• #1

Erwachsen? Erfahrener? Oder einfach Hornhaut auf der Seele?

Letztens traf ich einen alten Schulkameraden und er strahlte und sagte: Mensch toll Dich wieder zu treffen! Wir Jungs haben ja immer so für Dich geschwärmt! Du warst immer so herzlich zu allen, hast viel gelacht und hattest eine tolle Ausstrahlung! Ich möchte damit nicht auf den Punkt, früher fanden mich alle toll, sondern bei mir kam die Frage hoch....Wie lange hat Dir keiner mehr gesagt, dass Du eine tolle Ausstrahlung hast und wann/wodurch hat sich das geändert?
Antwort: als ich noch richtig emotional war...da kam das öfter!
Ich hatte immer lange Beziehungen aber dennoch richtig gelebt! Bodenständig was Ausbildung und mein Geldverdienen anging...ansonsten war ich etwas verrückt und emotional: Nebenjob im Studium, war Bungee-Jumping, war mit 10 Leuten in einer Holzhütte auf Hawaii. Konnte lachen, lieben, mich anstrengen und war traurig, wenn es "böse" wurde, verstand die Welt nicht mehr. Wollte Beziehungen reparieren und nicht wegwerfen. Ach und ich habe Liebeskummer richtig durchlebt.
Heute habe ich das nur noch im ganz engen Kreis: Lachen, tanzen und im Abendkleid auf den Baum klettern, damit ich besser gucken kann.
Durch Verantwortung zb für Kinder hat sich das nicht geändert. Aber ich sehe Dinge heute ruhiger, rationaler und lasse weniger an mich ran.
Auch hier gebe ich gerne mal den Rat: mach Dich nicht fertig, hake ab...
Für frustriert halte ich mich nicht...habe keine Wut mehr, hasse die Männer nicht und komme gut mit Allem alleine klar!
Nur, Ausstrahlung ist hinweg und manchmal denke ich: Ich möchte lieber die wieder die Alte sein auch wenn es öfter weh getan hat!
Wie ist es bei Euch?
Seid ihr froh erwachsener zu sein oder glaubt ihr auch manchmal: Man stumpft vielleicht einfach nur ab?
 
  • #2
Puh, wäre vielleicht manchmal ganz gut, wenn ich etwas abgeklärter wäre...

Leider schaffe ich das (noch?) nicht, die Empfindungen sind immer noch ungefiltert und teilweise äußerst intensiv.

Ok, man kann intensiv genießen - aber manchmal tut es auch unglaublich weh. Ich versuche manchmal mich zu wappnen - stelle mir z.B. den unausweichlichen Verlust meiner Eltern vor - aber ich fürchte, das wird nicht viel helfen.

Woran das liegt? Keine Ahnung.
 
  • #3
Das nennt man Reife, meine Liebe. Dinge die für mich vor Zwanzig Jahren der Weltuntergang schlecht hin waren, brechen mir heute keinen Zacken mehr aus der Krone. Ich bin " oft" froh Erwachsener zu sein. Aner ich habe nie das Kind, den Bengel in mir verloren. Ich denke die Mischung macht es. Ich finde übrigens Menschen die nur noch Erwachsen sind, furchtbar Langweilig.
Für frustriert halte ich mich nicht...habe keine Wut mehr, hasse die Männer nicht und komme gut mit Allem alleine klar!
Das ist doch Klasse.
Ich möchte lieber die wieder die Alte sein auch wenn es öfter weh getan hat!
Du wirst immer die alte sein. Du musst es nur hin und wieder heraus lassen. Das Tier in dir. Hin und wieder. Glaub mir, dass macht Richtig Spaß. Und ich habe noch die Partnerin dazu, die noch bekloppter ist wie ich. Irgendwer sagte. Nimm das Leben nicht so Ernst, denn wir kommen da nicht lebend heraus. Oder so Ähnlich. Lächle liebe FS.
Geht doch!
m45
 
  • #4
Mir ist meine Ausstrahlung total wurscht, wichtig ist mir, wie ich mich fühle. Um mich gut zu fühlen, brauch ich nichts "verrücktes" tun, kein Bungeejumping, gar nichts. Wenn ich im Abendkleid auf einen Baum klettern müßte, um mich witzig zu finden, naja, dann kann ich mir auch gleich den Villacher Fasching im Fernsehn anschaun.
Schon bei Andre Heller zu hören: Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Die sind nicht zu finden, während man einem Adrenalinkick nachjagt.
Da lob ich mir die leisen Glücksmomente, und die sind zahlreich, wenn man sie hören und spüren kann.
 
  • #5
Liebe FS,

alles hat seine Zeit und es gibt durchaus zwischendurch auch mal andere Phasen, wo alles etwas gebremster, oder anders läuft. Kein Grund zur Sorge, solange du so wachsam bist und mit dir in Verbindung stehst. Das, was in dir verankert ist, wirst du nicht wirklich verlieren. Es kommt dir vielleicht auch nur so vor, weil du das entsprechende Feedback nicht mehr bekommst. Die Wahrnehmung der Menschenskinder ist heute getrübter und nicht mehr so empfänglich, wie es einmal war. Es hilft ungemein, sich zwischendurch immer mal wieder in Augenschein zu nehmen, innerlich, wie äußerlich und die eigene Wahrnehmung wieder zurechtzurücken. Es gab auch Zeiten in meinem Leben, wo ich dachte, mich verloren zu haben. Wenn die Zeit vorbei war, konnte ich mich wieder einsammeln und bestimmte Eigenschaften kamen um so stärker zum Tragen. Ich bin froh, erwachsen zu sein und zu werden, es ist ein Prozeß bis zum Ende des Lebens. Solange ich das spüre, lebe ich und darauf kommt es für mich an. Ich kann entscheiden, wer ich sein will. Das Leben ist ein Auf und Ab.......
 
  • #6
Hallo pixi67,
ich habe diese Wandlung auch schon durch, doch bin ich erst 34. Meine Erklärungen sind:
1) Habe viel mitgemacht im Leben, an dem man entweder reift oder kaputtgeht. Mir ist absolut klar, dass jeder Tag mich näher zum Lebensende bringt. Deshalb habe ich nun einen ganz anderen Blick aufs Leben. Ich bin überhaupt nicht freudlos oder so, das will ich nicht sagen. Ich lebe einfach nur bewusster.
2) Meine kostbare Energie verschwende ich nicht mehr, vor allem nicht an Personen, die sich dank meiner Energie selbst gut fühlen, aber im Gegenzug nichts geben. Ich passe also besser auf mich und mein inneres Feuer auf; ich schütze mich, damit ich nicht verbrenne.
3) So langsam schlägt der Aszendent durch (Jungfrau). Zu viele emotionale Eskapaden hindern einen, seine Ziele zu erreichen. Die Jungfrau weiß das ganz genau. Ich habe heute eine ganz klare Vorstellung vom Leben und von der Zeit, das hatte ich früher nicht.
4) Früher war ich insgesamt verträumter und idealistischer. Ich schätze heute Eigenschaften wie Struktur, Verlässlichkeit, Belastbarkeit unter Stress, Regelmäßigkeit, Weitsichtigkeit und Diplomatie viel mehr als damals, und zwar an mir selbst und an anderen. Überspitzt gesagt: Ich habe lieber einen etwas langweiligen, aber diplomatischen Mann an meiner Seite als einen hochspannenden Windhund. Menschen, die eine flirrende Ausstrahlung haben, die mich emotional fesseln könnte, sind mir heute sogar eher suspekt.
 
  • #7
Liebe Lily 321...
falsch herum verstanden! Ich habe die Dinge nicht gemacht um mich witzig zu finden...Mein inneres Kind tut das ganz von alleine aber nur wenn ich mich frei fühle und mal "nicht nachdenke".
Und wenn mir schnuppes ist, was andere von mir denken!
 
  • #8
Witzig, genau das wollte ich auch schreiben.

Liebe Pixie, wenn "67" Dein Geburtsjahrgang ist, dann sind wir ähnlich alt und auch ich nehme so eine neue "Abgeklärtheit" wahr, ein Ruhigerwerden...und merke es, wenn eine gerade 30 gewordene Kollegin sich am Ende der Mittagspause zu mir setzt und mich ein bisschen indirekt ausfragt, wie es denn so sei mit einem Kind... (huch! Ich bin eine Erfahrungsträgerin!).

Werte Deine neue Gefühlslage nicht ab mit Worten wie "abgestumpft". Sorge für schöne Erlebnisse, finde neue Dinge, die Dich jetzt begeistern.

Schau Dir andere in Deinem Alter an, die älter und langweiliger als Du wirken.

Du hast ja ne Menge gelebtes Leben hinter Dir, Du weißt einfach nun, wie das ist. Das bedeutet nicht, dass Dich das abgestumpft hat.
Du hast Energie und DU hast Weitsicht. Das ist eben anders als in den jungen Jahren. Ruh Dich doch auch ein bisschen darauf aus, sei die "weise Squaw" ;-)) Und irgendwann wird Dir das ein Mann auch mal wieder sagen, wie toll das wirkt und wie unglaublich schön und weiblich-reif Deine Ausstrahlung ist!
 
  • #9
Ich schreibe mir meine Begegnungen mit den Männern mit Hilfe von Liedern von der Seele. Diese Lieder sind immer hochemotional, bewegen in meinen Zuhörern auch immer ganz schön viel.

Es gab einen Moment in meinem Leben, da war ich so dermaßen weit unten, dass ich mich fragte:

Wenn ich JETZT vor die Wahl gestellt werden würde, entweder weiterhin dank der Erfahrungen in der Liebe Lieder schreiben zu können, oder endlich die Partnerschaft zu leben, die mir gut tut, wofür würde ich mich entscheiden?

Und ich wählte für diesen kurzen Moment die gute Partnerschaft.

Ich war der Enttäuschungen und der Kämpfe und dem "Reparierenwollen" so müde, dass ich mich endlich ausruhen wollte.

Nun, ich schreib immer noch Lieder ;-)

Jede Deiner Erfahrungen hat Dich zu der Person gemacht, die Du heute bist. Du stehst dem ganzen Hickhack einfach entspannter gegenüber. Nicht abgebrüht, nicht abgestumpft. Sondern gereift. Und vergiss nicht - auch der, der Dir so von früher vorschwärmte, hat sich verändert, trauert seinem eigenen inneren verrückten Kind vielleicht (auch) nach. Und die, die Dich heute kennenlernen, können doch gar nichts vermissen, denn sie kennen nur die ruhige Frau von heute.

Wenn DU allerdings etwas von der alten Pixi vermisst, dann frag Dich, was genau und wofür dieses, was Du vermisst, eigentlich steht. Du vermisst nicht das AufDenBaumKlettern, sondern wahrscheinlich eher diese kleinen illegalen Revolten (so geht es mir, wenn ich auf Rømø auf den Strand fahre *grins*). Und dann guck, wie Du das mit verschmitztem Grinsen und vielleicht auch nur in Deinem Kopf heute wieder umsetzen kannst.

Du bist eine gute Frau, so, wie Du bist. Wenn Du es hättest anders machen können, hättest Du es anders gemacht. Doch Du agierst zu jeder Zeit so, wie es Dir in dem Moment am besten gelingt. Glaub daran.
 
A

aufgewacht

Gast
  • #10
Liebe Pixie67

Ich hoffe, du hast das noch nicht ganz aufgegeben.... diese Begeisterung für... dieses sich schnell verlieben in.... diese spontane.... dieses verückte... dieses intensiver Gefühl, dass man lebt!

Es wäre so schade.

Natürlich ist man mit dem Alter abgeklärter...und man tanzt nicht mehr spontan auf der Straße, sondern im Wohnzimmer - wichtig ist: man tanzt noch!

m Bj. 61
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #11
Das Zitat geht korrekt so:
'Wer mit zwanzig kein Kommunist ist, hat kein Herz.
Wer mit fünfzig kein Kapitalist ist, hat kein Hirn.'
Joa, schon ganz gut.
Ich ändere es mal ein bißchen ab, dann gefällt es mir besser und paßt auch besser zu deiner Frage:
' Wer mit zwanzig kein Idealist ist, hat kein Herz.
Wer mit fünfzig kein Realist ist, hat kein Hirn.'

( Darf man Zitate abändern ? Darf man zitieren, wenn man den Urheber nicht nennen kann ? Ist mir jetzt einfach mal egal )

w 48
 
  • #12
Sei froh, dass du die Dinge heute gelassener siehst als früher.

Ich denke, das hat schon mit Reife zu tun. Wenn man älter wird, werden andere Dinge wichtiger.

Es gab Zeiten, da war man jung, naiv, hatte vom Leben keine Ahnung. Man reift an seinen Lebenserfahrungen. Selbst (oder gerade) aus Enttäuschungen lernt man und kann daraus sogar gestärkt hervorgehen. Man durchschaut verschiedene Verhaltensweisen und lässt sich nicht mehr verschaukeln. Das gibt Sicherheit und man tritt entsprechend anders auf.

Aber manchmal - ganz im Geheimen - wünsche ich mir auch, noch mal so unbefangen durch die Welt zu gehen wie damals. Ganz im Geheimen habe ich mir mein kindliches Gemüt bewahrt :)
 
  • #13
Früher war man unter Gleichgesinnten, und konnte deswegen mehr wagen und mehr machen. Inzwischen hat sich das eigene Umfeld geändert, so dass man nach außen vorsichtiger wird.
Und mehr Angst vor persönlicher Verletzung. Schon um nicht als "unreif" verurteilt zu werden.

Mir scheint, dass das aktuelle Umfeld von Einem erwartet, gemäs dem eigenen Alter sich bedächtiger zu verhalten.

Manchmal aber selten erlebe ich wirklich glückliche Frauen. Wie sie strahlen, sich freuen, und ausgelassen sind wie Kinder.
Dabei sind sie unter Gleichgesinnten, die ihnen das ermöglichen.
(Es sind (fast) keine Männer anwesend.)

Es gibt so Manches aus jungen Jahren, wo ich froh bin, dass ich es erlebte. Aber auf diese Art wollte ich es nicht nochmal erleben.
Inzwischen will man eher die Komfortzone. Aber auch, weil man mit fortschreitendem Alter mehr Komfort braucht, um es leichter zu haben. Nochmal zu zehnt in der Hütte? Oder doch lieber im bequemen Hotel mit Frühstück am Bett?

Manchmal fehlt Einem nur der Mut, etwas zu tun, was man tun will.
Oder es fehlt Einem der dafür passende Partner/in dafür. z.B. -die beste Freundin- Die ggf. leider auch bedächtiger geworden ist?

Mut? Ja. Aber lieber in einem Umfeld, das Einen nicht kennt?
Wegen Angst vor Kritik? Früher war man eher naiv, und deswegen ungehemmter?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #14
Natürlich ist man mit dem Alter abgeklärter...und man tanzt nicht mehr spontan auf der Straße, sondern im Wohnzimmer - wichtig ist: man tanzt noch!

Jein,

im vergangenen Sommer war ich mit einer Freundin in der grossen Stadt unterwegs. Im Radio kam mein Lieblingslied und ich fragte sie, ob sie mit mir tanzen mag. Sie sagte ja, ich hielt rechts unter einer Laterne an, öffnete das Dach, mein Lied erfüllte den Raum und wir tanzten auf der Strasse. Es ging durch und durch und das ein oder andere Auto an uns vorbei.

Liebe Pixie67,

es ist vieles noch da und geblieben - nur (wieder) viel bewusster und gelassener.

Bewahre Dir das alte Neue und das neue Alte.

PS: Wenn ich eine AusZeitReise brauche, wandere ich mit meiner alten Dame, bewährt seit über 30 Jahren aus Holz mit Stoff- und Gummihaut bespannt, über das Wasser und es ist als wäre es erst Gestern. Es ist (wieder) leicht(er).
 
  • #15
Wie lange hat Dir keiner mehr gesagt, dass Du eine tolle Ausstrahlung hast und wann/wodurch hat sich das geändert?
Vielleicht liegt es gar nicht (nur) daran, dass sich so viel geändert hat, sondern daran, dass Menschen mit zunehmendem Alter sowas nicht mehr zu anderen sagen.

Je älter ich werde, umso bewusster wird mir vieles und belastet mich. Ich musste viel daran arbeiten, TROTZ all dem, was ich sehe und nicht ändern kann, Lebensfreude zu haben. Je bewusster ich versuche zu leben, umso mehr geht nicht mehr. Welches Essen, welche Kleidung, entdecken, dass man immer Kompromisse machen muss und dann damit leben, dass es kein Ideal gibt.

Was Partnerschaften angeht, finde ich es sehr gut, dazugelernt zu haben. Aber ich kann mich mit Mitte 40 noch so verlieben wie mit 17. Ich kann noch furchtbaren Liebeskummer haben, darauf hätte ich, ehrlich gesagt, sehr gern verzichtet und das ganze mit unterkühltem Verstand gehandhabt. Ging nicht.

Aber ich sehe Dinge heute ruhiger, rationaler und lasse weniger an mich ran.
Es wird ja auch immer mehr, was einen belastet, also man muss auswählen, woran man sich aufreibt. Wichtig finde ich auch nicht, sich emotional wegen einer Sache fertig zu machen, sondern sein Leben so zu ändern, dass man diese Sache nicht fördert und eventuell irgendwas zu finden, wie man das Bekämpfen dieser Sache unterstützen kann, und wenn es Geld spenden ist.

Man muss manchmal auch ertragen, schlecht behandelt zu werden von Leuten, auf die man angewiesen ist. Ich höre oft von Freunden, die von ihren Chefs gepiesackt, nicht wertgeschätzt bis gemobbt werden. Wie soll man hier eine positive Einstellung bewahren? Man kann ja nur entweder sich abtöten in diesem emotionalen Bereich, dass man es nicht mehr an sich ranlässt und erträgt, oder man kämpft oder geht weg.

Ich denke, dass es als junger Mensch die Naivität ist, die einen frei und fröhlich sein lässt (wenn man kein Trauma hat) und die Ausstrahlung bewirkt, und dass man sich als "Ersatz" was anderes erarbeiten muss, wenn man älter wird. Aber es kann nicht mehr das von früher sein. Herzlichkeit, Offenheit für Menschen, Lächeln kann man sich bewahren oder bewusst entwickeln. Die besondere Ausstrahlung kommt meiner Erfahrung nach, wenn man glücklich ist in seinem Leben und sich nicht ausgeliefert fühlt.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #16
Ich denke, dass es als junger Mensch die Naivität ist, die einen frei und fröhlich sein lässt (wenn man kein Trauma hat) und die Ausstrahlung bewirkt, und dass man sich als "Ersatz" was anderes erarbeiten muss, wenn man älter wird.

Diese "Freiheit und Fröhlichkeit" kann man sich zurück erobern. Obwohl ich durch ein schweres Kindheitstrauma alle Erinnerung an 6 Jahre vergaß/verdrängte, und auch in den letzten 4 Jahren schwere Schicksalsschläge erlitt, kann ich freien und offenen Herzens sagen: "Ich bin ein glücklicher Mensch".
Das sieht man mir auch an. Menschen, welche mir begegnen verwenden häufig die Begriffe Sonne, in verschiedenen Abwandlungen" und "unglaubliche Ausstrahlung" um mich zu beschreiben.
Fremde denken häufig, ich wäre "mit dem goldenen Löffel im Mund geboren" und auf der Sonnenseite des Lebens aufgewachsen. In dem Glauben belasse ich sie gern.

Inneres Glück ist für mich eine Einstellungsfrage und von außen nur angreifbar, wenn man es zulässt. Ich lächle/lache viel, tanze im Regen, wenn mir danach ist, erfrische mich an heißen Sommertagen im nächsten Springbrunnen oder mache Schneeengel auf dem Alex.

Wenn es angebracht ist bin ich sachlich, ernst, verantwortungsbewusst.

Das Kompliment über meine Ausstrahlung wurde mir erst vorgestern wieder gemacht. Ich glaube nicht, dass es altersbedingt gegeben oder empfangen wird.

Wie der Name schon sagt, hängt es mit dem zusammen was ein Mensch ausstrahlt. Glück, Wärme, Lebenslust, Zufriedenheit. Lachen seine Augen auch in Alltagssituationen?

Jetzt mit 45 fühle ich mich trotz der harten Schicksalsschläge und menschlichen Verluste weder abgestumpft noch abgeklärt. Sicherlich bin ich irgendwie reifer geworden, habe gelernt mit bestimmten Situationen anders umzugehen und begriffen, dass ärgern nichts als Ärger bringt. Dennoch habe ich mir, ganz bewusst, eine gewisse Unbedarftheit erhalten.
Egal wie oft ich enttäuscht werde, ein neuer Mensch, eine neue Situation bekommt freien Vertrauensvorschuss. Egal wie oft ich auf die Nase falle, ich stehe lachend wieder auf und mache weiter.

Vielleicht sollten wir uns trotz der wachsenden Verantwortung (die man übrigens nicht im Gesicht tragen muss), Bereiche frei halten in denen wir es uns erlauben sorglos zu agieren.
 
  • #17
Ich möchte nicht mehr die sein, welche ich noch mit zwanzig war.
Kein Selbstbewusstsein, leichtsinnig, verletzbar.
Nach einem Schicksalsschlag nahm mein Leben eine grosse Wende.
Heute mit 46J kann ich von mir sagen, das es gut so ist, wie ich jetzt lebe.
Niemand kommt mehr so nah an mich ran, das er mich verletzen wird.
Ich bin lebenslustig geblieben. Sortiere Menschen konsequent nach ihrem Charakter unmissverständlich aus.
Meine Leichtigkeit lebt immer noch. Habe meine soziale Einstellung niemals verloren.
Mein Humor ist echt, nicht mehr so gekünstelt wie früher.
Ja, ich bin froh, "erwachsen" zu sein.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #18
Ich denke auch nicht, dass ich abgestumpfter bin im Laufe meiner Lebensjahre...nur abgeklärter. Meine Persönlichkeit habe ich behalten. Das sagen viele aus meinem familiären Umfeld. Ich selber finde ich, bin noch dünnhäutiger geworden, leider. Habe aber gelernt zu spüren, was brauche ich, was brauche ich NICHT (mehr). Ich denke auch, dass es Reife ist und/oder einfach die Lebensjahre, die man/frau mehr auf dem Buckel haben, als ein jüngerer Mensch.
Was ich noch an mir feststelle, ich komme noch besser alleine klar als es ohnehin schon war...das muss nichts Gutes bedeuten, ich weiß das! @neverever , auf diesem Wege etwas verspätet, alles erdenklich Gute zum Geburtstag, "alter Mann"..:)
 
  • #19
Mir scheint, dass das aktuelle Umfeld von Einem erwartet, gemäs dem eigenen Alter sich bedächtiger zu verhalten.

Manchmal aber selten erlebe ich wirklich glückliche Frauen. Wie sie strahlen, sich freuen, und ausgelassen sind wie Kinder.
Dabei sind sie unter Gleichgesinnten, die ihnen das ermöglichen.
(Es sind (fast) keine Männer anwesend.)

...da sprichst du etwas ganz Wichtiges an, was mich mein ganzes Leben schon als Fragezeichen und selbst Betroffene, begleitet. In unseren Kulturen gibt es diese Ausgelassenheit und Losgelöstheit sehr oft nur, wenn man getrunken hat und das ist dann legitim. Ist man sonst ein fröhlicher Mensch und erfreut sich an die vielen kleinen Dinge im Leben, landet man fix mit Argwohn begleitet in die Schublade, oberflächlich, vom Leben das Glück nur so vor die Füße geschmissen bekommen zu haben, nie erwachsen geworden und infantil, albern, durchgeknallt zu sein etc.pp. Wenn man dann erfährt, welche ziemlich heftigen Lebenswege man eigentlich beschritten hat und bewältigen mußte, fällt man aus allen Wolken.
Die Menschen sind in ihren Festen gefangen, haben sich ihre Masken selber aufgesetzt und spielen ihre Rolle *Erwachsensein*.
Ganz besonders stark fällt mir das bei Frauen auf, die frisch verheiratet, schwanger und dann Mutter werden. Oft findet fast von jetzt auf gleich,eine radikale Veränderung statt. Mit nur noch ernster und verantwortungsbewußter Miene, haben sie sich zwischenzeitlich all der Dinge entledigt, die sie bis dato ausmachten. Vorher so fröhliche, humorvolle Menschenskinder sind erstarrt in ihrer Rolle und spielen Mutter und Erwachsensein. Es herrscht ein unausgesprochenes Gesetz in unserer Gesellschaft....wer leidvoll, gramgebeugt mit runzelnder Stirn durch die Weltgeschichte wandert, hat was geleistet und verdient der Hochachtung.
 
  • #20
Es kommt immer auf den entsprechenden Aspekt an.
Es gibt Dinge, die ich auch heute noch 30 J. später so betreibe wie früher und dann halt wieder Dinge mit denen ich mich heutzutage weniger begeistern kann wie früher. Anderseits ist es auch gut so, dann man sich sonst in den ganzen Jahren nicht weiterentwickelt hat und ist einfach an einen Punkt stehen geblieben und wer möchte den schon im Leben stehen bleiben und damit seine Zeit verplempern.

Schlussendlich ist eher die entscheidende Frage warum man dies oder das früher betrieb?
War es zum Zeitpunkt des Geschehens OK, dann ist es auch heute noch OK.

Sollte es aber zum Zeitpunkt des Geschehens doch nicht OK gewesen sein, dann sollte man sich fragen "warum".
Aus der damaligen Sicht oder der heutigen Sicht?
 
  • #21
ich finde erwachsener, gelassener, besonnener zu werden ist nur vorteilhaft. Man legt die teilweise selbstzerstörerische Impulsivität, Triebhaftigkeit und Gefühlsduselei ab. Das bedeutet nicht, dass man keine tiefen Glücksgefühle mehr empfinden kann, im Gegenteil, man nimmt durch die reife noch genauer und tiefer war wenn es einem in diesem Moment gut geht. Den Verstand mitlaufen zu lassen bedeutet nicht zwangsläufig Empathielosigkeit oder Gefühlskälte.
Ich finde seit mehreren Jahren, dass jeder heutige Tag besser ist als der gestrige, man sieht die Herausforderungen und Hürden im Leben immer lockerer und lässt sich nicht mehr so schnell verwunden oder unglücklich machen.
Ich bin der Meinung du bist einfach auf dem Weg auf dem sich alle guten Menschen mit der Fähigkeit zu stetiger Verbesserung befinden.
M31
 
  • #22
Ich bin teils froh, erwachsener zu sein und viele Erfahrungen gemacht zu haben, die mir jetzt den Umgang mit anderen vereinfachen. Ich weiss, was ich will und muss vieles nicht mehr ausprobieren, was damals in Sackgassen geendet hat.
Ich habe meine Ausstrahlung weiterentwickelt - vermutlich ist sie heute besser als früher- weil ich sicherer bin. Eigentlich kann ich zufrieden sein.

Aber: ich war jemand, der keine Angst kannte und habe Angst leider kennengelernt. Und das bremst mich, was ich sehr schade finde.

Ich gehe nicht einfach so ohne Plan aus dem Haus, d.h. ein bisschen ist die Spontanität schon eingeschränkt. Vielleicht ändert sich das aber, wenn die Kinder aus dem Haus sind und ich nicht mehr Verantwortung für alles hier habe. Ja, ich habe schon Pläne, was ich dann mache….
 
  • #23
Ich möchte nicht mehr zurück, aber auch im heute keine Jugendliche mehr sein, die oberflächliche Digitalisierung in fast allen Lebenslagen ist mit 52 zwar beruflich, aber privat nicht mein Ding, ich treffe mich lieber mit Leuten zum reden, statt simsen und den ganzen mich nervenden Klingel-Dingel-Kram.

Bei den jungen Männern heutzutage würden mir Wertevorstellungen, Konsequenz, Manieren und vor allem ein glattrasiertes Gesicht und geschmackvolle Kleidung fehlen - wenn ich eine junge Frau wäre.

Ich freue mich in ein paar Jahren in Rente gehen zu können, viel Zeit für Kreatives, meinen Reitsport, Ehrenamt und Netzwerke zu haben, evtl. tut sich noch was in der Liebe (per Zufall) durch die vielen Aktivitäten, es wäre ja möglich ein Mann meiner Generation denkt ähnlich und genieße meine finanzielle Unabhängigkeit.

Nein, ich wollte nicht mehr zurück in das Durcheinander der jungen Jahre, ich lebe zukunftsorientiert, auch befällt mich kein Jugendwahn oder ähnliches. Wenn ich die jungen Dinger im Zug, im Sport oder auf der Straße sehe, denke ich mir sofort, was bin ich froh da raus zu sein.
 
G

Ga_ui

Gast
  • #24
Da ist eine schmale Grenze zwischen Abgestumpftheit und sich trotzdem noch etwas Naivität bewahren.

Den meisten Menschen täte für meinen Geschmack etwas mehr Verspieltheit besser zu Gesicht stehen, als immer so zu tun, als hätte man ab einem bestimmten Alter die Weisheit mit dem Löffel gefressen! Oder schlimmer: In die Fussstapfen ihrer Eltern oder ihres gesamten konservativen Freundeskreises zu treten!
Manchmal muss man sich losnabeln!

Zuviel Abgeklärtheit ist enorm anstregend für die Umwelt, auch gefährlich. Ich bin sehr abgeklärt, ich durchschaue Männer sofort und habe entsprechende Schlagfertigkeit oder Lösungen parat, wie ich mit solchen Menschen umgehe. Sogesehen kann mir niemand was und es erreicht mich auch niemand. Weder körperlich noch verbal bin ich angreifbar. Davor haben viele Angst und sie trauen sich nicht an mich ran, weil sie wissen, sie ziehen bei mir in jedem Fall den Kürzeren, wenn ich sie nicht an mich ranlasse.

Ich merke auch von Jahr zu Jahr, wie ich alt werde und wie wichtig es ist, sich eine gewisse jugendliche Verspieltheit zu bewahren. Sich vielleicht auch was von den Jüngeren noch abzugucken! Man muss nicht immer so alt tun, wie man ist.
 
  • #25
Ich bin sehr abgeklärt, ich durchschaue Männer sofort und habe entsprechende Schlagfertigkeit oder Lösungen parat, wie ich mit solchen Menschen umgehe. Sogesehen kann mir niemand was und es erreicht mich auch niemand.

Das dachte ich auch einmal von mir, bis mir dann jemand ganz Bestimmtes begegnet ist. Alle meine Sicherheitsvorkehrungen sind in Luft aufgelöst, bei einem Mann, bei dem ich auf die Knie gehe. Und die Sache ist schwierig und ich glaube sie wird immer für einen gewissen Adrenalinspiegel sorgen. Ich kann nicht von ihm lassen, und verbrenne mir die Finger dabei.
 
  • #26
Ich finde es sehr schön zu lesen, dass sich doch die meisten sehr wohl fühlen in ihrer Haut; -)))
Wichtig ist wohl, immer mal wieder inne zu halten und in sich hinein zu fühlen.
Es gibt genug Dinge die das schon mal verhindern. Ich war zb mit anderen Dingen beschäftigt. .Krankheiten Trennung Söhne in der Pubertät und einer mit Rheuma.
Auf mich gesehen habe ich nicht.
Inne zu halten hieß auch festzustellen, dass viel zu viele den Drang haben permanent alles zu bewerten und man aufpassen muss nicht eine Kugel im Flipperautomat zu werden.
Ich habe mich jetzt von einer Freundin getrennt, weil ich zugeben musste
..Es nervt. Nichts und niemand in ihrem Umfeld darf sein wie sie nicht ist ohne bewertet zu werden.
Lachen ist gesund und man tut niemand weh, wenn man sich selbst eine kindliche Art bewahrt.
Und gefallen muss man auch nicht jedem.
So ist es wie eine alte Mischbatterie. ..Man muss immer mal wieder nachbessern um seine angenehme Temperatur zu bekommen
 
  • #27
Liebe @pixi67 ,

ich bin ja ein paar Jahre älter als du, wenn auch nicht so viele, wie ich gedacht habe.
Sehe ich mir die heutigen Zeiten an - dann bin ich froh, schon alt zu sein und unbeschwert fertig leben zu können.
Probleme wie Islam oder der vermeintliche Klimawandel interessieren mich persönlich nicht mehr - Blödsinn wie polit. Korrektheit darf ich in meinem Alter einfach ignorieren - was die Leute von mir denken, kann mir so egal sein wie der berühmte Reissack, der in China umgefallen ist. Zukunftssorgen habe ich keine mehr, ein interessantes Leben, auf das ich gerne zurückschaue, habe ich gehabt. Es war absolut geil - wäre heute so aber nicht mehr möglich. Ich kann auf ein paar Dinge stolz sein, auf andere weniger. So what - ich hab mein Ding gemacht.
So frei und unabhängig wie heute war ich noch nie - und ich habe mir diesen Freiraum selbst geschaffen. Blödsinn mache ich immer noch - und ich mag Frauen, die im Abendkleid auf dem Baum rumturnen. Im weissen Kleid in den Gartenteich fallen und drüber lachen. Immer noch. Und ich kann immer noch über mich selber lachen. Und mein Leben geniessen, Spass und Freude haben. Der emotionale Typ war ich nie, da hat sich auch wenig dran geändert. Ich mag meine neue Rolle - als graue Eminenz, als Mann, der gehört wird, weil er bewiesen hat, dass er es kann. Als Förderer der Jungen. Selbst an die des "Alterspräsidenten" auf so mancher wilden Party - der aufgrund seiner Kontakte den Ärger gering halten kann, wenn mal etwas übertrieben wurde. Doch, ich bin zufrieden, strahle das wohl auch aus - es ist ein wenig so, wie wenn du beim 24 Stunden Rennen die ersten 20 Stunden geschafft hast und anfängst, dich auf die Party zu freuen. Und auch ein wenig stolz bist, immer noch im Rennen zu sein.
 
L

Lionne69

Gast
  • #28
Es war ja ein alter Thread von Pixi.

Wäre gespannt, ob sie etwas in der Rückschau dazu noch sagt.
Für mich ist sie nämlich eine, bei der das Glas immer halb voll ist, die Sonne ihren Strahl durch egal wie dicke Wolken schiebt. Auch wenn es manchmal durchaus mehr als holprig und schwierig war und teilweise ist.

Mit der ich gerne albernd, lachend, wie junge Hühner um die Häuser ziehen würde.

Tom, dieses Gefühl, dass Du beschreibst, das empfinde ich auch.
Freiheit, Unabhängigkeit, im Denken, im Handeln.
Ich bin einfach zu alt für manche Dinge - wie Erwartungen, Zwangshöflichkeiten.
Ich sage Nein, wenn ich nicht mag, zu jedem.
(Und wenn es meine 80jährige Vermieterin ist - vor ein paar Jahren noch hätte ich allein aus Höflichkeit und Rücksichtnahme ihr ihren Willen gelassen, sie meine Grenzen massiv überschreiten lassen, warum eigentlich?)

Ich kann ganz und gar im Moment sein, mir gönnen und genießen.
Manche Dinge einfach abschütteln, manches, worüber ich mir früher Gedanken machte, ist heute nur noch entweder ein amüsiertes Lächeln wert oder ein Augenbrauen hochziehen.

Es ist keine Hornhaut, sondern ich merke, ich bin endlich ganz und gar erwachsen (=unabhängig, frei, selbst verantwortlich), und in diesem Rahmen erlaube ich mir, ab und zu so richtig die Kindseite auszuleben - das, was man damit verbindet.
Mit großem Platsch in den See hüpfen, richtig albern sein, den viel zu großen Eisbecher Löffel für Löffel genießen...Zeit vergessen.

Ich muss gar nichts mehr, mir (und anderen schon gar nicht) nichts beweisen, meine Kinder sind groß, finanziell brauche ich mir keine größeren Gedanken machen, das ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Fit und gesund genug für neue Wagnis, neue Wege.

Mein Lieblingsspruch - das Leben ist richtig schön, bunt und wahnsinnig spannend.
 
  • #29
Mein Lieblingsspruch - das Leben ist richtig schön, bunt und wahnsinnig spannend.
Ich schließe mich diesem Satz an und dem ganzen von dir beschriebenen Lebensgefühl.

Sieht so aus, als ob auch dies typisch für unser Alter ist, genauso wie der Frust, alt zu werden, nicht mehr so fit zu sein, nicht mehr bei den heißen Fegern anzukommen, Träume begraben zu haben, kurz: das Gefühl 'war das denn alles ?' zu haben.

Ich weiß nicht, ob das einfach eine Typ- / Charakterfrage ist, also wohl angeboren, so wie introvertiert oder extrovertiert zu sein, oder eine Eule oder Lärche.
Oder ob das Gefühl, das man mit 50 hat, vor allem daher kommt, wie das Leben bis dahin gelaufen ist.
Man also genug heiß gefegt hat oder alle wirklichen Träume wenigstens versucht hat umzusetzen.
Falls es das zweite ist, sollten sich die jungen Leute, die hier mitspielen, das vielleicht mal zu Herzen nehmen.

Vieles geht natürlich auch mit 50 noch, aber für einige Träume, vor allem die von lebensgestaltender Tragweite, wie als Krankenschwester auf dem zweiten Bildungsweg Ärztin zu werden oder ein Kind zu bekommen, ist es zu spät.

w 50
 
  • #30
Was zu dem Thema irgendwie gehört, aber nicht direkt das Thema ist: Ich hab vor ein paar Tagen auf einer Fete gesagt, dass ich mir mein Leben schon anders vorgestellt hatte, vielleicht zu viele positive Erwartungen bei Ignorieren des eigenen Vermeidungsverhaltens aus Angst vor den Reaktionen der anderen (sie könnten neidisch werden, man könnte nicht mehr gemocht werden, man könnte verlassen werden usw., das hat mich früher beschäftigt und ich hab es erst meiner Ansicht nach spät hinter mir lassen können). Der Witz an der Sache war, dass es wie das Öffnen der Büchse der Pandora war: Sehr viele in meinem Alter, Menschen mit Familie, mit Job, der ihnen gefällt (dachte ich), von denen ich meinte, sie seien zufrieden, riefen "na ich hab mir das auch ganz anders vorgestellt". Als hätten sie nur drauf gewartet, dass es mal jemand ausspricht.
Hat mich verwundert, weil ich dachte, wenn sie was stört im Leben, würden sie das ändern oder einen neuen Weg einschlagen, der mehr Mut zum Risiko beinhaltet. Aber anscheinend harren viele aus in schlechten Arbeitsverhältnissen, unbefriedigenden Beziehungen, weil sie das, was eventuell kommen könnte, ja noch übler finden könnten. Hatte ich von ihnen irgendwie nicht erwartet.

Ich auch, aber leider kenne ich kaum Menschen, die das gut finden bzw. dann nicht vereisen in "sollte man das jetzt wirklich"? Deswegen mag ich Kinder so gerne, mit denen hat man mehr Freiheiten, z.B. auf'm Spielplatz irgendwelche Geräte auszuprobieren oder mit dem Schlitten zu fahren oder Frösche zu beobachten, während die Erwachsenen sich mit Gesprächen über Autos, Karriereschritte oder Urlaube unterhalten.
 
Top