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  • #1

Erfahrungen nach einer außerehelichen Beziehung?

Die meisten Ehen enden nach einer außerehelichen Beziehung innerhalb weniger Jahre. In meinem Umfeld habe ich teilweise alle drei Beteiligten gekannt und jedes Mal war der oder meistens die ehemalige Geliebte die Einzige, die nach ein paar Jahren wieder glücklich war und ihr Leben und die Liebe im Griff hatte. Wer hat damit Erfahrung? Wessen Ehe hat nach einer außerehelichen Liebe des Partners noch viele Jahre bestanden und ist wieder glücklich geworden?
 
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  • #2
So eine Ehe soll noch gut laufen? Das glaubst du doch selbst nucht. Denn immerhin würd sich der Betrogene die ganze Zeit fragen, ob er/sie weiter betrogen wird oder wann es wieder so weit sein wird. Meine Ehe ist daran zerbrochen. Und ich bin die Person die betrogen wurde. Ich kann ihr nicht mehr vertrauen.
 
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  • #3
Man macht sich vielleicht ein paar Monate oder sogar Jahre noch etwas vor und glaubt, "gewonnen" zu haben, weil Ehemann/Ehefrau sich besonnen hatte, dass die eigene Ehe doch nicht so verkehrt war. Aber das Grundvertrauen ist weg, finito, futsch. Auch wenn noch so oft beteuert wird "ich liebe nur dich". So ein Betrug nagt an einem, ist unterschwellig IMMER ein Thema und wird dann gern in Streits wieder auf den Tisch geknallt. Heute weiss ich, dass ich gleich hätte gehen sollen. Vertane Zeit anzunehmen, dass sich schon alles wieder einrenkt...
 
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  • #4
Hallo,

ich wurde betrogen, sah keine Perspektiven für mich, war in meiner Vorstellung gefangen, dass mit einem neuen Partner eh nichts anders wird, sowieso alle Männer früher oder später fremdgehen, ich dafür nicht alles aufgeben muss um paar Jahre später am selben Punkt zu landen.

Dann lernte ich ein Paar Männer kennen... erst einer der anständig war, der mir die Hoffnung gab, dass es doch alles besser werden könnte - der war jedoch selbst liiert.

Dann lernte ich auch noch einen unanständigen kennen, der mich manipulierte und mir das Blaue vom Himmel log, ich ging mit ihm fremd - an mein Treuegelübte fühlte ich mich nicht mehr gebunden, da ich ja selbst bereits betrogen worden war.

Ich brauchte die Zeit und diese Erfahrungen, um mich selbst zu finden, um Kraft zu schöpfen. Dann trennte ich mich von meinem Mann.

Jetzt ein paar Jahre später fühle ich mich wieder bereit für eine Beziehung und habe auch wieder Hoffnung, dass es gutgehen kann.

Um auf die Frage zurückzukommen: Ja, ich denke, der Betrug ist der Anfang vom Ende. Nicht nur wegen des Vertrauensverlustes, sondern weil es einfach nicht mehr passt. Das muss man sich dann selbst nur erstmal eingestehen. Aber es gibt viele, die den Schritt der Trennung doch nicht wagen, vor allem Männer nicht, wenn erhebliche finanzielle Nachteile drohen.

Ich hab auch eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, dass das Gefühl echter Liebe und Verbundenheit kein Geld der Welt ersetzen kann.
 
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  • #5
Doch kann gut gehen. Bin nach ca. 15 Jahren Ehe betrogen worden und wir haben es wieder auf die Reihe bekommen. Sind fast 10 Jahre danach noch glücklich zusammen. Ob es ewig gut geht, weißt du so oder so nicht, der Mensch ist ein komisches Wesen. Wichtig ist allerdings, dass man den Ursachen auf den Grund geht und der andere keine weiteren Seitensprünge begeht. Häufig ist man selber auch einiges Schuld daran. Ich habe jedenfalls auch vor der eigenen Türe gekehrt. Wenn du eine Klärung erreichst, versuche es, keiner von uns ist ein Heiliger! M, 51
 
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  • #6
So eine Ehe soll noch gut laufen? Das glaubst du doch selbst nucht.

Warum nicht? Es kommt doch auch darauf an, wie beide Partner zu der Beziehung stehen, warum wurde betrogen und was erwarten beide für die Zukunft.
Ich war in so einer Situation. Mein Partner hatte mich betrogen. Viele Gespräche folgten und wir waren uns einig, dass unsere Beziehung nicht zu Ende ist. Das ist nun schon 20 Jahre her. Man sollte dem Parter dann auch wieder vertrauen und ihm nicht ständig hinterherspionieren, um herauszufinden, ob er eventuell wieder betrügt.
Mit gegenseitiger Achtung und Vertrauen kann die Beziehung weitergehen.

w
 
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  • #7
Man muss sich doch mal vorstellen was real abläuft, wenn fremd gegangen wird. Ein liebevoller und aufmerksamer Partner entpuppt sich als Lügner und Betrüger. Es agiert ein völlig fremder Mensch, der mit dem eigenen Partner nichts mehr gemeinsam hat. Ein Unding mir vorzustellen, dass daraus noch mal eine glückliche Beziehung werden soll. Zerstörtes Vertrauen, ständiges Kopfkino, die Angst vor dem nächsten Betrug. Wer wirklich liebt kommt damit nicht klar. Ich habe festgestellt, dass nicht der „Fremdkontakt“ die zerstörerische Auswirkung hat, sondern die Täuschung in einem Menschen. Im Nachhinein festzustellen, dass er mir zugetraut hatte seine haarsträubenden Geschichten zu glauben, war die größere Verletzung. Zwangsläufig muss der Partner lügen, um nicht aufzufliegen. Sein Phantasiereichtum hatte mich besonders erschüttert.

Die Schwester einer Freundin wird seit 10 Jahren betrogen. Sie weiß das und trennt sich nicht, weil sie nicht einsieht, dass sie ihren Platz räumen soll. Ihrem Mann ist das egal, er hat sein gewohntes Umfeld und keinen Trennungsstress. Beide geben sich freundschaftlich in der Öffentlichkeit. Von außen betrachtet ein bewundernswertes Paar, doch ich möchte nicht tauschen. Seit 4 Jahren nimmt sie übrigen Antidepressiva. Ich traue mir zu, den Grund dafür zu kennen.

Mein neuer Partner wurde auch betrogen. Das gibt mir etwas Sicherheit, dass er weiß was er anrichten würde. Ich vertraue ihm und kann wieder lieben. Mein Ex hat bekommen, was er verdient hat. Er ist der einzige Mensch für den ich Schadenfreude empfinde. Das steht mir zu, es ist mein Schmerzensgeld.
 
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  • #8
Diese Frage kann wohl niemend allgemeingültig beantworten, sondern nur jede/r und jedes Paar für sich. Er kommt doch darauf an:
- wie lange ist man zusammen. Gibt es Kinder, für die es sich vtl. lohnt, sich um die Erhaltung der Ehe und Familie zu bemühen?
- wie war die Beziehung vor der außerehelichen Beziehung?
- was war der Grund für die Affäre?
- Wer war der/die Affärenpartner/in (im Freundeskreis oder gar Verwandschaft wäre z.B. für mich K.O.-Kriterium)
- Wurde der Kontakt zur Affäre vollständig abgebrochen oder läuft noch etwas?
- Wie lange lief die Affäre?
- Wie lief die Affäre, wurde der Partner dreist hintergangen, wie und wie oft wurde er belogen?
- Reflektiert der fremd gegangene Partner sein Verhalten, setzt er/sie sich damit auseinander? Bereut er/sie? Bemüht er/sie sich um den betrogenen Partner und um die Beziehung?
- Wollen beide externe Hilfe/Paartherapie in Anspruch nehmen?
- Kann der Betrogene grds. verzeihen, will er/sie das versuchen?
- Sehen beide grds. eine gemeinsame Perspektive?

Ergibt sich aus dem ganzen, dass es sich lohnt, um die Ehe zu kämpfen, sollte zumindest der Versuch gemacht werden. Es gibt viele Beispiele, bei denen es wieder und auch dauerhaft funktioniert hat. Dafür müssen aber beide etwas tun
 
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  • #9
Fragesteller: @ Gast 1: nein, ich glaube es selbst nicht, würde es aber manchmal gern glauben. Es gibt in meiner näheren Verwandtschaft ein Ehepaar, ich schätze beide Ehegatten. Der Mann hatte vor Jahren eine lange Liebesbeziehung und die Freundin hat ihn nach einer Weile verlassen. Er hat mit seiner Frau eine Eheberatung besucht und beide haben immer wieder betont, dass die außereheliche Beziehung ihnen auch helfen könnte, weil sie wieder miteinander reden. Tatsächlich ist die Beziehung zu der anderen Frau aber schon seit vier Jahren beendet, der Mann heult ihr immer noch hinterher und beide demütigen sich in Gegenwart anderer und sagen, dass sie sofort gehen würden, wenn das Haus und das Geld sie nicht aneinander ketten würden. Liebe ist das keine mehr, nur Hass. Theoretisch heißt es doch immer, dass eine Geliebte nicht das Eheaus bedeuten muss, sondern der Ehe sogar gut tun kann (was ich für zynisch halte), in der Realität scheint es aber keinen Beispielsfall zu geben.
 
  • #10
Ich könnte sowas nicht verzeihen. Mein Vertrauen in diesem Mann wäre total futsch. Komisch, dass die es hier bekunden verziehen zu haben Frauen sind. Ich bin lieber alleine alleine, als zu zweit allein. Wenn mein Partner jemanden anders sucht - aus welchen Gründen auch immer - dann bin ich zu zweit allein.

Gründe gibt's immer, woran eine Partnerschaft arbeiten kann, aber dazu muss mein Mann nicht fremdgehen. Ich würde eine Chance in der Beziehung sehen, wenn er vor dem Versuch fremdzugehen zu mir käme und mir sagt, was ihn stört an unserer Beziehung - so dass es dann gar nicht mehr zur fremd gehen kommt. Aber dazu benötigt man eine gute Kommunikation untereinandern!
 
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  • #11
Ich wurde von meiner mittlerweile Exfrau betrogen, hab es geschluckt,verziehen, die Ehe ging liebevoll 10Jahre weiter, mit einer neuen Liebschaft hat sie dann unseren Ehevertrag gekündigt.
Nun ist mir vieles egal, ich öffne mich einfach nicht mehr komplett. Schaue auf mein Leben und meine neue Partnerin muß selbst entscheiden, wenn sie Fremdgehen möchte werf ich sie raus,
Bin nicht häßlich, hab mein Haus und verdiene nicht schlecht, Ich laß mich nicht mehr an die "Leine" oder eheliche Ketten legen.
Komisch, wenn für Frauen die eheliche Sicherheit fehlt, gehen sie auch nur selten fremd.

51m
 
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