G

Gast

Gast
  • #1

Erwachsener Sohn wird nicht flügge...

Mein 19jähriger Sohn lebt bei mir und meinem Schatz. Wir wollen umziehen und mein LG will meinen Sohn nicht mitnehmen, da er faul ist. Er hat die Schule kurz vorm Abi geschmissen, keine Ausbildungsstelle und arbeitet nicht. Er macht Party. Ich bin so zerrissen. Weiss nicht, was ich machen soll. Meinem Sohn weiter täglich Druck machen oder ihn eben nicht mitnehmen und auf die Strasse mit etwas Unterstützung ins Leben entlassen. Er ist sonst ein Charmeur. Ein lieber Kerl. Nur faul. Er ist 19. Hab jetzt Beziehungsstress deswegen. Wir sind 4 J zusammen.. . Soll ich ohne meinen Sohn mit meinem Schatz wegziehen? Ich hab noch andere erwachsene Kinder. Da gab es solche Probleme nicht.
Ab wann sollte ich loslassen?
Ich komme aus dieser Nummer nicht raus.
W47
 
G

Gast

Gast
  • #2
Dein Sohn weiß das auch, daher wird er sein Leben gewiss nicht ändern...
Ist doch auch viel einfacher so!
Pass ruhig noch ein bissel auf's Nesthäkchen auf, schließlich reicht es auch aus, wenn er mit Mitte 30 auf eigenen Füßen steht.
Sorry - aber mir fehlt jegliches Verständnis für solche Fragen...
 
G

Gast

Gast
  • #3
Tja, nicht jeder ist mit 18 Jahren so reif im Kopf um sich seiner Zukunft klar zu sein.
Desweiteren bedeutet "volljährig nicht gleich "erwachsen". Die einen sind es mit 18, die anderen erst mit 25.

An deiner Stelle würde ich mal ganz vernünftig und unter vier Augen mit ihm sprechen und ihm klarmachen, dass er keine weitere Zukunft mit euch zusammen in einer Wohnung hat, wenn er sich weiter so gehen lässt. Ständiger Druck und Genörgel stößt nämlich nicht nur bei Teenagern auf taube Ohren. Ihn aber einfach auf die Straße setzen würde ich nur als allerletzte Konsequenz, denn letztendlich sorgt so eine Aktion eventuell dafür, dass du deinen Sohn verlierst. Und ich bezweifle, dass du das möchtest.

Noch etwas.. mir kommt es durch deinen Text so vor, als würdest du deinen Sohn zuhause ausschließen. Kann es sein dass er deswegen so rebelliert?
 
G

Gast

Gast
  • #4
Liebe FS,

Also ein 19-jähriger, der kurz vor dem Abi aufgibt, hat ein riesen Problem. Er ist offensichtlich in einer Krise und probiert das Leben ohne jede Verantwortung aus. Ich kenne mehrer solcher Fälle.
Einen 19-Jährigen würde ich keinesfalls ohne Sicherheitsnetz auf die Straße setzen. Wohin soll er denn gehen??

Das, was Du erlebst, ist nicht lustig, aber auch nicht sooo dramatisch. Dein "Schatz" will Deinen Sohn los werden, Holzhammermethode - friss oder stirb, das kann gut gehen oder auch nicht. Dein 19-Jähriger hat offensichtlich nicht alle Tassen im Schrank - seine Kumpels machen Abi, aber er nicht - sei sicher, dass ist ein ganz schlechtes Gefühl, sein Party machen und alles locker, flockig, fröhlich zu sehen, ist eine Masche um die Realitätsbegegnung abzuwehren. D.h., er ist mitten in einer heftigen Krise. Das mit "faul" zu interpretieren, zeugt von einem doch sehr schlichten Gemüt und vor allem davon, dass Dein Herr "Schatz" zwar Dich will, aber kein Interesse an Deinem Sohn hat und jetzt, wo dieser nicht macht, was Herr Schatz sagt, wird er rausgemobbt .... weil Herr Schatz ja recht hat und im Besitz der Wahrheit ist. So wie Du Dich anhörst, kann er das mit Dir machen ...

Dein Sohn tut mir leid. Die Beziehung zwischen Schatz und Sohn ist vom Wohlverhalten Deines Sohnes gegenüber Schatz abhängig. Jetzt macht Dein Sohn altersgemäß einen riesen Fehler und schon ist er Persona non grata. Was von einem Schatz zu halten ist, siehst Du am besten im Fall einer Belastung, er löst das Problem ganz einfach: Schatz und Mutter ins Warme, Sohn auf die Straße.

Frag Dich mal nach dem Motiv, warum er Deinen Sohn los haben will?? Um wen geht es denn da?? Na, sicher nicht um Deinen Sohn und wie es Dir dabei geht, ist ihm auch egal, Hauptsache Sohn loswerden.... jetzt, wo es einen Grund gibt und der ja selber Schuld ist, hat er die Gerechtigkeit ja auch auf seiner Seite. Eine primitive, weit verbreitete Argumentationskette. Es würde mich nicht wundern, wenn das Problemverhalten Deines Sohnes die Reaktion auf das dominante und ego-bezogene Verhalten Deines Schatzibutzi ist. Klappt doch: RAUS mit dem Jungen, ist schon lange überfällig, jetzt zeigt er was für eine faules, unnützes Subjekt er doch ist...Ironie off

Ich als Mutter wüsste, wer geht. Unabhängig davon würde ich meinem Sohn massiv entgegen treten, aber bestimmt nicht rausschmeißen, es sei denn, Du willst ihn auch los werden. Eine echte Option ist natürlich der Vater, der hat auch Verantwortung.

Du ganz allein bist für Deinen Sohn und dessen Behandlung verantwortlich, schau, was Du willst und lass Dir helfen - es gibt kostenlose Beratungsstellen. Es kommt darauf an, diese beknackte Phase zu überstehen, ohne dass es schief geht. Wichtig ist, dass der Junge wieder in die Spur kommt. Dafür zu sorgen ist Dein Job. Das mit dem Ausziehen kann warten. Wenn Dein Partner ausziehen will, dann lass ihn ziehn....


Dir wünsche ich gute Nerven und lass Deinen Sohn nicht fallen.

w
 
G

Gast

Gast
  • #5
Liebe Fragestellerin, du hast - so schreibst du - deinem damals 15/ 16 jährigen Sohn den Neuen vor die Nase geknallt. Schatzi hier und Schatzi da. Und jetzt bockt den Sohn - das hättest du voraussehen können! Aus der Ferne lässt sich schlecht raten- aber dir, dem Schatzi, der wohl sehr schwach ist und deshalb die Dominanzrolle spielt und deinem Sohn der zwar juristisch erwachsen, aber moralisch immer noch ein heranwachsender ist - würde eine Familienberatung gut tun. Auch
dein Sohn hat Rechte - nicht nur der Schatzi. W mit Kindern
 
G

Gast

Gast
  • #6
Du musst Deinem unreifen erwachsenen Sohn beistehen, aber nicht vollends zur Verfuegung stehen!

Informiere dich ueber betreute Wohngruppen, in die er ziehen kann.
Eine Teilverantwortlichkeit sollte er fuer sein Leben uebernehmen lernen.
w47
 
G

Gast

Gast
  • #7
Noch etwas.. mir kommt es durch deinen Text so vor, als würdest du deinen Sohn zuhause ausschließen. Kann es sein dass er deswegen so rebelliert?

Der Sohn war 15, als der neue Mann in das Leben der Mutter kam. Kann sein, dass sich jetzt alles um den neuen Typgen drehte und wenig Zeit und Kraft für den Sohn war und der dadurch zu kurz kam und deswegen kurz vor dem Abi alles hinschmies, weil gewisse psychologische Prozesse nicht vollzogen worden sind.

Ich würde mit dem Sohn ganz klar ausmachen, immerhin ist er volljährig, dass er nur mitziehen kann, wenn er sich eine Ausbildungsstelle sucht, anfängt Erwachsen zu handeln und wenn er das nicht will, dann muss er sich alleine WG-Zimmer suchen, notfalls zum Amt gehen und auf eigene Kosten leben.

Ich glaube, es gibt sogar ein Gesetz, wo Eltern dann nicht mehr verpflichtet sind, wenn Kind Ausbildung, Arbeit usw. verweigert, weiter für das Kind zu sorgen.

Manchmal tut ein bissel Druck mit den Vorhalten der Konsequenzen gut.

w mit Kind im gleichen Alter, die aber schon viel früher angefangen hat, solchen Verhalten vorzubeugen
 
G

Gast

Gast
  • #8
Ich bin der Ansicht, dass Dein Sohn allmählich auf eigenen Füßen stehen sollte. Vielleicht kann er in eine WG o.ä. ziehen. Evtl. tut ihm die Trennung von Dir ja gut. Bis zu seinem 25. Lebensjahr bist Du meinem Kenntnisstand nach noch für ihn unterhaltspflichtig.

Ob die Beziehung zu Deinem Lebensgefährten weiterhin hält oder irgendwann in die Brüche geht, kann leider niemand wissen. Aber ich würde sie nicht an Deinem Sohn scheitern lassen, denn er wird irgendwann einmal eigene Wege gehen und Deine Möglichkeiten einen Partner zu finden den Du liebst und der Dich liebt ist - wie bei uns allen - ungewiss.

w/51 (ohne Kind)
 
G

Gast

Gast
  • #9
FS, Du merkst schon, das mit dem vielen Schatzeln kommt bei den meisten nicht so gut an. Stell Dich auf Deine eigenen Füße - so wie Du das auch von Deinem Sohn erwartest.
Dein Sohn macht nichts und da solltest Du ganz schnell dazwischengehen. Sonst gewöhnt er sich an Nichtstun und Versorgtwerden. Schade, wenn ein leistungsfähiger junger Mensch seinen Eltern und dem Staat auf der Tasche liegt. Das ist für das Land doppelt schädlich, denn erstens bringt er keine Leistung, zweitens benötigt er welche.
Ich würde dem Partner klar machen dass Du massiv wirst gegenüber dem Sohn aber dass hier keine Ultimaten seinerseits angemessen sind weil es um Dein Kind geht. Und auch wenn er faul ist, so bleibt er Dein Sohn.
Jedoch hilfst Du Deinem Sohn am meisten wenn Du ihm klar machst: Er erhält nur Unterstützung wenn er seine Aufgaben erfüllt. Also: Schule zu Ende machen, Ausbildung oder Studium, Arbeit. Du darfst aber nicht nur drohen sondern musst ihn festnageln: Wenn er nicht bis in 4 Wochen eine Arbeit hat (Supermarkt, Baumarkt etc.) und sich für das nächste Schuljahr anmeldet, dann muss er ausziehen. Und das solltest Du auch durchziehen. Kann er zu einem der volljährigen Geschwister? Aber auch da gilt die Frist. Und natürlich sollte ihm die Türe der neuen Wohnung offen stehen wenn er wieder seine Aufgaben erfüllt.
Frau, 48
 
G

Gast

Gast
  • #10
...laut Rechtsprechung bist du bis zum erfolgreichen Abschluss der ersten Berufsausbildung (Lehre, Studium) deinem Sohn gegenüber unterhaltspflichtig. Entweder lässt du ihn bei dir kostenlos wohnen oder du musst ihm bei Auszug im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten finanziell unterstützen. Eine "Findungsphase" von so max. 2 Jahren nach dem Schulabgang billigt die Rechtsprechung dem Nachwuchs vor Beginn seiner Ausbildung zu.
Bezüglich der Unterhaltsansprüche deines Sohnes mache dich lieber einmal vor "Schatzi-Entscheidungen" etwas sachkundig.
Im Übrigen empfinde ich es nicht unbedingt als ein Problem, wenn der 19 jährige Sohn ...noch? bei den Eltern lebt. In 10 Jahren jedoch ist es für Eltern und Kinder in der Regel eines.

Viel Glück
M51
 
G

Gast

Gast
  • #11
...laut Rechtsprechung bist du bis zum erfolgreichen Abschluss der ersten Berufsausbildung (Lehre, Studium) deinem Sohn gegenüber unterhaltspflichtig. Entweder lässt du ihn bei dir kostenlos wohnen oder du musst ihm bei Auszug im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten finanziell unterstützen. Eine "Findungsphase" von so max. 2 Jahren nach dem Schulabgang billigt die Rechtsprechung dem Nachwuchs vor Beginn seiner Ausbildung zu.
Bezüglich der Unterhaltsansprüche deines Sohnes mache dich lieber einmal vor "Schatzi-Entscheidungen" etwas sachkundig.

So schauts aus. Aber wenn Schatzi schon bestimmt, was in deiner Familie passiert, hat er sicherlich auch die Kohle locker, um seine Ideen zu verwirklichen und bezahlt für dich die Wohnung deines Sohnes.
 
G

Gast

Gast
  • #12
Je länger ich deinen Post auf mich wirken lasse, desto mehr frage ich mich, was ihr die letzten vier Jahre so gemacht habt. Habt ihr nie daran gedacht, euch Hilfe von aussen zu holen?
Das ist das Einzige, was ich Dir dringend ans Herz lege!
Wie kann man von einer Mutter erwarten, ihr Kind (und das ist er immer noch) quasi auf die Strasse zu setzen? Unverständlich.
 
G

Gast

Gast
  • #13
Liebe FS,

ich würde niemals mein Kind im Stich lassen.
Wittme dich seinen Problemen, gewinnt beide wieder vetrauen zueinander. Wenn er soweit ist, wird er schon von alleine ausziehen und seinen Weg gehen!

Wünsche dir viel Kraft!

36w, AE
 
G

Gast

Gast
  • #14
Ich kann # 3 voll und ganz zustimmen. Der Sohn ein hat Problem und jeder erwartet, dass er das selbst löst. Das Leben der Mutter dreht sich um ihren Freund. Die Verweigerungshaltung ist ein Hilferuf. Und wer nun meint, mit 19 müsse ein Jugendlicher erwachsen sein, der hat keine Ahnung. Manche haben da schon Familie und guten Job, manche sind aber noch halbe Kinder.

Auch wenn er 19 ist, er braucht DICH. Hilf ihm und geh zu einer Jugendberatung. Eine betreute Wohngruppe wäre eine gute Lösung.
 
G

Gast

Gast
  • #15
Danke schön für Eure Antworten! Ich finde das Forum klasse hier. Man bekommt immer gute Tipps, auch wenn der Ton manchmal recht rauh ist. Wir haben hier viel geredet und gestritten in den letzten Tagen. Klar ist für mich, ich kann meinen Sohn nicht verlassen. Bis er auf einem besseren Weg ist. Wir nehmen ihn mit. Ohne ihn gehe ich nicht. Das ist entschieden. Alle Beteiligten haben sich ausgesprochen und es gibt jetzt einen Plan. Übrigens habe ich Schatz erst nach 3 Jahren meinem Sohn vor die Nase gesetzt. Kann sein, dass das der Grund ist. Sicher gibt es aber noch mehr Gründe. Und Schatz hab ich übrigens damals auch online gefunden. Ich nenne ihn Schatz hier, nicht als Politikum, sondern als Pseudonym. Auch wenn es hier nicht gut ankommt. Dann ersetzt Schatz einfach durch Karl, Dieter oder Paul und gut ist.
Also , Danke. Auch fürs Kopfwaschen!
Übrigens wäre weder der Vater noch ich unterhaltspflichtig, wenn das erwachsene Kind nix tut. O-Ton meiner Anwältin.
FS
 
G

Gast

Gast
  • #16
Männer kommen und gehen. Kinder bleiben ein Leben lang.
Versuche mit Deinem Sohn anständig zu sprechen, damit er anfängt sich anders zu verhalten.
Auch mit 19 sind die meisten Kinder noch nicht erwachsen.

Versuche mit Deinem Partner einen Kompromiss zu finden.
 
G

Gast

Gast
  • #17
@9+10 - die Eltern, also die Mutter UND der Vater - nicht der LG, sind verpflichtet, ihn finanziell zu unterstützen, wenn das Kind eine Ausbildung oder ein Studium macht. Nur faul rumsitzen wird nicht finanziert. Und wenn Sohnemann dies wirklich haben möchte, muss er klagen und gute Gründe anbringen.

Liebe FS, schade ist, dass du die vergangenen Jahre wohl die Zeichen nicht gedeutet hast und nun so tust, als käme das Faulsein deines Sohnes überraschend. Aber ich kann dich sehr gut verstehen, dass du heute, da er - auf dem Papier erwachsen ist - endlich DEIN Leben leben möchtest. Meine Tochter weiss auch (sie ist jetzt 12), dass ich, wenn sie 19 ist und ihr Abitur hat oder eine Ausbildung - weggehen werde, um überwiegend im Ausland zu leben. Das ist eine klare Ansage vor mir und ich werde dies auch durchziehen. Denn ich bin nicht bereit, Hotel Mama bis zum Sanktnimmerleinstag zu betreiben und Töchterchen legt sich hier faul auf die Haut. Auch ich habe als Mutter ein Anrecht auf ein eigenes, selbstbestimmtes Leben.

Zudem wird das Beste sein, da sich dein LG und dein Sohn wohl nicht übermäßig gut verstehen, die beiden wirklich zu entzerren, indem ihr getrennt wohnt. Was sagt eigentlich der Kindsvater zu allem? Kann der Sohn nicht dort wohnen? Setz dich mit Sohn und Kindsvater an einen Tisch. Macht ihm klar, er muss sich Arbeit suchen, um selbst über die Runden zu kommen - oder, wenn er weiter unterstützt werden will, muss er eine Ausbildung beginnen. In diesem Fall ist es schade, dass es keine Wehrpflicht mehr gibt. Ach, und lass dir nicht einreden, du würdest dein Kind im Stich lassen. Früher waren wir auch mit 19 lebensfähig und konnten Verantwortung übernehmen - ok, dies setzt natürlich eine gewisse Erziehung zur Selbständigkeit voraus.
 
G

Gast

Gast
  • #18
Hallo,

also wenn ich (m,28) mir das hier so durchlese, fallen mir erstmal direkt zwei Sachen ein: Zum Einen würde ich Beziehung niemals über meine eigene Kinder stellen und zum Anderen sollte dein Sohn in dem Alter anfangen zu verstehen, wie das Leben funktioniert.
Ich würde dir nicht raten, deinen Sohn "auf die Straße" zu setzen, allerdings bin ich ein Beispiel dafür, dass es funktionieren kann. Ich war jetzt nie faul und wusste eigentlich immer, worum es im Leben geht, als ich aber beim Bund war (mit 20) wurde ich aus anderen privaten Gründen zu Hause rausgeschmissen. Nach meinem Grundwehrdienst stand ich also auch erstmal ganz alleine da. Der Staat hat mir in der Zeit finanziell geholfen (Wohnung und so) und ich bin in der Zeit noch viel selbstständiger geworden, als ich es ohnehin schon war. Jetzt stehe ich mit beiden Beinen voll im Leben, habe einen ordentlich bezahlten Job und eine schöne Wohnung. Mit meinen Eltern pflege ich nach einer einjährigen "Kontaktsperre" wieder ein gutes familiäres Verhältnis. Also ist bei mir alles sehr gut ausgegangen, auch wenn es zwischenzeitlich eine schwere Zeit war.

Jeder Mensch ist natürlich anders... Ich würde aber auf jedenfall das Gespräch mit meinem Sohn suchen und ihm deutlich machen, dass er sich kümmern muss, wenn er weiter kommen möchte. Was deinen Freund betrifft, finde ich es schon extrem, dass er klipp und klar sagt, dass er deinen Sohn nicht mitnehmen würde...

Hoffe, ihr findet einen guten Weg und alles wendet sich zum Guten!
 
G

Gast

Gast
  • #19
Liebe FS,

danke, dass Du Dich hier nochmal zu Wort gemeldet hast und Glückwunsch zu Deiner/Eurer Entscheidung. Du hast das Richtige gemacht: Es hat Dich zerrissen und Du hast Dir Unterstützung geholt, hier im Forum, nun ist Deine Position gestärkt und schon gibt's ne Lösung. Das ist klasse.

Hinweis: Mir ist der "Schatz" deshalb heftig aufgestoßen, weil Du Deinen Partner mehrfach liebevoll mit Kosenamen betitelst, während Dein Kind distanziert "Sohn" und "faul" ist.

Zum Trost: Einer Freundin von mir ging's ähnlich, Sohn Abi geschmissen + Verkehrsunfall, danach kratzbürstig und ungenießbar (für mich war das ne unbehandelte - er hat alles verweigert - Depression) , das dauerte 3 in Worten DREI Jahre, heftige Missstimmung daheim - durchgestanden: Abi gemacht, ausgezogen + nette Freundin + Studium.
Anderer Fall: Sehr guter Schüler, meldet sich mit 18 von Schule ab, 1 Jahr vor Abi, totale Familienkrise, nach 1,5 Jahren wieder in die Schule, sehr gutes Abi, Studium...
nächste Fall: Studium im 1. Semester geschmissen, nächstes wieder im 1. Semester, dann 1 Jahr daheim - nichts gearbeitet, heftiger Stress in Familie - dann Mathe-Studium mit großem Einsatz...
nächste Erinnerung: Studium abgebrochen, Mutter AE konnte nicht helfen, Sohn wusste natürlich alles besser, Folge: nie eine Ausbildung fertig gemacht, heute 20 Jahre später tingelt er immer noch rum, kann sich kaum ernähren und verdrängt immer noch, dass das damals ein Fehler war...

Ich kenne weitere Fälle, mein Fazit: Das gibt es, nach der Schuld zu fragen ist völlig sinnlos, es macht nur Sinn danach zu fragen, was zu tun ist, dass das Ganze ein gutes Ende nimmt. Wenn die Mütter und Väter das ausgehalten haben, ohne ihr Kind fallen zu lassen, ist aus denen etwas geworden + spätere Dankbarkeit, wenn nicht: große Chance, die eigenen Lebenschancen zu verpassen und wenn die Kinder älter sind, werden Deine Einflussmöglichkeiten immer kleiner. Der Rückhalt in der Familie ist genau dann gefragt, wenns Probleme gibt - einem Kind mit sympatischen Verhalten und Erfolg die Stange zu halten ist wahrlich keine Kunst, das gibt einem selbst was. Ein Kind, das Fehler macht - und Dein Sohn hat im Moment wirklich ein Rad ab -, ist darauf angewiesen, dass er Rückhalt in der Familie findet - wenigstens das. Die Erwachsenen sind gefordert sich vernünfig und souverän zu verhalten - wenigstens die. Wenn die dann auch noch durchdrehen, steigen die Chancen enorm, dass das Kind seine Lebenschancen unwiederbringlich knickt. Das würdest Du Dir nie verzeihen.
Zurück zu kommen auf den Trost: Wenn Du dem mit konsequenter Forderung an Deinen Sohn und mit gewissem Langmut begegnest, hast Du praktisch schon gewonnen. Meiner Erfahrung nach dauert das so 1-2 Jahre, bis alles wieder gut ist - ein Teil der Zeit ist ja schon rum. Kopf hoch!

@ 3
 
G

Gast

Gast
  • #20
Kinder sind von Grund auf NICHT FAUL, nur ihre Eltern machen sie zu Solchen! Zum Beispiel, indem sie weghören, wenn es um ihre Interessen und Fähigkeiten geht, und sie nicht motivieren, bzw. alles madig reden.



Das ist der Knallpunkt! Lasse los, aber richtig! Du bist Mutter, Hilfestellerin und Ratgeberin - das ist dein Job. Besorge ihm verschiedene Prospekte für Ausbildungsberufe in eurer Stadt. Du weisst ja, wo die Talente deines Sohnes liegen. Irgend ein Handwerksberuf? Was mag dein Sohn? Autos? Computer? Malen? Basteln? Für alles gibt es anständige Berufe. Kümmere dich um Anmeldetermine in Berufsschulen, schlage Zeitungen auf, wo Jobs angeboten werden. Rufe notfalls für ihn in Betrieben an. Als Mama macht man sich vielleicht lächerlich, aber besser als nix ist es allemal. Sage ihm immer wieder, wie wichtig es ist, dass er jetzt eine Ausbildung macht.
Ihn mit Almosen auf die Straße zu setzen ist der verkehrte Weg. Du solltest dich für seine Interessen interessieren.

Der zweite Punkt: Dein Sohn ist 19 und kein Renter. Mit 19 geht man für gewöhnlich in Diskos. Auch das ist normal.

Sitz er den ganzen Tag vorm PC? Dann frage ihn doch mal, was ihn da so besonders interessiert. Vielleicht mag er einen Beruf in der Branche aufgreifen.

Jeder Junge will irgendwas werden. Feuerwehrmann, Cowboy, Fussballer. Es sind oft die ersten Demotivationen der Mutter im Kindesalter, die Kinder zu Faulen werden lassen mit Sprüchen wie: "Das ist kein richtiger Beruf." Hast du dich schon mal ersthaft für deinen Jungen interessiert? Seine Träume und Sehnsüchte? Die, die er dir vielleicht nicht sagt? Forsche nach und arbeitet zusammen an einer gemeinsamen Unabhängigkeit!"

Noch ein Tipp: Berufsinformationszentrum aufsuchen.
 
G

Gast

Gast
  • #21
Ich bin der Meinung, dass er nicht faul ist, sondern einfach Probleme hat, die ihr nicht erkennt habt. Das können Depressionen oder andere Ängste sein (auch Verlustängste). Es ist jedenfalls nicht normal, einfach die Schule zu schmeißen.
 
G

Gast

Gast
  • #22
Wovon macht er denn z.B. "Party"?
Dreh ihm den Geldhahn zu. Ein 19jähriger, der nicht mehr zur Schule geht, hat alle Zeit der Welt zu arbeiten. Irgendein Job findet man, wenn man aufhört "faul" zu sein.
Das heißt ja nicht, dass er sein Leben dann dauerhaft in Aushilfsjobs verbringen wird. Aber es wäre ein Anfang, dass er lernt das Leben ist nicht nur bequem und besteht aus Spass und Party. Dass man mit Faulheit eben auch nichts vom Leben bekommt.

Hör auf ihn zu bemuttern, z.B. damit ihm seine Wäsche zu machen, er hat als nicht arbeitender genug Zeit ein Bügeleisen in die Hand zu nehmen, usw.

Mag ja sein, dass du als Mutter da nicht aus deiner Haut kannst. Du tust ihm aber keinen Gefallen, wenn du ihn weiter verwöhnst, du tust ihm einen viel größeren Gefallen, wenn du ihn zwingst erwachsen uns selbstständig zu werden.

Warum soll er etwas ändern, wenn du ihm die Möglichkeit gibst es sich in seiner Faulheit bequem zu machen?

w, 44
 
G

Gast

Gast
  • #23
Im Zweifelsfall gegen den "Schatz"!
Wenn Dein Sohn faul ist, dann hilf ihm weiter - mach mit ihm Berufsberatung, schaut zusammen im Internet nach einer geeigneten Ausbildung, z.B. über Berufenet vom Arbeitsamt. Das kann viel Zeit in Anspruch nehmen, bei uns hat es 2 Wochen gedauert, intensives Suchen (wir haben uns Nächte um die Ohren geschlagen!), Berufstests im Netz, lange (vorwurfsfreie! aber wirklich AN IHM interessierte) Gespräche darüber, wie er sich seine Zukunft vorstellt.
Am Schluss hatten wir 3 Berufsideen und einige Ausbildungsbetriebe gesucht. Ich habe ihm geholfen bei der Bewerbung, er bekam einen Vorstellungstermin bei der ersten Firma und wurde sofort eingestellt (Den Eignungstest mit angesetzten 4 Stunden hat er in einer Stunde abgeliefert). Drei Monate später fing er die Ausbildung an, war bislang noch keinen Tag krank und zieht die Prüfung vor; ist Anfang Januar fertig und wird aufgrund guter Leistung übernommen. Von seinem Anfangsgehalt kann ich nur träumen...
Aber es hat sich gelohnt und ich freue mich und bin so froh, dass mein Kind auf eigenen Beinen steht, das wäre mir wichtiger als jeder "Schatz". Ihn einfach zurücklassen und zum "Schatz" ziehen wäre für mich nie in Frage gekommen, ich hätte den "Schatz" wohl wieder zurück in die Truhe gepackt, damit ihn ein(e) andere(r) findet...
 
G

Gast

Gast
  • #24
Ein Sohn in diesem Alter kann ruhig noch zu Hause bleiben. Er und sein Abi wären mir wichtiger als ein neuer LG. Glaubst Du sein Scheitern hängt nicht mit der instabilen Situation zusammen die Du als Mutter in seiner häuslichen Situation zu vertreten hast ? Wie soll, ein sensibler junger Mensch jeden Mist verkraften den sich Eltern leisten die nur sich selber sehen ?
Angenommen Dein Sohn wäre 25 und hätte studiert oder seine Lehre abgeschlossen - dann könnte Dein Einwand berechtigt sein. Aber so ?

Der Sohn meines Ex wird 27, hat seine Lehre beendet, verdient Geld, lässt sich die Wäsche waschen, die Lasagne auf den Tisch stellen und macht sorglos alles was ihm nach Gusto vorschwebt. Für so was habe ich auch kein Verständnis. Dein Sohn hingegen hat noch nichts und ist erst 19. Der hat seine stabile ernst zu nehmende Chance verdient, ohne Zukunftsangst keine Familie mehr zu haben. Widme ihm Deine Aufmerksamkeit und kümmere Dich wirklich drum.
Übrigens : würde ein LG seine Kinder in eine solche Situation bringen ( für Dich ) ?
 
Top