nja, die Veranstalter haben ihre Gage und die Teilnehmer auf jeden Fall kein langweiliges Leben mehr.

Ich habe in psychosomatischen Kliniken sowas einige Male mitbekommen, nur in der Funktion, als Hülle dumm rumzustehen, damit jemand was reininterpretieren kann - immer gern, um Selbstverantwortung abzugeben, an die nicht anwesenden Angehörigen.
Ich habe selbst im hochprofessionellem Umfeld gesehen, wie Leute komplett demontiert waren und bei denjenigen, die aktiv teilgenommen haben, gibt es wohl nach der Klinik die höchste Scheidungsrate.

Ich kann es nicht verhehlen, ich halte rein garnichts davon.

Schau Dir die Familiensituation distanziert an und wenn es so ist, wie Du meinst, dann frag' nach Deinem Anteil am Geschehen und rede mit Deinen Eltern. Dabei kommt vermutlich mehr und zielgerichteteres raus. Wenn die Antworten unbefriedigend sind, kannst Du ja immer noch den Kontakt abbrechen.

Meine Eltern behandeln mich auch anders als meine Geschwister - sie behandeln jedes ihrer 6 Kinder unterschiedlich. Mich wundert es nicht, wir sind sehr unterschiedliche Menschen.
Ich weiß, dass ich wegen meiner Hochbegabung schon als Kind eine dauerhaft alles hinterfragende Nervensäge war, während meine Geschwister zwischen normal aktiv bis geistig lethargisch waren. Meine Eltern finden mich immer noch sehr anstrengend - das spüre ich und ich bin es auch: sagen viele. Also erst mal bei sich selber gucken. Sich selber kann man verändern, auch den Umgang mit schwierigen innerfamiliären Verhaltensweisen. Genau darum kümmert sich Familienaufstellung aber nicht.
 
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  • #9
Wenn du ein, im großen und ganzen, psychisch gesunder Mensch bist, eine normale, gesunde Skepsis bzw. eigene Einschätzung aller Dinge im Leben hast, nicht total leicht manipulierbar bist, sondern deinem eigenen Gefühl gut vertrauen kannst, dann würde ich dir auf jeden Fall zur Familienaufstellung raten, denn dann kann diese Erfahrung sehr bereichernd sein, bzw. dir einen neuen Blickwinkel eröffnen. Eine schlagartige Lösung deines Problems solltest du nicht erwarten, eher einen Schritt in die Richtung der Lösung.

Die Kritik an der Familienaufstellung nach B. Hellinger kommt von der humanistischen Psychologie bzw. Psychotherapie, nach der es unbedingt immer so sein muss, dass der Klient seinen Weg selbst findet, der Therapeut ihm nur dabei hilft, hingegen bei Hellingers Methode der Therapeut dem Klienten sagt, was der richtige Weg für ihn ist. Hellingers Methode ist sozusagen ziemlich "autoritär", was ja heutzutage allgemein sehr verpönt und "out" ist. Ich vermute aber, dass gerade deshalb Hellinger, bzw. die Familienaufstellung nach seiner Methode, diesen unglaublich großen Zulauf hat, weil sich die Menschen heute genau danach sehnen, dass ihnen jemand sagt, was richtig für sie ist, kurz und knapp, ohne viel Geschwafel. Es ist halt sehr viel anstrengender, jahrelang zur Therapie zu gehen, um dann (nicht mal sicher!) selbst herauszufinden, was der eigene richtige Weg ist! ;-)

Ich finde, man ist ja kein willenloses Tier und deshalb kann man nach einer Familienaufstellung immer noch selbst entscheiden, ob und was man für sich mit den Informationen, die man dort bekommen hat, machen will.
Ich selbst habe schon mehrfach Familienaufstellungen mitgemacht, allerdings "nur" als sog. Stellvertreter, d.h. mein eigenes Thema habe ich noch nie aufgestellt. Aber auch die Erfahrung als Stellvertreter, oder einfach nur als Zuschauer, haben mich jeweils sehr beeindruckt und berührt, und zwar im positiven, konstruktiven Sinne. Als psychisch gesunder Mensch lässt man unbewusst sowieso nur soviel an sich heran, wie man im Moment verkraften kann. Viele Familienaufsteller bieten auch Vor- und Nachgespräche bei Bedarf an.
Ich habe andererseits auch schon eine jahrelange "seriöse" Psychotherapie, sowie eine "seriöse" Gruppentherapie hinter mir. Auch diese fand ich sehr hilfreich und bereichernd. Außerdem habe ich Pädagogik und Psychologie studiert und mich sehr viel mit systemischer Therapie und anderen Therapieformen beschäftigt. Ich finde, jede hat ihre Berechtigung!

Vielleicht gehst du zuerst einfach mal als Zuschauerin zu einer offenen Familienaufstellung und schaust dir erst mal an, wie das so ist!

w48
 
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  • #11
Hier die FS: Vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge. Ich bin psychisch nicht total instabil, sondern bei mir im Leben ist eigentlich alles in relativ guten Bahnen. Ich hätte so etwas wie eine Aufstellung gerne mal gemacht, um den Rest meiner Familie zu verstehen.

Meine Eltern und meine Schwester eint ein, ich nenne es mal "autistisches Verhalten", das dazu führt, dass sie kaum Erwartungen an meine Schwester stellen: Sie muss nicht danke und bitte sagen, sich nicht ankündigen, für nichts Rechenschaft ablegen - ich hingegen schon. Sie ist fast 30, studiert gemütlich vor sich hin, hatte noch nie eine Freundin oder einen Freund und meldet sich nie von sich aus. Ein Verhalten, das meine Eltern auch zeigen (da haben sich zwei gesucht und gefunden). Ich hingegen muss mir Vorwürfe anhören, dass ich noch nicht verheiratet bin wie manche meiner Freundinnen und dass ich meine Zeit verschwende. Das belastet den Familienfrieden natürlich sehr :-/

Die drei sind sich also sehr ähnlich, was in meinen Augen zu unguten Entwicklungen geführt hat. Ich möchte, dass wir alle vier die Lage besser verstehen, ich würde halt mit einer Sitzung mal anfangen.

Ich werde den Rat beherzigen und erstmal nur als Stellvertreter dabei sein. Danke nochmals für eure Tipps!
 
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  • #12
Liebe FS
Ich habe selber an mehreren solcher Aufstellungen teil genommen, aktiv und passiv während eines stationären Aufenthalts in einer Klinik. Ich habe keine mit erlebt, bei der nichts passiert ist. Die Energien, die da fliessen, darf man auf keinen Fall unterschätzen und einfach so macht man eigentlich auch kein Familienstellen. Ergo können sich da zum Teil sehr schwierige Situationen entwickeln. Mir persönlich hat es viel gebracht, konnte ich meine Familienverhältnisse doch einmal richtig von aussen "anschauen", eine andere Teilnehmerin wollte sich nach der Veranstaltung das Leben nehmen.... Das ist natürlich ein krasses Beispiel, aber so etwas kann eben passieren, aber nicht vorhersehbar. Meistens ist es auch so, dass Du nicht nur als Vertreter agieren darfst, sondern Dich auch selbst einbringen musst. Ausser, es werden explizit nur Vertreter gesucht, weil sonst zu wenig Leute wären.
Ganz ehrlich? Lass es lieber sein und suche Dir besser einen Therapeuten nur für Dich. Vielleicht kann es dadurch sogar zu einer "Familiensitzung" kommen, wo Du mal alles los werden kannst, was Dich belastet.

Viel Glück!

w, 45
 
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  • #13
Ich höre diese Therapie -Methode zum ersten Mal und ich habe auf dem Gebiet einiges mitgemacht.

Nach dem was hier als Erklärung steht und dem was man im Internet findet, finde ich sehr suspekt.

Ich verstehe den Sinn der Therapie nicht oder wie Fremde die eigene Familie spielen sollen.

FS Du hast ja schon ein paar Probleme selbst erkannt. Was soll so eine Aufs helfen? Das ein was ich mir vorstellen kann, ist dass Du mal für Dich verbale Impulse bekommst, die weder Deine Eltern noch Deine Schwester Dir sagen können oder wollen.

Natürlich prägen uns unsere Eltern und Geschwister, wir übernehmen eine Rolle in der Gruppe, aus der wir nicht so leicht ausbrechen können.

Du bist die ältere und damit muss Du in den Augen Deiner Eltern die Vernünftige, die Besser sein. Deine Schwester wird immer die Kleine sein, egal ob sie 5 oder 50 ist.

Ich glaube, Du muss für Dich, Dich abnabeln von der Meinung Deiner Eltern. Und dafür braucht man keine Familieaufstellung.
 
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  • #14
Hallo FS, hier nochmal die #8,
es freut mich, dass wir dir mit unseren Beiträgen weiterhelfen konnten.

Ich möchte, dass wir alle vier die Lage besser verstehen, ich würde halt mit einer Sitzung mal anfangen.
Ich werde den Rat beherzigen und erstmal nur als Stellvertreter dabei sein. Danke nochmals für eure Tipps!

In der Regel ist es bei den Familienaufstellungen nach Hellinger nicht nötig und auch nicht üblich, dass da die ganze "echte" Familie zusammen hingeht. Man muss seinen Familienmitgliedern auch nicht sagen, dass man bei einer Familienaufstellung war. (Man kann es natürlich auch zusammen machen oder den anderen erzählen - muss man aber nicht.)
Es ist im Grunde wie bei anderen Psychotherapien auch: Du hast ein Problem, bzw. einen Leidensdruck, und möchtest dies mittels therapeutischer Hilfe besser verstehen, klären, um deinen inneren Frieden mit der Sache zu finden. In dir kommt durch die Therapie etwas in Gang, ein Prozess, der deine Sichtweise und damit dich verändert. Diese Veränderungen merkst du vielleicht gar nicht so bewusst, deine Angehörigen auch nicht, aber unbewusst verändert sich etwas zwischen euch, weil eine Veränderung eines Mitglieds des Systems immer Resonanz auf das ganze System hat.

Du kannst dich als Stellvertreter für die Geschichte eines anderen Menschen aufstellen lassen, vorausgesetzt natürlich, dass ein anderer dich als Stellvertreter "auswählt". (Das hängt auch ein wenig davon ab, wieviel Publikum an dem Abend bei der Aufstellung anwesend ist. Ich habe Aufstellungsabende mit 8 Leuten erlebt, da wird man meist automatisch als Stellvertreter gewählt; und ich habe Abende mit 30 und mehr Leuten erlebt, da hat der Aufstellende viel Auswahl, sich die Stellvertreter auszusuchen. Ich habe auch schon abgelehnt, Stellvertreter zu sein, wenn mir in dem Moment absolut nicht danach war. Ist auch kein Problem.) Als Stellvertreter musst du bereit sein, dich emotional u.U. schon sehr einzulassen.
Du kannst aber auch nur Zuschauer sein. D.h. du schaust, wie bei einem Theaterabend ;-) zu, was dort passiert.

w48
 
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  • #15
FS, dir - DIR großgeschrieben - nützt eine Familienaufstellung nix. Deine Eltern und deine Schwester sind sich einig, weil sie sich gleich sind. Sie sind der Innenraum der Burg. Du bist der Sündenbock auf den sie ihren mangelenden Erfolg in der Welt - und so wie sie sind können sie in der Welt keinen Erfolg - sozialen Erfolg meine ich - haben - abladen. Wenn dann besprich deine Familiensituation für dich mit einem Seelsorger- einem der nicht an die heilige Familie glaubt sondern auf dem Boden steht - oder besprich das ganze mit einem Coach / 'Therapeuten der dir einen Weg zeigt dich INNERLICH von deiner Familie zu distanzieren. Auch wenn sie deine Familie ist - du brauchst ihnen mit dem Herzen nichts zu geben, was sie dir nicht auch geben. Familie - echte Famille ist Gegenseitigkeit. Von deiner biologischen Familie wirst du -nur du gemobbt, weil du die Frechheit besitzt, anders zu sein.

Lass dich nicht weiter runterziehen. Möglicherweisen merken alle drei nicht was sie da tun - d.h. sie tun es unbewusst zweites d.h. sie tun es für immer und ewig, weil es vom Unbewußten, also vom herzen gesteuert wird. Du musst dich verstehen und für dich Verantwortung tragen - nicht für deine Familie und für deine erwachsene Schwester. Ich habe auch so ein Exemplar von Schwester. die ist vom Nichtstun überfordert, muss täglich drei Stunden lang Likörchen trinken gehen. Wenn ich sagen würde, dass irgendwas im Haushalt gemacht werden sollte würde sie hysterisch werden, losbrüllen dasssie immer kritisiert wird - also habe ich mich räumlich distanziert. ABER das wesentlich war die innere Distanz. Ich bin nicht für sie verantwortlich sondern für mich. W 55
 
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  • #16
Liebe FS,

auch ich habe mich von meiner Herkunftsfamilie distanziert. Aber nur noch ganz selten mit meiner Mutter Kontakt und auch nur, wenn Sie in schriftlichen Dingen meine Hilfe braucht. Diese *Abnabelung* war ein schwieriger Schritt, aber nachdem mein Mutter mich damals die Treppe hintergestoßen hatte (ich hatte mein 5 monatiges Baby auf dem Arm) und keiner zu mir gestanden hatte, hab ich die Reißleine gezogen!

Selbst war ich nie auf einer Familienaufstellung, ich hatte mich aber darüber informiert. Es gibt auch welche nur mit Figuren. Ein gutes Buch dazu kann ich dir empfehlen von Dr. Thomas Weiss *Familientherapie ohne Familien*.

Mir persönlich hat (richtige) Astrologie sehr weitergeholfen. Man sieht sein eigenes Geburtshoroskop (wie man tickt, seine Lebensaufgabe) und das seiner Familienmitglieder. Ich bin bis zur Uroma/Uropa zurückgegangen, da hatte sich das große Unglück ereignet (durch einen Blitzschlag wurde, bis auf meine Uroma, die ganz Familie ausgelöscht). Diese Folgen sind bis heute noch zu spüren und weiß jetzt auch, warum die Oma so kalt war, wie sie eben war und habe meinen Frieden geschlossen.

Aber wie gesagt, das Familienstellen bei einem guten Therapeuten ist sicher auch ein guter Weg - bekanntlich führen mehrere Wege nach Rom ...

Alles Liebe
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